Die erste Frage des BFI-Fragebogens erfragt die Müdigkeit der letzten Woche kategorial („ja“/“nein“-Antwort) und wird somit gesondert betrachtet. Hierbei zeigte sich ein Verhältnis von 60% (nein) zu 40 % (ja).
Abb. 3-11 Statistik BFI Frage 1 BCG
Müdigkeit letzte Woche
Häufigkeit Prozent Gültige Pro-zente
Kumulierte Pro-zente
Gültig
ja 28 41,8 41,8 41,8
nein 39 58,2 58,2 100,0
Gesamt 67 100,0 100,0
Abb. 3-12 Graphik BFI Frage 1 BCG
Die Beantwortung der Fragen 2-10 erfolgte nach einer Skala von 0 (keine Müdig-keit/Beeinträchtigung) bis 10 (stärkste vorstellbare MüdigMüdig-keit/Beeinträchtigung).
Der Mittelwert lag bei 3, das Minimum bei 0, das Maximum bei 8. 24 Fragebögen
32
konnten nicht für die Auswertung herangezogen werden, da sie nicht vollständig ausgefüllt waren.
Wie bereits in Kapitel 2 beschrieben lassen sich nach Bestimmung der Summen der Einzelitems Gruppen bilden. Die Einteilung erfolgt nach der NCCN-Klassifi-kation für Fatigue.
Abb. 3-13 NCCN-Klassifikation für Fatigue
BFI-Mittelwert Schwere der Fatigue
0 keine Fatigue
1 – 3 milde Fatigue
4 – 6 moderate Fatigue
7 – 10 schwere Fatigue
Abb. 3-14 Statistik BFI-Gruppen BCG
BFI-Gruppen
Häufigkeit Prozent Gültige Prozente Kumulierte Pro-zente Fatigue lag bei 9 Patienten vor. Eine Korrelation mit dem Alter ergab eine Abhän-gigkeit der BFI-Gruppen-Einteilung, die Nullhypothese wurde abgelehnt: Chi-Quadrat=0,017, also p<0,05.
Eine schwere Fatigue zeigte sich ausschließlich bei Patienten von <54 bis 59 Jahren. Der größte Anteil an Patienten mit einer milden Fatigue war in der Alters-klasse der 75-79-Jährigen vertreten.
33 Abb. 3-15 Graphik BFI-Gruppen BCG
Abb. 3-16 Kreuztabelle BFI-Gruppen-Altersklassen BCG
Altersklassen-BFI-Gruppen Anzahl
BFI-Gruppen Gesamt
0-1 1-3 4-6 7-10
Altersklassen
<54 0 1 1 1 3
55-59 0 0 0 2 2
60-64 2 4 0 0 6
65-69 0 2 1 0 3
70-74 1 2 1 0 4
75-79 0 6 2 0 8
>80 1 3 3 0 7
Gesamt 4 18 8 3 33
34
Abb. 3-17 Balken-Diagramm Altersverteilung/BFI-Gruppen BCG
3.3 Auswertung QLQ-C30
Die Auswertung des QLQ-C30-Fragebogens erfolgte wie in Kapitel 2 beschrie-ben. Hier wird ausschließlich auf die errechneten Summen-Scores der Funktions-Skalen, der Symptom-Skalen mit ihren Einzel-Items und des Gesundheitssta-tus/Qol (Quality of life) eingegangen.
3.3.1 Global health status/Qol
Der Mittelwert im Bereich Quality of life lag bei 59 (Skala 0-100). Der höchste erreichte Wert war 100, der niedrigste 0, wobei hohe Werte eine hohe Lebens-qualität widerspiegeln. Signifikante Zusammenhänge zum Alter, Schulabschluss oder Familienstand wurden nicht verzeichnet.
35 Abb. 3-18 Statistik QLQ-C30 Qol BCG
Statistiken
QL2 Global health status/Qol
N Gültig 67
Fehlend 0
Mittelwert 58,9552
Median 58,3333
Standardabweichung 21,82313
Varianz 476,249
Spannweite 100,00
Minimum ,00
Maximum 100,00
Perzentile
25 50,0000
50 58,3333
75 75,0000
Abb. 3-19 Balkendiagramm Punktzahlen Qol BCG
36
3.3.2 Funktionsskalen
Im Bereich der Funktionsskalen wurden einzelne Fragen einer Funktion zuge-ordnet. Auch hier signalisiert eine hohe Punktzahl ein hohes Funktionslevel der körperlichen, Rollen-, emotionalen, kognitiven und sozialen Funktion.
Abb. 3-20 Mittelwert-Vergleich Funktionsskalen BCG
Fälle
Eingeschlossen Ausgeschlossen Insgesamt
N Prozent N Prozent N Prozent
Mittelwert 72,5253 66,1616 69,4872 76,1194
N 66 66 65 67
Standardabweichung 23,49076 33,20098 28,11639 25,66028
Die höchsten Werte wurden bei der kognitiven Funktion erreicht, die von allen Funktionen am wenigsten eingeschränkt ist.
