• Keine Ergebnisse gefunden

1. Bericht über die Hochschulentwicklung und wirtschaftliche Lage

1.5. Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die HCU ist im Berichtsjahr durch die fehlende Aussage zur Verstetigung der Strukturhilfe ab 2021 gezwungen gewesen Vorsorge für den Fall zu treffen, dass die Verstetigung nicht erfolgt. Dies schränkte (wie auch die Pandemie) die Handlungsfähigkeit und die Entwicklung der HCU1 deutlich ein.

Das Berichtsjahr 2020 wurde beeinflusst durch folgende Entwicklungen:

- Da im Berichtsjahr keine Zusage für die Verstetigung der Strukturhilfe in der Höhe von TEUR 3.000 über das Berichtsjahr hinaus bestand, wurde hierfür finanziell Sorge getragen. Die Frei-gabe von Ausschreibungen und die Besetzung von Professuren, ebenso wie die Entfristung von Professuren wurde in 2020 vor diesem Hintergrund und bis zur Zusage, die in 2021 erfolgte, ausgesetzt.

- Im Rahmen der Hochschulvereinbarung 2012 wurde eine Steigerung des Globalbudgets der HCU um 0,88 % p.a. auf die Grundfinanzierung und ohne Anpassung auf die Strukturierungs-hilfe und die (in 2016 hinzugekommenen) weiteren zweckgebundenen Ergänzungsmittel ver-einbart. Die Tarifsteigerungen lagen durchgängig seit Abschluss der Hochschulvereinbarung in 2012 deutlich darüber. Hinzu treten Inflationseffekte.

- Die sich nach wie vor aus der teilweise immer noch nicht abgearbeiteten Gewährleistung am Neubau der HCU ergebenden, sowie inzwischen zunehmend neu hinzukommenden Instand-haltungsmaßnahmen aufgrund nicht auf die Zwecke ausgerichteter Bauqualität (z.B. Nut-zungsfrequenz deutlich höher als ursprünglich geplant mit Einfluss auf die Kapazitäten der Mensa, Qualität der Fußböden, Kapazität der Aufzüge und Störanfälligkeit etc.) erfordern zu-sätzliche Anstrengungen und Maßnahmen.

- Die HCU verfügt weiterhin im Vergleich zu anderen Universitäten über eine relativ geringe per-sonelle Ausstattung in der Verwaltung im Verhältnis zum akademischen Personal. Eine Folge

1 So hat der Wissenschaftsrat in der MINT-Evaluation 2016 deutlich gemacht, dass es nicht zu erwarten sei, dass sich die HCU unter den gegebenen Umständen – insbesondere durch die geringe Größe, die relativ geringe sächliche Ausstattung der HCU und das vom Land zur Verfügung gestellte Grundbudget für die Professuren – als hervorragende Lehr- und For-schungsinstitution wird etablieren können (vgl. Wissenschaftsrat 2016: Empfehlungen zur Weiterentwicklung der MINT-Bereiche an den Hochschulen des Landes Hamburg, Drs. 5085-16, Berlin 22.01.2016, S. 159).

Anlage 4

10 -dieser Personalstruktur ist, dass von Seiten des akademischen Personals reklamiert wird, zu oft mit Verwaltungsaufgaben befasst zu sein und deshalb weniger Zeit für die Kernaufgaben in Forschung und Lehre aufbringen zu können. Die Verwaltungstätigkeit übt – dieser Aussage fol-gend – einen zeitlichen Verdrängungsdruck auf Forschung und Lehre aus. Dies führt zu Span-nungen.

1.4.1. Studienanfängerzahlen und Fachkräfte

Die HCU stellte zum Sommersemester 2020 und zum Wintersemester 20/21 die auf der Grundlage der Kapazitätsvereinbarung und der Rahmenbedingungen der Hochschulvereinbarungen berechneten 320 Studienanfängerplätze in den grundständigen Studiengängen und 221 für Master-Studienangebote zur Verfügung. Darüber hinaus nahm die HCU die vereinbarten 80 Studienanfängerinnen und -anfänger im Rahmen des Hochschulpaktes 2020 auf.

