• Keine Ergebnisse gefunden

1 Organisation und Methoden

1.1 Allgemeine Aufgaben und Struktur

Die Landmaschinenprüfung war schon seit Gründung des Instituts am 01.09.1951 prägender Bestandteil der vielfältigen Aufgaben. In Anleh-nung an Erfahrungen des Verbandes der landwirtschaftlichen Maschi-nen-Prüfungs-Anstalten (V.L.M.P.A.), der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und des Reichs-Kuratoriums für Technik in der Landwirtschaft (RKTL) Vorkriegsdeutschlands wurde in der Struktur des Instituts für Landtechnik neben den Abteilungen Kraftmaschinen-technik (kom. Leiter: Ing. Luther), HofwirtschaftsKraftmaschinen-technik (Leiter: Ing. K.

Hirsch), Forsttechnik (Leite: Ing. H. Achilles), Technik im Gartenbau (kom. Leiter: Ing. Weber) die Abteilung Landmaschinentechnik unter Leitung von Ing. M. Koswig in Berlin vorgesehen und die Prüfstation

1 Doz. Dr. agr. habil. Rolf Gätke begann 1952 seine Tätigkeit im Institut für Landtechnik. 1957 wechselte er von der Forschung in die Prüfung und 1965 in die Zentrale Prüfstelle für Landtechnik. Ab 1973 arbei-tete er als wiss. Oberassistent und von 1980 bis 1994 als Dozent an der Sektion Gartenbau bzw. der Fa-kultät für Landwirtschaft und Gartenbau der Humboldt-Universität zu Berlin.

2 Dr. agr. Reiner Brandt arbeitete nach dem Studium der Landwirtschaft (1953 - 1956) als wiss. Assistent am Landmaschineninstitut Jena und promovierte 1965. In der Zentralen Prüfstelle für Landtechnik Pots-dam-Bornim arbeitete er ab dem 1.9.1968 zunächst als wiss. Mitarbeiter des Direktors und leitete von 1971 bis 1987 die Abteilungen für die Prüfung von Maschinen für die Feldwirtschaft bzw. für die Tier-produktion. Von 1988 bis 1991 war er mit der Wahrnehmung der Funktion des Direktors der Prüfstelle beauftragt.

für Schlepper und Landmaschinen in Potsdam-Bornim zugeordnet [6].

Als Aufgabe wurde "die Prüfung aller für die Land- und Forstwirtschaft sowie den Gartenbau neuentwickelten Maschinen und Geräte auf ihre Brauchbarkeit und Verwendbarkeit unter Berücksichtigung der Forde-rungen der Bedarfsträger" gefordert. Außerdem wurde die "Überprüfung von Erfindungen und Verbesserungsvorschlägen und neuer Arbeitsme-thoden der Aktivisten und Neuerer" [6] für diese Abteilung festgelegt.

Zur Durchführung dieser Aufgaben wurde dem Institut im März 1952 das ehemalige Versuchsgut Bornim, das unmittelbar angrenzende frühe-re Schlepperprüffeld Bornim und zusätzlich die Zweigstellen Quedlin-burg-Ditfurt und Menz-Neuroofen zugeordnet.

Der Aufbau des Prüfwesens im Institut für Landtechnik war zunächst umstritten. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob die Prüfung von Ma-schinen Aufgabe eines wissenschaftlichen Instituts sein könne [3]. Diese Frage wurde sehr schnell positiv beantwortet, da es bei der Prüfung dar-um ging, mit wissenschaftlichen Methoden reale, wiederholbare Ergeb-nisse zu erarbeiten, mit deren Hilfe der Gebrauchswert der Prüfobjekte nachgewiesen werden kann. Das Prüfwesen des Instituts soll als Mittler zwischen der Industrie und der Landwirtschaft auftreten, indem es dem Landmaschinenbau ständig wertvolle Hinweise für Weiterentwicklungs-maßnahmen gibt, gute Qualitäten auszeichnet, die landwirtschaftliche Praxis auf Neuentwicklungen aufmerksam macht und sie vor der Einfüh-rung weniger geeigneter Maschinen und Geräte bewahrt [2].

