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Albert Einstein ZITAT

A

NATOMIE IN VIVO DER

H

ALSWIRBELSÄULE

DER PATIENT SITZT:

Man beginnt von C7 ausgehend, die Procc. spinosi der HWS zu tasten. Man lässt den Kopf des Patienten in den Nacken nehmen. Der erste Spinosus, der nach ventral verschwindet, ist C6. Nun bringt man den Kopf des Patienten in Inklinati-on, wodurch die HWS entlordosiert wird, und die Spinosi deutlicher palpabel wer-den.

Die Dornfortsätze von C6 und C5 lassen sich in den meisten Fällen relativ einfach finden. Häufig spürt man auch eine Gabelung der Spinosi. Die Spinosi von C4 und C3 sind meist nur schwer, häufig überhaupt nicht tastbar.

Der grösste und deutlichste Dornfortsatz der HWS ist der von C2, da an diesem viele Muskeln der autochtonen Kopfgelenkmuskulatur ansetzen. Unten an C2 wird man fast immer die Gabelung spüren können.

Da C1 keinen Spinosus besitzt und der hintere Atlasbogen der Palpation nicht zugänglich ist, findet man oberhalb C2 eine grosse Lücke, bevor man auf das Occiput trifft.

Tastet man entlang der Mittellinie nach oben, trifft man auf eine mehr oder weni-ger deutliche knöcherne Verdickung, die Protuberantia occipitalis externa. Von dieser aus läuft beidseits eine Knochenleiste nach lateral, die Linea nuchae supe-rior. An dieser finden der M.trapezius und der M.sternocleidomastoideus ihren Ansatz. Diese Linea nuchae sup. verfolgt man, bis man lateral zum Proc.

mastoideus kommt.

Teilt man die Strecke zwischen Protuberantia occipitalis externa und Proc.

mastoideus in drei Teile, so kann man etwa an der Grenze zwischen medialem und mittlerem Drittel die Pulsation der A.occipitalis spüren. Unmittelbar lateral davon verlaufen zwei Nerven, der N.occipitalis major und der N.occipitalis minor.

Der N.occipitalis major ist der mediale Ast des Ramus dorsalis C2 und versorgt grosse Teile der Kopfhaut sensibel und vegetativ. Der N.occipitalis minor ist ein Hautnerv aus dem Plexus cervicalis und versorgt die Schläfenregion.

DER PATIENT LIEGT AUF DEM RÜCKEN:

Die Palpation der Procc. transversi beginnt kranial bei C1. Der Transversus des Atlas ist der breiteste der HWS und als einziger deutlich tastbar. Beim 2. – 6.

Halswirbel tastet man einfacher die Gelenkfortsätze (Procc. articulares).

Um den Proc. transversus von C1 zu finden sucht man fast direkt unter dem Ohr-läppchen des Patienten. Man tastet direkt zwischen Mandibulawinkel und dem Vorderrand des M.sternocleidomastoideus in die Tiefe. Da der Transversus ziem-lich druckempfindziem-lich ist, sollte dessen Palpation sehr vorsichtig und nur einseitig erfolgen. Man fühlt den Proc. transversus bei einer Lateralflexion des Kopfes zur ipsilateralen Seite deutlicher, da er dann dem palpierenden Finger entgegen-kommt.

Die Gelenkfortsätze der übrigen Wirbel findet man hinter dem M.sternocleidomastoideus. Segment für Segment tastet man nach kaudal, wobei es allerdings aufgrund der überlagernden Weichteile sehr schwer ist, die einzel-nen Segmente voneinander zu unterscheiden.

Der erste deutlich palpierbare Proc. transversus ist der von C7. An Th1 lässt sich dann sehr deutlich der Ursprung der 1. Rippe tasten.

Die erste Rippe versucht man nun nach ventral und lateral zu verfolgen, bis sie unter der Clavicula verschwindet. An der ersten Rippe setzen der M.scalenus ant.

und der M.scalenus med. an, die an der Bildung der beiden Scalenuslücken betei-ligt sind.

Die vordere Scalenuslücke wird gebildet aus dem claviculären Teil des M.sternocleidomastoideus und dem M.scalenus ant. Durch diese vordere Scalenuslücke verlaufen der M.omohyoideus, der vor allem beim Schlucken deut-lich wird, die V.subclavia (V.brachialis), der N.phrenicus, A. suprascapularis und A.

cervicalis superficialis.

Tastet man etwas weiter nach dorsal, spürt man die Pulsation der A.subclavia (A.brachialis), eine der Strukturen, welche durch die hintere Scalenuslücke ver-läuft. Die hintere Scalenuslücke wird gebildet aus dem M. scalenus ant. und dem M. scalenus med. Hierdurch verlaufen neben der A. subclavia noch der Plexus brachialis und der N. suprascapularis.

Lässt man den Patienten den Kopf in leichter Rotation heben, so sieht man sehr deutlich die beiden Anteile des M.sternocleidomastoideus. Genau in der Mitte des Muskels, an seiner Hinterkante, lässt sich das Punctum nervosum (Erb`scher Punkt) lokalisieren. Dies ist ein Punkt an dem vier Hautnerven aus dem Plexus cervicalis an die Oberfläche treten.

N. occipitalis minor (C2 – C3) N. auricularis magnus (C2 – C3) N. transversus colli (C2 – C3) Nn. supraclaviculares (C3 – C4)

Auf der ventralen Seite kann man aufgrund verschiedener Strukturen in etwa die Höhe einzelner Wirbelkörper lokalisieren. Der Angulus sterni liegt etwa auf Höhe Th4. Tastet man nach kranial, kommt man zur Incesura jugularis des Manubrium sterni, die auf Höhe Th2 liegt. Von dort aus tastet man weiter nach kranial in die Fossa jugularis, die aus den beiden sternalen Köpfen des M.sternocleidomastoideus gebildet wird. In der Tiefe befindet sich die Schilddrü-se.

Weiter kranial trifft man auf den ersten Teil des Kehlkopfes, den Ringknorpel (Cartilago cricoidea). Dieser ist etwa 0,5 – 1 cm breit und liegt auf Höhe von C6.

Direkt darüber tastet man einen schmalen Spalt, bevor man den unteren Teil des Schildknorpels (Cartilago thyroidea) spürt, der etwa in Höhe des Wirbels C5 liegt.

Der Schildknorpel wird aus zwei Knorpelplatten gebildet, die nach vorne einen

„Bug“, den Adamsapfel, bilden.

Oben auf dem Adamsapfel kann eine V- förmige Kerbe getastet werden, die etwa auf dem Niveau C4 liegt.

Tastet man etwas lateral der Mittellinie beidseits in den Zungengrund, trifft man auf das Zungenbein (Os hyoideum), an dem der Kehlkopf ligamentär und muskulär aufgehängt ist. Dieses wird besonders beim Schlucken deutlich, da es hierbei nach kaudal rutscht.

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