Es wurden im Wintersemester 2020/21 insgesamt 471 Bachelor und 227 Master immatrikuliert (analog der ZLV entspricht die Definition 2020 dem SoSe 20 plus WiSe 2020/21) (s. Tabelle 4). Die HCU reali-sierte die Voraussetzungen für die Teilnahme am dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV), so dass zum Wintersemester 20/21 alle zulassungsbeschränkten grundständigen Studiengänge am DOSV teil-genommen haben.

Tabelle 4: Studienanfängerinnen und -anfänger 2020

Die Durchlässigkeitsquote zeigt das Verhältnis der Studienanfängerinnen und Studienanfänger (1. HS), die ihre Hochschulzugangsberechtigung (HZB) im System der beruflichen Bildung erworben haben, zur Gesamtheit der Studienanfängerinnen und Studienanfänger (1. HS). Sie lag in 2020 bei 0,6%

(2019 0,6%).

Aus dem budgetfinanzierten Personal stellte die HCU Lehrleistungen im Umfang von insgesamt 1.333 LVS zur Verfügung, davon 768 für grundständige Studienangebote und 565 LVS für Master-Studienan-gebote (laut Plan Studienjahr 2019 = SoSe 2019 plus WiSe 2019/20, Berichtspflicht zum Ende des Jah-res, in dem das Studienjahr endet) (s. Tabelle 5).

Bezeichnung Einheit Ist 2019 Ist 2020 Plan 2020

Studienanfänger/-innen im 1.FS Anzahl 678 698 620

davon: grundfinanziert Anzahl 598 618 540

davon: HSP-finanziert Anzahl 80 80 80

davon: Bachelor Anzahl 450 471 400

davon: Bachelor grundfinanziert Anzahl 370 391 320

davon: Bachelor HSP-finanziert Anzahl 80 80 80

davon: Master Anzahl 228 227 220

Anlage 4

11

-Tabelle 5: Lehrleistung im Studienjahr 2020

Die HCU soll mindestens 40 % ihrer grundfinanzierten Lehrleistung durch hauptamtliche Professorin-nen und Professoren erbringen, diese Vorgabe wurde mit dem durchschnittlichen Wert von 54 % deut-lich übererfüllt. Der Anteil der Lehraufträge an der gesamten Lehrleistung soll nicht mehr als 35 % betragen. Diese Vorgabe wurde mit einem durchschnittlichen Anteil von 22 % erreicht. (s. Tabelle 6).

Tabelle 6: Erfüllung der Lehrverpflichtung und Verwendung der Kontingente nach den §§ 16 und 17 LVVO – Berichtspflicht nach § 20 Abs. 3 LVVO (Angaben ohne HSP)

Im Berichtszeitraum 2020 (für Absolventen/-innen gilt Wintersemester 2019/20 und Sommersemester 2020) haben insgesamt 320 Studierende das Studium erfolgreich abgeschlossen. Davon sind 173 Ba-chelor- und 147 Masterabsolventen/-innen (s. Tabelle 7). Die HCU leistet hierdurch ihren Beitrag, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Tabelle 7: Anzahl der Absolventinnen und Absolventen 2020

Die Anzahl der Absolventinnen und Absolventen liegen im Berichtsjahr unter den Erwartungen der Behörde (und der HCU) und haben sich im Vergleich zu den Vorjahren verschlechtert. Es stellt sich die Frage, ob die Corona-Pandemie einen Effekt auf die Graduierungen haben wird.

Lehrleistung Ist 20181 Ist 20192 Ist 20203 Plan 2020

Lehrleistung in LVS4 1.351 1.333 1.479

davon: Bachelor 746 768 856

davon: Master 605 565 623

Ermäßigungskontingente für Professorinnen und Professoren nach den

§§ 16, 16a und 17 LVVO pro Studienjahr in LVS 129,22 108,7 160

davon: Forschungskontingent 59,5 39 80

davon: Kontinget strukturiere Promotionsprogramme 0 0 0

davon: Kontingent für besondere Aufgaben 69,72 69,7 80

1) Studienjahr 2018 = SoSe 18 + WiSe 18/19

2) Studienjahr 2019 = SoSe 19 + WiSe 19/20

3) Studienjahr 2020 = SoSe 20 + WiSe 20/21. Berichtslegung erfolgt mit dem Lagebericht 2021, da das Studienjahr 2020 im Kalenderjahr 2021 endet.

