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Die Trockensubstanzerträge der untersuchten Flächen reichten zum überwiegenden Teil nicht bis an die für das Landbaugebiet III ermittelten Erträge heran. Dies macht deutlich, dass die Herden z.T. Flächen bewirtschafteten, die an der untersten Schwelle der Ertragsfähigkeit für landwirtschaftliche Nutzflächen in Brandenburg liegen. Neben der größtenteils geringen Bo-denqualität sind vernachlässigte Grunddüngung und Fehlen mechanischer Pflegemaßnahmen als Ursachen für die sehr geringen Erträge zu anzusehen.

Die Bodenuntersuchungen offenbarten Unterversorgungen der Flächen mit K, P und Mg. Da-bei wurden Unterschiede sowohl zwischen als auch innerhalb der Betriebe deutlich. Die Flä-chenmittel variierten z.B. für K zwischen 4,6 und 12,8 mg/100 g lufttrockener Substanz, für Mg zwischen 2,4 und 14,4 mg/100 g lufttrockener Substanz und für P zwischen 2,7 und 5,8 mg/100 g lufttrockener Substanz. Wichtiger für die Einschätzung des Versorgungsniveaus als die absoluten Gehaltswerte ist die Zuordnung zu der jeweiligen Gehaltswertklasse. Ziel von Düngungsmaßnahmen ist die Erreichung des Zustandes von Gehaltswertklasse C. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass in Abhängigkeit vom untersuchten Parameter und Be-trieb die Vorgaben der Gehaltsklasse C z.T. erheblich unterschritten wurden. So variierte der Anteil der Proben mit Gehaltswerten unterhalb der Klasse C bezüglich K zwischen den Be-trieben zwischen 36,8 und 68,4 %, bezüglich P zwischen 52,5 und 75,0 % und in Bezug auf Mg zwischen 10,5 und 83,3 %. Die geforderte Höhe des pH-Wertes wurde in den Betrieben zu 52,6 % - 68,0 % der Bodenproben unterschritten. Innerhalb der Betriebe fiel besonders in Landschaftspflegebetrieb 2 die Heidefläche auf. Hier zeigten alle Proben eine Unterschreitung der Vorgaben. Während dies hier auf Grund der vordergründig nicht landwirtschaftlichen Nutzung erwartet werden konnte, sind die Ergebnisse auf den anderen Flächen Ausdruck der jahrelang unterbliebenen Grunddüngung. Diese ist verbunden mit einem Ertragsrückgang und verringerten K-Gehalten im Futter. In vorliegenden Untersuchungen wurden Korrelationen zwischen den Makroelementgehalten im Boden und dem Trockensubstanzertrag zwischen 0,61 und 0,73 ermittelt. Auch wenn die N-Düngung im Rahmen der Bewirtschaftungsaufla-gen nicht gestattet ist (KULAP, Vorgaben des Naturschutzes), so hat die K-Düngung allein schon einen positiven Effekt auf die Ertragshöhe. So steigerte ohne N-Gabe in Paulinenauer Versuchen die K-Düngung den Ertrag um über 33,0 dt TS/ha und der K-Gehalt stieg von 7,8 auf 19,4 g/kg TS (ANONYM, 1996).

Eine ausschließliche Weidenutzung verändert den Status des Bodens bezüglich der Makroele-mente kaum, da ein hoher Anteil der aufgenommenen Mineralien über die ExkreMakroele-mente wieder auf den Boden rückgeführt wird. Eine dreijährige Beweidung von Hutungen führte z.B. zu keiner Verschiebung bezüglich des K-, P- und Mg–Gehaltes im Boden (Hochberg, 2000). Bei Mähwei-den mit Abfahrt des gewonnenen Mähgutes werMähwei-den dagegen dem BoMähwei-den erhebliche Mengen an Makronährstoffen entzogen. Hier ist eine Düngung angebracht (RIEHL, 2000), die sich am Bo-dengehalt und am zu erwartenden Ertrag bzw. Entzug orientiert (siehe Düngeempfehlung für den Koppelschafbetrieb, Anhang IV). Dies ist mit einem Mehraufwand verbunden. Im Falle der Flä-chen 1, 4 und 6 im Koppelschafbetrieb ist in der Summe von K- und P-Düngung mit jährliFlä-chen Kosten zwischen 22 und 33,0 €/ha zu rechnen. Unter dem Aspekt einer nachhaltigen Nutzung ist dieser Einsatz unverzichtbar.

