• Keine Ergebnisse gefunden

Baubedingte Auswirkungen in den einzelnen Wasserkörpern der Tideelbe

Im Dokument Unterlage H.2a (Seite 118-121)

3.1 Prognose der baubedingten Auswirkungen

3.1.1.1 Baubedingte Auswirkungen in den einzelnen Wasserkörpern der Tideelbe

Im Folgenden werden die zu erwartenden Auswirkungen auf das Schwebstoffregime differenziert nach einzelnen Wasserkörper gemäß WRRL beschrieben und bewertet.

In Kapitel 2.5 (Bewertung Ist-Zustand) werden die Parameter "Salinität" und "Schweb-stoffregime" begründet nicht bewertet. Salinität und Schwebstoffaufladung sind jedoch von Belang für den Stoffhaushalt der Oberflächengewässer im UG und deshalb wer-den, den Vorgaben des Untersuchungsrahmens entsprechend, vorhabensbedingten Änderungen dieser Parameter nachfolgend behandelt und bewertet.

Mögliche Auswirkungen auf die Zielerreichung bei den physikalisch-chemischen Qua-litätskomponenten gem. WRRL werden benannt.

Wasserkörper Elbe (Ost) (Wehr Geesthacht bis Müggenberger Schleuse/Harburger Eisenbahnbrücke, km 586,0 - 615,0)

Im Wasserkörper Elbe (Ost) sind keine Ausbau- und keine Verbringungsmaßnahmen geplant. Baubedingte Auswirkungen auf das Schwebstoffregime in diesem Wasser-körper können daher ausgeschlossen werden.

Wasserkörper Hafen (Müggenberger Schleuse/Harburger Eisenbahnbrücke bis Müh-lenberger Loch, km 615,0 - 635,0)

In Bereich des Wasserkörpers Hafen sind Baggerungen im Rahmen des Fahrrinnen-ausbaus (Vertiefung und Verbreiterung) und der Vertiefung von Hafenzufahrten vor-gesehen, jedoch keine Verbringung von Sedimenten. Neben Hopperbaggern für lo-cker gelagerte, verspülfähige Sedimente ist der Einsatz von Eimerkettenbaggern (s.o.) sowie Löffelbaggern und Transportschuten für Mergel und Geröll vorgesehen. Durch die Baggerungen sind lokale und kurzfristige Veränderungen des Schwebstoffgehaltes in der Wassersäule zu erwarten. Vorwiegend sohlnah bzw. in unteren Bereichen der Wassersäule sowie oberflächennah im Bereich des Überlaufs der eingesetzten Hop-perbagger treten Trübungen auf. Wie zuvor beschrieben, werden die Ausbaubagge-rungen jedoch, vor dem Hintergrund der im Ist-Zustand auftretenden Schwebstoffge-halte im Wasserkörper Hafen, keinen nennenswerten zusätzlichen Eintrag von Schwebstoff bewirken. Die Auswirkungen sind neutral, kurzfristig und mittelräumig und deshalb insgesamt neutral zu bewerten.

ARGE ELBE (2004a) gibt für die physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten so-wie die integrale Bewertung des chemischen Zustandes gem. WRRL im Wasserkörper Hafen „Zielerreichung unwahrscheinlich“ an. Diese Einschätzung wird baubedingt nicht beeinflusst.

Wasserkörper Elbe (West) (Mühlenberger Loch bis Schwinge-Mündung, km 635,0 - 654,9)

In diesem Wasserkörper sind Ausbaubaggerungen zur Vertiefung und Verbreiterung der Fahrrinne sowie zur Herstellung der Begegnungstrecke sowie die Ufervorspülun-gen WittenberUfervorspülun-gen, Wisch (Lühemündung) und HetlinUfervorspülun-gen geplant.

Durch die Baggerungen sind Veränderungen des Schwebstoffgehaltes in der Wasser-säule zu erwarten. Vorwiegend sohlnah bzw. in unteren Bereichen der WasserWasser-säule sowie oberflächennah im Bereich des Überlaufs der eingesetzten Hopperbagger tre-ten Trübungen auf. Voraussichtlich werden auch Eimerkettre-tenbagger (s.o.) eingesetzt.

Wie oben beschrieben, werden die Ausbaubaggerungen jedoch, vor dem Hintergrund der im Ist-Zustand auftretenden Schwebstoffgehalte (vgl. Abbildung 2.3-3, S.38) im Bereich des Wasserkörpers Elbe (West), keinen nennenswerten zusätzlichen Eintrag von Schwebstoffen bewirken. Die Auswirkungen sind neutral, kurzfristig und mittel-räumig und deshalb insgesamt neutral zu bewerten.

Dies gilt umso mehr für den Bau der Vorspülungen. Das dafür vorgesehene Material ist sandig mit nur geringem Schluffanteil (Unterlage B.2) und entspricht weitgehend der Kornzusammensetzung des am Ort der Vorspülung anstehenden Materials. Ein Teil der geringen Schluffanteile wird sich beim Aufspülprozess nicht absetzen und in den Gewässerkörper eingetragen. Die eingetragenen Mengen sind, im Vergleich zu den in der Elbe transportierten Sedimentfrachten, sehr gering. Die Auswirkungen sind neutral, kurzfristig und mittelräumig und deshalb insgesamt neutral zu bewerten.

