• Keine Ergebnisse gefunden

Doktorandenaustausch am Munich Risk and Insurance Center

Skyline von Philadelphia

International

Tage in Philadelphia und kannte die Stadt deshalb schon. Den Campus der University of Pennsylvania hatte ich noch nicht gesehen – und ich war begeistert. Vom Campus aus hat man auch einen tollen Blick auf die Skyline von Philadelphia, die vor allem nachts beeindruckend ist.

Was hast du als die größten Unterschiede zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Doktorandenalltag und dem jeweiligen akademischen System im Allgemeinen wahrgenommen?

! Die Arbeitsweise der Doktoranden an der FSU ist unserer sehr ähnlich. Es wird viel an gemeinsamen Projekten gearbeitet und ein aktiver gegenseitiger Austausch ist an der Tagesordnung. Die Doktorandenzeit ist dort stu-dentischer als bei uns gestaltet. Die Lehre für Bachelor- und Masterstudierende erinnerte mich stärker an schulische Aus-bildung als bei uns. Da die FSU eine Campusuniversität ist, gestaltet sich das studentische Leben anders als in München.

Zum Beispiel gibt es ein riesiges Angebot an Kursen, Work-Büro konnte ich mich sehr gut auf meine Forschung

konzen-trieren und es gab immer Menschen, mit denen man sich über neue Ideen unterhalten konnte.

! Da es meine erste USA-Reise war, hatte ich zuerst den Eindruck, alles irgendwie aus Filmen zu kennen – es war also vertraut und doch fremd. Die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen in Florida hat allerdings dazu beige-tragen, dass ich mich schnell eingelebt hatte. Oft denke ich noch daran, wie weitläufig das Stadtbild von Tallahassee ist – ohne Auto war es tatsächlich ein wenig schwierig. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum an der FSU 40.000 Parkplätze für 44.000 Studierende zu knapp waren. Die Organisation der Departments an der Universität erinnerte mich eher an die einer Firma. Im selben Fachbereich arbeiten verschiedene Professoren in Forschung und Lehre zusammen.

Dieses Umfeld ermöglichte mir einen vielseitigen Einblick und bot für jede Frage einen Spezialisten.

Ich war vorher schon einmal ein paar

International

gekommen. Außerdem hilft mir die Zeit in Florida auch für den sichereren Umgang mit internationalen Gästen des MRIC. Es ist einfach hilfreich zu wissen, woher viele unserer Gastwissenschaftler kommen, und ein ungefähres Bild über deren Arbeitssituation in den USA im Kopf zu haben. Es ist auch schön, genau Bescheid zu wissen, wo wir unsere Studie-renden im Rahmen des Austauschs hinschicken und auch mal den einen oder anderen Tipp parat zu haben. Und: Florida ist wirklich eine Reise wert!

Auch mir hat der Aufenthalt für meine Forschungsprojekte sehr geholfen. Ich habe auch den Eindruck, dass ich das amerikanische Forschungssystem jetzt besser verstehe als zuvor. Ich bin auch viel in den USA gereist und habe deshalb sehr viel über dieses Land gelernt. Und na-türlich habe ich auch viele nette Leute kennengelernt.

Ich arbeite momentan intensiv daran, meine Doktorarbeit abzuschließen. Für mich ist es jetzt wichtig, bald fertig zu werden, weil ich mittlerweile die Zusage für einen Anschlussjob an einer amerikanischen Universität habe. Ich bin überzeugt, dass meine Zeit in München mich wirklich weitergebracht hat. Die Erfahrung, im Ausland zu unterrich-ten, hat mir definitiv Pluspunkte auf dem Arbeitsmarkt ein-gebracht. Ich kann meinen nächsten München-Besuch kaum abwarten. Die Interviews führte Stefan Neuß

shops oder sportlichen Aktivitäten, das von den Studierenden auch gerne genutzt wird.

Ich habe das sehr ähnlich erlebt.

Die Doktoranden müssen deutlich mehr Kurse belegen. Eine Einteilung der Fakultät in verschiedene Lehrstühle, wie das bei uns an der BWL-Fakultät üblich ist, gibt es dort nicht.

Mein Eindruck war, dass die Universität sehr international ausgerichtet ist. Man findet viele europäische und asiatische Studierende, Doktoranden und Professoren. Und es gibt sehr viele Verbindungshäuser auf oder in der Nähe des Campus – studentische Verbindungen scheinen dort eine viel größere Rolle zu spielen als in Deutschland.

Ich habe die deutschen Bachelorstudieren-den als ernsthafter und konzentrierter im Vergleich zu vielen ihrer amerikanischen Kollegen wahrgenommen. Außerdem habe ich festgestellt, dass die Doktoranden hier sehr hart ar-beiten. Das Arbeitsumfeld der Doktoranden ist sehr schön und modern ausgestattet, wodurch eine sehr produktive Arbeits-weise ermöglicht wird.

Was bleibt nach der Heimreise?

! Es bleibt das Gefühl, dass sich dieser Austausch für mich wirklich gelohnt hat. In meinen For-schungsvorhaben bin ich dadurch einen guten Schritt weiter

International

Oben: David Pooser Links: Campus der University of Pennsylvania

das wohl einen einfachen Grund haben müsse: Deutsche Unter-nehmen verhalten sich anständiger. Schnell wurde uns dann aber klar, dass die praktische Relevanz eines Themengebiets nicht ausschlaggebend für die Verbreitung an Universitäten sein muss.

Insgesamt ist es mein Eindruck, dass die Forschung hier sehr pra-xisbezogen ist.

Wie dem auch sei, es war eine gute Entscheidung zum King`s College zu gehen. Die Kollegen/innen vor Ort waren sehr nett und zuvorkommend, was – glaube ich – auch an der offensichtlich angeborenen englischen Höflichkeit liegt. Kaum ein Gespräch endet nicht mit der Frage, ob man nicht zusammen ein Projekt angehen möchte (was wahrscheinlich auch an der englischen Höflichkeit liegt). Ich genoss die Zeit sehr, zumal natürlich auch London eine nicht zu verkennende Attraktivität aufweist. Die Museen und Theater sind einmalig. Und die englische Küche ist wirklich gut! Modern sind die „Gastropubs“, also Pubs, in denen man die „neue englische Küche“ serviert bekommt. Es ist keine Seltenheit, dass die Gastropubs zweimal täglich die Karte wech-seln. Die Preise sind allgemein ungefähr auf Münchner Niveau (ausgenommen davon sind Preise für Zimmer/Wohnungen). In-sofern kann ich jedem nur dringend empfehlen, London einen Besuch abzustatten.