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3.4 M ETHODEN

3.4.3 Distanz-und Winkel-Messungen

Für die Distanz-Messungen wurde das computertomographeigene Auswertungsprogramm "Distanz" der Firma Siemens angewendet. Dieses bietet die Möglichkeit, im CT-Bild Abstände anzugeben sowie Winkel zwischen Linien und der Horizontalen im Bild zu legen. Nach Messung der Werte für die einzelnen Gruppen wurden die verschiedenen Rassen miteinander verglichen und statistisch berechnet.

Die Distanz-Messungen wurden am Gehirn und am Hirnschädel (Stirnhöhlen) vorgenommen, wobei Längen-, Höhen- und Breitenparameter bzw. Höhen- und Breitenparameter erhoben wurden. Bei den Distanz-Messungen am Gehirn wurden die häutigen Hirnhüllen aus technischen Gründen vernachlässigt.

Gehirnhöhe und -länge

Die Messung von Gehirnlänge und -höhe erfolgte anhand eines Schnittbildes vom Gehirn in der Medianen (Abb. 5). Dieses wurde mit Hilfe der "multiplanaren Rekonstruktion" (MPR) nach Einlegen einer Linie in der Medianen am transversalen Schnittbild vom Computer berechnet.

EIGENE UNTERSUCHUNGEN

Abb. 5: Multiplanare Rekonstruktion (MPR) vom Hirnschädel eines DSH. Dies entspricht einem Sagittalschnitt nach Zusammensetzung aller zuvor erhaltenen transversalen Schnittbilder in der Medianen.

Mittels MPR wurden die Länge und Höhe des Klein- und Großhirns gemessen.

Dabei entsprach der für die Längenmaße angesetzte Winkel dem zuvor im Topogramm im Verhältnis zur Horizonta len ermittelten Winkel des Os palatinum (Abb. 6). Die Höhenmaße wurden im Winkel von 90° und als Halbierende an die Längenmaße angeglichen. So erfolgte die Längenmessung jeweils parallel zum Os palatinum und die Höhenmessung jeweils senkrecht dazu.

Abb. 6: Sagittale MPR in der Medianen des Hirnschädels eines DSH mit eingezeichneter Linie (1) parallel zum Os palatinum. Der Winkel des harten Gaumens (im Vergleich zur Horizontalen im CT-Bild) entspricht dabei dem im dazugehörigen Topogramm zuvor ermittelten Winkel.

Die Messung der Großhirnhöhe erfolgte zwischen dem ventralen Punkt der Fossa hypophysialis und dem dorsalen Punkt des Lobus parietalis (Abb. 7). Die Längenmessung des Großhirns erfolgte im rechten Winkel und zwischen dem kaudalen Punk t des Lobus occipitalis sowie dem rostralen Punkt des Lobus frontalis. Die Längenmessung erfolgte zudem auf Höhe des zuvor von ventral um ein Viertel gekürzten Höhenmaßes (Abb. 7).

Die Kleinhirnhöhe wurde zwischen dem ventralen Punkt des Cerebellums im Lobus flocculonodularis (Nodulus) und dem dorsalen Punkt des Lobus caudalis (Declive), welcher ventral des Tentorium cerebelli osseum gelegen ist, jeweils im

EIGENE UNTERSUCHUNGEN

Abb. 7: Sagittale MPR des Hirnschädels eines DSH in der Medianen. Die Messung der Höhe des Großhirns erfolgte zwischen der Fossa hypophysialis (1) und dem Lobus parietalis (2). Die Länge des Großhirns wurde gemessen zwischen dem Lobus occipitalis (3) und dem Lobus frontalis (4). Die Messung der Höhe des Kleinhirns erfolgte zwischen dem Lobus flocculonodularis (5) und dem Lobus caudalis (6). Die Länge des Kleinhirns wurde gemessen zwischen dem Lobus caudalis (7) und dem Lobus rostralis (8). Die Höhenmaße verliefen im rechten Winkel und die Längenmaße parallel zum Os palatinum (9).

Alle weiteren Distanz-Messungen (Breite des Klein- und Großhirns, Breite und Höhe der lateralen Gehirnventrikel, Breite und Höhe der Stirnhöhlen) wurden an den senkrecht zum Os palatinum angefertigten transversalen Schnittbildern auf definierter Ebene vorgenommen. Dabei entsprach die linke Seite im CT-Bild der linken Seite des Hundes.

