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Bakkalaureus Alterumswissenschaft, Nebenfach Europäische Ethnologie / Volkskunde

Im Dokument Philosophische Fakultät I (Seite 123-128)

Fachgeschichte, Theorien, Grundbegriffe

(2 SWS)

0406620 Do

Di

11:30 (c.t.) - 13:00 16:00 (s.t.) - 18:00

wöchentl.

wöchentl.

22.10.2009 - 04.02.2010 27.10.2009 - 02.02.2010

ÜR 11 / Phil.-Geb.

ÜR 09 / Phil.-Geb.

01-Gruppe 02-Gruppe

Fackler Fackler

Inhalt Diese Übung macht die Studierenden grundsätzlich mit den Problem- und Forschungsfeldern sowie den Arbeitsweisen des Faches Europäische Ethnologie / Volkskunde vertraut. Neben einem Überblick über die Fachgeschichte widmet sie sich ausgewählten Arbeitsgebieten und thematisiert aktuelle Forschungstendenzen bzw. -perspektiven. Zugleich werden notwendige Grundkenntnisse volkskundlicher Arbeitstechniken und Methoden vermittelt.

Hinweise Studierende im Magisterstudiengang Europäische Ethnologie / Volkskunde, die noch keinen GK I absolviert haben, können diese Übung ersatzweise besuchen, müssen aber zusätzlich zur Klausur und im Gegensatz zu den BA-Studenten noch ein Referat übernehmen.

Literatur Harvolk, Edgar: Wege der Volkskunde in Bayern. Ein Handbuch. Würzburg 1987; Brednich, Rolf Wilhelm (Hg.): Grundriss der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3., überarb. und erw. Aufl. Berlin 2001; Göttsch, Silke / Lehmann, Albrecht (Hg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen und Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001.

Lektürekurs von Schlüsseltexten

(1 SWS)

0406659 Fr

Mo

10:00 - 11:00 12:00 - 13:00

wöchentl.

wöchentl.

23.10.2009 - 05.02.2010 26.10.2009 - 01.02.2010

ÜR 11 / Phil.-Geb.

ÜR 10 / Phil.-Geb.

01-Gruppe 02-Gruppe

Joosten Kestler

Inhalt In diesem Kurs sollen die in der Lehrveranstaltung „Fachgeschichte, Theorie, Grundbegriffe“ erarbeiteten Themenfelder ergänzend behandelt werden. Durch konzentrierte Lektüre, Analyse und Kritik wissenschafts- und fachgeschichtlicher Texte zur Europäischen Ethnologie / Volkskunde wird ein fundierter Einblick in die Themenfelder, Geschichte, Theorien und kontroversen Standpunkte zur Entwicklung des Faches vermittelt.

Elektronische Massenmedien und Alltagskultur

(2 SWS)

0406634 Do 09:30 - 11:00 wöchentl. 22.10.2009 - 04.02.2010 HS 07 / Phil.-Geb. Fackler

Inhalt Im Informations- und Medienzeitalter bestimmen elektronische Massenmedien nicht nur persönliche Meinung und öffentliches Bewusstsein, sondern sind geradezu omnipräsent. Als allgegenwärtige Instanzen der Kultur- und Unterhaltungsindustrie bilden sie für die meisten Menschen eine Hauptquelle gesellschaftlicher Information; gleichzeitig verwenden wir auf ihre Nutzung den größten Teil unserer Freizeit.

Daher beschäftigt sich dieses Seminar nicht nur mit der historischen Entwicklung verschiedener elektronischen Medien (z.B. Schallplatte, Film, Hörfunk, Fernsehen, Internet). Ebenso gilt es, den überwiegend einseitigen, indirekten und sich stetig beschleunigenden Prozess der Massenkommunikation zu analysieren und sich kritisch mit den Inhalten, den kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Auswirkungen dieser Medien auseinanderzusetzen. Dabei konzentriert sich die volkskundliche Forschung auf die Rezipientenebene und fragt beispielsweise nach alltagsverändernden Konsumgewohnheiten, nach Funktionen und Formen der Mediennutzung oder nach der Produktion und massenhaften Vermittlung von Werten, Normen und Leitbildern.

