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4. Potenzielle Synergiebereiche – Chancen und Barrieren –

4.5.   Arzneimittel, Pharmazeutische Industrie und Kreativwirtschaft

Die Pharmaindustrie zählt mit einem Umsatz von über 30 Mrd. Euro zu den großen Wirt‐

schaftssektoren in der Bundesrepublik. National bestehen relativ stetige Umsätze, die we‐

sentlich durch die Regulierung des Arzneimittelmarktes beeinflusst wird. Mittlerweile hat  aber der Export das Volumen des Inlandsumsatzes deutlich übertroffen und wächst kontinu‐

ierlich. Insofern ist die Pharmaindustrie ein stark internationaler Sektor, für den die Bundes‐

republik aber nach wie vor einen Kernmarkt bildet (Abbildung 21). 

Abbildung 21: Umsatzentwicklung der deutschen Pharmaunternehmen 

  Quelle: Focus 2007 

Von beträchtlicher Bedeutung in diesem Bereich sind auch die Apotheken, die mit dem Han‐

del von rezeptpflichtigen und rezeptfreien Medikamenten und Produkten einen jährlichen  Umsatz von über 35 Mrd. Euro erzielen (Abbildung 22). Während der rezeptpflichtige Um‐

satz ebenfalls starker Regulierung unterliegt, gewinnt der Bereich der rezeptfreien so ge‐

nannten Over the Counter (OTC) Produkte immer mehr an Stellenwert. In den letzten Jahren  sind die Apotheken neben der Regulierung einer wachsenden Konkurrenz durch Internetan‐

bieter, Drogeriemärkte usw. ausgesetzt. 

 Während die Pharmaindustrie durch Großunternehmen geprägt ist, zeichnen sich die Apo‐

theken durch Unternehmen mit jährlichen Umsätzen von durchschnittlich etwas über 1 Mio. 

Euro aus (Abbildung 23).  

 

Abbildung 22: Umsatzentwicklung der Apotheken 

  Quelle: Focus 2007 

Abbildung 23: Apotheken nach Umsatzgrößenklassen 

  Quelle: Focus 2007 

Für die Kreativwirtschaft ist der Arzneimittel‐ und Pharmasektor nicht nur wegen der Höhe  des Umsatzes insgesamt ein besonders interessanter Markt, sondern auch auf Grund des  erheblichen  Anteils  freiverkäuflicher  Produkte,  die  von  den  Patienten  im  Rahmen  der  Selbstmedikation gekauft werden. Damit ist ein großer Teil des Sektors deutlich weniger von  Regulierungen betroffen als dies im Bereich der rezeptpflichtigen Arzneimittel der Fall ist.  

Insbesondere die Werbe/PR Branche ist in diesem Be‐

reich besonders stark vertreten. Das Werbevolumen des  Gesundheitsmarktes von ca. 720 Mio. Euro entfällt zu  81% auf den Arzneimittelmarkt (Abbildung 24), der da‐

mit für die Werbebranche ein wichtiger strategischer  Markt ist.  

        Quelle: Focus 2007   

Werbung/ PR Werbung/ PR

 

Stärken

1. Die Pharmaindustrie bildet einen der größten Werbe-/PR Märkte

2. Mit einem Exportanteil von rund 60 Prozent besteht auch internationale Nachfrage 3. Das gesamte Angebotsspektrum ist gut

etabliert

4. Durch viele Neuentwicklungen existiert eine Wachstumsdynamik

1. Die Pharmaindustrie bildet einen der größten Werbe-/PR Märkte

2. Mit einem Exportanteil von rund 60 Prozent besteht auch internationale Nachfrage 3. Das gesamte Angebotsspektrum ist gut

etabliert

4. Durch viele Neuentwicklungen existiert eine Wachstumsdynamik

 

