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3 Eigene Untersuchungen

9.1 Diagramme und Tabellen

Die Abb. 9.1.1 (Schafe) und Abb. 9.1.2 (Ziegen) zeigen die Häufigkeit der günstigen und ungünstigen Lagen der Feten für die ultrasonographische Geschlechtsfeststellung und den Anteil nicht darstellbarer Feten, bezogen auf die einzelnen Untersuchungstage.

Günstige Positionen treten an den einzelnen Tagen signifikant (P<0.001) häufiger auf, als ungünstige Positionen bzw. im Uterus nicht auffindbare Lämmer bei denen keine Geschlechtsdiagnose möglich war. Die hier errechneten Mittelwerte weichen mit 73 % günstigen und 23 % ungünstigen Positionen und 4 % nicht auffindbaren Feten bei den Schafe nur ggr. von den Angaben in Kap. 3.2.1.5. (Abb. 3.5) ab, was mit Rundungsfehlern begründet werden kann. Dasselbe gilt für die Mittelwerte der Abb.9.2 (Ziegenfeten), welche sich hier zu 76 % in günstigen und zu 19 % in ungünstigen Positionen zeigen und zu 6 % über den Untersuchungszeitraum nicht darstellbar waren.

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günstig % ungünstig % fehlend %

Abb. 9.1.1: Präsentation der Schaffeten zur Darstellung des Geschlechtes bezogen auf die einzelnen Untersuchungstage.

günstig % ungünstig % fehlend %

Abb. 9.1.2: Präsentation der Feten zur Darstellung der Geschlechtsorgane bei Ziegen bezogen auf die einzelnen Untersuchungstage

Abb. 9.1.3 (Schafe) und 9.1.4 (Ziegen) stellen die Originaldaten für die Abb. 3.3 und 3.4 aus Kapitel 3.2.1.4 in einer Graphik dar. Dabei wurden zur Erstellung dieser Graphik nur die am jeweiligen Tag vollständig und korrekt bestimmten Muttertiere herangezogen, was zu der relativ niedrigen Diagnosegenauigkeit an den einzelnen Tagen führt.

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Abb. 9.1.3: Darstellung der Untersuchungsgenauigkeit des fetalen Geschlechts bezogen auf den am jeweiligen Trächtigkeitstag vollständig richtig diagnostizierten Wurf des Muttertiers, zur Feststellung eines optimalen Untersuchungszeitraumes bei den Schafen.

Abb.9.1.4: Darstellung der Untersuchungsgenauigkeit des fetalen Geschlechts bezogen auf den am jeweiligen Trächtigkeitstag vollständig richtig diagnostizierten Wurf des Muttertiers, zur Feststellung eines optimalen Untersuchungszeitraumes bei den Ziegen.

Tab.9.1.1 und Tab. 9.1.2. stellen die Daten aus den einmalig untersuchten, externen Betrieben zusammen. Hierbei werden in der ersten Tabelle die Ergebnisse für die untersuchten Muttertiere dargestellt und in der zweiten die für die geborenen Lämmer.

Betrieb Nr. 4 wurde wegen der schlechten Untersuchungsbedingungen nicht weiter bei den Ausführungen berücksichtigt und geht deshalb hier auch nicht in das Gesamtuntersuchungsergebnis mit ein. Betrachtet man aber Tab. 9.1.2. so lässt sich daraus ablesen, das zwar ein großer Anteil an Mehrlingsträchtigkeiten übersehen wurde, die Diagnosegenauigkeit für die erkannten Lämmer aber eigentlich bei 83 % liegt.

Tab. 9.1.1: Ergebnisse der ultrasonographischen Geschlechtsfeststellung in einmalig untersuchten Betrieben, bei Schafen und Ziegen bezogen auf das tragende Muttertier

Geschlecht bei allen Feten des Schafes/ der Ziege bestimmbar

Diagnose im Ultraschall Korrekte Diagnose

n n n % n %

total 19 14/19 74 11/14

(11/19)

total 42 29/42 69 27/29

(27/42)

93 64

Tab. 9.1.2.: Ergebnisse der ultrasonographischen Geschlechtsfeststellung in einmalig untersuchten Betrieben, bei Schafen und Ziegen bezogen auf die geborenen Lämmer.

total 47 30 18 25/30

(25/47)

83 53

8 8 8/8 100

5 4 4 4/4 100

total 12 12 12/12 100

9 4 ,1 4 4/5

total 71 60 11 56/60

(56/71)

93 79

9.2 Abbildungen

Abb. 9.2.1: Die Abb. zeigt die Aufnahmen eines männlichen und eines weiblichen Schaffetus einer Fünflingsgravidität (4 x ? , 1 x ? ). Das Muttertier wurde am 40. Tag der Gravidität geschlachtet. Bei dem oben liegenden Fetus handelt es sich um ein männliches Tier, bei dem sich der Tuberculus genitalis kranial der Hintergliedmaßen befindet, und auch die Skrotalwülste bereits schwach erkennbar werden. Bei dem darunter liegenden Fetus handelt es sich um ein weibliches Tier, dessen GT schon wenig nach kaudal verlagert ist, sich aber immer noch zwischen den Hintergliedmaßen befindet.

