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Ausblick: Überlegunge zur räumlich-zeitliche Dynamik der Schwammnadelfilze

Benthische Foraminiferen in der Northeastwater- ronland) im Sommer 1993

2. Ausblick: Überlegunge zur räumlich-zeitliche Dynamik der Schwammnadelfilze

Die räumlich-zeitlich Dynamik des Auf- und Abbaues der Schwammnadelfilze ist kaum untersucht. Erste Ergebnisse zum Anteil des mineralischen Skelettes antarktischer Schwämm zeigen, da dieser mit Ca.

70-98 % der Trockenmasse sehr hoch ist (Dayton et al. 1974, Barthel in Vorb.), wir aber von einer langsamen Bildung ausgehen müssen Außerde kann es offensichtlich zu Verschiebungen in der Lage der die Filze hinterlassenden Schwammpopulationen kommen (Barthel, Thiel & Tendal in

Vorb.). Erste Daten zur chemischen Lösun verschiedener Nadeltypen zeigen, da sowohl Form und Größ als auch die Herkunft der Nadeln einen Einfluà auf die Löslichkei haben, die Dynamik der Filze also auch von der taxonomischen Zusammensetzung der Schwammfauna abhängi ist. Zur Zeit anlaufende Arbeiten befassen sich mit folgenden Aspekten:

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Lage und Aufbau von Schwammnadelfilzen in verschiedenen geographischen Bereichen

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Dynamik des Skelettaufbaues mariner Schwämm

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Chemische Lösun von Schwammskleren

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Auswirkung der Schwammnadelfilze auf benthische Besiedlungsmuster Erst durch Synthese der aus diesen verschiedenen Arbeitsbereichen gewonnenen Resultate wird ein besseres Verständni der Bedeutung der Schwammnadelfilze möglich

3. Literatur

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DAYTON, P.K., G.A. ROBILLIARD & L.B. DAYTON, 1974. Biological accomodation in the benthic community at McMurdo Sound, Antarctica.

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Populationsdynamik antarktischer Schlangensterne (Ophiuroidea, Echinodermata)

Corinna Dahm, Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven

Übe die Schlangensterne der Antarktis wissen wir, abgesehen von der Taxonomie, sehr wenig. Ziel meiner Arbeit ist es, die Populationsökologi und -dynamik dieser Tiere zu untersuchen. Das verwendete Material stammt von den "Polarstern"-Reisen ANT l bis ANT X in das Weddellmeer. Nach der taxonomischen Aufarbeitung, die übe 40 Ophiuroiden-Arten im Weddellmeer ergab, wurde die Abundanz und Biomasse der Gesamtophiuroidenfauna und die einzelner Arten des östliche Weddellmeerschelfs geschätzt An den 5 Arten mit der höchste Abundanz und Biomasse (Ophionotus victoriae, Astrotoma agassizii, Ophiurolepis gelida, Ophiurolepis brevirima und Ophioceres incipiens) werden Untersuchungen zur Ernährung dem Wachstum und Alter und der Produktion durchgeführt Zu Vergleichszwecken werden auch Tiere von der antarktischen Halbinsel und aus dem Rossmeer bearbeitet.

Durch die Kombination unterschiedlicher Probennahme-Verfahren, wie Unterwasseraufnahmen, Mehrfachgreifer und Trawls, konnte die Abundanz und Biomasse der Gesamtophiuroidenfauna im Weddellmeer berechnet werden. Sie beträg vor Kapp Norvegia ganz im Norden des östliche Weddellmeerschelfs 149 Ind. m-2 bzw. 52 g FG m-2. Nach Süde hin übe Halley BayIVestkapp bis zur Vahsel Bight zeigt sich eine deutlich Abnahme der Werte bis auf 20 Ind. m-2 und 7 g FG m-2. Die mittlere Abundanz und Biomasse fü die Ophiuroiden des östliche Weddellmeerschelfs beträg 71 Ind. m-2 und 25 g FG m-2, bzw. 1,5 g organischer Kohlenstoff. Nach bisherigen Literaturdaten entspricht dies etwa 10-20% der mittleren Gesamtbiomasse des Makrozoobenthos in diesem Gebiet.

Eine möglich Ursache fü die starke Abnahme der Abundanz und Biomasse mit zunehmender geographischer Breite könnt eine Verschlechterung der Nahrungsbedingungen nach Süde hin sein. An den oben genannten 5 Arten wurde untersucht, ob es Unterschiede in der Ernährun der Tiere in verschiedenen Gebieten und Tiefen des Weddellmeeres gibt, und ob Magenfüllun und Nahrungs-zusammensetzung jahreszeitliche Unterschiede aufweisen.

Ein Vergleich der Magenfüllwert und der Nahrungszusammensetzung zeigte keine geographischen Unterschiede. Die Wassertiefe hat jedoch bei den meisten Arten einen Einfluß z.B. sind die Magenfüllwert von Ophionotus victoriae vor Kapp Norvegia in 0-500 m Tiefe signifikant höhe als in Tiefen unter 1000 m. Besonders auffälli sind auch die saisonalen Unterschiede in der Ernährun dieser Art: Im Frühjah haben die meisten Tiere nur sehr wenig im Magen, im Sommer sind höher Magenfüllwert die Regel. Auch die Nahrungszusammensetzung unterscheidet sich erheblich: Im Frühjah findet sich hauptsächlic Sediment in den Mägen im Sommer sind es dagegen überwiegen Crustaceen.

Generell nutzen alle untersuchten Arten ein sehr breites Nahrungsspektrum, die Ernährungstype reichen von Aasfressern und Räuber bis zu Sedimentfressern.

Wie boreale Tiere zeigen auch antarktische Schlangensterne ein charakteristisches Wachstumsmuster auf den Armknöchelchen Fü boreale Ophiuroiden ist aus eigenen Untersuchungen bekannt, da es sich bei diesen Wachstumsringen um Jahresringe handelt. Die Ringstruktur entsteht, indem im Sommer, bei guten Nahrungsverhältnissen Kalk mit einer großporige Struktur an der Außenkant der Armknöchelche angelagert wird. Im Winter wachsen die Tier nur langsam, es wird nur wenig Kalk mit kleinporiger Struktur gebildet.

Fü antarktische Ophiuroiden gab es bisher keine Wachstums- und Altersuntersuchungen. Fü eine der 5 häufigste Arten, Ophionotus victoriae, wurde das Wachstum im Rahmen dieser Arbeit bereits analysiert. Die Ergebnisse zeigen, da auch bei dieser Art Ringstrukturen sichtbar sind, die durch groß und kleine Kalkporen verursacht werden. Die Vermutung liegt nahe, da die Wachstumsringe antarktischer Ophiuroiden, wie bei den borealen Tieren, Jahresringen entsprechen. Obwohl bisher ein endgültige Beweis fü diese Hypothese fehlt, sprechen alle Indizien dafür Zum einen ist in der Antarktis, im Vergleich zu borealen Gebieten, eine noch ausgeprägter Saisonalitä in der Nahrungsverfügbarkei die Regel. Zum anderen finden sich an der Außenkant der Wirbel, wo die neuen Ringe angelegt werden, entsprechend dem Fangmonat entweder groß (Sommer-)Poren oder kleine (Winter-)Poren.

Abb.l Wachstum von Ophionotus victoriae im Weddellmeer in Tiefen unterhalb 1000 rn.