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- Die Konzeptionellen Überlegungen zur Seelsorge

Im Dokument 2014/Komplett Tagung 11 -30MB- (Seite 69-73)

- Der alternative Zugang zum Pfarramt (neben dem „klassischen“ Theologiestudi-um)

Mitglieder des Theol. Ausschusses waren beteiligt an der Erarbeitung der Stellung-nahme zum Thema „Lärm und ungestörte Religionsausübung“.

7. November 2014

Bericht des Ausschusses für Gemeindeentwicklung und Mitgliederorientierung

Bei Gemeindeentwicklung und Mitgliederorientierung handelt es sich um Querschnittsthemen, die bei den unterschiedlichsten Beratungsthemen auftauchen. Der Ausschuss hat bei seinen Überlegungen in erster Linie immer nach den Auswirkungen für Gemeindeentwicklung und Mitgliederorientierung ge-fragt.

Impuls-Post

Der Ausschuss beobachtet, dass die Materialien der Impuls-Post immer stärker in die Arbeit der Ge-meinden einfließen und genutzt werden. Der jeweilige Impuls wird oft in vielfältiger Weise aufgenom-men, so dass die Kirchenmitglieder mehrfach mit den Gedanken des Impulses in Kontakt treten kön-nen. Es bleibt allerdings die Frage, ob es gelingen kann, den jeweiligen Inhalt des Impulses auch in die nicht-kirchliche Öffentlichkeit zu tragen. Dabei ist uns bewusst, dass die Impuls-Post sich natürlich in erster Linie an die Kirchenmitglieder richtet. Des Weiteren bleibt die Frage, wie man mit der jüngeren Generation unserer Kirchenmitglieder erfolgreich kommuniziert, noch immer unbeantwortet.

Ergebnisse der Kirchenmitgliedschaftsstudie der EKD

Der Mitautor Dr. Franz Grubauer, der in der EKHN für Sozialforschung und Statistik verantwortlich ist, hat die Studie dem Ausschuss vorgestellt und stand auch für eine ausführliche Diskussion zur Verfü-gung.

Zum einen muss man feststellen, dass eine zunehmende Gleichgültigkeit bei Kirchenmitgliedern zu Ab-schmelzungsprozessen führt. Auf der anderen Seite steigt der Anteil evangelischer Kirchenmitglieder, die sich ihrer Kirche stark verbunden fühlen. Drei von vier Evangelischen schließen laut dieser Untersu-chung einen Austritt kategorisch aus. Damit sei die Bereitschaft zum Kirchenaustritt im Vergleich zu den Werten von 1992 und 2002 in allen Altersgruppen abermals deutlich gesunken.

Die Studie zeigt somit eine Tendenz zur Polarisierung der Mitglieder im Hinblick auf ihre Kirchenver-bundenheit auf. Während die Gruppe derer mit mittlerer VerKirchenver-bundenheit eher abnimmt, wachsen die Gruppen der engagierten Hochverbundenen und der religiös Indifferenten. Auf der einen Seite wird Kirchenmitgliedschaft bei den Hochverbundenen inhaltlich klar begründet. Traditionelle theologische Verortungen werden erwartet und geteilt und mit einer hohen Bereitschaft zu ehrenamtlichem Enga-gement verbunden. Auf der anderen Seite aber ist „Kirchenferne“ weniger von kontroverser Aus-einandersetzung oder Abgrenzung geprägt als von nahezu vollständiger Gleichgültigkeit.

Besonders starke Einbrüche gibt es bei den Mitgliedern zwischen 14 und 24 Jahren: Hier kann sich je-der Fünfte vorstellen, aus je-der Kirche auszutreten oje-der ist bereits dazu entschlossen. „Familie und das ganze umgebende Milieu tradieren den Glauben nicht mehr selbstverständlich“, erklärte Dr. Grubauer.

Auch sind die jungen Eltern immer weniger bereit, den kirchlichen Glauben in der Erziehung weiterzu-geben.