In Zusammenhang mit dem Vertragsnaturschutz ist neben der N-Düngung häufig auch die Grunddüngung verboten. Hier sollte man zur Sicherung eines Mindestertrages im Interesse der Erhaltung der Beweidungswürdigkeit (und somit der Anwendbarkeit eines umweltscho-nenden Pflegeverfahrens)Kompromisse zwischen Pflegeziel und Bewirtschaftung finden.

Die Energie- und Nährstoffgehalte in den untersuchten Aufwüchsen konnten den Bedarf des Mutterschafes nicht über den gesamten Reproduktionszyklus abdecken. Dies galt insbesonde-re mit fortschinsbesonde-reitendem Vegetationsstadium. Um das vorhandene Potential der Flächen auszu-schöpfen, müssten die Schafe im frühen Vegetationsstadium aufgetrieben werden. STRITT-MATTER und SCHMALWASSER (1999) stellten auf Bergbaufolgeflächen zwischen Mai und September einen Rückgang der Energiekonzentration bis auf 78,2 % und der Proteinge-halte bis auf 47 % der im Mai ermittelten Werte fest. In Paulinenauer Versuchen wurde bei einer Verschiebung der ersten Nutzung von Mitte Juni auf Mitte Juli eine Verringerung der Energiekonzentration von 25 % und ein Absinken der Verdaulichkeit der organischen Sub-stanz von 68,7 auf 53,1 % festgestellt (Anonym,1997). Im frühen Vegetationsstadium können die Nährstoffkonzentrationen auch auf extensiv bewirtschafteten Flächen noch relativ hoch sein. So wurde im Koppelschafbetrieb im Vegetationsstadium „Ähren-/Rispenschieben“ auf Fläche 1 9,8 MJME und 150 g RP/kg TS, im Landschaftspflegebetrieb 1 auf Fläche 9 10,0 MJME und 140 g Rohprotein/kg TS gemessen. Die Werte verringerten sich bis zum En-de En-der Blüte im ersten Fall auf 75 % bei En-der Energiekonzentration bzw. 46 % En-der ursprünglich vorhandenen Proteinkonzentration und im zweiten Fall auf 60 % bzw. 57,8 % der Ausgangs-daten. Diese Gehaltswerte deckten bis auf den Energiegehalt auf Fläche 1 im Koppelschafbe-trieb nicht mehr die Ansprüche eines güsten Schafes ab.

Früher geborene Lämmer im Koppelschafbetrieb wiesen auf Grund der besseren Weidever-hältnisse zum Zeitpunkt des Austriebes deutlich höhere Zunahmen auf im Vergleich zu den später geborenen Lämmern. Beim Austrieb letzterer sind die Futterqualitäten geringer, da sich die Aufwüchse im fortgeschrittenen Vegetationsstadium befinden. Gute Zunahmeleistungen sind auch unter extensiven Weideverhältnissen erzielbar, wenn die Bewirtschaftung der Herde entsprechend ausgerichtet wird (Lage der Lammzeit so, dass Mutter und Lämmer bei Austrieb auf junges Futter treffen).

Auch bezüglich der Mineralstoffwerte war in vorliegenden Untersuchungen eine Verringe-rung der Konzentrationen festzustellen. Beispielsweise ging der P-Gehalt auf Fläche 1 im Koppelbetrieb im Vegetationsstadium „Ende Blüte“ auf 42,8 % des Wertes zu Beginn der Vegetationszeit zurück. Auf Fläche 9 im Landschaftspflegebetrieb 2 verringerte sich dieser auf 53 %. Diese Verschiebungen im Mineralstoffgehalt untermauern die Angaben von ANKE und Mitarb. (2001), wonach sich die Gehalte verschiedener Mineralstoffe zwischen Ende Ap-ril und Mitte Juni je nach Mineral und Pflanzenart auf Werte zwischen 12,0 und 96,0 % des Aprilwertes verminderten.