Abb. 9.2.2: Fetus aus dem in Abb. 9.2.1 beschriebenen Wurf innerhalb der Gebärmutter. Der GT ist zwar darstellbar (innerhalb der Messpunkte), jedoch kann hier nur eine ungenaue Aussage über das Geschlecht getroffen werden. Es wird ein männliches Tier vermutet.

Abb. 9.2.3: Fetus aus Abb. 9.2.2 außerhalb der fetalen Hüllen im Wasserbad untersucht. Der GT ist nun auch im Ultraschall deutlicher kranial der Hintergliedmaßen auffindbar. Die

„männliche“ Diagnose wird bestätigt.

Abb. 9.2.4: Weiblicher Fetus aus Abb. 9.2.1. Der GT befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Schwanz. Auch diese Ultraschallaufnahme wurde ohne die fetalen Hüllen außerhalb des Uterus aufgenommen.

________________

GT = Genitaltuberkel Abb. 9.2.1

GT

GT

Abb. 9.2.2

Abb. 9.2.3

Abb. 9.2.4

GT

GT GT

Kopf

Kopf

Kopf

Abb. 9.2.5: Männlicher Schaffetus mit einer SSL von 12 cm (61. Trächtigkeitstag; EVANS u. SACK 1973) aus einer Zwillingsgravidität. Deutlich ist hierbei das Präputium als kleine Erhabenheit hinter der Nabelschnur zu erkennen. Zwischen den Hinterbeinen erhebt sich das prominente Skrotum, an dessen Basis makroskopisch die Zitzen zu erkennen sind.

Abb. 9.2.6: Der männliche Fetus aus Abb. 9.2.5 im Uterus. Das Skrotum ist als dreieckige, spitz zulaufende Struktur mit einem Durchmesser von 6.1 mm im transversalen Anschnitt zwischen den Hintergliedmaßen zu erkennen.

Abb. 9.2.7: Der männliche Fetus aus Abb. 9.2.5 wurde außerhalb seiner fetalen Hüllen im Wasserbad gescannt. In horizontaler Schallrichtung ist jeweils die Nabelschnur, der Penis und das Skrotum zu erkennen

Abb. 9.2.7: Hier ist der männliche Fetus aus Abb. 9.2.5 im sagittalen Anschnitt genau in der Medianen zu erkennen. Nabelschnur, Präputium und Skrotum sind deutlich zu erkennen.

_____________________________

P = Präputium, S = Skrotum, N = Nabel S P

Abb. 9.2.5

Abb. 9.2.6

Abb. 9.2.7

Abb. 9.2.8

S

P S N

S N P

Abb. 9.2.9: Weiblicher Fetus der Zwillingsgravidität vom etwa 61. Trächtigkeitstag (SSL von 12 cm). Auf dem Bild lässt sich erkennen, dass sich keinerlei Strukturen hinter dem Nabel befinden. Der Genitaltuberkel ist kaudal unter dem Schwanz sichtbar und zwischen den Hinterbeinen befinden sich zwei paarige punktförmige Erhebungen: kranial die Zitzen und kaudal die noch nicht verstrichenen Genitalwülste.

Abb. 9.2.10: Der weibliche Fetus aus Abb. 9.2.9 im Uterus. Es liegt ein schräg-transversales Bild vor, auf dem direkt unter dem Schwanz schwach (zwischen den Messpunkten) ein hyperechogener GT darstellbar ist.

Abb. 9.2.11: Ultraschallbild eines 14 cm großen weiblichen Schaffetus (etwa 65. Trächtigkeitstag; EVANS u. SACK 1973). Es sind in horizontaler Ebene die beiden hyperechogene punktförmigen Zitzen dargestellt.

Abb. 9.2.12: Aufnahme des weiblichen Fetus aus Abb. 9.2.11. Die Zitzen stellen sich in der transversalen Schallrichtung zwischen den Hinterbeinen als kleine Erhabenheiten dar.