Breite des Kleinhirns

Mittelpunkte von Crista sagittalis externa und dem Os sphenoidale eingelegt worden war (Abb. 8a), wurde in ihrem Verlauf die Höhe des Kleinhirns zwischen der ventralen Begrenzung des Tentorium cerebelli osseum und dem ventralen Punkt des Cerebellum eingezeichnet (Abb. 8b). Diese Linie wurde anschließend halbiert und durch Einlegen einer durch den ventralen Endpunkt und im rechten Winkel verlaufenden weiteren Linie die Breite des Kleinhirns zwischen seinen lateralen Begrenzungen gemessen (Abb. 8c). Durch zwischenzeitliches Herunterregulieren von Fensterweite und -zentrum konnte das Kleinhirnparenchym vom angrenzenden Gewebe, so auch von der ventral angrenzenden Medulla oblongata, eindeutig differenziert und somit die Begrenzungen exakt definiert werden.

EIGENE UNTERSUCHUNGEN

a

b

c

Abb. 8: Transversalschnitt durch den Schädel eines DSH auf Höhe des Kleinhirns ventral des Tentorium cerebelli osseum. a) Eingezeichnet ist die Mediane durch die Crista sagittalis externa und das Os sphenoidale. Linie 1 zeigt den Abstand zwischen dem Tentorium cerebelli osseum und der ventralen Begrenzung des Kleinhirns (b). Auf halber Distanz der Linie 1 ist im rechten Winkel dazu die Breite des Kleinhirns (Linie 2) eingezeichnet (c).

Breite des Großhirns

Die Breite des Großhirns wurde auf Höhe des Dorsum sellae turcicae gemessen.

Nach Einzeichnung einer Medianen durch die Mittelpunkte von Crista sagittalis externa bzw. zwischen den Lineae temporales und dem Os sphenoidale (Abb. 9a) wurde auf dieser eine Linie zwischen Dorsum sellae und Os parietale abgetragen (Abb. 9b). Auf der Hälfte dieses Abstandes wurde eine dazu im 90°-Winkel verlaufende Linie zwischen linkem und rechtem Os parietale eingezeichnet (Abb.

9c).

EIGENE UNTERSUCHUNGEN

a

b

c

Abb. 9: Transversalschnitt durch den Schädel eines DSH auf Höhe des Dorsum sellae turcicae. Linie 1 zeigt den Verlauf der Medianen zwischen der Crista sagittalis externa und dem Os sphenoidale (a). In der Medianen verlaufende Linie zwischen dem Os parietale und dem Dorsum sellae turcicae (b). Zu deren Hälfte und im rechten Winkel erfolgt die Messung der Breite des Großhirns (c).

Breite und Höhe der lateralen Gehirnventrikel

Die Breite und Höhe der Ventriculi laterales wurden im Bereich ihrer Pars centralis auf Höhe der Adhaesio interthalamica gemessen. Die Pars centralis reicht vom rostralen Rand des Foramen interventriculare bis zu dem im rechten Winkel und dabei etwas nach lateral abweichenden abgesetzten Cornu temporale nach kaudal. Die Adhaesio interthalamica verbindet die beiden Thalami in der Medianen. Nachdem zunächst durch Verbindung des Mittelpunktes der Crista sagittalis externa bzw. zwischen den Lineae temporales mit dem des Dorsum sellae die Mediane durch den Gehirnschädel eingezeichnet worden war (Abb.

EIGENE UNTERSUCHUNGEN

a

b

Abb. 10: Transversalschnitt durch den Schädel eines DSH auf Höhe der Adhaesio interthalamica. Nach Einzeichnung der Medianen (a, Linie 1) werden

Breite und Höhe des Sinus frontalis

Die innere Breite und innere Höhe der Sinus frontales wurde jeweils auf Höhe seiner größten Transversalausdehnung ermittelt. Dazu wurde in der Medianen des Schädels durch Verbindung des Mittelpunktes zwischen den Lineae temporales mit dem Mittelpunkt der Choana eine Linie eingezeichnet (Abb. 11a). Parallel zur Medianen wurde die Höhe und in einem 90° Winkel die Breite der Stirnhöhle gemessen (Abb. 11b).

EIGENE UNTERSUCHUNGEN

a

b

Abb. 11: Transversalschnitt durch den Schädel eines DSH auf Höhe der größten Ausdehnung der beiden Sinus frontales. Die Mediane (Linie 1) verläuft zwischen