Bezüglich der Mineralstoff- und Spurenelementversorgung muss mit fortschreitender Träch-tigkeit bzw. in der Säugephase für ein zusätzliches Mineralstoffangebot gesorgt werden. Wäh-rend für die Güstphase je nach Betrieb zwischen 63,6 – 100 % der Aufwuchsproben den K-Bedarf und 81,2 – 93,2 % den P-K-Bedarf deckten, galt dies in der Laktationsperiode nur noch für 36,4 bis 62,1 % bzw. 11,2 bis 48,3 % der Proben. Bei den Spurenelementen lagen insbe-sondere die Se-Konzentrationen im Aufwuchs unterhalb der Bedarfsschwellen. Dagegen wur-den in überraschend vielen Proben zu hohe Cu-Werte gefunwur-den, deren Verursachung nicht in allen Fällen geklärt werden konnte. Lediglich im Falle der Fläche 18 im Wanderschafbetrieb (Altobstbestände) war die Ausbringung Cu-haltiger Fungizide als Ursache der hohen Kon-zentrationen auszumachen. Obwohl längerandauernde Aufnahmen von Futtermitteln mit Wer-ten oberhalb 10 mg/kg TS zu chronischen Kupfervergiftungen führen können (KIRCH-GESSNER, 1992), wurden in den Betrieben diesbezüglich keine Fälle registriert. Dies könnte zum Einen daran liegen, dass bei wachsenden Pflanzen sehr schnell ein Verdünnungseffekt auftritt und deshalb die Aufnahme von Futter mit hohen Cu-Konzentrationen durch die Schafe zeitlich eng begrenzt war. Zum Anderen könnten Cu–Antagonisten in den Aufwüchsen (Mo,

S, Zn) die Cu-Resorption im Verdauungstrakt gehemmt haben. Jedoch lagen hierzu keine Informationen vor.

Auffallend waren die großen Differenzen bezüglich der Futterqualitätsparameter zwischen den Betrieben. Die mittleren Energiekonzentration variierte zwischen 8,1 und 9,6 MJME/kg TS und der Rohproteingehalt von 113 bis 138 g /kg TS. Ähnliches galt für die Mineralstoffe.

Hier differierten die Werte bei Ca von 4,7 bis 9,9 g/kg TS, bezüglich K zwischen 13,2 und 21,5 g/kg TS und beim P von 2,6 – 3,1 g/kg TS.

Bedeutend für die Herdenbewirtschaftung vor Ort sind die Unterschiede zwischen den Flä-chen innerhalb des Betriebes. Die Energiekonzentration im Wanderschafbetrieb variierte zwi-schen 7,8 und 11,2 MJME/kg TS. Der Proteingehalt zwizwi-schen den Flächen im Landschafts-pflegebetrieb 2 schwankte zwischen 68 und 132 g/kg TS. Die besseren Standorte sollten Mut-terschafen in höheren Leistungsstadien bzw. Lämmern vorbehalten bleiben. Beispielsweise deckte die Energiekonzentration der besten Flächen im Wanderschafbetrieb den Bedarf laktie-render Muttern. Die Proteinkonzentration auf den besten Standorten des Landschaftspflegebe-triebes 2 waren noch für hochtragende Muttern ausreichend.

Tierleistungen

Vergleich zwischen den Betrieben

Die höchsten tierischen Leistungen und das höchste Lebendmasseniveau konnten im Wander-schafbetrieb, die geringsten im Landschaftspflegebetrieb 1 festgestellt werden. Dies betraf sowohl die Fruchtbarkeitsleistungen, das Lebendmasseniveau der Mutterschafe als auch die Zunahmeleistungen der Lämmer. Die Leistungen widerspiegeln die Unterschiede in der Er-tragsfähigkeit, der Aufwuchsqualität und die in der Art und Weise der Herdenbewirtschaftung zwischen den Betrieben. So hatten die Muttern im Wanderschafbetrieb die kürzeste Säugezeit, die intensivste Fütterung während der Laktation, die längste Erholungsphase zwischen Abset-zen und Deckzeitbeginn und die intensivste Form der Mast. In den anderen Betrieben dagegen dauerte die Säugedauer 2 bis 3mal so lang bei vergleichsweise kurzer Erholungsphase und die Fütterung während der Säugezeit basierte auf extensiv erzeugtem Grundfutter.

