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Datengrundlage und Datenerhebung

Im Dokument Strategisches Managementvon Koopetition (Seite 107-113)

zentraler Konzepte

3.3. Gang der Untersuchung

3.3.3. Datengrundlage und Datenerhebung

Aufbauend auf dem gewonnenen Vorwissen und der Sensibilisierung für die Triebwerksbranche, wurde ein europäisches Unternehmen der Flugzeugtriebwerk-sindustrie als geeignetes empirisches Setting dieser Untersuchung ausgewählt, welches in vielschichtige globale Unternehmensnetzwerke eingebunden und durch langfristige zwischenbetriebliche Kooperationen stark mit seinen Wettbewerbern verbunden ist. Begründet wurde diese Entscheidung zum einen durch die hohe Netzwerkzentralität und besondere Stellung des Unternehmens innerhalb der Industrie112, die hinsichtlich Intensität und Häufigkeit eine hohe Ausprägung an beobachtbaren Koopetitionseffekten nach sich zog. Zum anderen gewährte die-ses Fokalunternehmen dem Autor auf vielversprechende Weise den Zugang zum Feld und den relevanten Informationsträgern durch die Einräumung eines tem-porären Mitarbeiterstatus’ in Form eines Doktorandenvertrags. Das Unternehmen mit europäischem Hauptsitz und etlichen globalen Standorten entwickelt, fertigt und wartet Triebwerksmodule- und komponenten für die zivile und militärische Luftfahrt. Es ist börsennotiert, erwirtschaftet einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 2 Milliarden Euro und beschäftigt mehrere Tausend Mitarbeiter.

Innerhalb dieses Fokalansatzes dienten zweierlei Datentypen als empirische Grund-lage für die Entwicklung einer gegenstandsverankerten Grounded Theory in Sinne des Forschungsinteresses:

109 Coleman (1979, S. 112) beschreibt korporative Akteure wie etwa Organisationen als per se nicht handlungsfähige Gebilde, die folglich physische Individuen als Agenten einstellen müssen, um die in sie eingebrachten Ressourcen einsetzen und in der sozialen Realität handeln zu können.

110 Dazu sei an dieser Stelle noch einmal auf die in Kapitel 3.1.3 erfolgte organisationssoziologische Einordnung, dabei insbesondere auf die hier relevanten Annahmen zu den Ansätzen derecologies of institutionsundTheorie sozialer Welten, verwiesen.

111 Siehe Kapitel 3.2.2.1 zur Rolle des theoretischen Vorwissens.

112 Siehe Kapitel 4.2.2 zur interorganisationalen Verflechtungen der zivilen Triebwerksindustrie.

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1. Problemzentrierte Interviews mit Managern aus koopetitionsrelevanten Be-reichen des Fokalunternehmens alsprimäreDaten- und Erkenntnisquelle.

2. Fachpublikationen der Triebwerks- bzw. Luftfahrtindustrie, sowie unveröf-fentlichte Dokumente des Unternehmensarchivs alssupplementäre Daten-quelle.

Zentrales Instrument der erfolgten Datenerhebung stellte dasproblemzentrierte Interview(PZI) nach Witzel (1989) dar. Das PZI lehnt sich an theoretischen Prä-missen der Grounded Theory an und fungiert dabei als eine wichtige Präzisierung dieses Forschungsansatzes.113Es wurde mit dem Anspruch entwickelt, möglichst unvoreingenommen durch eine situationsadäquate, flexible, aber gleichzeitig die thematische Konkretisierung fördernde Methode, individuelle und kollektive Hand-lungen, subjektive Wahrnehmungen und Verarbeitungsweisen gesellschaftlicher Realität zu erfassen. Dabei kennzeichnen insbesondere drei wesentliche Grundpo-sitionen das problemzentrierte Interview114, welche im Zuge dieser Erhebung zur Anwendung kamen:

1. Problemzentrierung

Der Forscher orientiert sich im Zuge des eigenen Forschungsinteresses an ei-ner relevanten gesellschaftlichen Problemstellung. Er bezieht seinen Wissens-hintergrund und objektive Rahmenbedingungen bewusst in die Konzeption des Interviews mit ein, um die Aussagen der Interviewten nachvollziehen und Nachfragen stellen zu können. Er verzichtet auf eine vorhergehende Hypothesenbildung, konzentriert sich auf die Problemsicht der Personen und versucht den Sinn, den sie ihren Handlungen und Deutungen unterlegen, aufzuschlüsseln, den interessierenden Bereich möglichst vollständig zu er-fassen und durch Nachfragen zu explorieren. Im Gegensatz zu alternativen Erhebungsansätzen wird eineinformierte Positiondes Forschers als wichtige Voraussetzung für eine gelingende Gesprächssituation erachtet.115

2. Gegenstandsorientierung

Die Interviewmethode orientiert sich am Untersuchungsgegenstand, daher muss sie flexibel und modifizierbar sein und soll einen geeigneten Zugang zu Handlungs- und Bewusstseinsanalysen der Befragten sicherstellen. Abhängig

113 Weder Glaser und Strauss (1998) noch Strauss und Corbin (1990) gehen in ihren Ausführungen aus-führlich auf die Besonderheiten und Herausforderungen des Datenerhebungsprozesses in Grounded Theory Arbeiten ein (siehe dazu insbesondere Scheibelhofer 2004, S. 78).

114 Im Detail dazu siehe Witzel (1989), Witzel (1996) und Witzel (2000).

115 Siehe dazu auch das im Anhangskapitel A exemplarisch veranschaulichte Initialschreiben, welches im Zuge der Kontaktaufnahme an die adressierten Interviewpartner gerichtet wurde und dabei deutlich den informierten, problemzentrierten Zugang ersehen lässt.

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von der spezifischen Erhebungssituation erlaubt das PZI eine unterschiedli-che Strukturierung der Gesprächstechnik hinsichtlich verstärkt narrativer oder dialogischer Natur (Scheibelhofer 2004, S. 79). Zu den erzählungsgene-rierenden Techniken gehört dabei ein vorab festgelegter Gesprächseinstieg, der den Inhalt auf das Untersuchungsproblem zentriert und eine möglichst narrative Gesprächsstruktur aufbauen soll. Zu den verständnisgenerierenden Techniken gehören die spezifischen Sondierungen. Hier nutzt der Interviewer vorhandenes oder im Interview erworbenes Wissen. In diesem Zusammen-hang sieht das PZI sogenannteAd-hoc-Fragenseitens des Interviewers vor, falls dieser bestimmte Themenbereiche unzureichend verstanden oder als wesentlich erachtete Themenbereiche vom Interviewten offensichtlich aus-gelassen wurden.

3. Prozessorientierung

Der kommunikative Austausch als Prozess stellt eine wichtige Annahme im PZI dar und bezieht sich auf den gesamten Forschungsablauf. Durch die Offenlegung des Forschungsinteresses und die Zusicherung von Anonymisie-rung und Verschlusshaltung der gewährten Informationen gegenüber Dritten zu Beginn der Befragung, soll das Entstehen einer offenen, vertrauensför-dernden Gesprächsatmosphäre begünstigt werden. Indem die Befragten ihre Problemsicht weitgehendungeschütztin Kooperation mit dem Interviewer entfalten, entwickeln sich im Laufe des Interviews neue und differenziertere Aspekte zum gleichen Thema, Korrekturen an vorangegangenen Aussagen, Redundanzen und Widersprüchlichkeiten, welche für die spätere Interpreta-tionsarbeit von zentraler Bedeutung sind (Witzel 2000, S. 3).

