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Die hier verwendeten monoklonalen anti- CD3-Antiköper erkennen Epitope auf der extrazel-lulären CDε Domäne von T-Zellen mit αβ- oder γδ-T-Zell-Rezeptoren. In folgender Abbil-dung 40 ist ein Dom- und in AbbilAbbil-dung 41 ein Zottenareal beispielhaft dargestellt. Außerdem sind die eingezeichneten Kompartimentgrenzen durch rote Linien, die angegebenen Flächen-inhalte in µm2 (rote Zahlen) sowie die gezählten Zellen durch farbige Kreuze visualisiert worden.

Abbildung 40: Domareal mit CD3+ Zellen und Auswerte-Annotationen

Fast Blue-Färbung (siehe 2.4); blau: CD3+ Zellen; rote Linien/Zahlen: Kompartimentgrenzen mit Angabe des Flächeninhaltes; farbige Kreuze: gezählte Zellen; typisches Domareal, schwarzer Balken = 30 µm

Ergebnisse 91

Abbildung 41: Zottenareal mit CD3+ Zellen und Auswerte-Annotationen

Fast Blue-Färbung (siehe 2.4); blau: CD3+ Zellen; rote Linien/Zahlen: Kompartimentgrenzen mit Angabe des Flächeninhaltes; farbige Kreuze: gezählte Zellen; typisches Zottenareal, schwarzer Balken = 20 µm (oben im Bild)

Die in den Abbildungen 40 und 41 dargestellten Dom- und Zottenareale entstammen einem 150 Tage alten Schwein aus der Gruppe 5. Es ist deutlich zu erkennen, dass sich die Populati-on der CD3+ Zellen über alle Kompartimente erstreckt. Dies ist ebenso bei den anderen Schweinegruppen der Fall. Im Folgenden werden die Quantitäten von CD3+ Zellen in den einzelnen Kompartimenten der fünf Schweinegruppen dargestellt und miteinander verglichen.

Abbildung 42: Mittelwertvergleich von CD3 + Zellen/ 10.000µm2 im DE und ZE

Gruppe 1: 28 LT, 28 T Sauenmilch (SM), kein Futter, gesund; Gruppe 2: 39 LT, 39 T SM, kein Futter, gesund;

Gruppe 3: 39 LT, 28 T SM, 10 T Futter, gesund; Gruppe 4: 39 LT, 28 T SM, 10 T Futter, krank; Gruppe 5:

150 LT, 28 T SM, 122 T Futter, gesund; Fehlerbalken = 95% Konfidenzintervall

Das Diagramm in Abbildung 42 zeigt, dass im Domepithel wie im Villusepithel ähnliche Ver-teilungsmuster der CD3+ Zellen zwischen den Gruppen existieren. Im DE und VE haben die 39 Tage alten und nicht abgesetzten Schweine der Gruppe 2 sowie die 150 Tage alten Schweine der Gruppe 5 jeweils signifikant (p < 0,05) mehr CD3+ Zellen als die Schweine der Gruppen 1, 3 und 4. Im Domepithel liegt der Durchschnitt an CD3+ Zellen/ 10.000µm2 bei Gruppe 1, 3 und 4 bei 8, während die Zellzahl bei Gruppe 2 mit durchschnittlich 14 CD3+ Zellen/ 10.000µm2 fast doppelt so hoch ist und sich damit signifikant von den anderen ge-nannten Gruppen unterscheidet (p < 0,05; p < 0,001). Die Werte der 39 Tage alten Schweine in den Gruppen 3 und 4 bewegen sich mit durchschnittlich 8 bzw. 10 CD3+ Zellen/

10.000µm2 eher auf dem Niveau der 28 Tage alten Schweine aus Gruppe 1. Ein noch deutli-cherer signifikanter Unterschied (p < 0,01; p < 0,001) ist bei der Gruppe der 150 Tage alten Schweine zu beobachten, die im DE einen Wert von 24 CD3+ Zellen/ 10.000µm2 aufweist.