Resultierend aus den Daten zur Aufwuchsqualitäten und der Ertragslage wäre zu erwarten gewesen, dass im Koppelschafbetrieb die höchsten Tierleistungen gemessen werden. Bei Vergleich der einzelnen betrieblichen Kennzahlen in Tab.1 fällt insbesondere die hohe Be-satzstärke im Koppelschafbetrieb auf. Mit über 9 Muttern/ha bzw. einem Besatz von 1,32 GV/ha liegt dieser deutlich über dem Mittel Brandenburger Haupterwerbsschäfereien (durchschnittlich 5 Muttern/ha – JURKSCHAT, 2005). Der Wert ist mehr als zweieinhalbmal so hoch im Vergleich zu Landschaftspflegebetrieb 1. Ferner ist für die Einschätzung der Nährstoffversorgung der Schafe im Koppelschafbetrieb von Belang, dass ausschließlich ex-tensives Grünland zur Verfügung stand, zusätzlich keine Fremdflächennutzung möglich war (keine Nachbarbetriebe mit ÖLB) und eine innerbetriebliche Konkurrenz zu anderen Wieder-käuern (Mutterkühe) bestand. Die Schafhaltung ist im Koppelschafbetrieb auf eine größt-mögliche Flächenproduktivität in Bezug auf die speziell diesem Betriebszweig zur Verfügung stehende Fläche auszurichten. Zunehmender Viehbesatz fördert bis zu beginnender Überbe-weidung die Flächenproduktivität (RIEHL, 2000). Unter diesen Verhältnissen werden nicht die höchsten tierischen Leistungen erzielt, da möglichst der Aufwuchs vollständig ausgenutzt und ein Selektieren lediglich der wertvolleren Pflanzen bzw. Pflanzenbestandteile nicht er-wünscht sind. Die Einstellung der optimalen Besatzstärke unter dem Aspekt der höchsten Flä-chenproduktivität ist eine wichtige Aufgabe für den Flächenbewirtschafter. Optimale Weide-führung (Anpassung der jeweiligen Besatzdichten im jeweiligen Vegetationsabschnitt, me-chanische Weidepflegemaßnahmen) beeinflussen auch unter extensiven Weideverhältnissen Narbendichte, Narbenzusammensetzung, Ertrag und somit die mögliche Besatzstärke.

Im vorliegenden Fall liegt die Hauptreserve bezüglich der Weidebewirtschaftung zumindest auf den Flächen, auf denen auch Mähgut gewonnen und abgefahren wird, in der Grunddün-gung (siehe oben).

Während mechanische Pflegemaßnahmen erfolgten, wurde die Grunddüngung auf allen un-tersuchten Flächen in den vergangenen Jahren nicht durchgeführt.

Unter dem oben dargestellten Aspekt der Erzielung einer möglichst hohen Flächenproduktivi-tät sollte man bezüglich Lebendmasse und Rahmen der Schafe im hier untersuchten Koppel-betrieb im mittleren Bereich bleiben. Die großrahmigen Merinolandschafe produzierten bei gleichem Besatz an metabolischer Körpermasse pro ha gegenüber Grauen Gehörnten Heid-schnucken weniger Lammfleisch pro ha zu pflegender Fläche (SEIBERT und Mitarb., 2004).

Wirtschaftsrassen wiesen im Vergleich zu den kleinrahmigeren Landschafrassen bei der Hei-depflege höhere Lebendmasseverluste auf (QUANZ und Mitarb., 2004).Hohe Lebendmassen sind mit einem erhöhten Erhaltungsbedarf verbunden. Bei begrenzter Flächenverfügbarkeit sinkt so der verfügbare Futteranteil für Leistung. Das geringere Wachstumsvermögen der Lämmer von Muttern mit geringerer Lebendmasse im Vergleich zu großrahmigen Rassen bzw. Schlägen innerhalb einer Rasse kann über den Einsatz großrahmiger Väter ausgeglichen werden. Beispiel hierfür sind die guten Zunahmen der Kreuzungen aus Suffolk x Graue Ge-hörnte Heidschnucke in Landschaftsbetrieb 2 auf säugenden Muttern mit Lämmern vorbehal-tener besserer Weide.

Die Lebendmasse zwischen Absetzen der Schafe und folgender Bedeckung stieg im Koppel- und Wanderschafbetrieb im Mittel um 8,0 bzw. 5,1 % an. In beiden Herden wurden jedoch Schafe registriert, die in dieser Phase Lebendmasse verloren. Der Anteil betrug 27 % im Kop-pelschafbetrieb und 17 % im Wanderschafbetrieb Die betreffenden Schafe hatten nach dem Absetzen im Vergleich zu denen mit Lebendmassezuwachs eine höhere Lebendmasse.

