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Wären die geförderten Projekte auch ohne die staatliche Zuwendung durchgeführt worden? Das ist die spannende Frage, die in diesem Abschnitt beantwortet wird. Das Prinzip der Additionalität besagt, dass Fördermittel zusätzliche Maßnahmen auslösen sollen, die sonst nicht ergriffen worden wären.

Diesen Punkt greifen auch die ZIM-Richtlinien unter den Zuwendungsvoraussetzungen auf. Diese be-sagen unter anderem, dass Projekte nur gefördert werden, wenn sie ohne Förderung nicht oder nur mit deutlichem Zeitverzug realisiert werden könnten.

Wie die nachfolgenden Ergebnisse belegen, hat die ZIM-Förderung in 99 Prozent der Fälle entschei-dende Beiträge zu den FuE-Projekten geleistet. Abbildung 36 zeigt, dass sogar 65 Prozent der Unter-nehmensprojekte ohne die Förderung überhaupt nicht realisiert worden wären.

Abb. 36: Bedeutung der ZIM-Förderung für die Durchführung der Unternehmensprojekte nach Projekt- und Kooperationsart

» Insbesondere Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen profi-tierten: Jedes dieser Projekte wurde durch die Förderung beeinflusst und 70 Prozent hätten ohne die ZIM-Förderung gar nicht stattgefunden.

» Insgesamt 34 Prozent der FuE-Unternehmensprojekte konnten durch die Förderung deutlich schneller und/oder in einem deutlich größeren Umfang realisiert werden. Folglich ermöglichte das ZIM den geförderten Unternehmen, ihr Projektergebnis wesentlich schneller auf den Markt zu bringen und/oder dieses qualitativ hochwertiger beziehungsweise mit einem höheren Funktions-umfang zu realisieren.

Abbildung 37 zeigt die Angaben der Unternehmen zu der gleichen Frage, diesmal jedoch differenziert nach Unternehmenskategorie.

60%

70%

69%

56%

65%

19%

15%

15%

21%

17%

14%

9%

10%

15%

11%

5%

5%

5%

8%

6%

2%

1%

1%

1%

0% 100%

Kooperationen Unternehmen n=111 Kooperationen Unternehmen/

Forschungseinrichtungen n=590 Kooperationsprojekte insgesamt

n=701

Einzelprojekte Unternehmen n=286 Gesamt n=987

Das Projekt war nur durch die Förderung realisierbar

Das Projekt konnte durch die Förderung deutlich schneller UND in deutlich größerem Umfang realisiert werden Das Projekt konnte durch die Förderung deutlich schneller realisiert werden

Das Projekt konnte durch die Förderung in deutlich größerem Umfang realisiert werden Die Förderung hatte keinen Einfluss auf das Projekt

Abb. 37: Bedeutung der ZIM-Förderung für die Durchführung der Unternehmensprojekte nach Unternehmenskategorie

» Mit wachsender Unternehmensgröße nehmen die Unternehmen, die angeben, dass das Projekt nur durch die Förderung realisierbar war, ab. So sagen dies 78 Prozent der Kleinstunternehmen, bei den weiteren mittelständischen Unternehmen sind es noch 48 Prozent. Dies kann mit den in der Regel geringeren finanziellen Ressourcen kleinerer Unternehmen begründet werden.

» Je größer das Unternehmen, desto stärker treten die Geschwindigkeit und/oder der Umfang der Projektdurchführung in den Vordergrund: 47 Prozent der weiteren mittelständischen Unternehmen sagen, dass das Projekt durch die Förderung deutlich schneller und/oder in einem deutlich größe-ren Umfang realisiert werden konnte. Bei den Kleinstunternehmen geben das nur 21 Prozent an.

Deutlich höher noch als bei den Unternehmen liegt der Anteil der Projekte, die nur durch die Förde-rung realisiert werden konnten, bei den Forschungseinrichtungen: In 95 Prozent der Fälle wäre ohne die Förderung das FuE-Kooperationsprojekt mit den Unternehmen nicht zustande gekommen (Abbil-dung 38). Das ZIM trägt demnach maßgeblich dazu bei, die marktnahen FuE-Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft auszuweiten.

