• Keine Ergebnisse gefunden

Alumni und Freunde in Ostafrika stärken die globale Bayreuther Forscherfamilie

Von Arnim Heinemann und Thorsten Parchent Die Universität Bayreuth hat in den vergan-genen Jahren Alumni-Contact-Points in Asi-en, Afrika, Australien sowie Nord- und Süd-amerika eingerichtet. Dort hat sie zahlreiche wissenschaftsbezogene Veranstaltungen durchgeführt, um die globale Zusammenar-beit mit ihren Forscher-Alumni systematisch aufzubauen. Das Ziel der von der Alexander von Humboldt-Stiftung finanzierten Ver-anstaltung in Dar es Salaam (Tansania) und Kisumu (Kenia) war es nun, durch wissen-schaftlichen Austausch zur Zusammenarbeit anzuregen und somit die enge Verbindung zwischen der Universität Bayreuth und ih-ren Forscher-Alumni sowie allen beteiligten Partneruniversitäten und Forschungsinstitu-ten nachhaltig zu stärken.

Vor Ort bedeutete dies ein herzliches Wie-dersehen und Kennenlernen von Alumni

sowie alten und neuen Mitgliedern der Bay-reuther Forscherfamilie. Die vier Tage waren geprägt vom intensiven Austausch: in Panels der Forschungsfelder ‚Law and Governance in East Africa‘,‚Energy Resoursces in East Afri-ca’, ‚Changing Family Forms and Social Secu-rity in Africa‘ und ‚Challenges of Environmen-taly Sustainable Development in East Africa‘, Fachvorträgen und Feldexkursionen.

Daneben gab es Raum, gemeinsame For-schungsprojekte zu entwickeln und Koope-rationen zu beleben. Die Nachricht vom erfolgreichen ‚Afrika-Cluster‘ der Universität Bayreuth in der Exzellenzinitiative verstärkte die ‚Global Bayreuth Identity‘, die sich hier nicht nur als ein Netzwerk, sondern darü-ber hinaus als Nährboden für Forschung im Geiste des Austauschs und Miteinanders zeigt. „I knew it! I was really 85 Prozent sure

that we get it because we have put so much professional effort and state-of-the-art ex-pertise into it“, sagte Prof. Anne Nangulu von der MOI University (Kenia) in Dar es Salaam.

I-Hsin Stangl

Bayreuth International Alumni Centre International Office

Universität Bayreuth Universitätsstraße 30 / ZUV 95447 Bayreuth

Telefon: 0921 / 55-5293

E-Mail: I-Hsin.Stangl@uni-bayreuth.de;

biac@uni-bayreuth.de

www.international-office.uni-bayreuth.de/de/

alumni-services

KONTAKT

Dr. Adalbert Weiß: „Es geht immer um strategische Aspekte“

Interview mit dem Vorsitzenden des Hochschulrates der Universität Bayreuth

Frage: Wozu ein Hochschulrat? Hat eine Universität nicht schon genug Gremien?

Das ist in der Tat eine Frage, die man diskutie-ren kann. Ich kann mich gut erinnern, dass es zur Einführung des Hochschulrates – damals war ich noch im Ministerium tätig – auch hef-tige Diskussionen gab. Ich bin aber heute der Meinung, dass der Hochschulrat mit seiner Zusammensetzung aus internen und exter-nen Mitgliedern sehr gut geeignet ist, eine Außensicht in die Entwicklung der Univer-sität einzubringen, und damit eine wichtige Funktion erfüllt.

Was genau sind die Aufgaben des Hoch-schulrats?

Diese sehe ich vor allem darin, übergreifend mitzudenken. Der Hochschulrat hat eine strategische Beratungsfunktion für die Hoch-schule in ihrer Gesamtheit und eine Auf-sichtsfunktion gegenüber dem Präsidium.

Die konkreten Aufgaben stehen im Hoch-schulgesetz, Art 26. Das sind zwölf Punkte, die wichtige Befugnisse beinhalten, z.B. die Wahl und Abwahl des Präsidenten, Entgegennah-me und Beratung des Rechenschaftsberichts des Präsidenten, die Mitwirkung beim Hoch-schulentwicklungsplan. Noch wichtiger als diese gesetzlich übertragenen Befugnisse ist allerdings die Kraft seiner Argumente.

Warum sind Sie Mitglied des Hochschul-rats der Uni Bayreuth?

Weil ich die Hochschulpolitik über Jahrzehn-te hinweg begleiJahrzehn-tet und mitgestalJahrzehn-tet habe und jetzt eine neue Perspektive einnehmen darf. Eine Universität von innen heraus mit zu entwickeln, das hat mich interessiert. Ich traue der Universität Bayreuth eine weiterhin dynamische Entwicklung zu. Daran mitwir-ken zu dürfen, das hat mich gereizt.

Was ist für Sie das Spannende an der Tä-tigkeit im Hochschulrat?