Literatur Wilke, Jürgen: Grundzüge der Mediengeschichte. Von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. Köln 2000; Schilling, Heinz: Medienforschung. In:

Brednich, Rolf Wilhelm (Hg.): Grundriss der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3., überarb. und erw.

Aufl. Berlin 2001, S. 563-585; Bechdolf, Ute: Kulturwissenschaftliche Medienforschung. In: Göttsch, Silke / Lehmann, Albrecht (Hg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen und Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001, S. 251-276.

Hafen-Treiben. Vorbereitung des Ausstellungsprojekts "Historischer Hafen Marktsteft"

(4 SWS) 0406637 Mi 14:00 - 16:00 wöchentl. 21.10.2009 - 03.02.2010 ÜR 10 / Phil.-Geb. Fackler/

Ramming/Stonus

Inhalt Häfen sind Transiträume, Orte des Übergangs zwischen Wasser und Land, an denen Waren verladen oder gelöscht werden und Menschen sich einschiffen oder von Bord gehen. Ruhelosigkeit und ständige Bewegung kennzeichnen Häfen als so genannte „Nicht-Orte“ (Marc Augé). An einem regionalen Beispiel – dem zweiten künstlich angelegte Fluss-Umschlaghafen Deutschlands und der ältesten Hafenanlage Bayerns in Marktsteft – möchte das Seminar den besonderen Lebensumständen an Häfen und in deren Umfeld nachgehen. Dies geschieht im Rahmen der Vorbereitung einer Wechselausstellung, die im Frühling 2010 im Museum für Stadt- und Familiengeschichte Marktsteft gezeigt werden soll. Hierfür werden im Seminar gemeinsam Ausstellungskonzeption und –planung weiterentwickelt und vor allem Grundlagen und Vorstufen einer adäquaten Betextung und Gestaltung erarbeitet (dies ersetzt dann die schriftliche Hausarbeit).

Hinweise Zahlreiche Exkursionen und eine enge Zusammenarbeit mit dem Museum Marktsteft werden den Verlauf des Seminars prägen (Turnus: wöchentlich 2stündige Seminarsitzungen mittwochs von 14-16 Uhr + Exkursionen und Archivrecherchen vor Ort nach Absprache, weswegen das Seminar insgesamt 4stündig ausgewiesen ist).

Literatur Eckoldt, Martin / Rümelin, Burkart: Der Main. In: Eckoldt, Martin (Hg.): Flüsse und Kanäle. Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen. Hamburg 1998, S. 82-90; Huthöfer, Reinhard: Der Hafen von Marktsteft. In: Jahrbuch des Landkreises Kitzingen 1982, S.194-203; Texte in Ausstellungen.

Hinweise für verständliche Formulierung und besucherfreundliche Gestaltung. Hrsg. v. Landschaftsverband Rheinland und dem Deutschen Museum.

Köln 1995; Dawid, Evelyn / Schlesinger, Robert (Hg.): Texte in Museen und Ausstellungen. Ein Praxisleitfaden. Bielefeld 2002.

Handwerksforschung – Neue Sichtweisen eines volkskundlichen Forschungsgebietes in der Europäischen Ethnologie

(2 SWS)

0406621 Di 11:00 - 13:00 wöchentl. 27.10.2009 - 02.02.2010 ÜR 08 / Phil.-Geb. Lossin

Inhalt Handwerksforschung wurde und wird in der Europäischen Ethnologie/Volkskunde institutionsübergreifend zum Beispiel in Archiven, an Museen und an Universitäten betrieben. Der fachgeschichtliche Weg von der Betrachtung des städtisch-zünftigen Handwerks im Mittelalter bis zu seinem Zerfall mit einsetzender Industrialisierung, über „die Kalamität der Handwerksforschung als Wissenschaftsbereich“ im Nationalsozialismus hin zu soziologischen Analysen historischer und aktueller Handwerkszweige bei gleichzeitiger Berücksichtigung ergonomischer und ergologischer Aspekte bilden den fachhistorischen Hintergrund des Seminars. Darüber hinaus werden die Bereiche Arbeitsvorgänge, Werkstätten, Betriebs- und Lebens-, beziehungsweise Familiengeschichten zur Dokumentation betreffender Handwerke und Handwerker und elementare Quellen, die zur Erforschung von Handwerken notwendig sind, vorgestellt.

