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Asiatische Birne (Areal II)

Im Dokument Ein Rundgang durch den Obstgarten (Seite 21-24)

Auf halber Höhe der Birnenallee, vorbei an den Frühbeetkästen und dem Beerenobst, grenzt zur Rechten ein weiteres Birnen-quartier an; das Areal II mit der Asiatischen Birne -Nashi-, einer exotischen Frucht.

Bekannt ist die saftige Nashi-Frucht auch als Wasserbirne oder Apfelbirne. Ihre Form gleicht der eines Apfels, sie gehört aber mit einer eigenen Art (Pyrus

pyrifolia) zur Gattung Birne.

Man unterscheidet zwei Fruchttypen; die chinesischen mit bronzefarbenen Früch-ten und die japanischen, die mit einer zarten, glatten, gelben Fruchtschale überzogen sind.

Nashi-Früchte haben nicht das typische Birnenaroma. Je nach Sorte können sie eher ananasartig oder melonenartig und Ausfalljahren (= Alternanz).

Wichtige Winter- und Lagerbirnen sind die Sorten ‘Alexander Lucas’ und ‘Grä-fin von Paris’. Sie sind zahlreich in der Birnenallee und als Spalierobst am Ende des Weges, am „Geisenheimer Bogen“, anzutreffen.

Die im Wuchs robuste Sorte ‘Alexander Lucas’ zeigt eine gute Verträglichkeit mit der Quittenunterlage. Ihre süß-säuerli-chen, großen bis sehr großen Früchte sind bis in den Januar hinein lagerfähig.

Sie neigt zur Anfälligkeit gegenüber Bakterienbrand. Die Früchte der Sorte

‘Gräfin von Paris’ müssen zur Nachrei-fe bis zum Januar gelagert werden. Un-ter einer zähen Schale verbergen sie ihr saftig-süßes Fleisch. Die Tafelbirne eig-net sich besonders für warme Lagen. Die sonst robuste Sorte neigt zur Schorfan-fälligkeit. ‘Conference’ ist eine wenig anfällige und anspruchslose Sorte, die hohe und regelmäßige Fruchterträge lie-fert. Zur Langzeitlagerung werden die noch nicht vollreifen, harten Birnen tief-gekühlt (0 °C). Eine weitere gute Lager-sorte ist die ‘Köstliche aus Charneaux’.

Ihre Veredelung auf einer Quittenun-terlage ist nur mit einer Zwischen-veredelung oder auf einem Sämling mög-lich. Diese Sorte ist im Wuchs robust.

ten teilweise entfernt, um größere Früch-te zu bekommen. Bereits im 2. Standjahr können Früchte geerntet werden.

Die am meisten verwendeten Unterlagen sind arteigene Veredelungen, beispiels-weise der Sorte ‘Chojuro’ oder die der Wildform. Eine schwachwachsende Un-terlage hat sich in Verbindung mit dem asiatischen Birnenbaum nicht entwickelt.

Die Pflanzen benötigen keinen Pflanzen-schutz, da sie für die bei uns typischen Birnenkrankheiten nicht anfällig sind.

Die Lagerfähigkeit der Früchte ist von der Sortenwahl abhängig. Für den Frisch-verzehr eignen sich die Früchte am bes-ten, wenn sie am Baum voll ausreifen.

Für die Lagerung sollten sie nicht erst vollreif geerntet werden.

Nashi-Sorten

In Areal II sind verschiedene Sorten der Asiatischen Birne angepflanzt.

Die Früchte der Sorte ‘Nishigii’ sind glattschalig und grüngelb und von leicht süßem, neutralem Geschmack. Sie rei-fen Anfang bis Mitte September und hal-ten sich im kühlen Keller vier bis sechs Wochen frisch.

Die Fruchtschale der Sorte ‘Kosui’ äh-nelt in ihrem bronzefarben berostetem Aussehen unserer ‘Gellerts Butterbirne’.

‘Kosui’ heißt übersetzt „Wohltuendes Wasser“. Die Bedeutung des Namens ist wohl auf den saftig-süßen Geschmack der Sorte zurückzuführen. Die Früchte reifen im Oktober und sind gekühlt über Wochen haltbar.

In diesem Obstquartier finden wir auch eine Reihe Quittenbüsche.

schmecken, manchmal auch neutral. Ihre Stärke liegt weniger im Aroma als in ih-rer saftigen Frische.

