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2 Methodologie

2.1 Umfrage Was denken wir über Sprachen?

2.1.1 Demographische Daten

Die Umfrage enthält auch einige demographische Daten, die am Ende der Umfrage anzugeben sind: Geschlecht, Alter, Ort bzw. die Region der Schule, Ortsgrößenklasse für Orte, in denen die Gymnasiast*innen wohnen (mit Ausnahme derer, die in einem Internat wohnen). Diese Daten wurden bei der Analyse von einzelnen Fragen berücksichtigt und statistisch signifikante Werte wurden berechnet.

Geschlecht

Möglichkeiten zur Markierung waren weiblich und männlich. Eine Antwort wurde von 739 Gymnasiast*innen (von 743) in Slowenien und 369 Gymnasiast*innen (von 370) in der Slowakei markiert.

Alter

Möglichkeiten zur Auswahl: 14-15 Jahre, 16 Jahre, 17 Jahre, 18 Jahre, 19 Jahre und mehr. Bei der Auswahl sind wir davon ausgegangen, dass die meisten Schüler*innen nach der abgeschlossenen neunjährigen Grundschule in beiden Ländern unmittelbar weiter eine Schule besuchen und keine Pause dazwischen legen. Die statistischen Daten ergeben folgendes Bild für beide Länder:

Tabelle 1: Alter der Gymnasiast*innen

Alter/Land Slowenien Slowakei

14-15 Jahre 9% 24%

16 Jahre 33% 21%

17 Jahre 27% 29%

18 Jahre 23% 21%

19 J. und mehr 9% 5%

zusammen =741 (100%) =369 (100%)

In beiden Ländern ist der Anteil der ältesten Gymnasiast*innen am niedrigsten. Für andere Altersgruppen ist die Distribution relativ gleichmäßig in der Slowakei, während in Slowenien weniger Gymnasiast*innen im Alter von 14-15 Jahren die Umfrage ausgefüllt haben. Der höchste Anteil entfällt auf die Altersgruppen 16 Jahre und 17 Jahre, was somit einen Vergleich von Daten für beide Länder ermöglicht.

Schulort

Wie schon vorher erwähnt, wurde die Umfrage in Slowenien durch das Projektnetz Die Sprache zählt verbreitet. Das bedingte die Auswahl von Gymnasien; es sind diejenigen, die im Projekt als Projektpartner kooperieren, was auch die geographische/regionale Distribution der Gymnasien in Slowenien bedingte. Diese Information scheint von Belang zu sein, weil es regionale Unterschiede in Slowenien gibt, entstanden aufgrund mehrerer Faktoren: Nähe der Grenze, verschiedene Nachbarländer, historische Entwicklung, ökonomische Stärke einzelner Regionen, kulturelle Spezifika u. a. In der Tabelle werden für Slowenien die offiziellen (amtlichen) Regionen nicht berücksichtigt, sondern eine ältere Einteilung, die historisch, kulturell, sprachlich und, was den Einfluss der Nachbarländer betrifft, entsprechender ist. Beide Einteilungen stimmen zwar zum Teil überein, aber um den

kulturellen Aspekt und die Nachbarsprachen sowie den historischen Bezug zu betonen, wird die ältere Einteilung angewendet.

Bei der Verbreitung der Information über die Umfrage in der Slowakei haben wir uns bemüht, Gymnasien aus verschiedenen Regionen anzusprechen, um − ähnlich wie in Slowenien − die mögliche Bedeutung des regionalen Faktors identifizieren zu können.

In der Tabelle 2 werden die Städte und Regionen beider Länder angeführt, in denen sich Gymnasien befinden, die an der Umfrage beteiligt waren. Jedes Gymnasium wird mit dem offiziellen Namen angeführt. In den ersten Spalten der Tabelle wird die Rücklaufquote in Zahlen und Prozentwerten für jedes Gymnasium angeführt.

Die Prozentwerte werden hinsichtlich der Gesamtzahl der beteiligten Gymnasiast*innen im Land angeführt und beziehen sich demnach auf das jeweilige Land und nicht auf beide Länder zusammen.

Tabelle 2: An der Umfrage beteiligte Gymnasien (s. auch Karten unten)

Zahl % Name Ort Region

Slowenien

96 13 Gimnazija Frana Miklošiča Ljutomer Ljutomer Steiermark

93 13 Gimnazija Ptuj Ptuj Steiermark

6 1 verschiedene Gymnasien aus Maribor2 Maribor Steiermark 102 14 Šolski center Slovenj Gradec – gimnazija Slovenj

Gradec Kärnten

111 15 Gimnazija in ekonomska srednja šola Trbovlje Trbovlje Krain

251 34 Gimnazija Jožeta Plečnika Ljubljana Ljubljana Krain Škofijska klasična gimnazija, Zavod

sv. Stanislava Ljubljana Ljubljana Krain 16 2 Srednja gozdarska in lesarska šola Postojna Postojna Innerkrain 62 8 Šolski center Nova Gorica Nova Gorica Görz Slowakei

