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her verwendeten Nd:YAG Systemen dar. Details zur Strahlquelle finden sich in Kapitel 3. Weiterhin ist ein Test-Ozean nötig, in dem sich verschiedene Wassertemperaturen einstellen lassen (vgl. Kap. 4). Als Detektor wird ein planes Fabry-Perot-Interferometer verwendet. Es erfüllt nicht die Anforde-rungen an ein flugtaugliches System. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es deshalb durch einen sogenannten ESFADOF-Detektor ersetzt werden.

2.5 Detektionskonzepte

Zur Detektion der Frequenzverschiebung des zurückgestreuten Lichtes sind verschiedene Konzepte denkbar und werden in diesem Kapitel diskutiert. Da-bei muss der Detektor ebenfalls alle Anforderungen an ein flugfähiges System erfüllen. Darüber hinaus ist für den Detektor eine hohe Frequenzauflösung und eine große Lichtstärke wünschenswert, um das zurückgestreute Licht mit hoher Präzision und Effizienz nachzuweisen.

2.5.1 Fabry-Perot Interferometer

Ein Verfahren für die Detektion der Brillouin-Linien und zur Bestimmung der Frequenzverschiebung ist die Verwendung eines durchstimmbaren Fabry-Perot Interferometers. Dabei wird das gesamte Streuspektrum (vgl. Abb.2.7) aufgenommen und anschließend die Frequenzverschiebung zwischen der Ray-leigh- und der Brillouin-Linie bestimmt.

Im Rahmen dieser Arbeit wurde auf dieses Detektionsverfahren zurück-gegriffen. Es ist einfach, mit wenigen Komponenten umzusetzen, flexibel einsetzbar und besitzt eine hohe Frequenzauflösung. Hierzu wurde ein pla-nes Fabry-Perot Interferometer mit einem freien Spektralbereich von etwa 20 GHz konstruiert und erfolgreich zur Messung der Brillouin-Linie einge-setzt. Alle Details, die die Grundlagen, den Aufbau und die Kalibrierung be-treffen, sind im Kapitel2.6zu finden.

Problematisch für einen Einsatz im Hubschrauber ist die Empfindlichkeit gegenüber Vibrationen. In einer Laborumgebung ist diese beherrschbar, aber die Anforderungen an einen vibrationsunempfindlichen Detektor sind nicht erfüllt. Weiterhin ist der Akzeptanzwinkel durch die erforderliche spektrale Auflösung begrenzt und die Lichtstärke gering.

2.5.2 Kantenfilter

Die Kantenfilter-Technik nutzt einen optischen Filter, der idealerweise ei-ne möglichst große Transmissionsänderung im gewünschten Frequenzbereich

-10 -5 0 5 10 Frequenz / GHz

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1

Intensität / a.u.

-10 -5 0 5 10

Frequenz / GHz

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1

Transmission

νΒ νΒ

Abbildung 2.7: Berechnetes Brillouin-Spektrum zusammen mit einer idealen Kantenfiltercharakteristik. Der Kantenfilter besitzt eine hohe Transmissionsänderung im interessanten Bereich zwischen 7-8 GHz.

Damit lässt sich die Frequenzmessung auf eine Messung der Transmis-sion zurückführen.

von 7-8 GHz aufweist. Die Abb.2.7zeigt eine solche ideale Filtercharakteris-tik zusammen mit dem Streuspektrum. Der elastisch gestreute Anteil muss vor der eigentlichen Transmissionsmessung durch einen weiteren geeigneten Fil-ter ausgeblendet werden. Durch einen FilFil-ter mit der gezeigten CharakFil-teristik lässt sich die Messung der Frequenzverschiebung auf eine einfache Messung der Transmission zurückführen. Der zeitliche Verlauf der Intensität nach dem Filter wird aufgezeichnet. Der gemessenen Transmission wird eine Frequenz-verschiebung und der Zeitachse eine Tiefe im Wasser über die Lichtlaufzeit zugeordnet. Dadurch lassen sich die Laserpulse sehr effizient zur Messung des Tiefenprofils ausnutzen. Eine sequentielle Aufnahme in unterschiedli-chen Tiefen wie bei einem durchstimmbaren Fabry-Perot-Interferometer ent-fällt. Ist die Filtercharakteristik darüberhinaus symmetrisch, lassen sich beide Brillouin-Linien nutzen. Weiterhin toleriert ein symmetrischer Detektor klei-ne Abweichungen der eingestrahlten Laserfrequenz.