Schwächen

1. Reichweite der Werbung durch Verschreibungspraxis der Ärzte begrenzt 2. Systemischer Charakter hybrider Produkte ist

teilweise schwer darstellbar 3. Öffentliche Skepsis gegenüber

Pharmaindustrie

4. Eingeschränkte Werbemöglichkeiten durch die Regelungen des Gesundheitssystems 1. Reichweite der Werbung durch

Verschreibungspraxis der Ärzte begrenzt 2. Systemischer Charakter hybrider Produkte ist

teilweise schwer darstellbar 3. Öffentliche Skepsis gegenüber

Pharmaindustrie

4. Eingeschränkte Werbemöglichkeiten durch die Regelungen des Gesundheitssystems

  Chancen

1. Zunehmende Innovationsgeschwindigkeit steigert Informationsbedürfnisse

2. Hohe Entwicklungskosten erfordern schnelle Marktdurchdringung

3. Zunehmende Internationalisierung erweitert Marktpotenzial

4. Trend zu Systemlösungen eröffnet erweiterte PR-Instrumente und Potenziale

1. Zunehmende Innovationsgeschwindigkeit steigert Informationsbedürfnisse

2. Hohe Entwicklungskosten erfordern schnelle Marktdurchdringung

3. Zunehmende Internationalisierung erweitert Marktpotenzial

4. Trend zu Systemlösungen eröffnet erweiterte PR-Instrumente und Potenziale

  Risiken

1. Zunehmende Kontrollen begrenzen Kooperationspotenziale

2. Sinkende gesellschaftliche Akzeptanz durch Kostendruck

3. Zunehmende Komplexität der Produkte erschwert die Vermittlung

1. Zunehmende Kontrollen begrenzen Kooperationspotenziale

2. Sinkende gesellschaftliche Akzeptanz durch Kostendruck

3. Zunehmende Komplexität der Produkte erschwert die Vermittlung

 

Der weitaus größte Anteil der Werbeausgaben der Pharmaindustrie entfällt derzeit auf den  Bereich der Selbstmedikation. Dieser Markt, der auch die Apotheken mit den OTC‐ Produk‐

ten betrifft, bildet einen Wachstumsmarkt, der auch in Zukunft von beträchtlicher Relevanz  bleiben wird. Hinzu kommen allerdings Marketing‐ und PR‐ Aufwendungen, die insbesonde‐

re die innovativen verschreibungspflichtigen Arzneimittel sowie den internationalen Markt  bedienen.  

Hier ist entsprechend der Szenarien der Gesundheitswirtschaft davon auszugehen, dass ge‐

genüber der Vermarktung von Einzelprodukten eher die Ergebnisse und damit die im Zu‐

sammenspiel mit den Gesundheitsdienstleistern erbrachten Systemlösungen an Bedeutung  gewinnen werden. Dies kommt auch der Internationalisierung und der Erschließung der  Wachstumsmärkte in den Schwellenländern zu Gute.  

Auch bei den Apotheken ist damit zu rechnen, dass sich der Dienstleistungsanteil an den  Serviceleistungen deutlich erhöhen und sich damit auch die Werbungs‐ und PR‐ Aktivitäten  verändern werden. Während sich Apotheken in der Vergangenheit stärker auf Beratung und  Verkauf in den Apotheken konzentriert hat, wird in Zukunft die Dienstleistung etwa für die  Patienten zu Hause zunehmen und das Management von Gesundheitsdienstleistungen rund  um die Arzneimittelversorgung an Bedeutung gewinnen. Damit werden sich Alleinstellungs‐

merkmale sowie Werbe‐ und PR Strategien verändern müssen.  

Abbildung 26: Werbung für Selbstmedikation nach Mediengattung 

  Quelle: Focus 2007 

In  Ergänzung  zum  bestehenden  Medienmix  der  Arzneimittel und Pharmawerbung ist daher davon  auszugehen, dass erhebliche Potenziale in der Ent‐

wicklung neuer Werbe‐ und PR‐Strategien beste‐

hen. Angesichts der beträchtlichen Umsätze in die‐

sem Bereich bildet die Entwicklung solcher Strate‐

gien eine besondere Herausforderung für die Krea‐

tivwirtschaft.  National  wie  international  besteht  diese Herausforderung darin, gemeinsam mit der  Pharmaindustrie das Produkt Gesundheit insgesamt  und nicht  lediglich  Einzelprodukte  zu  vermitteln. 

Dies bietet aber auch erhebliche Chancen, sich jen‐

seits der regulierten Märkte zu positionieren. 

Während der Werbe‐ und PR‐Markt bei Arzneimit‐

teln und Pharmaindustrie eine herausragende Rolle  spielt, sind die übrigen Bereiche quantitativ ver‐

gleichsweise  weniger  bedeutend,  besitzen  aber  dennoch ebenfalls eine  Relevanz für das Zusam‐

menspiel von  Gesundheitswirtschaft und Kreativ‐

wirtschaft. So bestehen im Bereich der Fertigungs‐

anlagen  sowie  der  Immobilienwirtschaft  im  Zu‐

sammenhang mit Apotheken auch für den Architek‐

turmarkt wichtige Funktionen. 

