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AHRE+INDERKULTUR

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Biografie und Weltgeschichte

AHRE+INDERKULTUR

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29. August bis 17. Oktober 2004

Paul Gugelmanns poetische Maschinen sind Automaten der besonderen Art: Sie knattern, bimmeln, klirren, stottern und drehen sich - manchmal sogar im Takt zum Ticken der Uhren aus der Sammlung Kellenberger.

Die Sonderausstellung zeigt Unbekanntes aus der Uhren-sammlung im Dialog mit Gugelmanns mechanischen Objekten. Sie regt zum Entwickeln und Bauen eigener Maschinen an.

Workshops für Schulklassen:

Geeignet für Mittel- und Oberstufe Auskunft unter Telefon 052 267 51 36

Bis 3. Oktober 2004 flick gut

Weiterhin:

MATE R IALM USTE RSAM M LU NG

Mit didaktischem Material für den selbständigen Besuch mit der Schulklasse

Öffnungszeiten:

Di bis So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr Montag geschlossen

Öffentliche Führungen, Veranstaltungen, Öffnungszeiten Feiertage:

Siehe www.gewerbemuseum.ch oder Tel 052 267 51 36

Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14, 8400 Winterthur Telefon 052 267 51 36

e-mail gewerbemuseum@win.ch www.gewerbemuseum.ch

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weisungen an die Bildredaktionen zu machen.

Medienhistorischist es interessant, die Rolle von il-lustrierten Zeitschriften in den 40er- und 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts zu thematisieren. Die Zeit vor der Ver-breitung des Fernsehens gilt als das goldene Zeitalter des Fotojournalismus, waren doch Fotoreportagen in Nachrich-tenmagazinen die wichtigste Bildquelle für Millionen von Leserinnen und Lesern. Entsprechend gross waren Macht und Verantwortung der erfolgreichen Fotoreporter, die oft als einzige Augenzeugen die Welt über Kriegswirren und menschliches Leid informieren konnten.

Schliesslich kann die CD-ROM auch Anreiz geben für die medienpraktische Arbeitmit einer Schulklasse. Fotore-portagen über lokale Ereignisse und Fotoausstellungen können geplant und realisiert werden. Technische Fähig-keiten (Arbeit mit analoger oder digitaler Fotografie im La-bor oder am Computer) werden dabei mit kreativen Aus-drucksformen verknüpft – die Grenze zwischen medien-bildnerischen Aspekten und solchen der ästhetischen Bil-dung werden hier durchlässig.

In seiner museumspädagogischen Arbeit hat Marco Bischof gerade mit der handlungsorientierten Arbeit die schönsten Erfahrungen gemacht. In besonderer Erinne-rung bleibt ihm ein Projekt mit Kindern aus Kapstadt, Süd-afrika. Mit gesponserten Einwegkameras konnten die Kin-der einem Besuch des spanischen Königs Juan Carlos bei Nelson Mandela, der zufällig gleichzeitig in Kapstadt statt-fand, beiwohnen und die Persönlichkeiten aus nächster Nähe fotografieren. Die Bilder wurden dann im Rahmen der laufenden Bischof-Ausstellung gezeigt. In vielsagender Umkehrung zur Fotografie Werner Bischofs, der seinen Blick auf die lokale Bevölkerung richtete, lichteten hier für einmal Kinder aus einer armen Township die Grossen der Welt ab.

Werner Bischof. Leben und Werk eines Photographen, 1916–1954.

Marco Bischof, Tania Samara Kuhn, Carl Philabaum. 2004.

CD-ROM. Mac OS 8.6 oder neuer, OS X (classic); Windows 98, Me, NT, XP oder höher. CHF 50.–;

Bestellungen über www.wernerbischof.com.

Die CD-ROM enthält über 1000 Photos; 60 Minuten Videointer-views, zahlreiche Briefe, Skiz-zen, Tagebuchauszüge, Kon-taktbogen usw., die einen lebendigen Blick in die Welt Werner Bischofs gewähren.

Marco Bischof (Hrsg.)

Werner Bischof, 1916–1954.

Leben und Werk.

Bern: Benteli, 2004 (2. ergänzte Auflage) 255 Seiten. CHF 98.–

Dieses Standardwerk reprodu-ziert die wichtigsten Fotos sämtlicher Stationen von Werner Bischofs Leben in hoher Qualität. Ein Text von Hugo Loetscher sowie kapitel-weise Einführungen von Marco Bischof und Guido Magnaguano vermitteln die notwendigen Hintergrundin-formationen. Mit einer Kurz-biografie und Bibliografie.