Der für diese Aufgabe des Instituts verwendete Begriff Erprobung wur-de zur Abgrenzung von Kompetenzen zwischen Landmaschinenindustrie und Landwirtschaft sehr bald auf Prüfung festgelegt. Untersuchungen der Maschinenbauer an Funktions- oder Fertigungsmustern wurden dar-aufhin als Erprobung (auch Werkerprobung), solche des Instituts für Landtechnik an Fertigungsmustern und 0-Serien- oder Serienmaschinen als Prüfung bezeichnet. Geprüft wurden dementsprechend Maschinen, deren Entwicklung und Werkerprobung durch die Industrie abgeschlos-sen waren und deren Einsatzfähigkeit gesichert erschien. Die Prüfma-schinen wurden als fertigungsgerechte Muster vorwiegend der

Null-serien entnommen; sie sollten nach Grundsätzen und mit Vorrichtungen der späteren Serienproduktion gefertigt sein.

Prüfobjekte der ersten Jahre waren u. a.: Geräteträger RS 15, Allzweck-schlepper RS 30, Kopplungsgeräte zur Zwischenfruchtbestellung, Zwei-achsstalldungstreuer, Mähdreschervergleich (im Volksgut Helfta), auto-matische Stallentmistungsanlage und Handgeräte für die Forstwirtschaft.

Mit der Überführung des Instituts von Berlin nach Potsdam-Bornim ab September 1953 begann eine grundlegende Umorganisation.

Für das Institut entstand eine abgewandelte Struktur. Die Zuständigkei-ten der Abteilung sind in der Darstellung erkennbar (Bild 1).

Durch den aus seiner RKTL-Arbeit bekannten Obering. Max Koswig (Bild) wurde das Landmaschinen-prüfwesen weiter aufgebaut.

Die praktischen Prüfaufgaben began-nen in Potsdam-Bornim auf dem Ge-lände und in den Räumen des "Alten Schlepperprüffeldes", in der Außen-stelle Etzdorf, im Versuchsgut der Universität Halle/S., in der Praxis und später in der Außenstelle im Versuchsgut der Technischen Uni-versität Dresden.

Es wurden Einzelprüfungen und auch Vergleichsprüfungen mit viel Engagement der Mitarbeiter, wenig technischer Ausrüstung und unter Nutzung vieler Erfahrungen des Ab-teilungsleiters M. Koswig durchgeführt. Die anfänglich z. T. behelfs-mäßigen Prüfmethoden wurden ständig verbessert und im zunehmenden Maße der landtechnischen Entwicklung angepasst. Mit der Einweihung der neuen Arbeitsgebäude im Mai 1955, insbesondere der Prüfhalle in

BetriebstechnikDokumentationForschungLandmaschinen PrüfwesenKraftmaschinenGartentechnikForsttechnik

In st it u ts le it u n g

VersuchsbetriebVerwaltung Wissenschaftliche Abteilungen Bodenbearbeitung Halmfrüchte Hackfchte Aufbereitungs -u. rderanlagen Viehhaltung Transportanlagen

Allgemeine Mecha- nisationsökonomie Mechanisierungs- systeme Standortforschung

Archiv Bildstelle Lehrzug

Bodenbearbeitungs- Saat- und Pflege- maschinen Hackfrucht- ernte- maschinen Gras- und Getreideernte- maschinen Dreschmaschinen Aufbereitungs- u. Förderanlagen Maschinen der Vieh- und Milchwirtschaft

PrüfungForschungPrüfungForschungPrüfungForschung Zentralprüfstelle Bornim AenstellenEinsatzstellen Etzdorf Dresden

Hadmersleben Groß-Lüsewitz Wandersleben MesstechnikZentralwerkstattTechn. Zeichenro Bild 1: Struktur des Instituts für Landtechnik Potsdam-Bornim (geändert nach [5])

Potsdam-Bornim, verbesserten sich die Arbeitsmöglichkeiten wesent-lich. Es kamen modernere Arbeitsmethoden zur Anwendung, so dass das wissenschaftliche Niveau der Prüfungen weiter verbessert werden konnte. Von den 1953 bis 1954 zu prüfenden Maschinen und Geräte sind u. a. zu nennen: Kartoffellegemaschinen, Kartoffelerntemaschinen, Mähdrescher und Kartoffelsortierer.