• Keine Ergebnisse gefunden

Deprimiertheit (EWL 14)

5.3 Untersuchung der Hypothese IIIa

5.3.1 Auswertung der 1 Hz-Studie (A), Hypothese IIIa

5.3.1.1 NEO-FFI

Zur Untersuchung der Hypothese III wurden zunächst mögliche Zusammenhänge zwischen den Ausprägungen der Persönlichkeitsfaktoren, die mit dem NEO-FFI erhoben wurden, und den Stimmungsänderungen nach TMS, gestestet.

Die Punktzahlen der fünf Subskalen des NEO-FFI wurden jeweils mit der Stimmungsänderung nach TMS auf mögliche Korrelationen untersucht.

Insgesamt wurden fünf Persönlichkeitsmerkmale auf Korrelationen mit Stimmungsänderungen in zwei Skalen des EWL (9, 14) nach jeweils drei TMS-Bedingungen getestet. Es wurden also 30 Testungen auf mögliche Korrelationen durchgeführt. Dabei ergaben sich keine signifikanten Korrelationen zwischen den Ausprägungen der Persönlichkeitseigenschaften im NEO-FFI und der Stimmungsänderung nach 1 Hz TMS.

5.3.1.2 Sensation Seeking Scale

Es wurde der Zusammenhang zwischen dem Gesamtwert im SSS-V und der Stimmungsänderung nach den Stimulationen bestimmt. Die Ergebnisse der Korrelationsanalyse sind in Tabelle 14 dargestellt.

Pearson-Korrelation zwischen dem Gesamtwert im SSS-V und der Stimmungsänderung in EWL 9 („gehobene Stimmung“) und EWL 14

(„Niedergestimmtheit“) nach TMS

N = 17 SSS-V Gesamtwert

Stimmungsänderung in EWL 9 Korr. p

nach LDLPFC TMS -0,580* 0,015

nach mPFC TMS -0,683** 0,003°

nach Plazebo TMS -0,523* 0,031

Stimmungsänderung in EWL 14 Korr. p

nach LDLPFC TMS 0,078 0,767

nach mPFC TMS 0,044 0,867

nach Plazebo TMS 0,311 0,225

Tab. 14: Korrelation zwischen Stimmungsänderung in EWL 9 („gehobene Stimmung“) bzw. EWL 14 („Deprimiertheit“) und dem Gesamtwert im SSS-V nach Pearson. *p!0,05; **p!0,01. Nach Bonferroni muss das Signifikanzniveau auf "` = 0,05/6 = 0,008 korrigiert werden. °signifikant nach Bonferroni-Korrektur.

Es ergeben sich signifikante Korrelationen zwischen der Gesamtpunktzahl in der SSS-V und der Stimmungsänderung, die in Skala 9 gemessen wurde, nach allen Stimulationen (LDLPFC, mPFC, auditorischer Kortex = Plazebo-Bedingung).

Probanden, bei denen die Persönlichkeitseigenschaft „Sensation Seeking“ stärker

110

ausgeprägt ist (höhere Punktzahl in der SSS-V), erleben eine deutliche Stimmungsverschlechterung (Abnahme der Punktzahl in EWL 9 „gehobene Stimmung“) nach allen Stimulationen. Der Zusammenhang zwischen SSS-V und Stimmungsänderung nach Stimulation des mPFC ist auch nach Bonferroni-Korrektur noch signifikant. Bei der Berechnung des Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman können noch höhere Signifikanzniveaus erreicht werden, es muss also davon ausgegangen werden, dass in der Stichprobe, vor allem bei der Stimmungsänderung nach Plazebo-Stimulation, einige Ausreißer vorhanden sind, die in der Korrelationsanalyse nach Spearman weniger stark ins Gewicht fallen als bei der linearen Pearson-Korrelation. Somit wird ein noch deutlicheres Ergebnis erzielt.

Spearman-Korrelation zwischen dem Gesamtwert im SSS-V und der Stimmungsänderung in EWL-9 („gehobene Stimmung“) und EWL-14

(„Niedergestimmtheit“) nach TMS

N = 17 SSS-V Gesamtwert

Stimmungsänderung in EWL 9 Korr. p

nach LDLPFC TMS -0,565* 0,018

nach mPFC TMS -0,683** 0,003°

nach Plazebo TMS -0,731** 0,001°

Stimmungsänderung in EWL 14 Korr. p

nach LDLPFC TMS ns n.s.

nach mPFC TMS ns n.s.

nach Plazebo TMS ns n.s.

Tab. 15: Korrelation zwischen Stimmungsänderung in EWL 9 („gehobene Stimmung“) bzw. EWL 14 („Deprimiertheit“) und dem Gesamtwert im SSS-V nach Spearman. *p!0,05; **p!0,01. Nach Bonferroni muss das Signifikanzniveau auf "`

= 0,05/6 = 0,008 korrigiert werden. °signifikant nach Bonferroni-Korrektur. n.s. = nicht signifikant.

Bei der in Skala 14 abgebildeten Stimmungsänderung und der Sensation Seeking Persönlichkeit konnten mit beiden Berechnungen keine signifikanten Korrelationen gefunden werden. Der Zusammenhang zwischen der Ausprägung des Persönlichkeitsmerkmals des Sensation Seekings und der Stimmungsänderung in EWL 9 nach TMS ist in Abbildung 27 dargestellt.