Literatur Assion, Peter: Altes Handwerk und frühe Industrie im deutschen Südwesten. Ein Literaturbericht. Freiburg 1978; Matter, Max: Volkskunde des Handwerks als Sozialgeschichte des Handwerks? Versuch eines Überblicks über volkskundliche Handwerksforschung. In: Elkar, Rainer S. (Hg.):

Deutsches Handwerk im Spätmittelalter und in früher Neuzeit, Sozialgeschichte - Volkskunde – Literaturgeschichte. Göttingen 1983, S. 183-201;

Siuts, Hinrich: Aufgaben und Probleme volkskundlicher Handwerksforschung. In: Göttsch, Silke / Sievers, Kai Detlef (Hg.): Forschungsfeld Museum.

Festschrift für Arnold Lühning zum 65. Geburtstag (Kieler Blätter zur Volkskunde, 20). Kiel 1988, S. 295-305.

Visuelle Anthropologie: Der Dokumentarfilm

(2 SWS)

0406635 Mi 15:00 - 17:00 wöchentl. 21.10.2009 - 03.02.2010 4.U.6 / Phil.-Geb. Lossin

Inhalt Dokumentarfilme sind häufig eng an zeitgeschichtliche Prozesse geknüpft. Dennoch wurden sie lange als Quellen zur Untersuchung und zur Interpretation historischer wie kultureller Entwicklungen vernachlässigt. Dabei aber bildeten und bilden sie beispielsweise in Städte- und Reisebildern, als Kulturfilme, als Lehrfilme, als Industriefilme und Wochenschauen oder in dokumentarischen Avantgardefilmen die aktuellen und vergangen Probleme und Perspektiven inhaltlich ab. Einen Teil dieses „visualisierten Gedächtnisses des 20. Jahrhunderts“ kritisch betrachten zu lernen, technische Kniffs und Tricks der Dokumentarfilmer aufzudecken und natürlich historische wie aktuelle Dokumentarfilme zu analysieren, wird Inhalt des Seminars sein. Neben der Beschäftigung mit Maßstab setzenden Dokumentarfilmen und -filmern, den unterschiedlichen Genres und den filmischen Techniken wie diskursiven und narrativen Inszenierungen werden auch problematische Bereiche wie etwa die journalistische Objektivität und die dokumentarische Authentizität Gegenstand der Diskussion sein.

Literatur Ballhaus, Edmund (Hg.): Kulturwissenschaft, Film und Öffentlichkeit. Münster 2001; Ballhaus, Edmund / Engelbrecht, Beate (Hg.): Der Ethnographische Film. Einführung in Methoden und Praxis. Berlin 1995; Bechdolf, Ute: Kulturwissenschaftliche Medienforschung: Film und Fernsehen. In: Göttsch, Silke / Lehmann, Albrecht (Hg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie;

Jung, Uli / Loiperdinger, Martin: Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland, 3 Bde. Stuttgart 2005; Knieper, Thomas / Müller, Marion G. (Hg.): Authentizität und Inszenierung von Bilderwelten. Köln 2003.

