• Keine Ergebnisse gefunden

Beschäftigtenentwicklung

Die Zahl der Beschäftigten ist in den vergangenen Jahren in der Schweiz in allen Raumtypen ge-stiegen – allerdings in unterschiedlichem Ausmass: So hat in den Agglomerationen und periur-banen ländlichen Räumen die Zahl der Beschäftigten zwischen 2011 und 2014 um jeweils rund drei Prozent zugenommen. Anders sieht die Entwicklung hingegen in den alpinen Tourismus-zentren aus: Dort ist die Zahl der Beschäftigten auf einem ähnlich hohen Niveau wie bereits drei Jahre zuvor.

Abbildung 10: Beschäftigtenentwicklung in den Sektoren I–III (Vollzeitäquivalente), 2011–2014

Grafik regiosuisse 2017. Quelle: regiosuisse 2017.

Branchenmix

Folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Beschäftigten in den Raumtypen.

99 100 101 102 103 104

2011 2012 2013 2014

Metropolräume

Agglomerationen und übrige städtische Gemeinden Periurbaner ländlicher Raum

Alpine Tourismuszentren Peripherer ländlicher Raum CH

Tabelle 38: Branchenmix nach Raumtyp 2014 – Schweiz

Sektor Metropol Agglom. Periurban Alp.

Tourism.

Peripher Total

Baugewerbe 6.7% 8.6% 11.5% 10.4% 12.1% 8.1%

Energie-/Wasservers. 0.5% 0.8% 0.8% 0.7% 1.7% 0.7%

Öffentlicher Sektor 22.0% 22.3% 17.2% 12.4% 18.1% 21.1%

Chemie/Pharma 2.0% 1.5% 1.6% 0.0% 0.6% 1.7%

Nahrungsmittel 1.3% 1.9% 4.0% 1.5% 3.0% 1.9%

Verkehr/Kommunikation 6.2% 5.2% 4.3% 7.8% 4.6% 5.6%

Übrige DL 12.2% 10.4% 7.1% 7.8% 6.2% 10.7%

Handel 13.2% 13.8% 11.7% 10.8% 8.5% 13.0%

Land- und Forstwirtschaft 0.9% 1.4% 10.0% 3.8% 11.4% 2.7%

Unternehmensbezog. DL 14.3% 10.0% 6.2% 5.6% 4.2% 11.5%

Übriger sekundärer Sektor 2.6% 4.4% 7.5% 2.1% 7.0% 3.9%

Finanzsektor 7.5% 4.4% 1.4% 1.5% 1.9% 5.5%

Investitionsgüter 6.2% 11.4% 12.7% 1.7% 13.7% 8.6%

Gastgewerbe 4.2% 4.0% 4.2% 34.0% 7.2% 4.8%

Total Branchen 100.0% 100.0% 100.0% 100.0% 100.0% 100.0%

Anteil Raumtyp 54.5% 26.0% 14.5% 1.8% 3.1% 100.0%

Basis: Beschäftigte in VZÄ nach regiosuisse Branchenaggregaten

Metropol = Metropolräume, Agglom. = Agglomerationen und übrige städtische Gemeinden, Periurban = Periurbaner ländli-cher Raum, Alp. Tourism. = Alpine Tourismuszentren, Peripher = Peripherer ländliländli-cher Raum

Grafik INFRAS. Quelle: regiosuisse 2017; eigene Berechnungen

Die wirtschaftliche Struktur der verschiedenen Raumtypen unterscheidet sich teilweise erheb-lich, wie der Branchenmix respektive der Anteil der Beschäftigten in den verschiedenen Bran-chen am Total der Beschäftigten verdeutlicht. Demnach ist der Anteil der BranBran-chen mit hoher Wertschöpfungsintensität (gemessen an der Wertschöpfung pro Arbeitsplatz) respektive die Produktivität umso höher, je urbaner der Raumtyp ist (regiosuisse 2017).

Abbildung 11: Branchenmix gegliedert nach Branchenproduktivität 2014 (Anteil der vollzeitäquivalenten Arbeitsplätze am Total der Beschäftigten in %)

Grafik regiosuisse 2017. Quelle: regiosuisse 2017

Ein Beispiel: Der Anteil der vollzeitäquivalenten Arbeitsplätze in dem als hochproduktiv einge-ordneten Finanzsektor lag in den Agglomerationen und übrigen städtischen Gemeinden im Jahr 2014 bei 4.4%, in den alpinen Tourismuszentren hingegen lediglich bei 1.4% (Durchschnitt CH:

5.5%). Gleiches gilt für die Chemie- und Pharmabranchen. Ihr Anteil lag in den Agglomeratio-nen bei 1.5%, in den Tourismuszentren ging der Anteil gegen null (Durchschnitt CH 1.7 %). Hin-gegen machte das Gastgewerbe, dem eine niedrige Produktivität bescheinigt wird, in den alpi-nen Tourismuszentren im gleichen Jahr 34% der gesamten Beschäftigten aus, in den Agglome-rationen hingegen nur 4.0% (Durschnitt CH: 4.8 %).

Zur Beurteilung des Produktionsniveaus des jeweiligen Raumtyps misst regiosuisse dem Bran-chenmix als Indikator eine zentrale Bedeutung zu. Für die wirtschaftliche Entwicklung einer Re-gion sei vor allem der Anteil hochproduktiver Branchen entscheidend (vgl. regiosuisse 2011a).