Im Rahmen der erfolgten Untersuchung wurde eine Gesamtzahl von 17 problem-zentrierten Interviews mit Managern des Fokalunternehmens in physischer Begeg-nung geführt.116 Auf Basis der Vorerhebung wurden als Initialsample zunächst Unternehmensbereiche gewählt, die sich entweder auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse der Vorerhebung oder im frühen Verlauf der erhebungsbezogenen Auswahlplanung als mutmaßlich koopetitionsrelevant herausstellten (siehe Tabelle 3.2)

Bei der Fallauswahl für die Interviews 1 bis 9 wurde unter der Prämisse ma-ximaler Fallkontrastierungeine möglichst breite Perspektivität zur Beleuchtung von Koopetition verfolgt, um eine potentiell hohe Heterogenität interpretativer Lesarten und Variationen aus jenen zueinander distinkten Organisationseinheiten zu erlangen, die qua ihres Tätigkeitsbereichs einen starken interaktionalen Bezug

116 Insgesamt wurden bei einer durchschnittlichen Dauer von knapp 72 Minuten pro Gespräch, mehr als 20 Stunden Interviews geführt.

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Alias Interviewpartner Verantwortlicher Bereich Dauer

(chron.) (anonymisiert) (im Fokalunternehmen) (Min.)

Iv01 Herr WrD Leitung Globale Beteiligungsverhandlungen 88

Iv02 Herr KbK Repräsentanz zivile Kooperationsprogramme 65

Iv03 Herr KpP Geschäftsführung (Geschäftsbereich Markt) 76

Iv04 Herr MeO Programmleitung ziviles Kooperationsprogramm 75

Iv05 Herr PuJ Leitung Konzernrecht 39

Iv06 Herr FaE Leitung Stabsbereich Partnerkoordination 118

Iv07 Herr HwI Programmleitung ziviles Kooperationsprogramm 89

Iv08 Herr KmW Leitung Global Sourcing 58

Iv09 Herr BmI Leitung Unternehmensstrategie 92

Iv10 Herr GhM Leitung technische Programmentwicklung 81

Iv11 Herr GwG Programmleitung ziviles Kooperationsprogramm 62

Iv12 Herr ZkL Geschäftsführung (CEO) 103

Iv13 Frau DeL Repräsentanz zivile Kooperationsprogramme 50

Iv14 Herr KbP Geschäftsführung (Geschäftsbereich MRO) 50

Iv15 Herr AkV Leitung Technologiemanagement 77

Iv16 Herr LrU Kaufmännische Leitung zivile Kooperationsprogramme 47

Iv17 Herr SaT Gesamtleitung zivile Kooperationsprogramme 44

Tab. 3.2.:Übersicht der im Rahmen der Datenerhebung geführten Interviews (eigene Aufstellung)

zu anderen Triebwerksherstellern aufwiesen. Ab dem zehnten Interview änderte sich die Auswahlstrategie hin zu einer demdiskriminierendentheoretischen Samp-ling (Strauss und Corbin 1996, S. 158) entsprechenden Vorgehensweise, mit dem Ziel, den Fokus nun primär von den Erkenntnissen aus dem bisher erhobenen Material leiten zu lassen und anhand derart geeigneter Fallauswahl generierte Arbeitshypothesen erneut zu überprüfen, aufgetretene Widersprüche zu klären sowie fehlende Zusammenhänge gezielt herzustellen.117Das letzte Interview 17 diente vorrangig einer abschließendenkonsensuellen Validierung118des erarbeite-ten Ergebnisses und bestätigte die bereits ab Interview 15 eintreerarbeite-tenden Anzeichen,

117 Siehe dazu die im Anhangskapitel D angeführten Kriterien, die zu dieser Auswahlabfolge konkret getroffener Fallentscheidungen führten.

118 Wahrheitsfindung im Zuge konsensueller Validierung beruht auf dem Prozess der „Einigung oder Konsensbildung aufgrund rationaler Argumente“ (Legewie 1987, S. 149). Methodologiespezifisch befinden diesbezüglich Strauss und Corbin (1998, S. 161): “A theory that is grounded in data should be recognizable to participants, and although it might not fit every aspect of their cases, the larger concepts should apply.” Vor dem Hintergrund dieses Verständnisses wurden die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit in dialogischer Weise diskutiert.

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dass eine weitgehende theoretische Sättigung (siehe dazu auch Kapitel 3.3.6.2) erreicht wurde.