Der persönliche Kontakt zu der Pfarrperson ist laut Grubauer ein zentraler Faktor für die Stabilität der Beziehung und der Bindung zur Kirche, aber auch zur eigenen Religiosität. „Parallel entwickelt sich aber auch eine Art virtualisierter Form von Kirche oder Pfarrer-Sein.“ Demnach wird das von den Medien vermittelte Bild eines Kirchenvertreters von der Öffentlichkeit als repräsentativ für die gesamte Kirche wahrgenommen. „Es ist sozusagen eine Doppelrolle: der persönliche Kontakt zum Pfarrer vor Ort und das öffentliche Bild, das öffentliche Auftreten der Kirche.“ Die Bedeutung der Ortspfarrer wird so in der Studie gestärkt; dies gilt allerdings nur, wenn er/sie sich selbst als öffentliche Person versteht, die in der lokalen Gesellschaft präsent ist und über kirchliche Räume hinaus Beziehung anbietet. Dieser Aspekt sollte nach Ansicht der Ausschussmitglieder eine wichtige Rolle bei der künftigen Ausrichtung

stellung mit Einbeziehung von YouTube gefragt und gesucht wird - und dass man noch mehr entwi-ckeln muss.“ Die direkte Ansprache der Menschen mit den Briefen der Impulspost und deren Beglei-tung ist ein Schritt in die richtige RichBeglei-tung. Dr. Grubauer: „Wir brauchen eine ‚Mission 2.0’ – was das dann auch heißen mag.“

Das Gespräch mit Dr. Grubauer soll nach der Endauswertung noch einmal aufgenommen werden, vor allem weil noch weitere konkrete Erkenntnisse über Gemeindestrukturen erwartet werden.

Visitationsbericht der Pröpstinnen und Pröpste

Die Visitation und insbesondere die Zusammenschau in den regelmäßigen Visitationsberichten geben einen Einblick in die Entwicklung der Gemeinden über den Einzelfall hinaus. Dieser Einblick hat durch seine Einmaligkeit einen ganz besonderen Wert. Wir fragen, wie die Schlussfolgerungen noch stärker die zukünftige kirchliche Praxis beeinflussen können. Eine angemessene synodale Debatte wäre ein erster wichtiger Schritt, aber auch die nachfolgende Aufnahme in synodalen Ausschüssen und kirchen-leitenden Arbeitskreisen und Gremien. Das Amt der Pröpstinnen und Pröpste ist für das Wissen um die Entwicklungen an der Basis und dessen Zusammenführung in der Kirchenleitung unersetzlich; eine mögliche Reduktion der Propststellen könnte dies sehr beeinträchtigen.

Einige Details aus dem Gespräch mit Pröpstin Puttkammer, die dem Ausschuss wichtig sind:

- Zur Verwaltungsentlastung der Pfarrerinnen und Pfarrer sind Verwaltungsvereinfachungen, der Einsatz anderer hauptamtlicher Kräfte und die Kooperation von Gemeinden im Nachbarschafts-raum unerlässlich. Nur wenn dies geschieht, ist eine stärkere geistliche Schwerpunktsetzung im Pfarrberuf realistisch. Wichtig für eine stärkere geistliche Ausrichtung sowohl der Arbeit der Pfarr-personen als auch der Kirchenvorstände ist eine gute Arbeitsstruktur innerhalb der Gemeinden, die viele Personen einbezieht und so die notwendige Arbeit auf viele Schultern verteilt.

- Die ausdrückliche Wertschätzung der gut laufenden Arbeit in Gemeinden ist ermutigend und gut.

Das zugleich immer wieder aber auch feststellbare Beharrungsvermögen auf nicht mehr zeitgemä-ßen Strukturen und Arbeitsformen ist ebenfalls angedeutet, könnte aber deutlicher benannt wer-den. Dies wurde beispielsweise bei den Visitationen vielfach für die Krise der Gottesdienste be-nannt.

- „Glauben stärken“ und „Gemeinde entwickeln“ sind als Aufgabenbereiche und Herausforderungen allgemein bekannt, sie treten sowohl in Dekanaten als auch in Kirchenvorständen immer wieder hinter den aktuellen Alltagsfragen zurück. Seitens der Pröpstinnen und Pröpste als auch der Deka-ninnen und Dekane gibt es die große Chance, bewusstseinsbildend und -stärkend diese Themen immer wieder zu benennen und zu besetzen. Auch die anstehenden Wechsel in den Kirchenvor-ständen können mit der Motivation neu gewählter Kirchenvorstände für diese nachhaltige Be-wusstseinsbildung stark genutzt werden.