Kulturgeschichte des Biers

(2 SWS)

0406638 Mo 16:00 - 18:00 wöchentl. 26.10.2009 - 01.02.2010 ÜR 12 / Phil.-Geb. Kern

Inhalt Bier zählt zu den ältesten Lebens- und Genussmitteln Europas. Statistisch gesehen verzehrt jeder Deutsche alljährlich mehr als 100 Liter Gerstensaft, wobei eine rückläufige Tendenz zu verzeichnen ist. Das Seminar wird sich der Geschichte des Bieres widmen (Bier als Wirtschaftsfaktor, als Exportgut, das Bayerische Reinheitsgebot von 1516), Klosterbrauereien (Kreuzberg, Münnerstadt, Weltenburg, Andechs, Mallersdorf) wie Privatbrauereien behandeln, das Brauchtum rund ums Bier untersuchen (etwa das Oktober- bzw. Kilianifest, Bierzeltmusik, Trinklieder, Vatertagsausflüge usw.). Weitere Themen sind Bier in Literatur und bildender Kunst, Marketingmaßnahmen (Bierwerbung, Etiketten, Bierfilze,

„Events“), die Münchner Bier-Revolution von 1844, die Bierstube, die Stehbierhalle.

Hinweise Vorgesehen ist eine Exkursion zu einer regionalen Kleinbrauerei (Freitag oder Samstag).

Literatur Franken - Heimat der Biere. Auf den Spuren des flüssigen Goldes, die Welt der fränkischen Biere. Nürnberg 2008; Bierkultur - Rund um's Bier in Franken, Begleitheft zur Sonderausstellung im Fränkische-Schweiz-Museum Tüchersfeld, (Ausstellungsprojekt des Faches Volkskunde, Europäische Ethnologie an der Universität Bamberg und des Fränkische-Schweiz-Museums Tüchersfeld) 2007. Schieder, Harald: Bierführer Unterfranken - alle Brauereien, alle Biere. Erlangen 2003; Schneider, Karl: Die Brauereien an der Mainschleife - ihre Gegenwart und Vergangenheit.

Dettelbach 2003; Faus, Gottfried: Hopfen & Malz, Gott erhalt's - Die ehemaligen und bestehenden Brauereien unserer Region. Miltenberg 2004;

Glawatz, Henning: 300 Jahre Braukultur 1707 - 2007, die Geschichte der Brauerfamilien Henrich, Schubert, Bender. Saarbrücken 2007.

Kriegsethnologie als Forschungsfeld

(2 SWS)

0406622 Mo 08:00 - 10:00 wöchentl. 26.10.2009 - 01.02.2010 ÜR 20 / Phil.-Geb. Kestler

Inhalt Obwohl Kriege zu allen Zeiten geführt wurden, hat die Europäische Ethnologie / Volkskunde sich erst überraschend spät mit ihnen befasst. Gerade in den letzten Jahren jedoch ist eine breitere Hinwendung zu Themenfeldern der Kriegsethnologie festzustellen. Diese kurze, aber gehaltvolle Fachgeschichte der Kriegsethnologie dient im Seminar als Grundlage für die kulturwissenschaftliche Beschäftigung mit dem Krieg entlang der drei Hauptachsen Wahrnehmen, Erinnern und Deuten. Bilder vom Krieg, Kriegstagebücher, Feldpostbriefe und Dokumente aus der Kriegsgefangenschaft werden dabei ebenso Thema sein wie die private und öffentliche Erinnerung an den Krieg in Form von Fotoalben, mündlichen Erzählungen, Kriegerdenkmälern oder Kriegsmuseen. Wie Kriegserfahrungen dabei aus unterschiedlichen Perspektiven und von unterschiedlichen Akteuren gedeutet werden, welche Deutungshoheiten es gibt und wie sie verteilt sind, wird im Seminar unter anderem am Beispiel der Nachkriegszeit nach dem Zeiten Weltkrieg analysiert werden.

Literatur Lehmann, Albrecht: Militär als Forschungsproblem der Volkskunde. Überlegungen und einige Ergebnisse. In: Zeitschrift für Volkskunde 78 (1982), S. 230-245. Korff, Gottfried (Hg.): KriegsVolksKunde. Zur Erfahrungsbindung durch Symbolbildung. Tübingen 2005.