Kantenfilter lassen sich mit statischen Fabry-Perot-Interferometern reali-sieren [75]. Wie im vorhergehenden Kapitel bereits erläutert, sind damit aber einige Nachteile bezüglich Empfindlichkeit gegenüber Vibration und Licht-stärke verbunden. Im Folgenden werden zwei Detektionskonzepte auf Basis eines Molekularfilters und eines FADOFs vorgestellt. Es sind statische De-tektoren, die ohne resonante Techniken auskommen und daher optimal für die LIDAR-Anwendung geeignet sind. Im Allgemeinen muss die

Betriebs-2.5 Detektionskonzepte 27

wellenlänge der Strahlquelle auf den Detektor abgestimmt werden. Hier wird auch der Vorteil des großen Wellenlängenbereichs des Faserverstärkers deut-lich, da sich eine größere Anzahl von Übergängen bzw. weite Bereiche der Molekülspektren nutzen lassen.

Molekularfilter

Ausgewählte Bereiche der Absorptionsspektren der Moleküle 79Br2, 81Br2,

127I2 und 129I2 sind als Kantenfilter geeignet [64, 65]. Der eigentliche Fil-ter besteht dabei aus einem FilFil-ter zum Ausblenden des elastisch gestreuten Lichtes und einem zweiten mit der Kantenfiltercharakteristik. Für den ers-ten wird eine hohe Absorption bei der Zentralwellenlänge und gleichzeitig eine hohe Transmission bei den frequenzverschobenen Komponenten benö-tigt. Durch eine systematische Suche lassen sich entsprechende Bereiche im Molekülspektrum finden. Messungen der Brillouin-Verschiebung wurden mit dieser Technik unter Verwendung eines Nd:YAG-Laser in einer Laborumge-bung durchgeführt [21].

FADOF

Das im Folgenden vorgestelle Detektionskonzept ist in der Lage, die ge-wünschte Filtercharakteristik durch Veränderung der externen Parameter zu beeinflussen. Es lassen sich damit Filter realisieren, die hohe Transmissions-kanten bei dem gewünschten Frequenzbereich aufweisen [23]. Mittelfristig ist ein Austausch des Fabry-Perot-Interferometers, durch solch einen Excited State Faraday Anomalous Dispersion Optical Filter (ESFADOF) als Detek-toreinheit geplant. Dieser alternative Detektoransatz ist Gegenstand aktueller Untersuchungen und nicht Bestandteil dieser Arbeit [23,24,25,26]. Im Fol-genden werden kurz die wichtigen Elemente dieses Filters vorgestellt. Für die theoretischen Grundlagen und weitere mögliche Anwendungsgebiete sei auf die Literatur verwiesen [76,77,78,79,80,81].

Bei einem FADOF handelt es sich um einen Kantenfilter, der die anoma-le Dispersion in der Nähe einer atomaren Übergangslinie ausnutzt, um stei-le Transmissionskanten zu erzeugen. Dazu wird eine mit Rubidium befüllte Gaszelle in einem homogenen Magnetfeld zwischen zwei gekreuzten Pola-risatoren platziert. Aufgrund der Zeeman-Aufspaltung im Magnetfeld ist die Dispersionsrelation in der Nähe der Übergangslinie für links- und rechtszir-kulares Licht unterschiedlich. Es findet eine frequenzabhängige Rotation des Polarisationsvektors statt. Der zweite Polarisator bewirkt eine Konversion des Rotationswinkels in eine frequenzabhängige Transmission. Es entstehen stei-le Transmissionskanten, die sich als empfindlicher Kantenfilter einsetzen las-sen. Die Filtercharakteristik besitzt aufgrund der Zeemann-Aufspaltung zwei

symmetrische Transmissionskanten, deren Position sich durch die Stärke des Magnetfeldes beeinflussen lässt. Damit ist eine Optimierung der Position der Filterkanten für die LIDAR-Anwendung möglich. Die symmetrische Filter-charakteristik toleriert Fluktuationen in der Wellenlänge des eingestrahlten Lichtes.

Der ESFADOF nutzt den 5P3/2 → 8D5/2 Übergang mit einer Wellen-länge von 543,3 nm aus. Er liegt im grünen Spektralbereich und damit in der Nähe des Absorptionsminimums von Wasser und im vom Faserverstärker abgedeckten spektralen Bereich. An dieser Stelle wird nochmals der Vorteil deutlich, der mit dem großen Wellenlängenbereich des Faserverstärkers ver-bunden ist. Der Ausgangszustand 5P3/2 ist ein angeregter Zustand und ver-leiht dem Filter den Zusatzexcited state(ES). Dieser Ausgangszustand wird durch den 5S1/2 → 5P3/2 Übergang mit einen Pumplaser der Wellenlänge 780,24 nm vorpopuliert. Ein FADOF besitzt eine exzellente Tageslichtunter-drückung, da abseits der Resonanzlinien die gekreuzten Polarisatoren uner-wünschtes Tageslicht blockieren. Nur in der Nähe der Resonanzlinien kann Licht geeigneter Wellenlänge den Filter passieren. Es handelt sich um einen statischen Filter, der ohne resonante Techniken auskommt und ist damit ideal für ein flugtaugliches System geeignet. Der Akzeptanzwinkel wird durch die Zellengeometrie und durch den gepumpten Bereich in der Zelle bestimmt.