4) Die Lehrleistung umfasst gemäß AKapG ausschließlich die Lehrleistung für die grundfinanzierten Studienanfängerinnen und -anfänger. Die genannten Planwerte können um bis zu 5 Prozent über- oder unterschritten

werden (Korridor).

in LVS in % in LVS in %

Gesamtlehrleistung (Ist) 637,60 695,70

davon: von Professor/inn/en erbrachte Lehrleistung 365,00 57,25 356,10 51,19

davon: von Wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen erbrachte Lehrleistung 139,50 21,88 179,30 25,77

davon: Lehraufträge 133,20 20,89 160,30 23,04

Forschungskontingent nach § 16 LVVO gemäß Kapazitätsvereinbarung 40,00 40,00

davon: in Anspruch genommen (Ist) 21,50 17,50

Kontingent für sonstige Aufgaben nach § 17 LVVO gemäß Kapazitätsvereinbarung 40,00 40,00

davon: in Anspruch genommen (Ist) 33,20 36,45

SoSe 2019 WiSe 2019/20 Lehrleistungen und -ermäßigungen

Bezeichnung Einheit Ist 2019 Ist 2020 Plan 2020

Absolventen/-innen Anzahl 407 320 440

davon: Bachelor Anzahl 222 173 265

davon: Master Anzahl 185 147 175

Anlage 4

12 -Die HCU könnte und würde gerne mehr Studierende aufnehmen, um einen größeren Beitrag für die Linderung des Fachkräftemangels zu leisten. Die hohe Nachfrage dokumentiert sich in den Bewer-bungs- und Auslastungsquoten (vgl. Tabelle 8). Für einen Aufwuchs wären aber zusätzliche Ressourcen erforderlich.

Tabelle 8: Gegenüberstellung der Bewerbungen und der Aufnahmekapazitäten zum WiSe 2020/21

Für alle Bachelor- und Masterstudienprogramme wurden im Zeitraum 2015/2016 Programmakkredi-tierungen durchgeführt und alle Studienprogramme 2016 mit Auflagen akkreditiert. Die Umsetzung der Akkreditierungsauflagen erfolgte vollständig im Jahr 2017 und damit sind aktuell alle Studienpro-gramme der HCU bis zum 30.09.2022 akkreditiert.

Die Produktivität in der Lehre – gemessen an der Input-Output-Relation der Studiengänge – erfüllt nicht die Erwartungen der Behörde (und HCU).

Tabelle 9: Produktivität in der Lehre 2020

Um den Studienerfolg zu verbessern, wurde an der HCU im WiSe 2020/21 das Projekt „Peers“ aufge-setzt. Dieses Begleitprogramm für Erstsemester soll die Orientierung in der neuen Lehr- und Lernum-gebung verbessern und die eigenständige Studienorganisation fördern. Die Peers bieten den Studie-renden regelmäßige Termine an, in denen sie Input zu erarbeiteten Themen (wie Digitales Lernen, Studienmaterialien, Selbstorganisation und Zeitmanagement, Lernstrategien, Präsentieren etc.) geben und für Fragen zur Verfügung stehen. Das Projekt geht von der Prämisse aus, dass für einen erfolgrei-chen Studienstart und Studienverlauf die institutionellen Studienbedingungen und Unterstützungs-maßnahmen im Hinblick auf Orientierungshilfe und die Vermittlung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen entscheidend sind.

Architektur Bauingenieurwesen Stadtplanung Kultur der

Metropole

Geodäsie &

Geoinformatik Urban Design REAP

Bewerbungen 1.279 431 537 118 65 -

- Aufnahme-kapazitäten

ohne/mit HSP 86 / 90 86 / 150 60 / 70 44 / 45 44 / 45 -

-Bewerbungen 386 79 137 102 73 108

Aufnahme-kapazitäten

ohne/mit HSP 50 50 35 - 30 28 28

Bewerbungen 1.665 510 674 118 167 73 108

Bezeichnung Einheit Ist 2019 Ist 2020 Plan 2020

Input-Output-Quote 3.FS, Bachelor Prozent 63,3% 59,5% 75,0%

Übergangsquote 1./3. FS (Bachelor) Prozent 75,9% 80,0% 80,0%

Input-Output-Quote 1. FS, Master Prozent 72,3% 63,3% 80,0%

Anlage 4

13 -1.4.2. Digitalisierung und Datenschutz

Die Hamburg Open Online University (HOOU) wurde 2015 durch den Hamburger Senat als Teil der Strategie der Digitalen Stadt beschlossen, um die Digitalisierungsprozesse der Hansestadt zu bündeln und Strukturen hierfür zu schaffen. Im Zuge dessen sind in 2020 durch die Stadt u.a. 14 Projekte der HCU gefördert worden. Die Projekte werden mediendidaktisch und -technisch beraten und begleitet.

