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Arbeitszufriedenheit und Weiterbildung von Lehr- bzw. BMS-Absolventinnen und

Kapitel 2: PIAAC – Kompetenzstand und Arbeitsmarktsituation von 20- bis

2.5 Arbeitszufriedenheit und Weiterbildung von Lehr- bzw. BMS-Absolventinnen und

2.5.1 Arbeitszufriedenheit

In Österreich zeigt sich generell eine sehr hohe Arbeitszufriedenheit der erwerbstätigen Personen bei PIAAC unabhängig von ihrem höchsten Bildungsabschluss. Wie in Übersicht 23 dargestellt, ist selbst nahezu jede zweite Person mit maximal Pflichtschulabschluss mit ihrem / seinem Beruf sehr zufrieden (44,4 %).

Der entsprechende Anteil ist innerhalb der Erwerbstätigen bei den Personen mit einem Lehrabschluss sogar am höchsten (49,4 %), der Unterschied zu den anderen Bildungsgruppen ist jedoch statistisch nicht signifikant. Wer-tet man die Zufriedenheit im Beruf nach den Merkmalen „Geschlecht“, „Alter“ und „Ausbildungsfeld“ aus, so zei-gen sich ebenso keine signifikanten Unterschiede.

Übersicht 23

Arbeitszufriedenheit von Erwerbstätigen nach ausgewählten Bildungsabschlüssen und Alter, Geschlecht und Ausbildungsfeld

Q: STATISTIK AUSTRIA, PIAAC 2011/12. Berechnung und Darstellung: Statistik Austria. - Personen zwischen 20 und 24, die sich noch in Erstausbildung befinden, wur-den ebenso ausgeschlossen wie Personen, die ihren höchsten Bildungsabschluss nach 2008 in Österreich oder generell im Ausland absolviert haben.

Lesehinweis: Spaltenprozentwerte, d. h. die Summe von Personen innerhalb einer Ausbildungsform (z. B. Lehrabschluss) über alle Merkmalsausprägungen ergibt 100 %.

Übersicht 24

Kompetenzstand von ausgewählten Bildungsabschlüssen in Bezug auf die Arbeitszufriedenheit von Erwerbstätigen

Q: STATISTIK AUSTRIA, PIAAC 2011/12. Berechnung und Darstellung: Statistik Austria. - Personen zwischen 20 und 24, die sich noch in Erstausbildung befinden, wurden ebenso ausgeschlossen wie Personen, die ihren höchsten Bildungsabschluss nach 2008 in Österreich oder generell im Ausland absolviert haben.

Analysiert man den Kompetenzstand der einzelnen Bildungsabschlüsse in Bezug auf die Arbeitszufriedenheit, so ist in Übersicht 24 ersichtlich, dass das Leistungsvermögen in der Lesekompetenz in keinem Zusammenhang mit dem Grad an Arbeitszufriedenheit steht.