Vorschau Bieler Fototage

Vom 3. bis 26. September findet im Rahmen der Bieler Fo-totage eine Ausstellung mit Bildern von Werner Bischof statt. An der Eröffnung wird die CD-ROM präsentiert.

www.jouph.ch/d/aktuell

aktuell

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Nelson Mandela und König Juan Carlos, eingefangen von einer Schülerin aus einer Township in Kapstadt – Marco Bischof ganz links im Bild

Weber, Agnes.

Problem-Based Learning: Ein Handbuch für die Ausbildung auf der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe.

Bern: h.e.p. Verlag, 2004. 248 Seiten.

€ 33.–; CHF 49.–.

Kein Autor, keine Autorin belletristischer Texte kommt darum herum, sich immer wieder mit den Voraussetzungen und Ergebnissen seines/ihres Erzählens ausei-nander zu setzen, sei es im direkten Publi-kumskontakt an Lesungen, in der heute so verbreiteten journalistischen Gattung der Werkstattgespräche oder – wie im Fall der 1947 in Trier geborenen Ursula Krechel – in einem eigentlichen Handbuch für alle, die schreiben wollen.

Die konkreten Erfahrungen, die Krechel während vieler Jahre vorab mit Studenten am Literarischen Colloquium Berlin gesam-melt hat, haben trotz einer grundsätzlich begrüssenswerten Systematisierung, wie sie von einem solchen «Handbuch» mit Recht zu erwarten ist, nichts von ihrer Fri-sche und Lebendigkeit eingebüsst.

Auch Leser/innen, die nicht unbedingt eine Gebrauchsanweisung für die Herstel-lung von Literatur suchen, sondern die sich vorab für die Hintergründe des Schrei-bens interessieren, kommen bei Krechel auf ihre Rechnung. Denn die Autorin weiss ihren eigenen Erkenntnisschatz als Schrift-stellerin immer wieder anhand treffender Beispiele zu verdeutlichen. Für Krechel steht ausser Frage, dass letztlich ohne Gespür für die Möglichkeiten des sprach-lichen Ausdrucks alles Theoriewissen über Erzählformen und -techniken Papier bleibt – die grösste Sünde, die angehende Auto-rinnen und Autoren begehen können.

Diese nach Möglichkeit zu vermeiden, ist Krechels besonderes Anliegen. Zwar bieten ihre vielen klugen Anregungen aus der Praxis noch keine Gewähr für das Gelingen eigener Erzählversuche, machen aber zumindest Hoffnung auf ein Lust und Glück verheissendes Tun. Und ein solches kann wohl allen, die sich mit Geduld und Ausdauer auf das Wagnis des Schreibens einlassen, eine schöne erste Belohnung sein. Georges Ammann

Konstruktivistisches Lernen ist seit ein paar Jahren in pädagogischen Kreisen ein hehres Ziel. Bei Umsetzungsversuchen liess es jedoch oft die Ansprüche an Lehrende und Lernende ins Utopische wachsen. In der Berufsausbildung häufen sich Untersu-chungen, die zeigen, dass der Transfer von der Theorie in die Praxis immer noch unbefriedigend ist. Eine Methode, wie konstruktivistisches Lehren und Lernen effizient umgesetzt und wie Praxis und Theorie zufriedenstellend miteinander ver-bunden werden können, liess bislang auf sich warten.

Agnes Weber bietet mit ihrem Handbuch für beide Probleme eine Lösung. Mit einer Fülle von Beispielen zeigt sie, wie die Methode des Problem-Based Learning (PBL) in den Ausbildungen verschiedener Be-rufsfelder eingesetzt werden kann. In der Schweiz wurde das Potenzial von PBL bis-her erst von wenigen Ausbildungsgängen wie z. B. dem Gesundheitswesen entdeckt und umgesetzt. Die Autorin bringt sowohl Erfahrungen aus dem Gesundheitswesen (Ausbildung von Berufsschullehrkräften, Entwicklungsprojekte etc.) als auch aus der Volksschulpraxis mit. Als Erziehungs-wissenschaftlerin kennt sie zudem die theoretischen Ausbildungsansprüche von beiden Feldern. Sie hat das PBL-Konzept weiterentwickelt und stellt verschiedene konkrete Beispiele für die Hochschule, für die Berufsausbildung und für die Ausbil-dung von Lehrerinnen und Lehrern zur Verfügung. PBL gesteht der Praxis eine eigene Kultur, eine eigene Logik und Spra-che zu. Anders als im herkömmliSpra-chen wis-senschaftlichen Denken ist im PBL-Ansatz die Theorie der Praxis nicht einen Schritt voraus und hat die Aufgabe diese «aufzu-klären», sondern sie bietet zusätzlich zu den Lösungsmöglichkeiten, die die Praxis auf ihrer Ebene bereithält, weitere