Damit existieren in den Domepithelien der älteren Schweine etwa dreimal soviele CD3+ Zel-len wie in den nur 28 Tage alten Vergleichstieren.

Während sich im Zottenepithel die 28 Tage alten Schweine mit durchschnittlich nur 8 CD3+ Zellen/ 10.000µm2 ebenso wie die 150 Tage alten Schweine mit etwa 35 CD3+ Zellen/

10.000µm2 signifikant (p < 0,001) von allen anderen Gruppen unterscheiden, zeigen die Un-terschiede zwischen den 39 Tage alten Schweinen zwar deutliche Trends, aber nur der Ver-gleich von Gruppe 2 und Gruppe 3 verweist auf einen signifikanten Unterschied (p < 0,001;

Kompartiment

Zottenepithel ZE Domepithel DE

Mittelwert Zellzahl

40

30

20

10

0

Fehlerbalken: 95% CI

Gruppe5 Gruppe4 Gruppe3 Gruppe2 Gruppe1 Schweinegruppen

Ergebnisse 93 Gruppe 2 gegen Gruppe 4: p = 0,16; Gruppe 3 gegen Gruppe 4: p = 0,09). Im ZE wird der Anteil an CD3+ Zellen im Vergleich der 5 Schweinegruppen mit zunehmendem Alter höher und liegt bei den 150 Tage alten Schweinen viermal so hoch wie bei den 28 Tage alten Schweinen.

Im Gegensatz zum DE sind die Unterschiede im Anteil an CD3+ Zellen zwischen den 39 Tage alten Schweinen und den 28 Tage alten Schweinen deutlich größer.

Abbildung 43: Mittelwertvergleich von CD3 + Zellen/ 10.000µm2 im SED und LP

Gruppe 1: 28 LT, 28 T Sauenmilch (SM), kein Futter, gesund; Gruppe 2: 39 LT, 39 T SM, kein Futter, gesund;

Gruppe 3: 39 LT, 28 T SM, 10 T Futter, gesund; Gruppe 4: 39 LT, 28 T SM, 10 T Futter, krank; Gruppe 5:

150 LT, 28 T SM, 122 T Futter, gesund; Fehlerbalken = 95% Konfidenzintervall

Das Diagramm in Abbildung 43 zeigt für die Kompartimente SED und LP der Zotten einen steten Anstieg des Anteiles an CD3+ Zellen/ 10.000µm2 von Gruppe 1 bis Gruppe 5 auf. Sig-nifikante Unterschiede finden sich dabei im SED insbesondere zwischen den Werten der 28 Tage alten nicht abgesetzten Schweine (Gruppe 1; p < 0.001) und den Werten der ebenfalls nicht abgesetzten 39 Tage alten Schweine (Gruppe 2; p < 0,01) gegenüber den Werten der E.

coli behandelten Schweine mit Durchfallsymptomatik aus Gruppe 4. Außerdem zeigen die Werte von Gruppe 4 intern die geringsten Schwankungen. Die 150 Tage alten Schweine aus Gruppe 5 setzen sich nur durch einen unwesentlich höheren Mittelwert von CD3+ Zellen/

10.000µm2 unsignifikant und mit einer größeren Streuung der Werte gegen Gruppe 4 ab. Die Mittelwertdifferenz dieser Gruppe 5 ist im Vergleich zu Gruppe 1 signifikant (p < 0,05).

Kompartiment

Zotten Lamina propria LP subepithelialer Dom SED

Mittelwert Zellzahl

50

40

30

20

10

Fehlerbalken: 95% CI

Gruppe5 Gruppe4 Gruppe3 Gruppe2 Gruppe1 Schweinegruppen

In der Lamina propria der Zotten fällt der Unterschied zwischen den Gruppen 1 und 2 gegen Gruppe 5 mit p < 0,001 deutlicher aus, während die Differenz zur E. coli Gruppe 4 mit p = 0,037 bzw. 0,038 in diesem Kompartiment nur ein geringeres Signifikanzniveau erreicht.