Bericht
SF Social functioning
Mittelwert 71,1443
N 67
Standardabweichung 27,91613
37 Abb. 3-21 Diagramm Funktionsskalen BCG
Physical functioning
Im Abschnitt Physical functioning war die kleinste Punktzahl 13, die höchste 100, wobei 15 Teilnehmer 100 Punkte auf der Skala erreichten und insgesamt 50 von 67 Teilnehmern einen Punktwert von >50 Punkten. Ein Zusammenhang zwi-schen dem Grad der körperlichen Einschränkung und Alter, Familienstand oder Schulabschluss wurde nicht nachgewiesen.
38 Abb. 3-22 Statistik PF2 BCG
Role functioning
Role functioning erfasst Einschränkungen bei der Arbeit oder Freizeitbeschäfti-gungen. Der Mittelwert lag bei 66, der Höchstwert bei 100, der Mindestwert bei 0. Zusammenhänge mit Familienstand, Alter, Schulabschluss ergaben sich nicht.
Abb. 3-23 Statistik Role functioning BCG
Statistiken
39
Emotional functioning
Beim Emotional functioning wird die Gefühlslage des Patienten erfasst. Der Mit-telwert lag bei 69, das Minimum bei 0, das Maximum bei 100.
Es ergab sich ein Zusammenhang von Familienstand und erreichtem Funktions-score.
Die Nullhypothese wurde abgelehnt, Chi-Quadrat p<0,045.
Abb. 3-24 Balkendiagramm Score EF/Familienstand BCG
Cognitive functioning
Im Bereich der Kognition wurde ein Mittelwert von 76 erreicht. Das Minimum lag auch hier bei 0, das Maximum bei 100 Punkten. Ein signifikanter Zusammenhang zeigt sich bei den Altersklassen. Chi-Quadrat p<0,05=0,026. Die Nullhypothese wurde abgelehnt.
40
Abb. 3-25 Balkendiagramm Verteilung CF/Altersklassen BCG
Social functioning
Im Bereich soziale Eigenschaften, der sich maßgeblich mit der Interaktion mit anderen Menschen befasst, wurde ein Mittelwert von 71 Punkten erreicht. Min-destwert 0, Höchstwert 100. Ein signifikanter Zusammenhang ergab sich sowohl mit dem Familienstand als auch mit dem Alter der Probanden.
Familienstand: Chi-Quadrat p<0,05 =0,000.
Altersklassen: Chi-Quadrat p<0,05 =0,034.
Die Nullhypothese wurde in beiden Fällen abgelehnt.
41
Abb. 3-26 Balkendiagramm Social functioning/Familienstand und Altersklassen BCG
42
3.3.3 Symptomskalen
Die Symptom scales erfassen die Ausprägung verschiedener Symptomkom-plexe. Im Unterschied zu den funktionellen Scores bedeutet ein hoher Punktwert eine schwerere Belastung. Der höchste Mittelwert wurde mit 40 Punkten bei der Fatigue erreicht, der niedrigste Wert mit 3 im Bereich Nausea and Vomiting. Die Verteilung der Fatigue-Scores und der Fatiguegruppen in Bezug auf das Alter wird am Schluss gesondert dargestellt, da signifikante Ergebnisse erreicht wur-den.
Abb. 3-27 Statistik Symptom scales BCG
Verarbeitete Fälle Fälle
Eingeschlossen Ausgeschlossen Insgesamt
N Prozent N Prozent N Prozent
AP Apptite loss CO Constipation DI Diarrhoea FI Financial difficulties
Mittelwert 15,4229 11,9403 6,4677 17,9104
N 67 67 67 67
Standardabweichung 26,79788 23,71371 14,49347 33,49876
Bericht FA Fatigue NV Nausea and
vomiting
PA Pain DY Dyspnoea SL Insom-nia
Mittelwert 39,8291 2,8646 33,0729 23,7374 35,3535
N 65 64 64 66 66
Standardabweichung 30,35873 8,68551 31,91316 27,89795 35,50793
43
Abb. 3-28 Graphische Darstellung Symptom scales BCG
Der Fatigue-Score zeigte im Hinblick auf die Verteilung bei der Variable Alters-klassen eine deutliche Signifikanz Chi-Quadrat p<0,05 =0,008.
44
Abb. 3-29 Graphische Darstellung FA-Score/Altersklassen BCG
Auch nach Einteilung in Fatiguegruppen nach Schweregrad und statistischer Auf-arbeitung mittels Kreuztabellen fällt eine Korrelation des Schweregrades der Fati-gue mit dem Alter auf.
Abb. 3-30 Tabelle Fatigue-Gruppen BCG
Gruppe 1 (Keine Fatigue) umfasste 9 Probanden. Bei 27 Patienten trat eine milde Fatigue auf. Eine Korrelation mit dem Alter zeigte einen signifikanten Zusammen-hang.
Statistiken Fatigue-Gruppen
N Gültig 64
Fehlend 3
FA-Score Schwere der Fatigue
0 keine Fatigue (Gruppe 1)
11,1 – 33,3 milde Fatigue (Gruppe 2)
44,4 – 66,7 moderate Fatigue (Gruppe 3)
77,78 – 100 schwere Fatigue (Gruppe 4)
45
Chi-Quadrat p<0,05 =0,012.