Die Hamburg Open Online University (HOOU) ist eine Verbundeinrichtung der Freien und Hansestadt Hamburg, fünf staatlicher Hamburger Hochschulen, der Multimedia Kontor Hamburg gGmbH und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Sie ist seit Anfang 2020 als Gesellschaft organisiert.Die Ha-fenCity Universität ist Gesellschafterin der „Hamburg Open Online University“ (HOOU GmbH).

Die HOOU fördert die Erstellung wissenschaftlicher, digitaler Lernangebote. Als Plattform für Kollabo-ration und KoopeKollabo-ration setzt sich die HOOU für die Öffnung von Hochschulen ein und koordiniert die kooperative Zusammenarbeit von Bildungsanbietern zur Ausgestaltung qualitätsgesicherter, innovati-ver digitaler Lernangebote. Dem Ziel der Offenheit und freien Zugänglichkeit zu Lerninhalten folgend leistet die HOOU damit einen Beitrag zur zivilgesellschaftlichen Teilhabe und Bildung im digitalen Zeit-alter.

Das bestehende Ausschreibungsverfahren für weitere Projekte wurde für den Förderzeitraum 2021 modifiziert und durchgeführt. Außerdem engagieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den hochschulübergreifenden HOOU-Ausschüssen „Anforderungsmanagement & Plattformentwicklung“

und „Digitale Qualifizierung & Open Educational Resources“. Das Team unterstützte im Berichtsjahr darin, die digitale Tool-Infrastruktur an der HCU auszubauen und zu begleiten, um die digitale Lehre unter Pandemiebedingungen zu ermöglichen.

Die HCU ist mit anderen Hochschulen der FHH und der BWFGB an dem Aufbau der Hamburger Infor-matikplattform ahoi.digital beteiligt. Zur Unterstützung fanden im Berichtsjahr die folgenden Aktivitä-ten statt:

- Konzeptdiskussion zum Hamburg „Haus der digitalen Welten“ / „Haus der Digitalität“

- Konzeption, Erstellung und Einreichung BMBF Cluster-Antrag „Sharing City“

- Konzeption, Aufbau und Einrichtung des Sharing.City.College

- Erarbeitung universitätsübergreifender Forschungsanträge im Rahmen des Sharing.City.Col-lege (diese wurden bewilligt)

- Beantragung BMBF-Förderprojekt in Kooperation mit HAW und SCADS Leipzig/Dresden - Teilnahme an den Network of Labs von ahoi.digital

- Einbringung von Themen zur digitalen Stadt / Smart City in ahoi.digital Aktivitäten

- Mitwirkung in der Koordinierungsgruppe, u.a. übergreifende Abstimmung der Berufungsver-fahren

Der neue Struktur- und Entwicklungsplan legt die „Digitalisierung“ als einen Arbeitstitel für einen Schwerpunktbereich der HCU fest. Dieser Schwerpunktbereich umfasst das gesamte relevante Spekt-rum des zukünftigen Umgangs mit Daten und digitalen Technologien in Bezug auf Bau, Gestaltung, Planung und Gesellschaft. Ebenfalls adressiert der Schwerpunkt Fragen der Nutzung künstlicher Intel-ligenz in urbanen Räumen (Stichwort Smart City), die Integration von Digitaltechnologien in Architektur

Anlage 4

14 -und Bauingenieur- -und Vermessungswesen sowie auch die Betrachtung der sozio-kulturellen -und öko-nomischen Auswirkungen des Einsatzes der Digitalisierung in den genannten Kontexten.

Die Sichtbarkeit dieses Schwerpunktbereichs wird an der HCU u.a. durch das vom BMVI geförderte Projekt „Level 5 Indoor Navigation“, das UN Lab (UNITAC) und das ab 2021 geplante Hamburg Wireless Innovation Competence Center (HAWICC) gesteigert (s. Kap. 1.4.8).

Der Datenschutz hat an der HCU einen großen Stellenwert. Die HCU hat als die erste Hochschule in Deutschland eine Basistestierung nach dem IT-Grundschutzstandard des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten hat.