Im Bereich der Pharmaindustrie besteht ein erheb‐

licher Bedarf an Spezialimmobilien bei Forschung 

und Produktion. Das hier bestehende Planungs‐ Know‐ how wird bei zunehmender Interna‐

tionalisierung für spezialisierte Büros auch internationale Perspektiven ermöglichen. Auf  Grund der hohen Regelungsdichte ist bildet dies allerdings eher eine Nische für hoch spezia‐

lisierte Planer. 

Der Apothekenmarkt hat in der Vergangenheit eine wichtige Rolle als Ankermieter in Ge‐

sundheitsimmobilien gespielt. Vielfach wurden Gesundheitszentren und Ärztehäuser sogar 

Architektur Architektur

 

Stärken

1. Notwendigkeit für spezialisierte Gebäude/Labore/Lagerhallen zur Herstellung von Pharmazeutika 2. Pharmaindustrie in Deutschland stark

aufgestellt: Zahlungskräftige Kunden 3. Apotheken sind vielfach Ankermieter für

Gesundheitsimmobilien 1. Notwendigkeit für spezialisierte

Gebäude/Labore/Lagerhallen zur Herstellung von Pharmazeutika 2. Pharmaindustrie in Deutschland stark

aufgestellt: Zahlungskräftige Kunden 3. Apotheken sind vielfach Ankermieter für

Gesundheitsimmobilien

 

Schwächen

1. Hohe Anforderungen an Normen und gesetzliche Regelungen, dadurch geringer Gestaltungsspielraum und hoher Spezialisierungsaufwand 2. Verfügbarkeit von Spezialisten 3. Steigender Wettbewerb bei Apotheken 1. Hohe Anforderungen an Normen und

gesetzliche Regelungen, dadurch geringer Gestaltungsspielraum und hoher Spezialisierungsaufwand 2. Verfügbarkeit von Spezialisten 3. Steigender Wettbewerb bei Apotheken

  Chancen

1. Durch Wachstum im Bereich der pharmazeutischen Produkte erhöhte Nachfrage

2. Internationale Ausrichtung kann Auslandsmärkte besonders für Planungsleistungen erweitern 1. Durch Wachstum im Bereich der

pharmazeutischen Produkte erhöhte Nachfrage

2. Internationale Ausrichtung kann Auslandsmärkte besonders für Planungsleistungen erweitern

  Risiken

1. Verstärkte Auslagerung der Produktion ins Ausland verbunden mit Auftragsrückgang 2. Verlagerung des Arzneimittelhandels in

Versand und Nachbarbranchen

1. Verstärkte Auslagerung der Produktion ins Ausland verbunden mit Auftragsrückgang 2. Verlagerung des Arzneimittelhandels in

Versand und Nachbarbranchen

 

von Apothekern geplant und finanziert. Da der Markt der Gesundheitszentren mit dem Zu‐

sammenschluss niedergelassener Ärzte und Akteure sonstiger Gesundheitsberufe auch in  Zukunft wachsen wird, bestehen hier durchaus auch weiterhin interessante Perspektiven. 

Allerdings wird die Rolle der Apotheken als Initiator und Investor in diesem Feld voraussicht‐

lich eher abnehmen und stärker durch Krankenhäuser, Gemeinschaftspraxen etc. ersetzt  werden. Dennoch werden die Apotheken als wichtige Mieter und Dienstleister für eine zu‐

nehmend komplex werdende Arzneimittelversorgung in diesem Zusammenhang weiterhin  eine wichtige Rolle spielen. 

Insgesamt wird der Architekturmarkt im Bereich Arzneimittel und Pharma aber im Vergleich  zum Krankenhaussektor und den Sozialimmobilien eine nachrangige Rolle spielen. In dem  Maße wie die Sektoren der Gesundheitswirtschaft stärker zusammenwachsen und die sekt‐

orale Versäulung überwunden wird, werden aber auch Fragen der Arzneimittelversorgung in  die Planungsprozesse stärker integriert werden müssen. 