- Der Austausch von Nachbarschaftsgemeinden und die Regionalentwicklung im Nahbereich der Gemeinden sollte gestärkt werden, vor allem auch, weil so eine intrinsische positive Motivation zur Weiterentwicklung und Kooperation gefördert werden kann.

Weitere Themen

Der Ausschuss hat sich im Weiteren unter anderem intensiv mit dem Prädikantinnen- und Prädikan-tengesetz sowie dem Zuweisungssystem beschäftigt. Unsere Überlegungen wurden im Wesentlichen durch die jeweils federführenden Ausschüsse aufgenommen, so dass hier nicht im Einzelnen darauf eingegangen werden muss.

Bericht des Ausschusses für Diakonie und Gesellschaftliche Verantwortung (ADGV) für die 11. Tagung der 11. Kirchensynode der EKHN

Der ADGV hat sich von der 9. bis zur 11. Tagung auf insgesamt 8 Sitzungen mit folgenden Themen und Projekten beschäftigt:

Vorbereitung von Schwerpunktthemen:

Frühjahrssynode 2014 (federführend, zusammen mit AGFB, ThA, AAKJBE, AGM):

„Armutsbekämpfung und Armutsprävention in der EKHN“ (DS 23/14) Herbstsynode 2014 (zusammen mit AGFB):

„Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ (DS 78/14) Thematische Projekte:

„Den Wandel gestalten. Die Große Transformation als Herausforderung für die Kirche“

(gemeinsame Sitzung mit dem AGFB am 03.06.14).

Der ADGV sieht in der Frage der begrenzten Ressourcen und den daraus resultierenden „Grenzen des Wachstums“ eine der entscheidenden Herausforderungen der Zukunftsfähigkeit von Kirche und Gesellschaft.

Die Anschlussfähigkeit des Themas an das ÖRK-Projekt „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ (s.o.) ist naheliegend und muss herausgestellt werden. Es besteht die Gefahr, dass das Thema zwischen der

Bearbeitung auf unterschiedlichen Ebenen, wie z. B. „Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten.

Ökumenischer Prozess für eine zukunftsfähige, sozial und klimagerechte Welt“ und dem Transformationsdiskurs auf der Ebene der EKD „Nachhaltig handeln - Wirtschaft neu gestalten - Demokratie stärken“ zerfasert.

EKHN-Projekt „DRIN“ (DS 36/14)

Der ADGV hat das Projekt DRIN („Dabeisein - Räume entdecken - Initiativ werden - Nachbarschaft leben.

Diakonische Gemeinde – Armut überwinden - Teilhabe ermöglichen“) im Kontext des Schwerpunktthemas der Frühjahrssynode mit vorbereitet und begleitet die weiteren Schritte kooperativ mit dem ZGV und der Diakonie Hessen (Pfarrerin Reinel).

Netzwerke „Leben im Alter“ und „Familie“

Der ADGV unterstützt die Bemühung der Kirchenverwaltung, die auf 3 Jahre befristete Projektstelle zur Finanzierung der Unterstützung der beiden Netzwerke „Leben im Alter“ und „Familie“ einzurichten.

Konzeption zur Altenseelsorge

Der ADGV begrüßt die Weiterentwicklung der Altenheimseelsorge zur Altenseelsorge, wie sie in den konzeptionellen Überlegungen zur Seelsorge in der EKHN (DS 07/14) formuliert wird. Er unterstützt die Weiterentwicklung des Konzepts im Zuge des demographischen Wandels.

Zukunft der regionalen Diakonischen Werke

Der ADGV hat sich in seiner Sitzung am 06.02.2014 mit den konzeptionellen Alternativen (Zuordnung der regionalen DWs zu den Dekanaten bzw. gGmbH-Lösungen) beschäftigt.

Stellungnahme „Lärm und ungestörte Religionsausübung“ (DS 79/14) Beteiligung an Gesetzesprojekten:

Kirchengesetz zur Zustimmung zum Arbeitsrechtsregelungsgrundsätzegesetz der EKD (ARGG-EKD, DS 12/14 und 71/14): Zustimmung

Kirchengesetz zur Änderung des MVG-Anwendungsgesetzes Diakonie (DS 66/14): Zustimmung Ansonsten:

Unterausschuss Kollektenplan:

Weiterentwicklung der Konzeption des Kollektenplans

Mitarbeit im Koordinierungsausschuss der EKHN und EKKW für die Diakonie Hessen

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