111

Abb. 27: Korrelationsdiagramm für den Zusammenhang zwischen der Gesamtpunktzahl im SSS-V und der Stimmungsänderung in EWL 9 nach den Stimulationen mit Trendlinie.

Insgesamt zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Ausprägung des Persönlichkeitsmerkmals „Sensation Seeking“ und der Stimmungsänderung nach TMS.

Unabhängig von der Lokalisation der Stimulation zeigt sich der Effekt auch bei der Plazebo-Bedingung.

Für den Extremgruppenvergleich wurde die Stichprobe durch Mediansplit aufgeteilt.

Der Median der Punktwerte in der SSS-V war in dieser Stichprobe bei 25, so wurden zwei Gruppen gebildet, 9 Probanden befanden sich in der Gruppe „niedriges SS“ mit Werten in der SSS-V von !25, die restlichen 8 Probanden wurden der Gruppe „hohes SS“ zugeteilt (SSS-V >25). Tabelle 16 (EWL 9) und 17 (EWL 14) zeigen die Ergebnisse der Mittelwertvergleiche zwischen den beiden Gruppen für die Stimmungsänderung nach 1Hz TMS am LDLPFC, mPFC und nach der Plazebobedingung.

Korrelation zwischen Sensation-Seeking-Persönlichkeit und Stimmungsänderung nach TMS

0 5 10 15 20 25 30 35 40

-10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10

Stimmungsänderung in EWL 9 (gehobene Stimmung)

SSS-Gesamtpunktzahl

nach mPFC-Stimulation

nach liDLPFC-Stimulation nach Plazebo-Stimulation

112

Extremgruppenvergleich bezüglich der Mittelwerte der Stimmungsänderung nach TMS in EWL 9

Gruppe:

„Hohes SS“

Gruppe:

„niedriges SS“

Gepaarter t-Test zum Mittelwertvergleich Lokalisation Mittel

wert SD Mittel

wert SD df sig.

mPFC -2,75 3,81 1,44 2,07 15 0,012*

LDLPFC -2,38 2,20 1,44 2,35 15 0,004**

Plazebo -1,50 1,07 1,56 2,83 15 0,012*

Tab. 16: Extremgruppenvergleich der Mittelwerte der Stimmungsänderung in EWL 9 („gehobene Stimmung“) nach den TMS-Bedingungen für die Gruppen „hohes SS“ und „niedriges SS“ mit dem t-Test für unabhängige Stichproben.

*p!0,05; **p!0,01.

Extremgruppenvergleich bezüglich der Mittelwerte der Stimmungsänderung nach TMS in EWL 14

Gruppe:

„Hohes SS“

Gruppe:

„niedriges SS“

Gepaarter t-Test zum Mittelwertvergleich Lokalisation Mittel

wert SD Mittel

wert SD df sig.

mPFC 0,63 2,86 1,11 2,03 15 0,690

LDLPFC 2,25 3,77 1,11 3,06 15 0,502

Plazebo 1,63 3,96 0,78 2,59 15 0,605

Tab. 17: Extremgruppenvergleich der Mittelwerte der Stimmungsänderung in EWL 14 („Deprimiertheit“) nach den TMS-Bedingungen für die Gruppen „hohes SS“ und „niedriges SS“ mit dem t-Test für unabhängige Stichproben. Keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.

Abb. 28: Darstellung der Mittelwerte der Stimmungsänderung in EWL 9 nach den TMS-Bedingungen (TMS über dem mPFC und LDLPFC, Plazebo-Bedingung) für die beiden Extremgruppen („hohes SS“ und „niedriges SS“) mit Standardfehler.

Extremgruppenvergleich für die Stimmungsänderung in EWL 9 nach TMS

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4

mPFC li DLPFC Plazebo

Stimmungsänderung in EWL 9 als Differenz zur baseline- Stimmung

"niedriges SS"

"hohes SS"

113

Bei den Extremgruppenvergleichen zeigen sich signifikante und hochsignifikante Unterschiede in den Mittelwerten der Stimmungsänderung in EWL 9 nach allen Stimulationsbedingungen. Während für die Stimmungsänderung in EWL 14 keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden konnten, ergab die Auswertung der Skala 9 („gehobene Stimmung“) eine Stimmungsverbesserung (Zunahme der Punkte in EWL 9 im Vergleich zum Baseline-Wert) nach allen Stimulationen in der Gruppe

„niedriges SS“ und eine Stimmungsverschlechterung (Abnahme in EWL 9) nach allen Stimulationen in der Gruppe „hohes SS“. Die Unterschiede waren für alle Bedingungen signifikant. Der Unterschied der Stimmungsänderung nach Stimulation über dem LDLPFC zwischen den Gruppen war sogar mit p=0,004 hochsignifikant.

Die Ergebnisse aus dem Extremgruppenvergleich decken sich mit den Ergebnissen der Korrelationsanalysen, nach denen hohe Werte in der SSS-V mit einer Stimmungsverschlechterung in EWL 9 nach allen Stimulationen korrelierten.

Auf die grafische Darstellung des Extremgruppenvergleichs bezüglich der Stimmungsänderung, die in EWL 14 („Deprimiertheit“) abgebildet wird, wurde verzichtet, da kein Unterschied signifikant war.