____________________________________________________________

GT = Genitaltuberkel, Z = Zitzen, GW = Genitalwülste, SCHW = Schwanz Z

GW GT

Abb. 9.2.9

Abb. 9.2.10

Abb. 9.2.11

Abb. 9.2.12

GT

SCHW

Z

Z

Die Abb. 9.2.13 - 15 zeigen Bilder von tragenden Ziegen, in denen männliche Feten identifiziert werden konnten.

Abb. 9.2.13: Männlicher Ziegenfetus am 60. Tag der Gravidität. In horizontaler Schallrichtung lassen sich das punktförmige hyperechogene Präputium hinter der Nabelschnur, sowie einen undeutlicher Anschnitt des Skrotums zwischen den Hintergliedmaßen feststellen.

Abb. 9.2.14: Männlicher Ziegenfetus aus Betrieb 3 (unbekanntes Deckdatum). Es ist ein Querschnitt durch die Nabelschnur, bei horizontaler Lage des Fetus zum Schallkopf, mit prominentem sehr echogenem Präputium dahinter dargestellt.

Abb.9.2.15: Männlicher Ziegenfetus aus Betrieb 3 (unbekanntes Deckdatum). Das Skrotum stellt sich deutlich zwischen den Hintergliedmaßen dar.

___________

N = Nabel P = Präputium S = Skrotum

Abb. 9.2.13

Abb. 9.2.14

Abb. 9.2.15

P N

S

P

N

S

Bei den Abb. 9.2.16 – 18 wurden Ziegen untersucht, bei denen die Feten weiblich diagnostiziert und geboren wurden.

Abb. 9.2.16: Weiblicher Ziegenfetus am 60. Tag der Gestation. Zwischen den Hintergliedmaßen sind bei transversaler Schallrichtung zwei sehr kleine, schwer zu identifizierende Pünktchen, die Zitzen.

Abb. 9.2.17: Weiblicher Ziegenfetus am 68. Trächtigkeitstag. Diese Aufnahme zeigt eine zwischen die Hintergliedmaßen geschlagene Nabelschnur, wodurch an diesem Tag bei diesem Fetus keine Geschlechtsdiagnose möglich war.

Abb. 9.2.18: Weiblicher Fetus am 70. Trächtigkeitstag. Die Zitzen zwischen den Hintergliedmaßen sind schon deutlich darstellbar, günstig hierfür erweist sich die horizontale Darstellung des Fetus.

____________________

N = Nabel

HG = Hintergliedmaßen Z = Zitzen

Abb. 9.2.16

Abb. 9.2.17

Abb. 9.2.18

Z

HG N

Z

N

Männliche Feten von tragenden Schafen sind in den Abb. 9.2.19 - 21 abgebildet.

Abb. 9.2.19: In diesem Bild erkennt man den in diesem Stadium (50. Trächtigkeitstag) deutlich bilobulären GT hinter der Nabelschnur, die sich als inhomogene Auflockerung hier darstellt.

Abb. 9.2.20: Männlicher Schaffetus am 65. Tag der Gravidität. Das dreieckige, gekammert erscheinende Skrotum erhebt sich deutlich zwischen den Hinterbeinen.

Abb. 9.2.21: Männlicher Schaffetus im etwa 4. Trächtigkeitsmonat Dia anechogene kreisrunde Harnblase ist Hauptaugenmerk dieser Aufnahme. Rechts oben im Bild kann man das kugelige Skrotum mit Inhalt erkennen, das durch eine deutliche Raphe skroti unterteilt wird.

_____________________

GT = Genitaltuberkel

N = Nabel

S = Skrotum

H = Hoden

Abb. 9.2.19

Abb. 9.2.20

Abb. 9.2.21

N GT

S

S + H

In den Abb. 9.2.22 - 24 sind weibliche Schaffeten in utero dargestellt.

Abb. 9.2.22: Diese Abb. zeigt einen zwischen die Hintergliedmaßen gelegten Schwanz, der hier bei einem weiblichen Fetus zur Fehldiagnose eines Skrotums verleitet. Dies ist bei Schafen aufgrund des langen Schwanzes ein häufig angetroffenens Phänomen.

Abb. 9.2.23: Weiblicher Schaffetus am 58. Trächtigkeitstag. Es sind die feinen, mm-starken, echogenen Zitzenpunkte dargestellt. Der Fetus ist in einer transversalen Ebene untersucht worden.

Abb. 9.2.24: Bei einem weiblichen Fetus am 60. Tag der Gravidität sind die Zitzen in horizontaler Schallebene dargestellt.