Die 2020 ergriffenen Maßnahmen haben dazu geführt, dass es in 2020 zu keinen Schäden durch Si-cherheits- oder Datenschutzvorfälle gekommen ist.

1.4.3. Kooperation und Nachhaltigkeit

Dem Profil der HCU entsprechend kooperiert die Universität nicht nur mit zahlreichen anderen For-schungseinrichtungen, sondern auch mit gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Akteuren wie Kommunen, Museen und Unternehmen. Einen besonderen Stellenwert besitzt hierbei die Zusam-menarbeit mit Partnereinrichtungen aus Hamburg und der Metropolregion. Beispiele hierfür sind u.a.

die Projekte „HafenStadtModell“ mit der Hamburg Port Authority, „Cockpit Städtische Infrastruktur“

mit dem Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung Hamburg oder „Grasbrook City Scope“ mit der HafenCity Hamburg GmbH.

Viele der Verbundprojekte (s. Kap. 1.4.8), an denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der HCU partizipieren oder die sie koordinieren, tragen maßgeblich zur Erforschung der Nachhaltigkeit im Bau-wesen und Metropolenentwicklung bei. Exemplarisch soll hierfür das von der Landesforschungsförde-rung Hamburg geförderte Projekt „LILAS - Urbane grüne Infrastruktur für eine nachhaltige Stadtent-wicklung“ genannt sein, in dem die HCU mit der TUHH kooperiert. In zahlreichen weiteren Projekten, die Themen wie urbane Klimaforschung oder SmartCities zum Gegenstand haben, leistet die HCU einen Beitrag zur Nachhaltigkeitsforschung mit Bezug zu Fragen der Urbanisierung.

Strukturell arbeitet die HCU intensiv mit den anderen Hamburger Hochschulen in einer Vielzahl von Projekten zusammen. Hierzu zählten 2020 nicht nur die im letzten Jahr bereits beschriebenen Projekte der Digitalisierung von Forschung und Lehre (HOS, HOOU), sondern auch der Austausch und die ge-genseitige Unterstützung im Rahmen der Hamburg Research Academy. Hinsichtlich des wissenschaft-lichen Nachwuchses und der Förderung der Gleichstellung nahm aber auch im vergangenen Jahr Ham-burgs Karriere-Kompetenzzentrum für Frauen „ProExzellenzia“ eine herausragende Rolle ein, in dem die HCU mit der HAW, der HfbK, der HfMT, der HSU, der TUHH und der UHH kooperiert.

1.4.4. Wissenschaftlicher Nachwuchs

Die HCU hat die Vereinbarungen im Hinblick auf den Code of Conduct umgesetzt und wendet diese konsequent an.

Anlage 4

15 -Im Berichtsjahr konnten neun Promotionsverfahren mit der erfolgreichen Disputation abgeschlossen werden. Durch Bündelung der Schulungsangebote des Promotionskollegs, des Forschungs-Referates sowie der Bibliothek konnte die Zahl der an der HCU veranstalteten Workshops für den wissenschaft-lichen Nachwuchs im Bereich des Bauwesens und der Stadtforschung erweitert werden. In Kombina-tion mit dem Angebot von Veranstaltungen zu fachübergreifenden transferable skills durch die Ham-burg Research Academy (HRA) stand dem wissenschaftlichen Nachwuchs (Promovierende und Post-docs) damit ein umfassendes Begleitcurriculum für ihre wissenschaftliche Qualifizierung zur Verfü-gung.

Der Promotionsausschuss hat 2020 den Prozess zur Weiterentwicklung der Qualitätssicherung von Promotionen eingeleitet. Neben bestehenden Instrumenten wie Promotionsvereinbarungen und Pla-giatsprüfungen soll beispielsweise durch eine kontinuierliche Diskussion über Standards der Betreuung und durch den fachlichen Austausch im Rahmen von Kolloquien die Qualität der Promotionen weiter verbessert werden. Maßgeblich für die HCU sind hier insbesondere die Vorgaben des DFG-Kodex „Leit-linien zur guten wissenschaftlichen Praxis“.