Auch für den Designbereich bestehen im Arzneimit‐

telsektor wichtige Aufgaben. Die Zunahme von Pa‐

tientenselbstmanagement  etwa  bei  der  Überwa‐

chung des Blutdrucks, des Blutzuckerspiegels der  der Blutgerinnung oder Beatmungshilfensetzt von  Patienten zu bedienende Messgeräte voraus, die in  der Bedienbarkeit besonders einfach sein müssen. 

Hier bestehen noch Defizite, die zu falschen An‐

wendungen führen können und bei denen eine Op‐

timierung erforderlich ist. 

Auch bei der Medikamentengabe an die Patienten  geht es etwa darum, Verwechselungsrisiken auszu‐

schließen  und  die  Compliance  der  Patienten  zu  verbessern. Hier werden zusätzliche Dienstleistun‐

gen  insbesondere  von Apotheken entstehen,  die  von  der Führung  von Medikationsplänen bis zur  Patientenindividuellen  Medikamentenstellung  rei‐

chen.  

Designlösungen werden daher in Zukunft auch ver‐

stärkt  die  Einsatz  und  Anwendungsbedingungen  von  Arzneimitteln  im  Blick  haben  müssen.  Die  strenge Regulierung des Arzneimittelmarktes setzt  hier allerdings auch Grenzen. 

Andererseits bietet die Entwicklung von best practi‐

ce in der Bundesrepublik vor dem Hintergrund des stark international orientierten Pharma‐

sektors auch Potenziale zur Erschließung internationaler Märkte. 

1. Hohe Anforderungen an Design (usability) bei Geräten für Endverbraucher (Messgeräte für Selbstkontrollen etc.)

2. Lange „Lebensdauer“ der Produkte 3. Hohe Präsenz bei Messen, Veranstaltungen

etc. (Messebau)

4. Klare Ausrichtung an Corporate Design 5. Überschaubare Zahl großer Auftraggeber 1. Hohe Anforderungen an Design (usability)

bei Geräten für Endverbraucher (Messgeräte für Selbstkontrollen etc.)

2. Lange „Lebensdauer“ der Produkte 3. Hohe Präsenz bei Messen, Veranstaltungen

etc. (Messebau)

4. Klare Ausrichtung an Corporate Design 5. Überschaubare Zahl großer Auftraggeber

 

Schwächen

1. Anforderungen an gesetzlichen Normen und Regelungen: Spezialisierungsaufwand 2. Ergonomischen Lösungen teilweise für

geringe Mengen

3. Extreme Heterogenität von Produkten (Verwechselungsrisiken)

4. Hohe Empfindlichkeit von Produkten 1. Anforderungen an gesetzlichen Normen und

Regelungen: Spezialisierungsaufwand 2. Ergonomischen Lösungen teilweise für

geringe Mengen

3. Extreme Heterogenität von Produkten (Verwechselungsrisiken)

4. Hohe Empfindlichkeit von Produkten

  Chancen

1. Zunehmende Wahrnehmung der Relevanz von Design zur Reduzierung von Verwechslungsrisiken

2. International stark expandierender Markt 1. Zunehmende Wahrnehmung der Relevanz

von Design zur Reduzierung von Verwechslungsrisiken

2. International stark expandierender Markt

  Risiken

1. Gesetzliche Regelungen können ergonomische Lösungen behindern 2. Konkurrenz aus Niedriglohnländern 1. Gesetzliche Regelungen können

ergonomische Lösungen behindern 2. Konkurrenz aus Niedriglohnländern

 

Der Printbereich profitiert zu ca. 40 Prozent vom Werbe‐

aufkommen der Pharmabranche im Bereich der Selbstme‐

dikation. Insofern ist der Pharmasektor ein wichtiger Wer‐

bekunde  insbesondere  für  Publikumszeitschriften,  aber  auch für Tageszeitungen und Fachzeitschriften. Die bereits  erwähnte Apothekenumschau mit rund 10 Mio. Exempla‐

ren Auflage und einer Reichweite von rund 20 Mio. Lesern  profitiert beispielsweise ganz maßgeblich vom Pharmasek‐

tor. 