Erklä-rungen auf einer anderen Ebene an. Für die Entwicklung von Wissens- und Hand-lungskompetenz ist das Verstehen beider Logiken, beider Kulturen nötig.

Im Fokus der PBL- Methode steht das

«Problem». Dies entspricht den psycholo-gischen Erkenntnissen, dass Lernen vor allem in bedeutungsvollen Kontexten stattfindet bzw. in Situationen, in denen unser gewohntes Denken und Handeln nicht weiterkommt. PBL bearbeitet das Problem mit klar definierten Arbeitsschrit-ten, dem so genannten «Siebensprung». So wird Überforderung vermieden. Gleichzei-tig überantwortet PBL den Prozess der Wissensaneignung den Lernenden, die Lehrenden werden zu Lernbegleitenden.

Das Vorwissen der Lernenden ist wichtig;

es erscheint als Reichtum an Ressourcen, die im kollaborativen Lernen genutzt wer-den können. Die Studierenwer-den gehen von ihrem Wissen aus und konstruieren in der gemeinsamen Auseinandersetzung ihr Wissen neu. Das Lernen geschieht sozial, aktiv und selbstgesteuert. PBL-Lernende haben weniger Angst vor Neuem, weil sie erfahren haben, dass sie immer einen Weg zur Bewältigung der Herausforderungen finden.

Das vorliegende Handbuch bietet eine Grundlage für die Entwicklung eines ent-sprechenden Curriculums sowie eine Anleitung zur Konstruktion von Problem-aufgaben. Die Schlüsselinhalte und -ein-sichten, zu denen ein PBL-Modul führen soll, werden klar formuliert. Die PBL-Module haben Wissens- und Handlungs-kompetenzen zum Ziel und entsprechen formal den Forderungen des ECTS. Mit einer Problemaufgabe wird das Grobziel einer Modulwoche beschrieben. Mit den verschiedenen Typen von PBL-Aufgaben, mit E-Learning und evtl. mit Skills-Trai-nings werden die Kompetenzziele eines PBL-Moduls erreicht. Die Beurteilungskul-tur ist mit der PBL-LernkulBeurteilungskul-tur kongruent.

Die Qualität wird in einem PBL-Curriculum gesichert, entwickelt und evaluiert. Die Kosten für die PBL-Ausbildung und das Personal sind vergleichbar mit einer her-kömmlichen Ausbildung, aber die Raum-aufteilung verändert sich zugunsten der grossen ICT-Studienlandschaft, die im Zent-rum des selbstgesteuerten Lernens steht.

PBL bietet den Ausbildungen aller Stufen und allen Fachbereichen eine Perspektive, heutige Anforderungen erfüllen zu

kön-nen. Eva Hug

Krechel, Ursula.

In Zukunft schreiben: Handbuch für alle, die schreiben wollen.

Salzburg und Wien: Jung und Jung, 2003.

216 Seiten. € 19.80; CHF 33.90.

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Es gibt wohl kaum eine Wissenschaft, in der Medien gar keine Rolle spielen – sei es als Vermittlungsinstanz, als Träger kultu-reller Inhalte oder als technische Instru-mente kommunikativen und sozialen Han-delns. Mit Medien im engeren Sinn be-schäftigen sich vor allem zwei jüngere Dis-ziplinen: zum einen die Medienwissen-schaft, die als Text- und Kulturwissen-schaft analytisch-interpretativ sowie theo-retisch und historisch arbeitet, zum ande-ren die eher empirisch ausgerichtete Publi-zistik- und Kommunikationswissenschaft, die sich als Sozialwissenschaft versteht.