Im Bereich der strukturierten Doktorandenausbildung wurden gleich zwei für die HCU wegweisende Projekte entwickelt: Erstmals seit ihrem Bestehen wurde die HCU zur Einreichung eines Vollantrages für ein DFG-Graduiertenkolleg aufgefordert. Unter der Federführung der HCU (Stadtplanung, Bauinnieurwesen) wurde der Antrag „Urban future-making: Professional agency across time and scale“ ge-meinsam mit der TUHH und der UHH erarbeitet. Sollte das geplante Graduiertenkolleg gefördert wer-den, wäre es auch der Ausgangspunkt für die Beantragung der DFG-Mitgliedschaft der HCU (s.

Kap.1.4.8). Gleichzeitig entwickelten Hochschullehrende der Architektur das künstlerisch-wissen-schaftliches Promotionsprogramm „Relationale Praktiken der Architektur“, für das ein Förderantrag bei der Sutor-Stiftung eingereicht und dem Vorstand der Stiftung vorgestellt wurde.

Im Postdoc-Bereich hatten sich Wissenschaftlerinnen der HCU in den vergangenen Jahren als äußerst erfolgreich bei der Einwerbung von Drittmittelprojekten in unterschiedlichen, stets sehr kompetitiven Förderprogrammen gezeigt. Zwei dieser Postdocs haben inzwischen einen Ruf auf eine Professur er-halten.

1.4.5. Gleichstellung

Der Hochschulsenat hat im Berichtsjahr gemäß § 85 Abs. 1 Nr. 9 HmbHG den Gleichstellungsplan 2018-2023 der HCU für das wissenschaftliche Personal und die Studierenden aufgestellt.

Nach dem Rücktritt der amtierenden Gleichstellungsbeauftragten im Februar 2020 für das wissen-schaftliche Personal wurde die Funktion kommissarisch besetzt.

An der HCU waren im Berichtsjahr 39,4 VZÄ Professorinnen und Professoren beschäftigt. Von diesen waren 12 VZÄ weiblich, was einer Professorinnenquote von insgesamt 30,46 % entspricht (vgl. Tabelle 10). Da eine Professorin der HCU einen Ruf von einer anderen Universität erhalten hat, hat sich die Anzahl der Professorinnen insgesamt reduziert mit der Folge, dass die Zielvorgabe der BWFG nicht

Anlage 4

16 -mehr erreicht wurde. Es zeigt sich bei dem sehr kleinen Kollegium die deutliche Veränderung einer Kennzahl bei nur einer (ungeplanten) Veränderung.

Tabelle 10: Frauenquoten im wissenschaftlichen Personal 2020

Dennoch ist darauf hinzuweisen, dass die Professorinnenquote der HCU im Vergleich zum Durchschnitt für die Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften relativ gut ausfällt. So ermittelt das Statistische Bun-desamt2 für diese Fächergruppe eine Professorinnenquote von 14,39%.

Die Gleichstellungsbeauftragte für das Technische, Bibliotheks- und Verwaltungspersonal (GSB TVP) an der HCU hat im Berichtsjahr alle Stellenbesetzungsverfahren begleitet.

1.4.6. Infrastruktur

2018 trat im Hauptgebäude der HCU ein erheblicher Schadensfall im Bereich der Netzersatzanlage/

Notstromversorgung (NEA) auf. Es trat Dieselkraftstoff in Verbindung mit dem Notstromaggregat auf dem Dach des Nordbauteils aus. Trotz umgehend seitens des Präsidiums eingeleiteter Notfall- und Si-cherungsmaßnahmen sickerte Dieselkraftstoff auch durch die Geschossdecken und Betonwände des 4. und 5. Stockwerks im Bauteil Nord.

Aufgrund des Gebäudeschadens sind nach wie vor 50 Büroarbeitsplätze bzw. eine Fläche von mehr als 600 qm im Hauptgebäude nicht nutzbar.

Im Frühjahr 2019 wurde durch die BWFGB ein Beweissicherungsverfahren eingeleitet. Aufgrund von Verzögerungen in der Auswahl der Gutachterinnen bzw. Gutachter haben die Sachverständigen ihre Arbeit erst im Jahr 2020 aufgenommen. Im Berichtsjahr wurden insgesamt zwei Ortsbegehungen durchgeführt. Eine dritte Ortsbegehung fand im Februar 2021 statt. Die HCU hat etwaige eigene An-sprüche an die BWFGB abgetreten, so dass die BWFGB die FHH insgesamt vertritt. Die Mängelbeseiti-gung wird erst nach dem Beweissicherungsverfahren möglich sein. Es ist davon auszugehen, dass die-ses Verfahren noch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen wird.