ARGE ELBE (2004a) gibt für die physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten so-wie die integrale Bewertung des chemischen Zustandes gem. WRRL im Wasserkörper

Elbe (West) „Zielerreichung unwahrscheinlich“ an. Diese Einschätzung wird baube-dingt nicht beeinflusst.

Wasserkörper Übergangsgewässer (Schwinge-Mündung bis Kugelbake, km 654,9 –727,0) In diesem Wasserkörper sind Ausbaubaggerungen zur Vertiefung und Verbreiterung der Fahrrinne sowie verschiedene Verbringungsmaßnahmen geplant: vier Ufervor-spülungen (Brokdorf, Glückstadt unterhalb Störmündung, Glückstadt oberhalb Stör-mündung und Kollmar), alle Unterwasserablagerungsflächen (Medemrinne-Ost, Neu-felder Sand, Glameyer Stack Ost, St. Margarethen, Scheelenkuhlen und Brokdorf), die Übertiefenverfüllung St. Margarethen sowie die Umlagerungsstelle Medembogen.

Darüber hinaus ist in diesem Wasserkörper der Warteplatz Brunsbüttel geplant.

Ferner sind in diesem Gewässerabschnitt die Spülfelder auf den Inseln Pagensand und Schwarztonnensand geplant, auf denen schluffige und sandige (Schwarztonnen-sand) Sedimente aufgespült werden sollen.

Die Feinsedimente werden sich im Spülfeld absetzen. Ein nennenswerter Eintrag von Feinsedimenten über den Spülfeldauslauf ist daher nicht zu erwarten. Die Ufervor-spülungen werden - wie vorstehend für den Wasserkörper Elbe (West) beschrie-ben - nur mit sandigem Material beschickt, so dass lediglich lokal ein sehr geringer Eintrag von Feinsedimenten in die Wassersäule entsteht. Die Auswirkungen sind neutral, kurzfristig und mittelräumig und deshalb insgesamt neutral zu bewerten.

Die Unterwasserablagerungsflächen und die Übertiefenverfüllung werden überwie-gend mit sandigem, aber auch mit bindigem Material beschickt. Bindiges Material wird mit sandigen Material abgedeckt, so dass der Eintrag von Feinsedimenten weitgehend unterbunden wird. Die Unterwasserwasserablagerungsflächen werden darüber hinaus teilweise mit Korngemischen (z. B. bis 150 mm Größtkorn) abgedeckt, um eine aus-reichende Lagestabilität zu erreichen. Die Aussagen zum Bau von Ufervorspülungen im Bereich des Wasserkörpers Elbe (West) gelten hier gleichermaßen (s.o.). Die Aus-wirkungen sind neutral, kurzfristig und mittelräumig und deshalb insgesamt neutral zu bewerten.

Insgesamt ist festzustellen, dass bei allen Einbauarten lediglich geringe Mengen Fein-sedimente in den Wasserkörper eingetragen werden können. Diese nur lokal und zu-dem kurzzeitig auftretenden Einträge sind vor zu-dem Hintergrund der hohen Schweb-stoffkonzentrationen in diesem Wasserkörper (vgl. Abbildung 2.3-3, S. 38), die mittle-ren (nicht maximalen!) Werte bis 300 mg/l erreichen (siehe Kapitel 2.3.2.2) nicht ne-gativ zu bewerten.

Die Umlagerung von sandigen Sedimenten in der Medemrinne (Umlagerungsstelle Medembogen, vgl. Unterlage B.2) verursacht - wie in der Einführung zu diesem Kapi-tel anhand der Begutachtung der BAW (Unterlage H.1f) beschrieben, einen nur einge-schränkt mess- und beobachtbaren zusätzlichen Eintrag von Schwebstoffen. Die Auswirkungen sind neutral, mittelfristig und mittelräumig und deshalb insgesamt neut-ral zu bewerten.

ARGE ELBE (2004a) gibt für die physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten so-wie die integrale Bewertung des chemischen Zustandes gem. WRRL im Wasserkörper

Übergangsgewässer „Zielerreichung unwahrscheinlich“ an. Diese Einschätzung wird baubedingt nicht beeinflusst.

Wasserkörper Küstengewässer (Kugelbake bis Scharhörn, km 727,0 - 746,3) und UG bis km 756

In diesem Abschnitt befindet sich die Umlagerungsstelle Neuer Luechtergrund. Wie in der Einführung zu diesem Kapitel beschrieben, hat die BAW (Unterlage H.1f) die infol-ge Verklappung zu erwartenden Veränderuninfol-gen der Schwebstoff-Konzentration quantifiziert (Hinweis: die Verklappung von sandigem Material wirkt dem seit vielen Jahren beobachteten Sedimentabtrag (vgl. Unterlage H.1c) in diesem Bereich entge-gen). Die Auswirkungen sind neutral, mittelfristig und mittelräumig und deshalb insge-samt neutral zu bewerten.

LANU (2004) gibt für den Wasserkörper Küstengewässer die Zielerreichung des guten ökologischen und des guten chemischen Zustands mit „unwahrscheinlich“ an. Diese Einschätzung wird baubedingt nicht beeinflusst.

3.1.1.2 Baubedingte Auswirkungen auf das Schwebstoffregime in den

Im Dokument Unterlage H.2a (Seite 118-121)