In seinerEinführung in die Medienwis-senschaftzeichnet Knut Hickethier einlei-tend die Entstehung und fachliche Ausdif-ferenzierung dieser neuen Disziplinen nach. In zwanzig klar strukturierten Kapi-teln werden wichtige Teilbereiche der Medienwissenschaft eingehend vorgestellt und zentrale Aspekte sowohl vor ihrem geschichtlichen Hintergrund wie auch als Gegenstand benachbarter Fächer disku-tiert. Mit Blick auf die technisch-apparati-ven Medien und deren Erzeugnisse – das heisst Texte im erweiterten Sinne von Kommunikationseinheiten oder medialen Artikulationen – werden in Teil II Grund-begriffe und Modelle wie Kommunikation, Zeichenhaftigkeit, Bild, Text, Fiktion, Genre oder Produktion und Rezeption eingeführt und erläutert. Teil III behandelt medien-übergreifende Konzepte wie Mediendispo-sitiv, Öffentlichkeit und Kultur und berührt damit Themen, die insbesondere für die Medienbildung von Belang sind. Teil IV widmet sich in Übersichten den Einzelme-dien Film, Fernsehen, Radio und Compu-ter/Internet und will zur problemorientier-ten Auseinandersetzung anregen. Teil V schliesslich greift methodologische Frage-stellungen auf und skizziert die wissen-schaftlichen Arbeitsfelder Medienanalyse, Mediengeschichte und Medientheorie.

Daniel Ammann

Der inhaltlich und formal äusserst attrak-tive Band ist das Resultat einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen einer Psychopä-dagogin (Mariapia Borgnini) und einer Foto-grafin (Giosanna Crivelli). Im schulischen Umgang mit Jugendlichen verschiedener sprachlicher und kultureller Herkunft, die in einer Integrationsklasse im Kanton Tes-sin einen Vollzeit-Italienischkurs besu-chen, entwickelten die beiden Frauen ein didaktisches Konzept, das auf vielfältige Weise den Einsatz und die Produktion von Fotos vorsieht. Dies erlaubt es den Jugend-lichen, auch ohne oder nur mit geringen Italienischkenntnissen, ihre Gefühle, Sor-gen, Hoffnungen oder Ängste differenziert mitzuteilen. Dadurch kann eine Basis von gegenseitigem Verstehen geschaffen wer-den, die den Sprung vom nichtsprachlichen zum sprachlichen Ausdruck erleichtert.

In ihrer Fotoarbeit wenden die beiden Autorinnen fünf Praktiken an, die eine umfassende und intensive Auseinanderset-zung mit dem Medium Fotografie erlauben.

Betitelt sind diese mit «Fotosprache», «Foto-collage», «Bücher ansehen», «Fotografie-ren» und «Sich fotografieren lassen». Über das Betrachten von künstlerischen Fotos und die eigenständige, reflektierte Produk-tion von Collagen und Fotos werden die Jugendlichen dazu animiert, Aspekte der eigenen Identität auszudrücken, Teile ihrer Vergangenheit oder Gegenwart zu bewälti-gen sowie in die Zukunft zu schauen. Fotos sind Plattform für nonverbalen Selbstaus-druck und bieten Anlass für sprachliche Äusserungen in der Zielsprache. So kann neben der Medienkompetenz auch die Per-sönlichkeit und die Sprachkompetenz ge-stärkt werden. Die Autorinnen bieten Workshops zu Fotoanalyse und den Foto-praktiken für Lehrpersonen in den ver-schiedenen Sprachregionen der Schweiz an.

Infos unter www.fotolife.ch.

Thomas Hermann

Im neuesten Band der um das internatio-nale Projekt VideoCulture entstandenen Ludwigsburger Beiträge zur Jugendkultur-forschung vergleicht die Autorin Selbstaus-sagen Jugendlicher mit von ihnen produ-zierten Videos und deren Inhalt. Es geht darum, Aussagen im «präsentativen»