Seine Zusammensetzung aus sehr qualifi-zierten externen Persönlichkeiten aus Wis-senschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und auf der anderen Seite Mitgliedern der Universität ermöglicht spannende und fruchtbare Dis-kussionen. Im Vordergrund steht dabei eine eher strategische Sichtweise, die sich nicht zu sehr in Detailfragen verliert. So muss das auch sein, sonst wären wir eine Doppelung des Senats. Wir sehen die Universität und je-des Thema immer in der Gesamtheit, da geht es immer um strategische Aspekte.

Also zu den Strategien: Soll eine Univer-sität Elfenbeinturm oder nah an der An-wendung und am Arbeitsmarkt sein?

Auf gar keinen Fall darf sie Elfenbeinturm sein. Sie hat einen gesellschaftlichen Auftrag:

Der beginnt damit, dass man Ausbildung am wirtschaftlichen und beruflichen Bedarf ori-entiert. Aber eine Hochschule muss weit da-rüber hinaus mit Akteuren der Gesellschaft, Politik und Region in stetigem Austausch sein. Dabei kann gerade der Hochschulrat aufgrund seiner Zusammensetzung die Uni unterstützen, weil seine externen Mitglieder außeruniversitäre Erfahrungen und Netzwer-ke einbringen.

Wie beurteilen Sie die immer weiter gehen-de Spezialisierung von Studiengängen?

Zunehmende Spezialisierung kann zwar auch Vorteile haben, weil sie gewisse Berei-che mit besonderem Bedarf mit gut ausge-bildetem Nachwuchs bedient. Auf keinen Fall darf aber eine breite akademische Ausbil-dung insbesondere im Bachelor zugunsten einer frühen Spezialisierung verengt werden.

Wie beurteilen Sie die Kritik, in Deutsch-land herrsche ein ‚Akademisierungs-wahn‘? Oder glauben Sie an das Gegen-teil, dass eine Volkswirtschaft wie unsere möglichst viele Akademiker braucht?

Gut ausgebildete Akademiker sind die Basis

Kerstin Dreyer Gremienbüro Universität Bayreuth Universitätsstraße 30 / ZUV 95447 Bayreuth

Telefon: 0921 / 55-5216

E-Mail: gremienbüro@uni-bayreuth.de www.uni-bayreuth.de

KONTAKT

Dr. Adalbert Weiß

einer Gesellschaft, die an der Spitze des Fort-schritts stehen und wettbewerbsfähig blei-ben will. Ich persönlich bin der Meinung, dass wir den Wert der beruflichen Ausbildung lange unterschätzt haben. Ich finde, junge Menschen sollten nach ihren Neigungen und Talenten gehen, wenn sie eine Ausbildung beginnen. Die Gleichwertigkeit beider Aus-bildungswege sollte mehr betont werden.

Zurück zur Universität Bayreuth: Was hebt sie in Ihren Augen von anderen Uni-versitäten in Bayern ab?

Vor allem die hervorragend ausgewiesenen Fachdisziplinen und die daraus entwickelten Profilfelder, wobei der interdisziplinäre An-satz besonders wichtig ist. Schließlich hebt sie sich als Campusuni mittlerer Größe ganz entschieden von den großen Massenunis ab.

Welche wichtigsten Herausforderungen für die Universität Bayreuth sehen Sie in den nächsten Jahren?

Eine erste Herausforderung liegt darin, die vielen neuen Entwicklungen und das er-reichte hohe Niveau nachhaltig zu gestalten.

Konkret glaube ich, dass unter der Vielzahl täglicher Herausforderungen die Digitalisie-rung und deren Nutzbarmachung in For-schung, Lehre und Verwaltung einen großen Stellenwert einnehmen werden. Und ganz aktuell natürlich der Aufbau des Life Science Campus in Kulmbach.

Auf welche Herausforderung freuen Sie sich besonders und warum?

Mit besonderem Interesse sehe ich dem Neuaufbau in Kulmbach entgegen. Hier be-steht die Chance, dass – neben der komplett neuen Entwicklung eines zukunftsorientier-ten Bereichs – neue Governance-Strukturen erprobt und später vielleicht auf den Campus in Bayreuth übertragen werden. Eine Vielzahl weiterer Entwicklungen steht noch an, zum Beispiel Batterietechnik oder das regionale Innovationszentrum, um nur zwei zu nen-nen. Ich freue mich drauf, diese im Hoch-schulrat begleiten zu dürfen.

Der ehemalige Amtschef des Bayerischen Wissenschaftsministeriums, Dr. Adalbert Weiß, ist seit März 2015 – neben sechs weiteren Persönlichkeiten aus Wissen-schaft, Wirtschaft und Gesellschaft sowie sieben Vertretern aller Hochschulbe-reiche – Mitglied im Hochschulrat der Universität Bayreuth und seit 1. Oktober 2017 dessen Vorsitzender. Im Interview berichtet er über die Arbeit im Gremium und spricht über allgemeine hochschul-politische Fragen. Das Interview für UBT aktuell führte Anja-Maria Meister, Presse-sprecherin der Universität Bayreuth, im August 2018.