Auch im Bereich der Fachpresse besteht eine deutliche  Verbindung  zum  Pharmasektor.  Ergebnisse  der  derzeit  rund 80.000 registrierten klinischen Studien werden in den  Fachjournals veröffentlicht und tragen maßgeblich zu de‐

ren Inhalten und zur Information der Akteure der Gesund‐

heitswirtschaft bei. Da in der Bundesrepublik etwa zwei  Drittel der klinischen Studien durch die Industrie finanziert  werden (in den USA lediglich ein Drittel), spielt die phar‐

mazeutische Industrie eine klar hervorgehobene Rolle für  die entsprechende Fachpresse. Die Pharmabranche ist hier  auch auf  entsprechende Veröffentlichungen angewiesen,  um eine Verbreitung der Ergebnisse zu erreichen. 

Allerdings besteht bei der Fachpresse eine deutliche Do‐

minanz der englischsprachigen Journals. Zudem nimmt die  Konkurrenz der Online‐ Angebote und der Open Access  Medien deutlich zu.  

   

Presse und Buch Presse und Buch

 

Stärken

1. Regelmäßige Veröffentlichungen in den einschlägigen Fachzeitschriften z.B. über die Ergebnisse klinischer Studien

2. Etablierte Medien für Endverbraucher (z.B.

Apothekenumschau)

3. Anzeigenfinanzierung von Medien 1. Regelmäßige Veröffentlichungen in den

einschlägigen Fachzeitschriften z.B. über die Ergebnisse klinischer Studien

2. Etablierte Medien für Endverbraucher (z.B.

Apothekenumschau)

3. Anzeigenfinanzierung von Medien

  Schwächen

1. Wachsende Konkurrenz durch Open Access 2. Vermittlung über intermediäre Akteure

(Wissenschaft/Ärzte)

3. Selektive Veröffentlichungspraxis 1. Wachsende Konkurrenz durch Open Access 2. Vermittlung über intermediäre Akteure

(Wissenschaft/Ärzte)

3. Selektive Veröffentlichungspraxis

  Chancen

1. Wachsende Anzahl klinischer Studien 2. Zunehmende

Veröffentlichungsverpflichtungen 3. Vielfach englischsprachige Publikationen

mit hohem wachsender Verbreitung 4. Wachsendes Interesse der Endverbraucher 1. Wachsende Anzahl klinischer Studien 2. Zunehmende

Veröffentlichungsverpflichtungen 3. Vielfach englischsprachige Publikationen

mit hohem wachsender Verbreitung 4. Wachsendes Interesse der Endverbraucher

  Risiken

1. Konkurrenz durch elektronische Medien 2. Zu geringe Verbreitung deutscher Medien 3. Veröffentlichungen im Ausland

1. Konkurrenz durch elektronische Medien 2. Zu geringe Verbreitung deutscher Medien 3. Veröffentlichungen im Ausland

 

Die Filmwirtschaft partizipiert in erheblichem Maße  vom TV‐Werbeaufkommen bei der Selbstmedikation  (Abbildung 26). Annähernd 60% der Ausgaben flie‐

ßen in die Fernsehwerbung. Besondere Potenziale  könnten aber auch in andern Bereichen erschlossen  werden. 

Komplexe Zusammenhänge bei der Medikation las‐

sen sich durch  Filme  anschaulicher  verdeutlichen. 

Dabei können Fragen der Primär‐ und Sekundärprä‐

vention,  Wechselwirkungen  zwischen  Medikamen‐

ten, der Einfluss von Vitalparametern der Patienten,  Möglichkeiten des  Selbstmanagements usw. ange‐

sprochen werden. Die hohe Nachfrage nach Arznei‐

mitteln in Verbindung mit Risiken und Nebenwirkun‐

gen verursachen in beträchtlichem Umfang Aufklä‐

rungsbedarf, dessen Befriedigung deutlich über klas‐

sische Werbung hinaus gehen würde. 

Für Ärzte und Apotheken können sich daher Aufklä‐

rungsfilme in Zukunft als attraktiv erweisen. Es sind  bereits Patientenschulungsprogramme etwa für Dia‐

betes,  Atemwegserkrankungen,  Hypertonie,  Gerin‐

nungsmanagement, Ernährung oder zur Prävention  von Stürzen und Hüftverletzungen vorhanden, die  neben der Medikation  auch entsprechende  Anlei‐

tungen  und  Handlungsanweisungen  bereitstellen 

(vgl. etwa Deutscher Ärzte‐Verlag). Entsprechende Materialien stützen sich aber noch über‐

wiegend auf traditionelle Medien.  