Die bisher erreichten Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Es wurde ge-zeigt, dass symmetrische Kanten um die Zentralwellenlänge in einem Ab-stand von±3,55 GHz bei einer maximalen Transmission von 6 % realisierbar sind [24,25]. Durch eine neue Zellengeometrie lässt sich das Magnetfeld vergrößern und dadurch die Kanten weiter nach außen zu den geforderten 7 -8 GHz verschieben. Die Transmission lässt sich durch eine Optimierung der Pumpgeometrie erhöhen.

2.5.3 Heterodyn Detektion

Ein weiterer möglicher Ansatz basiert auf der heterodynen Detektion [28,40, 41]. Dabei wird das Streulicht mit einem lokalen Oszillator überlagert und die Frequenzverschiebung über das Schwebungssignal detektiert. Das Verfahren erfordert aufgrund der relativ großen Frequenzverschiebung von 7-8 GHz auf elektronischer Seite aufwendige Hochfrequenztechnik. Durch Vergleich mit einem zweiten um 7,5 GHz verstimmten Oszillator lassen sich die involvier-ten Frequenzen reduzieren. Durch den weiteren Laser und die nötige Locking-technik zur Stabilisierung beider Laser in einem festen Frequenzabstand, er-höht sich die Komplexität des Lasersystems. Aus den angeführten Gründen wird diese Detektionstechnik zur Zeit nicht weiter verfolgt.

3

Strahlquelle

Die Strahlquelle, zentraler Bestandteil des LIDAR-Systems, ist Gegenstand dieses Kapitels. Sie basiert auf einem gepulsten frequenzverdoppelten Yb-dotierten dreistufigen Faserverstärker. Zu Beginn werden einige Grundlagen und mögliche Anwendungsfelder von Faserlasern und -verstärkern im Allge-meinen vorgestellt. Danach wird detaillierter auf das Lasermedium in Form von Yb-dotierten Doppelmantelfasern eingegangen. Hierzu werden Messun-gen der Fluoreszenzlebensdauer und der Emissions- und Absorptionswir-kungsquerschnitte der eingesetzten Fasern präsentiert. Die Fasern sind mit Hochleistungs-SMA-Steckverbindern versehen. Die Faserendflächen sind un-ter einem Winkel von 8° poliert. Die Zerstörschwelle von Quarzglas und das Auftreten von nichtlinearen Effekten werden diskutiert und die darauf basie-rende Konzeption der Strahlquelle wird vorgestellt. Hierbei wird auf die be-sondere Herausforderung, die durch einen nahezu Fourier-limitierten Betrieb bei einer Pulslänge von 10 ns auftritt, eingegangen. Die extrem schmalban-digen Pulse, die von dieser Strahlquelle produziert werden, begünstigen das Auftreten von stimulierter Brillouin-Streuung, die die maximal erreichbare Energie limitiert. Der gesamte Aufbau ist auf eine möglichst hohe Schwel-le für das Auftreten von stimulierter Brillouin-Streuung optimiert. Dabei ist neben einer hohen Ausgangsenergie auch eine stabile Polarisation, ein gutes Strahlprofil und eine hohe Konversionseffizienz erforderlich.

Danach wird der Aufbau der Strahlquelle bestehend aus Seedquelle, drei Verstärkerstufen und Frequenzverdopplungseinheit präsentiert. Die Seedquelle bestimmt dabei Wellenlänge, Bandbreite, Pulslänge und Wiederholrate. Die Technik zum Erzeugen der schmalbandigen Seedpulse wird erläutert. Im an-schließenden Verstärker werden die Pulse verstärkt und dann der Frequenz-verdopplung zugeführt. Die Charakterisierung jeder Komponente umfasst die Bestimmung temporaler und spektraler Parameter. Für die Verstärkerstufen wird beispielsweise die Verstärkung, die Schwelle für das Auftreten von sti-mulierter Brillouin-Streuung, das Strahlprofil und das

Polarisationsverhält-nis bestimmt. Für die frequenzverdoppelten Pulse wird eine Fourier-limitierte Bandbreite nachgewiesen. Sie erfüllen alle Anforderungen für die Messung der Brillouin-Verschiebung in Wasser. Die erzielten Energiewerte stellen die höchsten Werte dar, die bisher mit einem Faserverstärker bei diesen spektralen Eigenschaften realisiert wurden.