• Keine Ergebnisse gefunden

Ausgaben der gesetzlichen Schulerhalter

Im Dokument Bericht des Rechnungshofes (Seite 55-59)

Ausgaben der gesetzlichen Schulerhalter

23.1 (1) Die folgende Tabelle zeigt die Ausgaben der gesetzlichen Schulerhalter (Ge-meinden, Land) für die Erhaltung der öffentlichen allgemein bildenden Pflichtschu-len in den Ländern Tirol und Vorarlberg für die KaPflichtschu-lenderjahre 2011 bis 2015:

Tabelle 11: Ausgaben der Gemeinden und der Länder für die Erhaltung der öffentlichen allgemein bildenden Pflichtschulen in den Ländern Tirol und Vorarlberg

Kalenderjahr 2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung 2011 bis 2015 Tirol

in Mio. EUR in %

Ausgaben Gemeinden 122,04 116,61 136,38 157,39 145,10 18,90

Ausgaben Land1, 2 5,40 5,45 5,89 5,48 6,56 21,48

Ausgaben gesamt 127,44 122,06 142,27 162,87 151,66 19,01

in EUR

Ausgaben je Schülerin bzw. Schüler2 2.405 2.351 2.760 3.200 2.972 23,58 Vorarlberg

in Mio. EUR

Ausgaben Gemeinden 64,46 62,20 63,46 69,58 73,16 13,50

Ausgaben Land1 1,13 0,58 0,72 1,95 0,70 -37,64

Ausgaben gesamt 65,59 62,78 64,18 71,53 73,86 12,61

in EUR

Ausgaben je Schülerin bzw. Schüler 2.111 2.055 2.114 2.358 2.448 15,93

1 als Erhalter der Landessonderschulen

2 Das Land Tirol führte zwei Sonderschulen mit Internatsbetrieb.

Quellen: Amt der Tiroler Landesregierung;

Amt der Vorarlberger Landesregierung;

Rechnungsabschlüsse der Länder Tirol und Vorarlberg; RH

Die starken Schwankungen der Ausgaben im Zeitraum 2011 bis 2015 waren auf Baumaßnahmen zurückzuführen.

23.2 Der RH hielt fest, dass in Tirol und Vorarlberg die Gemeinden und das Land erheb-liche Mittel für die Erhaltung der öffenterheb-lichen allgemein bildenden Pflichtschulen aufwendeten.

Bericht des Rechnungshofes

Standorte der allgemein bildenden Pflichtschulen in Tirol und Vorarlberg

Der RH hielt weiters fest, dass die Ausgaben der gesetzlichen Schulerhalter für die allgemein bildenden Pflichtschulen — bezogen auf eine Schülerin bzw. einen Schü-ler — in Tirol höher als in Vorarlberg waren; im Kalenderjahr 2015 betrug dieser Unterschied 524 EUR. Zum Teil waren die höheren Ausgaben in Tirol auf den Inter-natsbetrieb der Landessonderschulen zurückzuführen.

Lehrpersonalausgaben

24.1 (1) Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Lehrpersonalausgaben23 in den Ländern Tirol und Vorarlberg, der Refundierungen des Bundes, der eingesetzten Vollzeitäquivalente (VZÄ) sowie der durchschnittlichen Lehrpersonalausgaben je VZÄ in den Kalenderjahren 2011 bis 2015:

Tabelle 12: Lehrpersonalausgaben in Tirol und Vorarlberg

Kalenderjahr 2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung 2011 bis 2015 Tirol

in Mio. EUR in %

Lehrpersonalausgaben Land1 290,92 295,13 317,80 323,03 332,48 14,29

Refundierungen Bund 290,04 292,45 315,23 320,71 328,92 13,41

nicht refundierte

Lehrpersonal-ausgaben 0,88 2,68 2,57 2,32 3,56 304,55

in VZÄ

Lehrpersonal 5.551 5.474 5.434 5.331 5.456 -1,71

in EUR

Personalausgaben je VZÄ 52.408 53.915 58.484 60.595 60.938 16,28

Vorarlberg

in Mio. EUR

Lehrpersonalausgaben Land1 186,64 193,93 198,31 206,05 216,42 15,96

Refundierungen Bund 177,74 185,67 186,95 197,27 198,77 11,83

nicht refundierte

Lehrpersonal-ausgaben 8,90 8,26 11,36 8,78 17,65 98,31

in VZÄ

Lehrpersonal 3.537 3.591 3.623 3.705 3.793 7,24

in EUR

Personalausgaben je VZÄ 52.767 54.005 54.736 55.613 57.059 8,13

1 ohne Ausgaben für Bundeslehrpersonen an Neuen Mittelschulen, weil sie nicht über das Land laufen

Quellen: Amt der Tiroler Landesregierung;

Amt der Vorarlberger Landesregierung; RH

23 einschließlich des Lehrpersonals an konfessionellen Privatschulen mit Öffentlichkeitsrecht

Standorte der allgemein bildenden Pflichtschulen in Tirol und Vorarlberg

Bericht des Rechnungshofes

Die Refundierungen des Bundes waren sowohl in Tirol als auch in Vorarlberg gerin-ger als die Lehrpersonalausgaben des jeweiligen Landes, weil die genehmigten Planstellen um bis zu 177 Planstellen (Tirol, 2013) bzw. 458 Planstellen (Vorarl-berg, 2015) überschritten wurden. Neben anderen Ursachen (z.B. höheres Ausmaß an sonderpädagogischem Förderbedarf, Teamteaching) war dafür die kleinteilige Schulstruktur verantwortlich.

