Mal
an diesemTage
bemerkte.Auch
hatte er in derNacht
vorher delirirt,während
er seinerMeinung
nach sie schla-fend verbracht hatte.Am Abend
des 29. Januar bemerkte man, dass ihm das Sprechen erschwert war.Und am
Mor-gen des 30. Januar zeigte sich die Leistungsfähigkeit des rechtenArms
vermindertund
das Sprechen so erschwert, dass Patient nur kurze Sätzeund
auch diese nur in unver-ständlicherWeise
hervorzubringen vermochte, dieZunge
konnte auf Verlangenzwar
hervorgestrecktwerden,
gerieth aber dabei in starkesSchwanken. Dem
Gesichtsausdruck nach zu schliessen,war
Bewusstsein vorhanden.Die
Pulsfrequenz=
84, die Arterienvon
mittleremUmfang und
ziemlich stark gespannt; die Urinsecretion vermindert;die
Haut von
Schweiss bedeckt.Die am
31. Januarvorgenommene
Autopsie ergab Fol-gendes:Im
rechten Pleurasack viel seröse Flüssigkeit,we-niger
im
linken. Ausgebreitetes exquisitesOedem
beider Lungen.Das Herz
bedeutend vergrössert; diese Vergrös-serung ist, wie schon äusserlich sichtbar, fast ausschliesslich durchVolums-Zunahme
des linken Ventrikels bedingt.Die
grösste
Länge
des Herzens (inclusive des nicht erweiterten rechten Vorhofs)=
5|"; die Entfernung der Pulmonal-Ar-terien-Mündungvon
der Herzspitze=
5|"; die grösste Breite des Ventrieular-Kegels=
4|". DieHöhle
des linkenVen-trikels stark erweitert; seine grösste
Wanddicke =
7"'; seine Trabekelnund
Papillarmuskeln ebenfalls aber nur mässig hy-pertrophirt.Der
rechte Ventrikel anscheinend nichterwei-tert, seine
Wanddicke im Conus
über \".Das
Muskelfleisch beider Ventrikelvon
normalerFarbe und
derb; auf den zahl-reichen Durchschnitten nirgends Bindegewebsstreifen zu ent-decken (auch die spätervorgenommene
microscopischeUn-tersuchung des Herzfleisches ergab nichts
Abnormes). Die
5 *68
Klappen
jgesiind, nur an der Basis des grossen Zipfels der Mitralklappe einige gelbe (atlieromatöse) Verdickungen.Die
Coronar-Arterienvon
normaler Weite, hierund
da gelbeVer-dickungen
darbietend.Die Aorta
thoracicaund
abdominalisdem Anschein
nachvon
normalerWeite und
Dehnbarkeit, an der inneren Fläche mit zahlreichen umfänglichen, aber flachen, weissen derbenBuckeln
besetzt.Im
Bereich dieserBuckel
,ist die mittlere Arterienhaut buttergelb, etwas brüchi-ger als normalund von
zahlreichen Fetttröpfchenund
Chole-stearin-Tafeln durchsetzt. In der Mitte eines der Buckel siehtman
eineetwa
liirsekorngrosse OefiFnung, welche in ein kleines seichtes blutgefülltesCavum
zwischen mittlererund
innerer Arterienhaut führt.— Die Leber
mässig vergrössert, ihre Schnittflächevon
muskatnussähnlichem Aussehen.— Die
Nieren um
Vieles kleiner als normal; ihre Oberflächevon
dichtgedrängten, meist hirsekorngrossen Erhabenheiten be-deckt; der Durchschnitt zeigt, dass die Verkleinerung vor-nehmlich aufKosten
der Corticalsubstanz vor sichgegangen
ist; das
Gewebe
auffallend derb.Die
Beschafienheit, welche derHarn
diesesKranken
zur Zeit, als ich ihnkennen
lernte, darbot, beweist, dass die Nie-ren schonum
diese Zeit geschrumpft waren;Und
da dieseSchrumpfung
nicht dasProdukt
einerBright'
scheuKrank-heit
von
nur sechswöchentlicherDauer
sein konnte, so gabes offenbcxr auch hier eine Zeit,
wo
derKranke
trotz einer umfänglichen Degeneration beider Nieren sich einesanschei-nend
ungestörtenWohlseins
erfreute.Die
darauf bezüglichenAngaben
des Fat. sind begreiflichum
so bedeutungsvoller als er, selbst Arzt, sich mit der scrupulösesten Genauigkeit beobachtete.In dieselbe Kategorie gehört ein
von Ray
er (Maladies des reins,Tom.