Einführung in die Erzählforschung

(2 SWS)

0406654 Di 13:00 - 15:00 wöchentl. 27.10.2009 - 02.02.2010 4.U.6 / Phil.-Geb. Kestler

Inhalt Erzählforschung ist eines der ältesten Teilgebiete des Faches Europäische Ethnologie / Volkskunde; dies spiegelt sich in einer Vielzahl von Quellensammlungen und Publikationen wieder. Das Seminar versteht sich deshalb auch als Orientierungshilfe beim ersten Kontakt mit diesem auf den ersten flüchtigen Blick vielleicht unüberschaubar wirkenden Feld. Anhand einzelner Textsorten werden die Grundlagen dieses Forschungsfeldes vermittelt. Dabei stehen neben den ‚klassischen’ Textsorten der historischen Erzählforschung wie Märchen, Sage oder Schwank auch alltägliche Erzählformen der Gegenwart auf dem Seminarplan – von der autobiographischen Erzählung bis hin zu den sogenannten Urban Legends.

Hinweise Quellentexte werden über den Elektronischen Semesterapparat oder in Kopie zur Verfügung gestellt.

Literatur Bausinger, Hermann: Formen der »Volkspoesie« (Grundlagen der Germanistik, Bd. 6). Berlin 2 1980; Röhrich, Lutz: Erzählforschung. In: Brednich, Rolf Wilhelm (Hg.): Grundriss der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage Berlin 2001, S. 515-542.

Kulturgeschichte des Sports

(2 SWS)

0406653 Do 14:00 - 16:00 wöchentl. 22.10.2009 - 04.02.2010 ÜR 10 / Phil.-Geb. Joosten

Inhalt Vom Wagenrennen im Circus Maximus bis zur Formel 1, vom Antiken Olympia bis ins Peking des Jahres 2008: Sport, Wettkämpfe und die damit verbundenen Zuschauerspektakel reichen zurück bis in die frühen Tage der menschlichen Geschichte – so scheint es zumindest auf den ersten Blick. Tatsächlich unterlag und unterliegt Sport einem fortwährenden Wandel. Dies betrifft zum einen die Sportarten selbst, doch auch in Diskussionen über Sport lassen sich unterschiedliche Entwicklungen aufzeigen: Sport wurde und wird politisch instrumentalisiert, er hat bis heute einen maßgeblichen Einfluss auf Idealbilder menschlicher Körper oder das Geschlechterverhältnis. Er wirkt auch auf andere Kulturphänomene ein, so etwa die Bekleidungsmode oder die Musik und sogar das Erscheinungsbild ganzer Städte verändert sich unter seinem Einfluss. Auch die Schattenseiten des Sports sollen nicht unberücksichtigt bleiben. So drängen sich auch kritische Fragen auf, etwa nach dem gesellschaftlichen Umgang mit unbedingtem Leistungswillen (Stichwort: Doping), den Gefahren so genannter Extremsportarten oder dem gesellschaftlichen Umgang mit Gewalt im Sport. Diesen und weiteren Themen rund um den Sport will sich die Veranstaltung in diachroner und synchroner Betrachtungsweise nähern. Auch Themenvorschläge von Teilnehmerseite können gerne eingebracht werden und werden nach Möglichkeit in die Seminarplanung mit einbezogen.

Literatur Bausinger, Hermann: Sportkultur. Tübingen 2006; Eisenberger, Christiane: „English sports“ und deutsche Bürger: Eine Gesellschaftsgeschichte 1800-1939. Paderborn 1969; Johler, Reinhard: In der Zwischenwelt der Kulturen. Volkskunde, Volksspiele und Sport. In: Maase, Kaspar / Warneken, Bernd Jürgen (Hg.): Unterwelten der Kultur. Themen und Theorien der volkskundlichen Wissenschaft. Mit Beiträgen von Hermann Bausinger u. a.

Köln / Weimar / Wien 2003, S. 179-201.