Scheinbar war das Ernährungsniveau in der vorausgegangenen Phase (Stallfütterung) so hoch, dass die bereits noch in der Säugephase wieder aufgebaute Lebendmasse unter den gegebenen Weideverhältnissen nicht gehalten werden konnte. Auch STRITTMATTER und SCHMAL-WASSER (1999) konnten ohne Lämmer während der Weidephase auf Bergbaufolgeflächen z.T. Abnahmen der Lebendmassen zwischen Weideauftrieb und Weideabtrieb feststellen.

Besonders bei Tiergruppen mit vorangegangener Stallfütterungsphase waren Verringerungen der Lebendmassen festzustellen. Dagegen wiesen ganzjährig geweidete Schafe keine Le-bendmasseverluste auf. Die Autoren machten außerdem individuelle Unterschiede im Futter-aufnahmevermögen für die Unterschiede in der Lebendmasseentwicklung verantwortlich.

Insbesondere im Koppelbetrieb war der Anteil von Tieren mit Lebendmasseverlust unter den erstabgelammten Schafen mit über 50 % besonders hoch. Hier könnte eine spezifische Zufüt-terung helfen, Lebendmasseverlusten bis zur nächsten Deckzeit entgegenzuwirken und die Schafe wieder in eine gute Zuchtkondition zu bringen. Eine gesonderte Fütterung während der Laktationsphase sollte auch bei mehrlingsführenden Muttern erfolgen. Diese wiesen ge-ringere Absetzgewichte und zu Beginn der folgenden Deckzeit eine gege-ringere Lebendmasse im Vergleich zu den Einlingsmüttern auf.

In Bezug auf die Lämmermast wurde deutlich, dass bei Nutzung qualitativ besserer Flächen im Betrieb in extensiv wirtschaftenden Betrieben gute Wachstumsleistungen (auch ohne Kraftfutter) möglich sind und die Lämmer dabei bis zu einem Alter von unter 6 Monaten eine Mastendmasse von 35 kg erreichen können (Landschaftspflegebetrieb 2). Sofern es die Vor-gaben der Agrar-Umweltprogramme bzw. die Pflegezielsetzung es erlauben, sollten die Auf-wüchse in möglichst frühem Vegetationsstadium genutzt werden. Stehen keine qualitativ bes-seren Flächen für die Lämmer zur Verfügung bzw. unterliegt der Schafhalter einer Verpflich-tung zur späten ersten Nutzung, ist der Kraftfuttereinsatz zur Absicherung eines guten Läm-merwachstums erforderlich.

5. Schlussfolgerungen

1. Die Beweidung von Flächen im Rahmen von Landschaftspflege und Vertragsnatur-schutz ist mit Ertragsausfall verbunden. Betriebe mit niedrigeren Werten hinsichtlich Erträgen und Aufwuchsqualität haben geringere Tierleistungen. Zur Absicherung des wirtschaftlichen Interesses an der weiteren Nutzung von Landschaftspflegeflächen ist eine Fortführung von Agrarumweltmaßnahmen erforderlich, die eine Beweidung fi-nanziell honorieren und die Kosten für eine notwendige Zufütterung kompensieren.

2. Zur Ausschöpfung des Ertragspotentials der Pflegeflächen bzw. zu dessen Verbesse-rung sind unter Beachtung der Bewirtschaftungsauflagen die Grunddüngung sowie mechanische Pflegemaßnahmen wie Abschleppen, Striegeln sowie der Nachmahd durchzuführen.

3. Die Einbeziehung von Pflegeflächen in die Beweidung erfordert eine organisatorische Anpassung der Herdenbewirtschaftung:

- Die Herde sollte arbeitsteilig bewirtschaftet werden. Hierbei nutzen die Muttern ge-ringwertiges Futter in Phasen mit geringem Nährstoffanspruch. Ein Frühabsetzen und Ausmästen der Lämmer im Stall bzw. auf besserer Weide sind Voraussetzung für eine möglichst lange Erholungsphase. Dies garantiert die Erzielung eines rassespezifischen hohen Gewichtes zur nächsten Deckzeit und gute Fruchtbarkeitsleistungen.