II. p. 203) mitgetheilter Fall.Er
betriffl; einen32jährigen, kräftig gebauten
Maurer,
der nicht länger alszwei
Tage
ki-ankwar
als er in dasKrankenhaus aufgenom-men
wurde.Die
gegenwärtige Affeiction bestand in einer profusen Hämoptysis, welcher zweiTage
später einepilepti-scher Anfall folgte.
Der Tod
tratam
viertenTage
nach derAufnahme
ein. Die Autopsie zeigte als nächsteUrsache
desTodes
eine ausgebreitete blutig-seröse Infiltration beider Lun-genund
mehrere kleine hämorrhagische Infarcteim
oberenLappen
der rechten.Die
Nieren stark geschrumpft,granu-lirt u. s. w.
Das Herz um
ein Drittel grösser als normaldurch Dilatation
und
Hypertrophie des linken Ventrikels.Man
wird mir einwenden: es ist allerdingswohl
begreif-Hch, wie in diesenund
ähnlichen Fällen in Folge der be-trächtlichenSpannungszunahme
des Aortensystems dieWas-serausscheidung durch die Nieren, trotz des kleinen Restes von
gesundem Parenchym,
erhöht, ja über das normaleMaxi-mum
gesteigertwerden
könne; auch daskann man
zugeben, dass durch die zureichendeAusscheidung von Harnwasser
die Entstehung hydropischer
Ergüsse
verhindertwerde;
aber—
durch welches Mittel wird dieAbscheidung
desHarn-stofis aus
dem
Blute auf normalerHöhe
erhalten?Die
vor-liegendenUntersuchungen
über die Beschafienheit desHarns
in Fällen
von
granulöser Nierenschrumpfung, unter denen sich doch gewiss auchmanche von
der angeführtenArt
be-finden, zeigen ja übereinstimmend, auf directem oder indi-rectemWege,
dass die in der Zeiteinheitvon
den Nieren abgesonderte Harnstoffmenge beträchtlich geringer als die normale ausfällt.Auf
diesenEinwurf
entgegne ich: meiner Ansicht nach wird freilich in Folge derSpannungszunahme
des Aorten-systems durch den vorhandenen Restvon gesundem
Paren-chym mehr
Harnstoff ausgeschieden als ein gleich grosser Theilvon Nierenparenchym im
Zustande der Gesundheit aus-scheiden würde; zu dieserAnnahme
führen die obenerwähn-70
ten
Versuche von Göll und
ein anderer in derselben Arbeit niitgetlieilter, inwelchem
bei künstlicherSpannungserhöhung
des Aortensystems nicht nur dieMenge
des durch die Nie-ren ausgeschiedenenWassers,
sondern auch dieMenge
der festen Bestandtheilezunahm. Ausserdem
aber lehren die bekannten,von Bernard und Barreswill unternommenen
nephrotomischenExperimente
(Archiv gdnk., IV. S4rie,Tom.
Xlll. p. 460.)
1) dass nach
Entfernung
der Nieren die Secretionen desVerdammgskanals,
insbesondere die desMagens,
beträchtlich anMenge zunehmen und,
gleich der Harnsecretion,conti-nuirlich
(d. h.sowohl im
nüchternen Zustande alswährend
derVerdauungsperiode) von
Statten gehen;2) dass
zu
dieserVolumszunahme
derVerdauungs
safte sich eineVeränderung
ihrer chemischen Beschaffenheitge-sellt,
indem nun Ammoniak,
inForm
sahnischer
Im Dokument
HERZ- UND NIEREN-KRMKHEITEN.
(Seite 75-78)