Sehr zufrieden 44,4 49,4 46,4 45,9

Zufrieden/Unzufrieden 55,6 50,6 53,6 54,1

20- bis 44-Jährige

Sehr zufrieden 44,9 50,2 46,0 44,9

Zufrieden/Unzufrieden 55,1 49,8 54,0 55,1

45- bis 65-Jährige

Sehr zufrieden 43,6 48,3 47,3 47,4

Zufrieden/Unzufrieden 56,4 51,7 52,7 52,6

Männer

Sehr zufrieden 42,7 48,6 42,1 45,4

Zufrieden/Unzufrieden 57,3 51,4 57,9 54,6

Frauen

Sehr zufrieden 45,2 50,8 49,0 46,5

Zufrieden/Unzufrieden 54,8 49,2 51,0 53,5

Ausbildungsfeld „Wirtschaft“

Sehr zufrieden 47,7 52,3 47,8 47,0

Zufrieden/Unzufrieden 52,3 47,7 52,2 53,0

Andere Ausbildungsfelder

Sehr zufrieden 47,2 48,4 45,0 45,8

Zufrieden/Unzufrieden 52,8 51,6 55,0 54,2

Sehr zufrieden 250 3,50 263 2,07 275 3,48 296 1,82

Zufrieden/Unzufrieden 253 3,40 266 1,67 278 2,69 299 1,72

Kapitel 2 – PIAAC – Kompetenzstand und Arbeitsmarktsituation

2.5.2 Weiterbildung

Analysiert man die Weiterbildungsaktivitäten für die im Fokus stehenden Bildungsgruppen, so kann man in Über-sicht 25 feststellen, dass BMS-Absolventinnen und -Absolventen eine signifikant höhere berufsbezogene Wei-terbildungsquote aufweisen als Personen mit Lehre. Die Differenz bzgl. Beteiligungsquoten ist noch größer zwi-schen den Bildungsabschlüssen, wenn man sich die jüngere Kohorte (20- bis 44-Jährige) ansieht, d. h. jüngere Personen mit einem BMS-Abschluss haben eine deutlich höhere berufsbezogene Weiterbildungsbeteiligung als die Vergleichsgruppe innerhalb der Personen mit einem Lehrabschluss.

Des Weiteren zeigt Übersicht 25, dass Männer mit einem Lehrberuf eine signifikant höhere Weiterbildungsbe-teiligung aufweisen als die weiblichen Vertreterinnen. Bei den BMS-Absolventinnen und -Absolventen zeigt sich diese Verteilung ebenfalls, allerdings ist der Unterschied aufgrund der geringen Fallzahlen nicht signifikant. Bei den anderen Bildungsabschlüssen zeigt sich diese Genderasymmetrie nicht.

Übersicht 25

Berufsbezogene Weiterbildungsteilnahme in den 12 Monaten vor der Befragung von PIAAC-Personen nach ausgewählten Bildungsabschlüssen und dem Alter, Geschlecht und Ausbildungsfeld

Q: STATISTIK AUSTRIA, PIAAC 2011/12. Berechnung und Darstellung: Statistik Austria. - Personen zwischen 20 und 24, die sich noch in Erstausbildung befinden, wur-den ebenso ausgeschlossen wie Personen, die ihren höchsten Bildungsabschluss nach 2008 in Österreich oder generell im Ausland absolviert haben.

Lesehinweis: Spaltenprozentwerte, d. h. die Summe von Personen innerhalb einer Ausbildungsform (z. B. Lehrabschluss) über alle Merkmalsausprägungen ergibt 100 %.

Die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen berufsbezogener Weiterbildung und dem Lesekompetenzstand gibt, kann gemäß Übersicht 26 bejaht werden, denn weiterbildungsaktive Personen mit Lehrabschluss haben gegenüber weiterbildungsinaktiven Vergleichsgruppe einen Kompetenzvorsprung von rund 10 Punkten. Die Dif-ferenz innerhalb der Personengruppe mit einem BMS-Abschluss beträgt rund 8 Punkte.17

Übersicht 26

Kompetenzstand von PIAAC-Personen mit ausgewählten Bildungsabschlüssen in Bezug auf die arbeitsbezogene Weiterbildungsteilnahme von Erwerbstätigen

Q: STATISTIK AUSTRIA, PIAAC 2011/12. Berechnung und Darstellung: Statistik Austria. - Personen zwischen 20 und 24, die sich noch in Erstausbildung befinden, wur-den ebenso ausgeschlossen wie Personen, die ihren höchsten Bildungsabschluss nach 2008 in Österreich oder generell im Ausland absolviert haben.

17) Dieser Trend zeigt sich auch bei der Analyse nach Alter und Ausbildungsbereich.

Teilnahme an nicht-formalen

Nein 245 2,23 257 1,54 271 2,81 291 1,75

Kapitel 2 – PIAAC – Kompetenzstand und Arbeitsmarktsituation

Die vorliegenden Daten können als ein mögliches Indiz für den von Merton (1968) benannten „Matthäus-Effekt“

gewertet werden. Dieser besagt, dass jene, die entsprechende Kompetenzniveaus erreichen, diese immer weiter erhöhen, während jene, die nur niedrige Kompetenzniveaus erreichen, auch kaum Möglichkeiten bekommen, ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln.