__________________

Z = Zitzen

SCHW = Schwanz

Abb. 9.2.22

Abb. 9.2.23

Abb. 9.2.24

SCHW

Z

SCHW Z

Die Abb. 9.2.25 und folgende zeigen Messungen der zur Geschlechtsidentifizierung herangezogenen Strukturen bei Schafen und Ziegen, um ein Bild über die Größenverhältnisse zu liefern. Dabei wurden ausschließlich männliche Strukturen vermessen.

Abb. 9.2.25: Vermessung des GT bei einer Ziege am 58. Tag der Gravidität. Der GT besitzt bei schrägen Anschnitt einen Durchmesser (D1) von 3,6 mm.

Abb.9.2.26: Vermessung der Geschlechtsorgane eines Schaffetus am 60. Tag der Gravidität.

Der Fetus befindet sich in horizontaler Position zum Ultraschallkopf. Das Präputium besitzt hier einen Durchmesser (D1) von 4,1 mm, das schräg abgebildete Skrotum ist 3,3 mm breit.

Abb. 9.2.27: Vermessung der Länge des Skrotum bei einem Schaffetus am 61.

Trächtigkeitstag. Das Skrotum ist bei diesem Tier 10,8 mm lang und erscheint deutlich gekammert.

________

N = Nabel

Abb. 9.2.25

Abb. 9.2.26

Abb. 9.2.27

N

N

Danksagung

Für die Überlassung des Themas und die ständige Gesprächsbereitschaft und konstruktive Kritik danke ich Frau Priv.-Doz. Dr. S. Meinecke–Tillmann ganz herzlich.

Bei Herrn Prof. H. Merkt möchte ich mich ganz herzlich für die Einarbeitung in die Interpretation der Ultraschallaufnahmen bedanken.

Den Mitarbeitern und Doktoranden des Institutes für Reproduktionsmedizin, insbesondere den Tierpflegern, sei für die freundliche Aufnahme, ihre ständige Hilfsbereitschaft und die angenehme Arbeitsatmosphäre gedankt.

Mein besonderer Dank gilt hier Alf Möller für die stete Hilfsbereitschaft und kritisches Mitdenken bei allen praktischen Problemen.

Ebenso muß ich hier Edith Podhajsky für die immer gewährte Hilfe bei allen Fragen rund um das weite und nicht problemlose Feld: Gestaltung und Ausarbeitung dieses Werkes mit dem Computer, danken.

Herrn Brockob aus dem Landesschafzuchtverband Niedersachsen e.V. danke ich für die Vermittlung der Schafzüchter.

Den Schafhaltern Frau A. Jatzlau, Dr. Dorit Schnehage, Fam. Dors, Fam. Kruse und Fam.

Waldmann, sowie der Klinik für kleine Klauentiere, insbesondere Herrn K. Schlotter, und dem Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung, unterstützt durch Herrn A. Schridde, möchte ich für den Zugang zu ihren Schafherden, die freundlich gewährte Unterstützung und Hilfe während der Untersuchungen und die sorgfältigen Aufzeichnungen der Ergebnisse, ganz herzlich danken.

Marion und Wolfgang Zocher danke ich ebenfalls für die gewährte Hilfe während der Untersuchung ihrer Schafe, aber mein ganz besonderer Dank gilt Herrn Wolfgang Zocher, der mir bei den statistischen Auswertungen stets mit Rat und Tat zur Verfügung stand.

Meinem Onkel Wilhelm J. Bürstel möchte ich für seine fachliche Unterstützung bei der Übersetzung der Zusammenfassung ins Englische ganz besonders danken.

Meinen Eltern und meinen Freunden danke ich besonders für ihre Unterstützung und ihr Verständnis während des gesamten Studiums und der Erstellung dieser Arbeit

Diese Arbeit wurde bereits in Auszügen auf folgenden Tagungen veröffentlicht:

BÜRSTEL, D., S. MEINECKE–TILLMANN u. B. MEINECKE (2001):

Determination of fetal sex in ewes and goats using ultrasonography.

34. Jahrestagung Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung u. 26. Veterinär-Humanmedizinische Gemeinschaftstagung, Leipzig, 22. – 23. Feb. 2001, 32

BÜRSTEL, D., S. MEINECKE–TILLMANN u. B. MEINECKE (2001):

Ultrasonographic determination of fetal sex in small ruminants.

5th Annual Conference of the Europ. Soc. for Domestic Anim. Reprod., Vienna, Sept. 13 – 15, 2001, (ESDAR Newsletter 6)

Des weiteren ist eine Veröffentlichung in der Zeitschrift: „The Veterinary Record“ unter folgendem Titel angenommen:

BÜRSTEL, D., S. MEINECKE–TILLMANN u. B. MEINECKE:

Ultrasonographic diagnosis of foetal sex in small ruminants bearing multiplets.