Da die Funktion der Netzersatzanlage nach wie vor im Berichtsjahr 2020 sowie darüber hinaus auch 2021 eingeschränkt und mit erheblichen Risiken verbunden ist, muss diese weiterhin während der Ge-bäudeöffnungszeiten dauerhaft überwacht werden. Die damit verbundenen Anforderungen an Perso-nal und Brandschutz führen seitdem zu einer Einschränkung der Öffnungszeiten des Gebäudes in den Abendstunden und am Wochenende. Aufgrund der Einschränkungen, die nach nunmehr über 2 Jahren weiterhin bestehen, hat die HCU ein Planungsbüro mit der Planung einer Ersatzanlage beauftragt und

2 Vgl. Statistisches Bundesamt (2019): Bildung und Kultur. Personal an Hochschulen 2018. Fachserie 11, Reihe 4.4, erschie-nen am 19. November 2019, S. 111. Eigene Berechnung.

Bezeichnung Einheit Ist 2019 Ist 2020 Plan 2020

Professorinnenquote Prozent 31,52% 30,46% 31,0%

Frauenquote am wissenschaftlichen Personal (ohne Professorinnen) Prozent 46,34% 45,25% 41,0%

Anlage 4

17 -einen Bauantrag für die Errichtung einer temporärer Ersatz-NEA bei der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen eingereicht. Derzeit befinden sich BWFGB und HCU in einem Abstimmungsprozess, um final die bestmögliche bauliche Maßnahme umzusetzen.

Zum Anfang des Jahres wurde der Mietvertrag für die Liegenschaft Elbarkaden abgeschlossen, sodass aufgrund der erforderlichen Baumaßnahmen mit der geplanten Eröffnung des Kompetenzzentrums

„Digitale Stadt“ in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 zu rechnen ist. Der mieterbezogene Ausbau soll zum Ende Juni 2021 abgeschlossen werden.

Die Nutzung des alten Zollhauses Veddel (Tunnelstr. 2) wurde im Berichtsjahr zum 31.03.2020 von der HCU aufgegeben.

1.4.7. Weiterentwicklung der HCU

Struktur- und Entwicklungsplan (StEP) 2021-2027

Im September 2019 hat das Präsidium den Prozess zur Entwicklung des neuen Struktur- und Entwick-lungsplans (StEP) 2021 bis 2027 eingeleitet. Im Berichtsjahr wurde der Entwurf des StEP erstellt. Dieser Entwurf wurde im Hochschulsenat in der Sitzung am 22.01.2020 und im Hochschulrat in der Sitzung am 20.02.2020 diskutiert. Beide Gremien befürworten und unterstützen grundsätzlich den vorgeleg-ten Entwurf für den StEP.

Der StEP berücksichtigt sowohl die Empfehlungen der Expertenkommission („Volle Fahrt aufneh-men“)3 als auch die Stellungnahme des Hochschulsenats der HCU zum Expert*innenbericht4 und ent-wirft die HCU als eine Zukunftsuniversität, die sich mit den zentralen Themen für das Leben und Arbei-ten der Menschen in urbanen Räumen, insbesondere den Metropolregionen beschäftigt. Die HCU adressiert mit dem StEP die Schlüsselfragen des neuen Jahrzehnts von 2020 bis 2030 mit den wichtigs-ten Herausforderungen, dem Klimaschutz, inklusive Fragen der Nachhaltigkeit und der sich wandeln-den Ökonomie sowie der zunehmenwandeln-den Digitalisierung.

Folgende Entwicklungsvorhaben werden im StEP skizziert:

- Stärkung des Profils durch die Schaffung der Schwerpunktbereiche „Digitalisierung“ und

„Klima“

- Konzentration der Forschungsförderung auf Forschungsverbundvorhaben

- Etablierung einer nachhaltigen und konsequenten Open Science Strategie „Open-X“

- Entwicklung einer konzentrierten und nachhaltigen Internationalisierungsstrategie insbeson-dere unter Aspekten der Forschungskooperationen sowie regionalen Schwerpunkten

- Entwicklung einer konzentrierten und nachhaltigen Internationalisierungsstrategie insbeson-dere unter Aspekten der Forschungskooperationen sowie regionalen Schwerpunkten