171 46

Gymnázium Jána Hollého Trnava Trnavský kraj

Gymnázium Jána Bottu Trnava Trnavský kraj

Gymnázium Janka Matúšku Galanta Trnavský kraj Gymnázium Vojteha Mihalika Sered Trnavský kraj 62 18 Gymnázium Park Mládeže Košice Košický kraj 63 17 Gymnázium, Bilíkova Bratislava Bratislavský kraj 58 16 Gymnázium sv. Cyrila a Metoda Nitra Nitrianský kraj

8 2 Gymnázium L'udovíta Štúra Trenčín Trenčianský kraj 2 1 Gymnázium Jozefa Gregora Tajovského Banská

Bystrica Banskobystrický kraj

1 0 Gymnázium Veľká Okružná Žilina Žilinský kraj Es war nicht möglich, eine gleichmäßige Rücklaufquote an allen Schulen zu erzielen.

Lehrkräfte haben die Information über die Umfrage distribuiert, konnten aber zugleich nicht zusichern, dass Gymnasiast*innen mit gleicher Intensivität respondieren werden. In drei Beispielen können die Daten nicht getrennt besprochen werden. Das erste Beispiel ist die niedrige Zahl von 6 Gymnasiast*innen verschiedener Gymnasien der Stadt Maribor in Slowenien. Das zweite Beispiel sind Gymnasiast*innen zweier Gymnasien aus der Sloweniens Hauptstadt Ljubljana und das dritte Beispiel sind die Gymnasiast*innen aus der Region Trnavský kraj, die Gymnasien in den Orten Trnava, Galanta und Sered besuchen. Auch die Zahlen von

2 Diese Schulen sind keine Partner im erwähnten Projekt und nur 6 Gymnasiast*innen waren an der Umfrage beteiligt.

diesen Gymnasien werden summiert. In der Analyse der Antworten wird der regionale Aspekt berücksichtigt, um eventuelle Unterschiede in einzelnen Ländern festzustellen.

Regional werden die Gymnasien aus Slowenien in zwei Gruppen eingeteilt und dementsprechend interpretiert. Es geht um die Einteilung in zwei Kohäsionsregionen; eine östliche und eine westliche. 3 Aus dem Gebiet der östlichen Kohäsionsregion kommen die Gymnasien aus den Städten: Ljutomer, Ptuj, Maribor, Slovenj Gradec, Trbovlje und Postojna. Aus der westlichen Kohäsionsregion kommen die Gymnasien aus den Städten: Ljubljana und Nova Gorica.

Die regionale Distribution aller Gymnasien zeigen auch die Karten Sloweniens und der Slowakei.

Karte 1: Slowenien mit regionaler Distribution der Umfrage

Karte 2: Slowakei mit regionaler Distribution der Umfrage

Ortsgrößenklassen

Die demographische Information zu der Größe des Ortes wurde notiert, um mögliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ortsgrößenklassen feststellen zu können. In der Umfrage werden folgende Ortsgrößenklassen aufgelistet: Dorf, Kleinstadt, große Stadt.

Die Daten für beide Länder ergeben dieses Bild:

Tabelle 3: Typen von Orten

Land/Kl. Dorf Kleinstadt große Stadt Zahl % Zahl % Zahl % Slowenien 380 51 245 33 113 15 Slowakei 109 29 155 42 86 23

Unter den Gymnasiast*innen aus Slowenien, die die Umfrage ausgefüllt haben, überwiegen diejenigen, die in Dörfern leben (51 %). Offen bleibt dabei die Frage, ob das die Population ist, die zwar in den Dörfern wohnt, sozial aber am Leben in einer Stadt beteiligt ist. Damit sind Siedlungen gemeint, die auf dem Lande entstanden sind, verkehrsmäßig und sozial aber eng mit einer Stadt verbunden sind.

Unter den Gymnasiast*innen aus der Slowakei überwiegen die aus kleineren Städten (42 %). Das hängt damit zusammen, dass die meisten Antworten aus der Region

Trnava kommen. Es handelt sich um Gymnasien, umgeben von vielen kleinen Ortschaften, aus denen Gymnasiast*innen täglich in die Stadt pendeln.

Angesichts der Tatsache, dass es womöglich verschiedene Vorstellungen von kleinen und großen Städten gibt, was darauf basiert, dass die einzige große Stadt in beiden Ländern eigentlich Bratislava ist (mehr als 420 000 Einwohner), während Ljubljana nur eine relativ große Stadt ist (um 270 000 Einwohner) und andere Städte viel kleiner sind, sollten die Relationen zwischen dem Wohnort und den Antworten auf einzelne Fragen ein klares Bild verschaffen.

2.1.2 Begrenzungen und Nachteile von Umfragen zur Erforschung von