Medium Video mit «diskursiven», sprach-lichen Äusserungen der Produktionsgrup-pen zu vergleichen. Dabei wird davon aus-gegangen, dass die in den selbst produzier-ten Videofilmen zum Ausdruck gebrachproduzier-ten Selbstbilder «über das hinausgehen, was die Jugendlichen in den Interviews artiku-lieren». Diese Hypothese fusst auf der Prä-misse, dass der Einfluss der (audio-)visuel-len, präsentativen Medien die Wahrneh-mung der Jugendlichen prägt und den Pro-zess ihrer Identitätsfindung massgebend beeinflusst. Neben Problemstellung und Gegenstand werden die wichtigsten Kon-zepte zu Selbstbild und Identität vorgestellt und aktuelle Daten zu Jugend und Medien zusammengefasst. Weiter wird auf voran-gegangene Studien zu Videoproduktionen von Jugendlichen verwiesen. Nach der Dar-legung des Forschungsdesigns werden im Hauptteil drei Fallbeispiele vorgestellt und ausgewertet. Bei der ersten Gruppe – Jugendliche einer Klasse für Körperbehin-derte – bestätigt sich die Hypothese: Die im Film gemachten Aussagen zur eigenen, durch die Behinderung eingeschränkten Situation sind expliziter als im Gruppenin-terview. Daraus schliesst die Autorin, dass das kommunikative Potenzial präsentativer Ausdrucksformen grösser ist als dasjenige von Gesprächssituationen. Diese Beobach-tung wiederholt sich im zweiten Beispiel, das formal an die Bildsprache der HipHop-Szene angelehnt ist, während im dritten Fall eine weitgehende Überschneidung der Aussagen festgestellt wird.

Thomas Hermann Hickethier, Knut.

Einführung in die Medienwissenschaft.

Stuttgart und Weimar: J. B. Metzler, 2003.

394 Seiten. € 24.95; CHF 40.–.

Borgnini, Mariapia; Crivelli, Giosanna.

Fotosprache: Eine didaktische Erfahrung mit ausländischen Jugendlichen.

Bellinzona: Casagrande, 2003. 112 Seiten.

CHF 47.–.

Witzke, Margrit.

Identität, Selbstausdruck und Jugendkultur:

Eigenproduzierte Videos Jugendlicher im Ver-gleich mit ihren Selbstaussagen.

München: kopaed, 2004. 414 Seiten.

€ 19.80; CHF 36.–.

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Als Erstes ist auf eine Westschweizer Stu-die zur Forschung an Pädagogischen Hochschulen hinzuweisen. Neben der dort gestellten Frage nach der Qualität und den Chancen dieser Forschung muss den deutschsprachigen Beobachter auch interessieren, ob die Einschätzungen in der Westschweiz sich mit unseren aus der Deutschschweiz decken. Mindestens in einer Hinsicht dürfte Übereinstimmung bestehen: Es besteht ein gewisser Koordi-nationsbedarf zwischen den entstehen-den PHs in der Einrichtung von For-schungsschwerpunkten.

Nicht weniger interessant sind die For-schungsergebnisse zur Sekundarstufe II bzw. zur Schnittstelle zwischen Schule und Beruf. Offensichtlich ist Bildung heute ein Gut, das nicht einfach mit Schulausbildung gleichgesetzt wird. Der pädagogische Streit um «life-long lear-ning» hat sich rein praktisch zugunsten dieses einst umstrittenen Konzeptes ent-schieden – auch wenn hier gendermässig noch einiges zu tun bleibt. Daneben lässt ein Beitrag hinter die Kulissen der Matu-ritätsreform von 1995 blicken. Es scheint nach den bisherigen Ergebnissen aus die-ser Studie, dass die Ideen der Reformer/

-innen langsam zu greifen beginnen.

Die Forschung an den pädagogischen Hochschulen und ihre Positionierung im Rahmen der schweizerischen Bildungs-forschung

Die neue Aufgabe, erziehungswissen-schaftliche Forschung zu betreiben, ist eine Begleiterscheinung des Umbaus der Institutionen der Lehrer/innen-Bildung in pädagogische Hochschulen (PH). Die hier vorgestellte Untersuchung fragt nach den gegenwärtigen und allenfalls zukünftigen Konturen der Forschung in den PHs und sucht sie mit einer Erhebung bei den PHs der Westschweiz zu beantworten. Dabei weist die Studie auf die Gefahr hin, dass eine zu vage definierte oder ungenügend koordinierte PH-Forschung die Schwächen der erziehungswissenschaftlichen For-schung in der Schweiz eher erhöht als

ver-mindert. Bei kluger Einbettung hingegen könnten die PHs zu privilegierten Stätten der Begegnung zweier Forschungskulturen, der eher akademisch und der eher praxis-und handlungsorientierten Forschung wer-den. Natürlich gälte es in dieser Zusam-menarbeit noch einiges auszuhandeln;