Fremdbild und Selbstbild. Einführung in die Stereotypenforschung

(2 SWS)

0406623 Fr 08:00 - 10:00 wöchentl. 23.10.2009 - 05.02.2010 ÜR 11 / Phil.-Geb. Joosten

Inhalt Der pünktliche Deutsche, der romantische Italiener und die ungenießbare Küche Großbritanniens, diese Bilder sind uns ähnlich vertraut wie die vermeintliche weibliche Unfähigkeit zum Einparken oder die vielbeschworene Tatsache, dass Männer einfach nicht zuhören können. Stereotype (umgangssprachlich auch gerne als Klischees oder Vorurteile bezeichnet) begleiten jeden von uns tagtäglich. Nicht selten sind diese Muster des Denkens und der Wahrnehmung von erstaunlicher Langlebigkeit. Trotz ihrer meist verallgemeinernden Qualität sind Stereotype jedoch auch wichtige Werkzeuge in der Auseinandersetzung mit Neuem, Fremdem und Ungewohntem. Sie helfen bei der Konstituierung von Identitäten und bei der Ordnung von Weltbildern. In der Veranstaltung soll in die grundlegenden kulturwissenschaftlichen Theorien und Begriffe der Stereotypenforschung eingeführt und diese an Beispielen verdeutlicht werden. Thematisiert werden unter anderem die stereotype Verhandlung fremder Kulturen und anderer Nationen, stereotype Geschlechterkonstruktionen sowie die Bedeutung und Wirkung von Stereotypen in der modernen Arbeitswelt.

Literatur Gerndt, Helge (Hg.): Stereotypvorstellungen im Alltagsleben. Beiträge zum Themenkreis Fremdbilder – Selbstbilder – Identität. Festschrift für Georg R. Schroubek zum 65. Geburtstag (Münchner Beiträge zur Volkskunde, Bd. 8). München 1988.

"Volksmedizin" von der magischen zur alternativen Medizin

(2 SWS)

0406617 Mo 12:00 - 14:00 wöchentl. 26.10.2009 - 01.02.2010 4.U.6 / Phil.-Geb. Lang

Inhalt Der Begriff „Volksmedizin“ benannte lange die medizinische Forschung innerhalb der Volkskunde / Europäischen Ethnologie. Heute wird er nur für einen Teilbereich der sogenannten „volkskundlichen Gesundheitsforschung“ gebraucht und beschreibt Behandlungsmethoden, die uns teilweise kurios anmuten. Was haben Zauberkräuter, Beschwörungen, Weihen, Wegbeten, Schröpfen, Votivgaben, Wunder oder Wallfahrten mit Gesundheit zu tun? Wer heilte überhaupt? Wie unterscheidet sich „Volksmedizin“ von „Schulmedizin“? Wozu werden Harnschau und Antlitzanalyse angewandt?

Warum und woraus entstand alternative Medizin? Welche alternativen Heilmethoden gibt es? Wie waren und sind sie gesellschaftlich anerkannt? Im Seminar zeichnen wir die Entwicklungen alternativer Heilmethoden nach und fragen nach deren gesellschaftlicher Anerkennung in Vergangenheit und Gegenwart.

Literatur Wolff, Eberhard: Volkskundliche Gesundheitsforschung, Medikalkultur- und „Volksmedizin“-Forschung. In: Brednich, Rolf Wilhelm (Hg.): Grundriss der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Berlin 2001, S.

617-635.

Qualitätsmanagement im Museum

(2 SWS)

0406642 Di 16:00 - 18:00 wöchentl. 27.10.2009 - 02.02.2010 HS 07 / Phil.-Geb. Wagner

Inhalt Ob ein Museum „gut“ ist, entscheiden viele Besucher aus rein emotionaler Sichtweise. „Gut“ im Sinne von „Qualität“ lässt sich als messbare Größe innerhalb der Museumsorganisation auf zahlreiche Aspekte übertragen. In der Praxis des Museumsmanagements nimmt diese Frage nach der

„Qualität“ des Museums aktuell eine wichtige Position ein. Auf der diesjährigen Tagung des Arbeitskreises Museumsmanagement zum Thema

„Qualität, Güte, Wertschätzung. Worauf Museen achten müssen“ entwickelte sich eine breite und teilweise kontrovers geführte Diskussion, ebenso auf dem 15. Bayerischen Museumstag 2009 Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern unter dem Motto „Alles Qualität…oder was? – Wege zu einem guten Museum“. Im Verlauf des Seminars werden Qualitätsfaktoren im Museum bestimmt und herausgearbeitet. Mit Museumsbesuchen.