Einzelne Sorten, wie die in diesem Areal angepflanzte ‘Nishigii’ haben aufgrund ihrer ungewöhnlich langen Blühperiode einen großen Zierwert. Die Bäume mit ihren glänzendgrünen Blättern sind dann überreich mit großen, schneeweißen Blü-ten besetzt.

Die asiatische Birnenart eignet sich gut für unsere Klimaverhältnisse. Der Boden sollte leicht und schwach sauer sein.

Nashibäume können wie die einheimi-schen Birnen als Baumspindel, Hecke oder Spalier gezogen werden.

Die meisten Sorten der Nashi-Birne blü-hen im selben Zeitraum wie unsere ein-heimischen Birnen. Zur Bestäubung empfiehlt sich die Anpflanzung von zwei verschiedenen Nashi-Sorten. Die Ver-besserung der Fruchtgröße kann durch eine Fruchtausdünnung erzielt werden.

So werden bei der Sorte ‘Kosui’ die

Blü-Nashi ‘Kosui’

Quitten (Areal III)

Südlich des Lehrbienenstandes befindet sich ein Quittensortiment, Pflanzjahr 1995.

Die Quitte ist die einzige Art der Gattung Cydonia und gehört wie Apfel und Birne zum Kernobst.

Wie so viele Obstarten stammt die Quit-te (Cydonia oblonga) vermutlich aus Mit-tel- oder Westasien; das Gebiet lässt sich jedoch nicht exakt abgrenzen. Der bota-nische Name Cydonia soll von der anti-ken Stadt Kydonia auf Kreta stammen.

In griechischen Sagen wird behauptet, dass dort der erste Quittenbaum ge-pflanzt wurde. Quitten waren im gesam-ten Mittelmeerraum stark verbreitet. Und auch heute noch sind Sorten wie ’Kon-stantinopeler Apfelquitte’ oder ‘Portu-giesische Birnenquitte’ im Handel.

Wobei die Sortenbezeichnungen Apfel-oder Birnenquitte ein Hinweis auf die Fruchtform sind.

Quitten verschönern den Haus- und Obstgarten besonders durch ihre großen rosa oder weißen Blüten im Frühling und durch ihre außergewöhnlich geformten, wohlriechenden Früchte im Herbst. Als Verursacher des betörenden Duftes fand man in den Früchten bisher über 150 flüchtige Verbindungen, in Äpfeln dage-gen „nur“ 19!

Die Quittenfrüchte haben ein sehr har-tes Fruchtfleisch und können roh nicht verzehrt werden. Gekocht werden sie zu Gelees, Liköre und „Quittenbrot“ weiter-verarbeitet.

Quittensaft enthält mehr Vitamin C, Kali-um, KalziKali-um, MagnesiKali-um, Eisen und Jodid als Apfelsaft. Zwei bis drei Esslöf-fel Quittensaft am Morgen wirkt bei Er-kältungen Wunder.

Zudem können die getrockneten Quitten-kerne Hustensaft oder Halspastillen er-setzen: Einfach einige Samen lutschen und nach kurzer Zeit entsteht ein heilwirk-samer Schleim. Allerdings zerkaut wer-den sollten die Kerne nicht, da sie ex-trem bitter schmecken und Übelkeit her-vorrufen können wenn man sie in größe-ren Mengen isst.

Der Quittenbaum gilt als robuste Obst-art, die wenig Pflege erfordert. Trotzdem sollte der Baum in den Wintermonaten einen leichten Auslichtungsschnitt erhal-ten, damit sich in regenreichen Sommern keine Pilzkrankheiten entwickeln können.

Für kleinere Gärten ist die ’Konstanti-nopeler Apfelquitte’ zu empfehlen. Sie entwickelt nur kleine Baumkronen mit etwa 4 m Durchmesser. Zu kleinen Bäu-men mit ca. 5-6 m Platzbedarf wachsen die ’Portugiesische Birnenquitte’ und die ’Bereczky-Quitte’ heran.

Quitten wachsen auf fast allen Böden, wenn sie nicht zu kalkhaltig sind. Wie alle Obstgehölze brauchen sie einen sonni-gen Platz. Spätfröste machen der Quitte kaum Probleme, da sie bei uns erst ab Mitte Mai blüht. Die meisten Sorten sind selbstfruchtbar, so dass auch Einzel-bäume gute Erträge bringen. Die Früch-te reifen im Oktober und können bis zur Verwertung einige Wochen gelagert wer-den.

Im Dokument Ein Rundgang durch den Obstgarten (Seite 21-24)