78%

66%

54%

48%

10%

17%

24%

26%

8%

11%

13%

17%

3%

6%

9%

4%

1%

4%

0% 100%

Kleinstunternehmen (n=203) Kleine Unternehmen (n=469) Mittlere Unternehmen (n=264) Weitere mittelständische Unternehmen (n=23)

Das Projekt war nur durch die Förderung realisierbar

Das Projekt konnte durch die Förderung deutlich schneller UND in deutlich größerem Umfang realisiert werden Das Projekt konnte durch die Förderung deutlich schneller realisiert werden

Das Projekt konnte durch die Förderung in deutlich größerem Umfang realisiert werden Die Förderung hatte keinen Einfluss auf das Projekt

Abb. 38: Bedeutung der ZIM-Förderung für die Durchführung der Projekte der Forschungseinrichtungen (n= 832, Mehrfachnennungen)

» Keine der befragten Forschungseinrichtungen gibt an, dass die Durchführung des Projekts durch die ZIM-Förderung nicht beeinflusst wurde.

» Rund ein Drittel der Forschungseinrichtungen hätte ohne die ZIM-Förderung versucht, alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen. Die überwiegende Mehrheit hätte dabei versucht, Mit-tel über andere Förderprogramme zu erhalten.

0,4%

3,7%

29,7%

0,0%

95,0%

0% 100%

das Projekt über Haushaltsmittel zu finanzieren das Projekt über Mittel aus der Privatwirtschaft zu

finanzieren

Mittel über andere Förderprogramme zu erhalten ist von der Förderung nicht beeinflusst worden wäre ohne Förderung nicht realisiert worden

Ohne ZIM-Förderung hätten wir versucht …Das Projekt …

4 Effekte auf die Innovationsfähigkeit

Kernaussagen des Kapitels

» In 82 Prozent der ZIM-Projekte wurde die technische Zielstellung weitgehend bis vollstän-dig erreicht. Der Grad der Zielerreichung fiel dabei bei Einzelprojekten höher aus als bei Kooperationsprojekten.

» Je größer die FuE-Vorerfahrung der Unternehmen, desto höher ist der Erreichungsgrad der technischen Zielstellung.

» Die ZIM-Förderung führte mehrheitlich zu einer Stärkung des technologischen Know-hows der Unternehmen und hatte auch über das Projekt hinausgehende Effekte (über das Pro-jekt hinausgehende technische Entwicklungen; Know-how für weitere, im ProPro-jekt nicht ein-geplante Zwecke).

» Die Auswirkungen der ZIM-Förderung auf die technologischen Kompetenzen und die Wis-sensbasis der Betriebe fielen bei Unternehmen mit FuE-Vorerfahrungen in der Regel höher aus als bei Unternehmen mit keinen oder nur gelegentlichen vorherigen

FuE-Aktivitäten.

» In 30 Prozent der Fälle wurde angegeben, dass die Unternehmen zum Zeitpunkt der Be-fragung aufgrund der ZIM-Projekte deutlich mehr in FuE-Aktivitäten investierten als vorher.

» In 54 Prozent der Fälle führten die ZIM-Projekte bereits dazu, dass ein oder mehrere zu-sätzliche FuE-Projekte initiiert wurden.

» Kooperationen ziehen oft weitere Kooperationen nach sich: Viele Kooperationsprojekte be-stätigen nach Projektende eine verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen (36 Prozent) beziehungsweise mit anderen Forschungseinrichtungen (44 Prozent).

» Schutzrechte wie Patente oder Gebrauchsmuster, mit denen sich Projektergebnisse vor Nachahmung schützen lassen, wurden nur für 14 Prozent der ZIM-Projekte beantragt. Bei Einzelprojekten kommt es deutlich häufiger zur Anmeldung von Schutzrechten als bei Ko-operationsprojekten. Insgesamt machten Patente den deutlich größeren Anteil der bean-tragten Schutzrechte aus.

» Zur Begründung der Nichtinanspruchnahme von Schutzrechten werden vor allem die feh-lende Schutzrechtsfähigkeit des Projektergebnisses, die Existenz alternativer Strategien zum Schutz von Innovationen und die zu hohen Kosten für die Anmeldung, Aufrechterhal-tung oder Durchsetzung von Schutzrechten genannt.

Im Folgenden werden die Auswirkungen der ZIM-Förderung auf die Innovationsfähigkeit der Unter-nehmen betrachtet. Der erste Teil des Kapitels widmet sich der Frage, ob die geförderten Unterneh-men die anvisierte technische Zielstellung erreichen konnten. Anschließend werden in Abschnitt 4.2 die Effekte der ZIM-Förderung auf die Innovationsfähigkeit und auf die technologischen Kompetenzen der geförderten Unternehmen untersucht. Abschnitt 4.3 widmet sich schließlich der Bedeutung von Schutzrechten für die Projektergebnisse.