- Innerhalb der Betriebe sind die besten Standorte Muttern in der Hochleistungsphase bzw. wachsenden Lämmern vorzubehalten.

- Sofern Nutzungsauflagen dies zulassen, sollten die Flächen im frühen Vegetations-stadium genutzt werden. Die in dieser Phase vorhandenen Nährstoff- und Energiege-halte lassen sich am besten für die tierische Leistungen verwerten. Termine für Deck- und Lammzeit sind auf die Phase der günstigsten Nutzung der Fläche abzustimmen.

4. Eine zusätzliche Mineralstoffversorgung in der Weidephase ist auf extensiv bewirt-schafteten Standorten unerlässlich und muss gegebenenfalls über standortspezifische Mischungen abgesichert werden.

5. Bei begrenzter Flächenverfügbarkeit sollte bei der züchterischen Bearbeitung der Mut-terschafherde auf zu große Rahmen verzichtet werden. Hohe Lebendmassen sind mit einem erhöhten Erhaltungsbedarf verbunden. Bei begrenzter Fläche sinkt so der ver-fügbare Futteranteil für Leistung. Das geringere Wachstumsvermögen der Lämmer von Muttern mit geringerer Lebendmasse im Vergleich zu denen großrahmiger Schlä-ge kann über den Einsatz großrahmiSchlä-ger Väter ausSchlä-geglichen werden.

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Anhang I

Tabelle 1: Übersicht zur Charakterisierung der Einzelflächen in den einzelnen Betrieben Betrieb

Flächen-bez.

Boden-art

Nutzung Düngung und

Pflegemaßnahmen 1 tL bis T Dauer-Gl,

Mähstand-weide

mit Schafen/ Heuwer-bung (2 x Weide, 1x Heu)

keine N/P/K oder PSM

(Altdeiche) 2 lS bis sL (Sandkern mit 40 cm starker Lehmdecke )

Schafweide, 2 x Weide keine N/P/K oder PSM bei Bedarf Nachmahd

3 lS bis sL (Sandkern mit 40 cm starker Lehmdecke )

Schafweide, 2 x Weide keine N/P/K oder PSM bei Bedarf Nachmahd

4 Mo II bis Mo

III Dauer-Gl, 4 Nutzungen unterschiedl. Frequenz von

Weide und Heugewin-nung

keine N/P/K oder PSM, Abschleppen bis März,

keine N/P/K oder PSM, Abschleppen bis März, bei Bedarf Nachmahd

7 sL Hutung ,

(Erhaltung Trockenra-sen)

keine N/P/K oder PSM

8 Mo II - III Koppelhaltung keine N/P/K oder PSM, letzte Grunddüngung vor 1994 , 2- 3malige scharfe Beweidung pro Jahr mit Nachmahd

9 sL Heugewinnung,

keine N/P/K oder PSM

keine N/P/K oder PSM

Fortsetzung Tabelle 1:

Betrieb

Flächen-bez.

Boden-art

Nutzung Düngung und

Pflegemaßnahmen

11 ohne

Informa-tion Nachweide Acker-

bzw. Grünlandflächen,

keine N/P/K oder PSM

13 S ehemaliger

keine N/P/K oder PSM

keine N/P/K oder PSM

15 Keine

Infor-mation Fremdfläche, Dauergrünland,

2 – 3malige Nutzung, (letzte Nutzung im Jahr jeweils Schafbewei-dung)

Bewirtschaftung nach KULAP-RL, keine N/P/K oder PSM

16 Keine

Infor-mation Fremdfläche, Dauer-grünland,

2 – 3malige Nutzung, (letzte Nutzung im Jahr jeweils Schafbewei-dung)

Bewirtschaftung nach KULAP-RL, keine N/P/K oder PSM

17 Keine

Infor-mation Fremdfläche, Bauerwartungsland, einmalige Beweidung

keine N/P/K oder PSM

18 Keine

Infor-mation Altobstbestände, Bewirtschaftung im Integrierten Landbau, i. d. R. 1 x Beweidung

Ausbringung kupferhaltiger Mittel gegen Pilzbefall,

1 – 2 x pro Jahr gescheibt

1 – 2 x pro Jahr gescheibt