Literatur Dreyer, Matthias / Wiese, Rolf (Hg.): Qualität, Güte, Wertschätzung. Worauf Museen achten müssen. In: Schriften des Freilichtmuseums am Kiekeberg 62. Ehestorf 2008; Overdick, Thomas: Sammeln mit Konzept: Ein Leitfaden zur Erstellung von Sammlungskonzepten. Mit dem Sammlungskonzept des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Ehestorf 2007; Klein, Armin: Der exzellente Kulturbetrieb. Wiesbaden 2007; Riebe, Heike:

Benchmarking im Museum: Ein Managementinstrument zur Qualitätssicherung. In: Berliner Schriften zur Museumsforschung 23. Berlin 2007.

Geschichte des Museums

(2 SWS)

0406636 Di 18:00 - 20:00 wöchentl. 27.10.2009 - 02.02.2010 ÜR 08 / Phil.-Geb. Wagner

Inhalt Die Genese der Museen beginnt mit den Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance und setzt sich mit den Sammlungen der Herrscherhäuser im 18. Jahrhundert bis zur Bildung der Nationalmuseen im 19. Jahrhundert fort. In diesem Seminar wird die Museumsentwicklung und die gesellschaftliche Bedeutung der Museen bis zum Jahr 1900 beleuchtet. Mit Museumsbesuchen.

Literatur Schlosser, Julius: Die Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance: ein Beitrag zur Geschichte des Sammelwesens. Braunschweig² 1978;

Deeneke, Bernward / Kahsnitz, Rainer (Hg.): Das kunst- und kulturgeschichtliche Museum im 19. Jahrhundert. München 1977; Pomian, Krzysztof:

Der Ursprung des Museums. Vom Sammeln. Berlin 1988; Raffler, Marlies: Museum - Spiegel der Nation? Wien/Köln/Weimer 2007.

Kulturgeschichte des Hauses: Quellen und Methoden

(2 SWS)

0406640 Di 11:00 - 13:00 Einzel 20.10.2009 - 20.10.2009 ÜR 08 / Phil.-Geb. May

Inhalt Das Haus ist die vielleicht dauerhafteste Erfindung des Menschen. Ursprünglich als einfacher Schutz vor den Elementen der Natur errichtet, kann das Haus schon längst eine Demonstration architektonischer und ingenieurmäßiger Leistung darstellen. Doch nicht nur die technische Seite ist bei einer Kulturgeschichte des Hauses von Belang, auch die Geschichte der „Behausten“, der Hausbewohner, spielt eine Rolle. Das Haus ist hierfür eine unschätzbare Quelle, da gerade für die „kleinen Leute“ die schriftlichen Quellen oft nur sehr spärlich fließen. Häuser sind also komplex, nach vielen Richtungen hin deutbar. Wie „spricht“ nun das Haus zu uns? Wie ist das Haus als Quelle deutbar? Was sind die Methoden, um dem Haus historische Informationen zu entlocken? In einem Überblick sollen die Seminarteilnehmer(innen) genau auf diese Fragen Antworten erhalten. Sie werden lernen, Häuser als historische Quellen wahrzunehmen und bauhistorisch einordnen zu können, so dass mit dem geschärften und geschulten Blick auch das Baualter historischer Gebäude treffsicher eingeordnet werden kann.

Hinweise Die Lehrveranstaltung wird als Blockseminar durchgeführt. Für den ländlichen Hausbau dient uns das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim mit seinen ungefähr 100 Gebäuden aus sechs Jahrhunderten als weites Betätigungsfeld. Das historische Bürgerhaus in der Stadt wollen wir uns in Ochsenfurt vergegenwärtigen, ca. 20 Kilometer südöstlich von Würzburg gelegen.