Da das Forschungsinteresse dieser Arbeit ihr Augenmerk auf Fragen des strategi-schen Managements richtet, bekleideten bis auf zwei Personen alle Interviewpart-ner Managementpositionen der obersten und mittleren Führungsebene. Manager verfügen als Experten für ihren Bereich über einprivilegiertes Sonderwissen gegen-über Außenstehenden und stellen aus Sicht der Datenerhebung Repräsentanten einer elitären Informantengruppe dar. Welch et al. (2002, S. 613) definieren „an elite interviewee in international business as an informant (usually male) who occupies a senior or middle management position; has functional responsibility in an area which enjoys high status in accordance with corporate values; has consi-derable industry experience and frequently also long tenure with the company;

possesses a broad network of personal relationships; and has considerable interna-tional exposure.“ All dies traf weitgehend auch auf die hier befragten Manager zu, was besondere Implikationen für die Datenerhebung mit sich brachte: Brandl und Klinger (2006, S. 46f.) identifizieren bei Eliten starke Zeitrestriktion, Befürchtung von Interessensverletzungen, hohes Statusbewusstsein und gruppendynamische Sprache als stärkste Zugangshindernisse im Rahmen von Forschungsprojekten. Im Zuge der erfolgten Erhebung konnten jedoch diese Restriktionen vor allem durch den Mitarbeiterstatus des Autors, der ihn zumunternehmensinternen Mitstreiter mit legitimiertem Anliegenmachte, weitgehend abgeschwächt werden.119Ein mit hoher Arbeitsbelastung einhergehender Zeitmangel der Interviewpartner, insbesondere im Zusammenhang mit Themen abseits des operativen Tagesgeschäfts, war fast immer gegeben und bedingte in wenigen Fällen, dass der geplanten Vorgehens-weise im Sinne eines idealtypischen theoretischen Samplings nicht vollständig entsprochen werden konnte.120Durch die physische Präsenz vor Ort, gepaart mit einer flexiblen Beharrlichkeit des Autors, konnten die überwiegende Anzahl der Gespräche in vertretbarem Zeitrahmen stattfinden, ohne die weitere Datenerhe-bung übermäßig zu beeinträchtigen. In fast allen Fällen war unter Zusicherung von Anonymität und Verschlusshaltung121eine Tonbandaufzeichnung des Interviews möglich. In wenigen Gesprächen wurde von den Interviewten gebeten, das Ton-band für einzelnen Aussagen zwischenzeitlich auszuschalten. Ebenso erfolgte in der inhaltlich oft gehaltvollen Zeitspanne zwischen offiziellem Interviewende und der Verabschiedung vom Gesprächspartner in der Regel kein Tonbandmitschnitt.

119 Siehe in Ergänzung Kapitel 3.3.5.1 zur Rolle des Forschers im Feld.

120 In zwei Fällen wurden aufgrund kurzfristiger Terminabsagen andere Interviewgelegenheiten wahr-genommen, obwohl diese Samplingauswahl nicht unmittelbar dem damaligen Erkenntnisstand entsprang.

121 Zu Beginn der Begegnung wurde dem Interviewpartner ein vorbereitetes und vom Autor unter-schriebenes Dokument übergeben, in dem diese Zusicherung schriftlich festgehalten wurde.

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Diesen „‘off the record’ post-interview comments“ (Warren et al. 2003, S. 93) kam in der Auswertungsphase dennoch eine wichtige Rolle zu.