Um die Einflussgrößen genauer ermitteln und beschreiben zu können, wurde mit sämtlichen Stichproben aller Tiere aus allen Gruppen für die vier Kompartimente jeweils eine lineare Regression mit der abhängigen Variable Zellzahl CD3+ Zellen/ 10.000µm2 und den unabhän-gigen Variablen Alter, Futter, Sauenmilch und „E. coli“ berechnet. In folgender Tabelle 6 sind diese Werte übersichtlich zusammengefasst.

Kompartiment

Standardisierte Beta-Koeffizienten Bestimmt-heitsmaß (korr. R2) Alter Futter Sauenmilch „E. coli“

DE --- ,80 ,39 ,08 ,57

SED --- ,39 ,08 ,29 ,15

ZE --- ,90 ,55 ,28 ,71

LP --- ,47 ,08 ,19 ,24

Tabelle 6: Zusammenfassung Lineare Regression CD3

Die angegebenen Werte resultieren aus den Berechnungen „Multiple Lineare Regression“ mit dem Statistikpro-gramm SPSS 15. Sämtliche Stichproben der Schweine aller fünf Gruppen des jeweiligen Kompartimentes liegen zugrunde. Die Null vor dem Komma wurde weggelassen. ---: ausgeschlossene Variablen

Wie in Tabelle 6 dargestellt, sind die Werte des Beta-Koeffizienten für die Variable Alter in keinem der Kompartimente berechnet wurden. Aufgrund höchster Korrelation zwischen den Variablen Alter und Futter wurde die Variable Alter zugunsten der Variable Futter, welche höhere Signifikanzen erreicht und weniger stark mit den anderen Variablen korreliert, ausschlossen. Die Variablen Futter, Sauenmilch und „E. coli“ zeigen dagegen nur eine sehr ge-ringe bis gege-ringe Korrelation untereinander.

Wie dem Bestimmtheitsmaß R² zu entnehmen ist, können im DE 57% der Variabilität des Anteiles an CD3+ Zellen/ 10.000µm2 durch den Einfluss der Variablen Futter, Sauenmilch und „E. coli“ erklärt werden. Dabei hat die Variable Futter mit einem Beta-Koeffizienten von 0,8 die größte Gewichtung, gefolgt vom etwa halb so starken Einfluss durch die Sauenmilch.

Der Faktor „E. coli“, repräsentiert durch den Einfluss des pathogenen E. coli Stammes, wirkt auf die CD3+ Zellpopulation im Domepithel mit einem Beta-Koeffizienten von 0,08 nur ge-ring ein.

Auch im Zottenepithel können 71% der Varianz durch den Einfluss der Variablen Futter, Sauenmilch und „E. coli“ erklärt werden. Den stärksten Einfluss besitzt auch hier das Futter, gefolgt vom etwa halb so großen Einfluss durch die Sauenmilch. Während der Einfluss der Variable „E. coli“ im DE nur sehr gering ist, liegt er im ZE deutlich höher und erreicht einen

Ergebnisse 95 fast vier Mal so großen Wert. Im Vergleich mit dem DE ist im ZE die Bedeutung der Variable

„E. coli“ in Relation zur Variable Futter deutlich größer.

Im SED lassen sich nur 15% der Varianz der CD3+ Zellen mit diesem Modell erklären. Al-lerdings ist neben dem stärksten Einfluss durch das Futter in diesem Kompartiment die Wir-kung der Variable „E. coli“ deutlich größer als der Einfluss durch den Faktor Sauenmilch.

Ein ähnliches Muster ergibt sich für die Lamina propria des Zottenareales. Hier erklären die Variablen 24% der Varianz im CD3+ Zellpool. Neben dem noch etwas stärkeren Einfluss durch das Futter, im Vergleich zum SED, ist auch hier der Effekt durch die Variable „E. coli“

größer als durch Sauenmilch.