Literatur Bedal, Konrad: Historische Hausforschung. Eine Einführung in Arbeitsweise, Begriffe und Literatur. Bad Windsheim 1993; Großmann, Ulrich:

Einführung in die historische Bauforschung. Darmstadt 1993; May, Herbert: Geschichte(n) von Häusern und Behausten. Quellengrundlagen der historischen Hausforschung. In: Geschichte Quer. Zeitschrift der bayerischen Geschichtswerkstätten, Heft 5 (1997), S.23-29; Bedal , Konrad / May, Herbert (Hg.): Unter Dach und Fach. Häuserbauen in Franken vom 14. bis ins 20. Jahrhundert. Bad Windsheim 2002; Bedal, Albrecht / Fehle, Isabella (Hg.): Hausgeschichten. Bauen und Wohnen im alten Hall und seiner Katharinenvorstadt. Katalog des Hällisch-Fränkischen Museums Schwäbisch Hall, Bd. 8. Sigmaringen 1994.

Lesen ohne Buchstaben. Eine Einführung in die Bildforschung

(2 SWS)

0406661 Do 18:00 - 20:00 wöchentl. 22.10.2009 - 04.02.2010 ÜR 20 / Phil.-Geb. Sauer

Inhalt Bilder bestimmen den Alltag des Einzelnen. Tagtäglich begegnen wir im Fernsehen wie auch in den Printmedien einer Flut von Bildern, die in den seltensten Fällen nur an unser ästhetisches Verständnis appellieren wollen, sondern sie sind zweckgerichtet und enthalten in der Regel ganz konkrete visuelle Botschaften. Für die Volkskunde sind diese Bilder eine wichtige Quelle, die Einblicke in die Alltagswelt einer Zeit liefern können. Voraussetzung für das Verständnis visuellen Kommunikationssysteme ist die Kenntnis der Bildsprache, Symbolik und Motivik einer Zeit.

Historisch gesehen dominieren religiöse Bilderzählungen die Erfahrenswelten. Beispielsweise bezeichnet man Wandmalereien und Gemälde in Kirchen als Biblia pauperum des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Menschen. Heute dagegen stehen vor allem profane Bilder im Mittelpunkt. In dieser Veranstaltung soll exemplarisch eine Einführung in das Lesen ohne Buchstaben gegeben und die verschiedenen Themen in den jeweiligen Zusammenhang eingeordnet werden. Es gilt, dass Bild als Dokument nach Motiven, Erzählkontexten und der Wechselwirkung von Wort und Bild zu analysieren.

Literatur Bringeus, Nils-Arvid: Volkstümliche Bilderkunde. München 1982.

Von lebenden Toten, Menschenfressern und Heiden in christlichem Gewand: Mythenforschung in der Volkskunde

(2 SWS)

0406618 Mo 10:00 - 12:00 wöchentl. 26.10.2009 - 01.02.2010 4.U.6 / Phil.-Geb. Dinkl

Inhalt Mythen und Legenden begleiten uns – bewusst oder unbewusst – in nahezu allen Lebensbereichen. Sei es, dass die Märchengestalt Frau Holle einst eine von den Germanen höchst geschätzte Himmelsgöttin darstellte, das Osterfest Namen und Sinngehalt der Göttin Ostara zu verdanken hat oder immer noch der Glaube an „lebende Tote“ unterschwellig vorhanden ist. Nicht nur der Aberglaube der breiten Volksschichten, fehl gedeutete Sachverhalte oder schlicht und ergreifend Unkenntnis führten zur populären Mythenbildung, sondern auch oder besser gesagt, insbesondere,

Inhalt Mythen und Legenden begleiten uns – bewusst oder unbewusst – in nahezu allen Lebensbereichen. Sei es, dass die Märchengestalt Frau Holle einst eine von den Germanen höchst geschätzte Himmelsgöttin darstellte, das Osterfest Namen und Sinngehalt der Göttin Ostara zu verdanken hat oder immer noch der Glaube an „lebende Tote“ unterschwellig vorhanden ist. Nicht nur der Aberglaube der breiten Volksschichten, fehl gedeutete Sachverhalte oder schlicht und ergreifend Unkenntnis führten zur populären Mythenbildung, sondern auch oder besser gesagt, insbesondere,

Im Dokument Philosophische Fakultät I (Seite 123-128)