(2) Die durchschnittlichen Lehrpersonalausgaben des Landes je VZÄ waren in Tirol höher als in Vorarlberg. Im Kalenderjahr 2015 lagen diese Ausgaben in Tirol bei 60.938 EUR, in Vorarlberg bei 57.059 EUR; der Unterschied betrug somit 3.879 EUR.

Dies war auf den höheren Anteil pragmatisierter Landeslehrpersonen in Tirol und das höhere Ausmaß an Mehrdienstleistungen in Vorarlberg zurückzuführen.

(3) Die folgende Tabelle zeigt die Lehrpersonalausgaben je Schülerin bzw. Schüler in den Ländern Tirol und Vorarlberg in den Kalenderjahren 2011 bis 2015:

Tabelle 13: Lehrpersonalausgaben je Schülerin bzw. Schüler

Kalenderjahr 2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung 2011 bis 2015 Lehrpersonalausgaben

je Schülerin bzw. Schüler in EUR in %

Tirol 5.452 5.635 6.109 6.290 6.455 18,40

Vorarlberg 5.915 6.240 6.414 6.656 7.015 18,59

Quellen: Amt der Tiroler Landesregierung;

Amt der Vorarlberger Landesregierung; RH

Die Lehrpersonalausgaben je Schülerin bzw. Schüler waren in Vorarlberg höher als in Tirol. Im Kalenderjahr 2015 beliefen sie sich auf 6.455 EUR (Tirol) bzw. 7.015 EUR (Vorarlberg). Gegenüber dem Kalenderjahr 2011 bedeutete dies eine Steigerung um rd. 18 % bzw. 19 %.

(4) Die folgende Tabelle zeigt die Relation zwischen Schülerinnen bzw. Schülern und Lehrpersonen in den Ländern Tirol und Vorarlberg in den Schuljahren 2011/2012 und 2015/2016 jeweils für die Volksschule (Primarstufe) und die Neue Mittelschule (Sekundarstufe I):

Bericht des Rechnungshofes

Standorte der allgemein bildenden Pflichtschulen in Tirol und Vorarlberg

Tabelle 14: Relation zwischen Schülerinnen bzw. Schülern und Lehrpersonen

Schuljahr 2011/2012 2015/2016 Veränderung 2011/2012 bis 2015/2016 Volksschule Neue

Mittelschule1 Volksschule Neue

Mittelschule1 Primarstufe Sekundarstufe I

Schülerinnen bzw. Schüler je VZÄ in %

Tirol 12,39 8,55 11,72 7,93 -5,43 -7,19

Vorarlberg 10,81 7,97 9,99 6,58 -7,56 -17,37

1 jeweils ohne Bundeslehrpersonen; unter Berücksichtigung der Bundeslehrpersonen betrugen die entsprechenden Werte im Schuljahr 2015/2016 in Tirol 7,60 und in Vorarlberg 6,54

Quellen: Amt der Tiroler Landesregierung; Amt der Vorarlberger Landesregierung; RH

Die auf ein Lehrpersonen–VZÄ entfallende Schüleranzahl war in Tirol höher als in Vorarlberg. In beiden Ländern war die Relation zwischen Schülerinnen bzw. Schü-lern und Lehrpersonen geringer als die von der OECD24 im Jahr 2016 mit Stand 2014 veröffentlichten Werte (Primarstufe: 15 Schülerinnen bzw. Schüler je VZÄ, Sekun-darstufe I: 13 Schülerinnen bzw. Schüler je VZÄ). Sie lagen auch unter den von der OECD für Österreich ermittelten Durchschnittswerten von zwölf (Primarstufe) bzw.

neun (Sekundarstufe I) Schülerinnen bzw. Schüler je VZÄ.

24.2 Der RH wies kritisch auf die geringe Schüleranzahl je Lehrpersonen–VZÄ hin, die im Schuljahr 2015/2016 mit 11,72 (Tirol) bzw. 9,99 (Vorarlberg) in der Primarstufe so-wie mit 7,93 (Tirol) bzw. 6,58 (Vorarlberg) in der Sekundarstufe I weit unter dem OECD–Schnitt von 15 (Primarstufe) bzw. 13 (Sekundarstufe I) und auch unter dem Österreich–Schnitt von zwölf (Primarstufe) bzw. neun (Sekundarstufe I) lagen. Wei-ters kritisierte der RH die damit im Zusammenhang stehenden hohen Lehrperso-nalausgaben je Schülerin bzw. Schüler. Nach Ansicht des RH war die geringe Schü-leranzahl je Lehrpersonen–VZÄ neben anderen Ursachen auf die kleinteilige Schulstruktur zurückzuführen und er unterstrich den dringenden Bedarf an Maß-nahmen zur Optimierung der Schulstandortstruktur (siehe TZ 16).

24 Die von der OECD ermittelten Werte für die Sekundarstufe I schließen die Unterstufe der allgemein bilden-den höheren Schulen ein.

Standorte der allgemein bildenden Pflichtschulen in Tirol und Vorarlberg

Bericht des Rechnungshofes

Im Dokument Bericht des Rechnungshofes (Seite 55-59)