Die Nullhypothese wurde abgelehnt.
Abb. 3-31 Statistik Fatigue-Gruppen BCG
Abb. 3-32 Graphik Fatigue-Gruppen Gesamt BCG
Fatigue-Gruppen
Häufigkeit Prozent Gültige Pro-zente
Kumulierte Pro-zente
Gültig
0 9 13,4 14,1 14,1
11,1-33,3 27 40,3 42,2 56,3
44,4-66,7 18 26,9 28,1 84,4
77,78-100 10 14,9 15,6 100,0
Gesamt 64 95,5 100,0
Fehlend System 3 4,5
Gesamt 67 100,0
46 Abb. 3-33 Kreuztabelle Altersklassen/Fatigue BCG
Altersklassen-Fatiguegruppen Kreuztabelle Anzahl
Fatigue-Gruppen Gesamt
0 11,1-33,3 44,4-66,7 77,78-100
Altersklassen
<54 0 1 2 1 4
55-59 0 0 3 2 5
60-64 4 2 1 0 7
65-69 0 5 3 0 8
70-74 2 4 0 0 6
75-79 0 5 4 2 11
>80 0 5 2 1 8
Gesamt 6 22 15 6 49
Abb. 3-34 Graphische Darstellung Fatigue-Gruppen/Altersklassen BCG
47
3.4 Auswertung BDI-II
Für einen Großteil der Patienten (76 %) ergab die Auswertung des BDI keine bzw. minimale depressive Symptome, für 3 % der Patienten schwere depressive Symptome (s. Abb. 3-35; 3-36). Die Beantwortung der Fragen ergab Punktwerte zwischen 0 und 3, wobei 3 die schwerste Ausprägung des Symptoms repräsen-tiert. Die maximal erreichbare Punktzahl wäre somit 63. Der Mittelwert der er-rechneten Gesamtsummen lag bei 8, das Minimum bei 0, das Maximum bei 40 Punkten. Bei den einzelnen Items lag der höchste Mittelwert bei 0,88 und er wurde bei Item Nr. 16 „Veränderung der Schlafgewohnheiten“ erreicht, knapp gefolgt von Item Nr. 21 „Verlust an sexuellem Interesse“ mit 0,85.
Die niedrigsten Mittelwerte ergaben die Items Nr. 5, „Schuldgefühle“ (0,10), Nr.
6, „Bestrafungsgefühl“ (0,11), Nr. 7 „Selbstablehnung“ (0,12), Nr. 14, „Wertlosig-keit“ (0,12), Nr. 9, „Selbstmordgedanken“ (0,13) und Nr. 10, „Weinen“ (0,14).
Bei der Frage nach „Selbstmordgedanken“ antwortete keiner der Probanden mit 3: „Ich würde mich selbst umbringen, wenn ich die Gelegenheit dazu hätte.“
Das Maximum lag hier bei 1: „Ich denke manchmal an Selbstmord, würde es aber nicht tun“.
48 Abb. 3-35 Mittelwerte BDI BCG
Abb. 3-36 Statistik BDI-Gruppen BCG
BDI-Gruppen
Häufigkeit Prozent Gültige Pro-zente
Kumulierte Prozente
Gültig
<13 51 76,1 82,3 82,3
14-19 7 10,4 11,3 93,5
20-28 2 3,0 3,2 96,8
>29 2 3,0 3,2 100,0
Gesamt 62 92,5 100,0
Fehlend System 5 7,5
Gesamt 67 100,0
49 Abb. 3-37 Balkendiagramm BDI-Gruppen BCG
Abb. 3-38 Statistik BDI-Gruppen/Familienstand BCG
Statistiken BDIGruppen
N Gültig 62
Fehlend 5
Mittelwert 1,27
Median 1,00
Standardabweichung ,682
Minimum 1
Maximum 4
Es wurde ein signifikanter Zusammenhang mit dem Familienstand ermittelt. Chi-Quadrat p<0,05=0,020. Die Nullhypothese wurde abgelehnt.
50
Abb. 3-39 Diagramm BDI-Gruppen/Familienstand BCG
3.5 Auswertung QLQ-NMIBC24 (BLS24)
Im letzten Teil des Fragebogens wurde die spezielle Problematik der Harnblase berücksichtigt. Es gilt für alle Fragenkomplexe, außer dem der Sexualfunktion: je höher der Punktwert, desto größer die Problematik. Bei der Sexualfunktion ist ein höherer Wert gleichbedeutend mit einer besseren Funktion. Der höchste Mittel-wert von 65 wurde bei dem Fragenkomplex Sexual enjoyment erreicht, wobei hier knapp die Hälfte der Studienteilnehmer, 31, keine Angabe gemacht hat, ebenso bei Sexual intimacy und Risk of contaminating partner. Ein Mittelwert von 49 wurde für den Fragenkomplex der Future worries erreicht. Bei der Sexualfunk-tion wurde ein Mittelwert von 38 berechnet.
51
Abb. 3-40 Diagramm Mittelwertvergleich NMIBC24 BCG