Allerdings sind die vorliegenden Daten insofern mit Vorsicht zu interpretieren, da es sich bei der Weiterbildung um eine berufsbezogene Weiterbildung handelt, welche in vielen Berufen nicht die Verbesserung der Lesekom-petenz im Mittelpunkt hat.

Den im Rahmen von PIAAC befragten Personen wurde auch die Frage gestellt, ob diese entweder noch mehr Weiterbildung haben hätten wollen oder (bei fehlender Weiterbildung im Vorjahr) überhaupt an Weiterbildung hätten teilnehmen wollen. Die Ergebnisse sind in Übersicht 27 dargestellt und lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: BMS-Absolventinnen und -Absolventen äußern signifikant öfters den Wunsch nach (noch mehr) berufsbezogener Weiterbildung. Allerdings sind es diesmal überproportional viele junge Frauen mit BMS-Abschluss, die sich (noch mehr) berufsbezogene Weiterbildung wünschen.

Übersicht 27

Weiterbildungswunsch (formal oder non-formal) von PIAAC-Personen nach ausgewählten Bildungsabschlüssen und Geschlecht bzw. Alter

Q: STATISTIK AUSTRIA, PIAAC 2011/12. Berechnung und Darstellung: Statistik Austria. - Personen zwischen 20 und 24, die sich noch in Erstausbildung befinden, wur-den ebenso ausgeschlossen wie Personen, die ihren höchsten Bildungsabschluss nach 2008 in Österreich oder generell im Ausland absolviert haben.

Lesehinweis: Spaltenprozentwerte, d. h. die Summe von Personen innerhalb einer Ausbildungsform (z. B. Lehrabschluss) über alle Merkmalsausprägungen ergibt 100 %.

In den bisherigen Analysen zeigte sich, dass BMS-Absolventinnen und -Absolventen sich eher als unterqualifi-ziert und gleichzeitig auch als eher weiterbildungsaktiv kennzeichneten. Geht man der Frage nach, welche Perso-nengruppen eher einen aktuellen Weiterbildungsbedarf im gegenwärtigen Job verorten18, so sind die Ergebnisse insofern kohärent, als sich überproportional viele BMS-Absolventinnen und -Absolventen (im Unterschied zu Per-sonen mit Lehrabschluss) zu dieser Gruppe zählen (siehe Übersicht 28).

Dies deckt sich also mit den Ergebnissen in Bezug auf die qualifikationsabhängige Beschäftigung, die zeigten, dass deutlich mehr BMS-Absolventinnen und Absolventen angaben, einen Job auszuüben, der eigentlich einer höheren Ausbildung bedürfen würde.

Im Unterschied zum Weiterbildungswunsch (bei dem sich mehr Frauen eine berufsbezogene Weiterbildung wün-schen) ist bei der Frage nach dem Weiterbildungsbedarf im aktuellen Job eine Genderasymmetrie in der Rich-tung festzustellen, dass Männer sowohl mit einem Lehr- als auch mit einem BMS-Abschluss gegenüber ihren weiblichen Kolleginnen einen höheren Weiterbildungsbedarf äußern.

18) PIAAC-Frage F_Q07b: „Glauben Sie, dass Sie Weiterbildung brauchen, um Ihre derzeitigen Aufgaben gut erledigen zu können?“

Weiterbildungswunsch nach

Kapitel 2 – PIAAC – Kompetenzstand und Arbeitsmarktsituation

Übersicht 28

Weiterbildungsbedarf von Erwerbstätigen nach ausgewählten Bildungsabschlüssen im Vergleich

Q: STATISTIK AUSTRIA, PIAAC 2011/12. Berechnung und Darstellung: Statistik Austria. - Personen zwischen 20 und 24, die sich noch in Erstausbildung befinden, wur-den ebenso ausgeschlossen wie Personen, die ihren höchsten Bildungsabschluss nach 2008 in Österreich oder generell im Ausland absolviert haben.

Lesehinweis: Spaltenprozentwerte, d. h. die Summe von Personen innerhalb einer Ausbildungsform (z. B. Lehrabschluss) über alle Merkmalsausprägungen ergibt 100 %.

2.6 Arbeitsmarktsituation von Personen mit einem Lehr- bzw. BMS-Abschluss im