nach Ansicht der Autorin haben die PHs Trümpfe in der Hand, die sie nicht nur im Bereich der erziehungswissenschaftlichen Forschung in der Schweiz ausspielen könn-ten, sondern breiter, im Sinn einer Förde-rung neuer Wege der Erkenntnisproduk-tion, die offener und demokratischer sein könnten als die herkömmlichen. Die Auto-rin ist der Ansicht, die Bereitschaft der PHs zur Forschungszusammenarbeit mit ande-ren Institutionen leide vorerst noch an ungenügenden Qualitätskontrollen. Insti-tutionenübergreifende Forschung setzt die Bereitschaft voraus, ausser Haus definierte Massstäbe zu akzeptieren und die eigenen Forschungsergebnisse wie auch die erst in Arbeit befindlichen Projekte breit zugäng-lich zu machen.

Institution:École poytechnique fédérale de Lausanne, Observatoire EPFL Science, Politi-que et Société, rue de Bassenges 4, 1024 Ecublens (http://osps.epfl.ch/)

Kontaktperson:Jean-Philippe Leresche, prof., directeur de l’Observatoire

jean-philippe.leresche@epfl.ch

Übergänge zwischen Erstausbildung und Erwerbsleben

80’000 Jugendliche verlassen jährlich in der Schweiz die obligatorische Schule. Über den weiteren Verlauf ihrer Ausbildung weiss man wenig. Wie viele treten gleich in eine neue Ausbildung ein? Wie viele wechseln ein- oder mehrmals die Schule oder Lehre, bis sie ein Abschlusszeugnis in der Tasche haben? Solche Fragen sucht das Projekt TREE (für «Transitionen von der Erstausbildung ins Erwerbsleben») zu be-antworten. Rund 5000 Prüflinge bei PISA 2000 (die sich damals im letzten Pflicht-schuljahr befanden) werden über sieben Jahre hinweg wiederholt zu ihrem Werde-gang befragt. Die Ergebnisse der ersten Nachbefragungen (2001 und 2002) zeigen,

dass weitere Bildung nach Abschluss der Schulpflicht quasi zur Norm geworden ist:

Nur gerade einer von hundert Jugendlichen hat in den zwei Jahren nach Ende der Schulpflicht keine Form von Ausbildung zumindest versucht.

Institution:Erziehungsdirektion des Kantons Bern, Abteilung Bildungsplanung und Evalua-tion (BiEv); Service de recherche en éducaEvalua-tion (SRED, Genf; Ufficio studi e ricerche (USR), Bellinzona; ; bzw. TREE, c/o Abteilung Bil-dungsplanung und Evaluation; Sulgeneck-strasse 70, 3005 Bern, Tel. 031 633 83 51, (www.tree-ch.ch/)

Kontaktperson:Thomas Meyer, thomas.meyer@erz.be.ch

Arbeitsbedingungen, Belastungen und Ressourcen der Thurgauer Volksschul-lehrkräfte

Das Amt für Volksschule und Kindergarten erteilte im Dezember 2002 einer Arbeitsge-meinschaft zwischen der PHTG und dem Institut für Arbeitsforschung Zürich (iafob) den Auftrag zu einer Studie zu den Arbeits-bedingungen der Lehrer/innen. Die ersten Ergebnisse erinnern daran, dass der Be-rufsauftrag der Lehrpersonen Interpreta-tionsspielräume offen lässt, die sich in zwiespältiger Weise äussern können. Zum einen lassen sie Gestaltungsfreiheiten und Raum für Kreativität; zum anderen haben die Lehrpersonen oft das Gefühl, sie leiste-ten Arbeit, für die sie weder beauftragt noch entschädigt würden. Viele scheinen das auf die Dauer als Belastung zu erleben.

Auch die grossen aber uneinheitlichen Erwartungen an die Lehrer/innen aus dem engeren und weiteren Umfeld verunsi-chern. Ferner vermissen die Lehrpersonen Möglichkeiten zur Diversifizierung ihrer Berufslaufbahn; sie würden z. B. Optionen für Spezialisierungen begrüssen.

Institution: Pädagogische Hochschule Thur-gau (PHTG), Forschungsstelle Schulentwick-lung, Nationalstrasse 19, 8280 Kreuzlingen, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeits-forschung und Organisationsberatung GmbH (iafob), Zürich

Kontaktperson:Ernst Trachsler

Kontaktperson:Ernst Trachsler

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