Als erzählungsgenerierende Instrumente wurden die Befragten der ersten For-schungsphase (Interview 1 bis 9) anstatt konkreter leitfadengestützter Frage-stellungen zum einen mit einem Schaubild konfrontiert, das die koopetitiven Verflechtungen der Industrieakteure visuell in Form einer Netzwerkdarstellung veranschaulicht122, zum anderen wurden dem Interviewpartner besonders pla-kative Branchenstatements vorgelesen, welche die Problematik des koopetitiven Spannungsfelds thematisieren und das Augenmerk auf das inhärente Paradoxon simultan einwirkender Kooperations- und Wettbewerbskräfte lenken.123Beides zusammen wurde von der sinngemäß stets gleichlautenden Einstiegsfrage „Die Situation hier ist doch eigentlich paradox. Wie kann es sein, dass Wettbewerber so eng miteinander kooperieren?“ flankiert, was in aller Regel eine erste ausführliche Antwort des Interviewten provozierte und unmittelbar zur Koopetitionsthematik im jeweiligen Kontext hinführte. Ab dem zehnten Interview wurden anstelle des Schaubildes vermehrt konkrete Fragen anhand zuvor entworfener Gesprächsleit-fädengestellt. Dabei wurden bereits als wesentlich vermutete Themen früherer Gespräche gezielt nochmals mit der Absicht aufgegriffen, weiterführende Klärun-gen und ErgänzunKlärun-gen aus dem jeweiliKlärun-gen Fachbereich zu erhalten.124Falls als notwendig erachtet, wurde unmittelbar nach der Begegnung vom Autor ein Post-skript(in Form eines stichwortartigen Kontext- oder Gedächtnismemos) erstellt.

Dieses diente in erster Linie dem unmittelbaren Festhalten flüchtiger Wahrneh-mungen, Irritationen, auffälliger Vorkommnisse während oder außerhalb des eigentlichen Interviews oder beinhaltete bereits erste Ad-hoc-Interpretationen zum kurz zuvor Gehörten.

Möglichst umgehend nach der Beendigung der Interviews wurden diese nach einem festgelegten Transkriptionssystem125weitgehend lückenlos verbatim ver-schriftlicht. In jenen Fällen, wo ein Tonbandmitschnitt nicht möglich war, wurde

122 Wenngleich das vorgelegte Schaubild sich auf die Darstellung derwichtigstenAkteurskonstellationen beschränkte und somit vergleichsweise wenig elaboriert war, entspricht es in seinem grundsätzlichen Aussagegehalt weitgehend der in Abbildung 4.3 gezeigten Netzwerkdarstellung auf Seite 119.

123 Siehe Anhangskapitel B mit exemplarisch veranschaulichten Auszügen gesprächsstimulierender Branchenstatements.

124 Beispielsweise häuften sich zu einem relativ frühen Erhebungszeitpunkt Hinweise, die eine zentrale Bedeutung des triebwerksbezogenen Wartungsmarkts innerhalb koopetitiver Interorganisationsbe-ziehungen vermuten ließen. Der theoriegeleiteten Samplingstrategie folgend lag es nahe, sich für die eingehende Auseinandersetzung mit diesem Koopetitionsaspekt an jemanden zu wenden, von dem anzunehmen war, detaillierte und weiterführende Auskünfte darüber erhalten zu können. In diesem Fall geschah dies durch ein Interview mit dem Vorstand des zivilen Wartungsgeschäfts.

125 Diesbezüglich kamen die im Anhangskapitel F spezifizierten Transkriptionsregeln zur Anwendung, welche sich ausgehend vom angestrebten Forschungs- und Auswertungsziel als angemessen und geeignet erwiesen.

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der Gesprächsinhalt während der Sitzung stichwortartig vom Autor mitskizziert und nach dem Interview in ein notiz- und gedächtnisbasiertes Protokoll überführt.

Alle Verschriftlichungen wurden zur Weiterverarbeitung digital erfasst und mün-deten letztendlich in einen Textkorpus von 228 Seiten (DIN A4), der die primäre empirische Basis der vorliegenden Untersuchung darstellt.126Zusätzlich dazu wur-den dort, wo es sinnvoll und dem Verständniszugewinn nützlich erschien, selektiv Fachpublikationen und Pressemeldungen der Triebwerks- und Luftfahrtindustrie, feldbezogene Zeitungsartikel der Tagespresse, sowie (wenn auch in geringerem Ausmaß) unveröffentlichte Dokumente des Unternehmensarchivs als ergänzende Datenquelle hinzugezogen.127

Im Dokument Strategisches Managementvon Koopetition (Seite 107-113)