In dem Maße, in dem insbesondere chronische Erkrankungen zunehmen und in dem die  technischen Möglichkeiten der Filmwirtschaft sich verbessern, können Qualitäts‐ und Effi‐

zienzsteigerungen durch Patienten individuell aufbereitete modulare Filme erreicht werden, 

1. Erklärungsbedürftige Produkte werden teilweise bereits durch Filme vermittelt 2. Gute Werbeetats ermöglichen aufwändigere

Produktionen

1. Erklärungsbedürftige Produkte werden teilweise bereits durch Filme vermittelt 2. Gute Werbeetats ermöglichen aufwändigere

Produktionen

  Schwächen

1. Akzeptanz/Glaubwürdigkeit Hersteller abhängiger Produktionen

2. Hohe Komplexität der Zusammenhänge und Informationsanforderungen sind für filmische Darstellung begrenzt geeignet

3. Zur Zeit noch geringere Nutzung neuer Medien durch Hauptzielgruppen (Alter der Endkunden)

1. Akzeptanz/Glaubwürdigkeit Hersteller abhängiger Produktionen

2. Hohe Komplexität der Zusammenhänge und Informationsanforderungen sind für filmische Darstellung begrenzt geeignet

3. Zur Zeit noch geringere Nutzung neuer Medien durch Hauptzielgruppen (Alter der Endkunden)

  Chancen

1. Neue technische Möglichkeiten (Hyper-TV, 3D-Formate) für modulare Darstellung komplexer Zusammenhänge

2. Neue Übertragungsmöglichkeiten (Internet, Mobilfunk) ermöglichen bessere Verbreitung 3. Individualisierte

Weiterbildungsmöglichkeiten 4. Effizienzsteigerung durch verbesserte

Informationsmedien

1. Neue technische Möglichkeiten (Hyper-TV, 3D-Formate) für modulare Darstellung komplexer Zusammenhänge

2. Neue Übertragungsmöglichkeiten (Internet, Mobilfunk) ermöglichen bessere Verbreitung 3. Individualisierte

Weiterbildungsmöglichkeiten 4. Effizienzsteigerung durch verbesserte

Informationsmedien

  Risiken

1. Begrenzter Nutzen der Darstellung von Einzelprodukten

2. Deutsch sprachiger Markt für Entwicklungsaufwand zu klein

3. Zu geringe Akzeptanz neuer Medien durch Patienten/Mitarbeiter

1. Begrenzter Nutzen der Darstellung von Einzelprodukten

2. Deutsch sprachiger Markt für Entwicklungsaufwand zu klein

3. Zu geringe Akzeptanz neuer Medien durch Patienten/Mitarbeiter

 

angeboten werden. Hier bietet die Filmwirtschaft effiziente Aufklärungsmöglichkeiten und  kann zugleich selbst erheblich von der Nachfrage profitieren. 

Zwischenfazit: 

Der Arzneimittel und Pharmamarkt zählt bereits heute zu einem der größten Nachfrager für  die Kreativwirtschaft. Insbesondere im Werbe‐ und PR Markt werden erhebliche Summen  investiert und umgesetzt. Dennoch bestehen zusätzliche Potenziale, von denen beide Bran‐

chen deutlich profitieren können: 

 Die Vermittlung komplexer Produkte und Zusammenhänge von Therapien bildet eine  wichtige Herausforderung für den Werbe und PR Markt, von dessen Bewältigung   Anbieter, Therapeuten und Patienten profitieren können; 

 Im Designbereich können gezielte Angebote im Zusammenwirken mit organisatori‐

schen Lösungen die Risiken von Fehlmedikationen, die Unterstützung des Patienten‐

selbstmanagements u.ä. deutlich unterstützen; 

 Der Presse und Buchbereich kann weiterhin von der Arzneimittel und Pharmawirt‐

schaft profitieren, soweit es gelingt, zunehmend komplexe Anforderungen in ihren  Medien zu transportieren;  

 Im Filmmarkt wird aufgrund neuer Technologien und Übertragungsangebot mit einer  Zunahme von Schulungs‐,  Informations‐ und Aufklärungsangeboten ausgegangen,  die Ärzte entlasten, die Informationsqualität (und –produktivität) steigern helfen und  die Aufklärung verbessern. Von derartigen Angeboten werden sowohl die Patienten  und ihre Angehörigen als auch die Dienstleistungsanbieter profitieren.