Wie sieht diese Verteilung im Einzelfall aus? Die beiden folgenden Karten illustrieren die Beschäftigtenanteile in der Schweiz am Beispiel der Spitzenindustrie sowie tourismusrelevan-ten Branchen. Dabei fällt auf: Je nach Region ist die Verteilung sehr heterogen. Grob gesagt

0%

CH Metropolräume Agglomerationen und übrige städtische Gemeinden Periurbaner ländlicher Raum Alpine Tourismuszentren Peripherer ländlicher Raum

Chemie/Pharma

an den Beschäftigtenanteilen von vergleichsweise hoher Bedeutung ist. Hingegen ist im eher ländlich geprägten Südosten der Schweiz der Anteil der Beschäftigten in tourismusrelevanten Bereichen von vergleichsweise hoher Bedeutung.

Abbildung 12: Anteil Beschäftigte in der Spitzenindustrie in %, 2014

Grafik regiosuisse. Quelle: regiosuisse 2017, BFS (STATENT)

Abbildung 13: Anteil Beschäftigte im Tourismus in %, 2014.

Grafik regiosuisse. Quelle: regiosuisse 2017, BFS (STATENT)

Eine ausführliche Übersicht zum Branchenmix aller Kantone und Raumtypen befindet sich im Annex dieses Berichts.

Neu geschaffene Stellen in neu gegründeten Unternehmen

Mit Blick auf die Zahl neu geschaffener Stellen in neu gegründeten Unternehmen war 2010 laut regiosuisse ein Rekordjahr. Seitdem ist die Entwicklung jedoch rückläufig. Als Grund werden von den Studienautoren die Finanzkrise und deren Auswirkungen genannt.

Ein Vergleich der Raumtypen zeigt: Die Zahl der neugeschaffenen Stellen in neu gegründe-ten Unternehmen pro 1'000 Beschäftigte ist in Metropolräumen am höchsgegründe-ten. Periphere ländli-che Räume und alpine Tourismuszentren schneiden hier hingegen unterdurchschnittlich ab.

Abbildung 14: Neugeschaffene Stellen in neu gegründeten Unternehmen pro 1’000 Beschäftigte, 2001–2012

Grafik regiosuisse 2017. Quelle: regiosuisse 2017.

Die Detailbetrachtung zeigt: Rund 80% der neuen Unternehmen wurden im Jahr 2009 in Metro-polräumen gegründet (regiosuisse 2017, 29). Gleichzeitig sei, so die Autoren des Monitoringbe-richts, die Neugründer-Dynamik in Tourismuszentren etwas geringer – eine Entwicklung die sich auch in jüngster Zeit widerspiegelt, wie die folgende Karte mit Blick auf das Jahr 2012 veran-schaulicht.

2 3 4 5 6 7 8 9

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Metropolräume

Agglomerationen und übrige städtische Gemeinden Periurbaner ländlicher Raum

Alpine Tourismuszentren Peripherer ländlicher Raum CH

Abbildung 15: Neu geschaffene Stellen (VZÄ) in neu gegründeten Unternehmen pro 1000 Beschäftigte 2012 (VZÄ), 2012-2014

Grafik regiosuisse. Quelle: regiosuisse 2017, BFS Statent

Demnach war im Jahr 2012 die Zahl neu geschaffener Stellen in neu gegründeten Unternehmen in Grossräumen um Zürich, Genf und Lugano verhältnismässig hoch (regiosuisse 2017, 85).

Insgesamt schliessen die Autoren der regiosuisse-Studie jedoch, dass die Dynamik des Un-ternehmertums abnehme. Die sei insbesondere im urbanen Raum der Fall, wobei sich hier die Entwicklung stabilisiere. Generell hätten neu gegründete Unternehmen in der Schweiz jedoch relativ hohe Überlebenschancen: Im Jahr 2012 waren rund 60% der Startups, die fünf Jahre zu-vor gegründet wurden, noch aktiv (regiosuisse 2017, 29).

Arbeitslosenquote

In der Langzeitbetrachtung ist die Arbeitslosenquote in allen Raumtypen der Schweiz gestiegen – allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau. Im direkten Vergleich zu den anderen Raumtypen weist der periphere ländliche Raum die niedrigste Arbeitslosenquote auf: Der Anteil der re-gistrierten Arbeitslosen gemessen am Total aller Erwerbspersonen lag hier im Jahr 2016 bei knapp 2.1%. In den Agglomerationen und übrigen städtischen Gemeinden betrug die Arbeitslo-senquote im gleichen Jahr hingegen rund 3.3%.

Abbildung 16: Arbeitslosenquote in %, 2000-2016

(Anteil der registrierten Arbeitslosen am Total aller Erwerbspersonen)

Grafik regiosuisse 2017. Quelle: regiosuisse 2017.

Innovationsverhalten der Schweizer Wirtschaft

«Als innovierende Unternehmen gelten Unternehmen, die in den vergangenen drei Jahren In-novationen in Form von neuen Produkten am Markt und/oder in Form neuer Produktionsver-fahren realisiert haben». So lautet die Definition von regiosuisse. Insgesamt kommt die Netz-werkstelle bei Betrachtung des Innovationsverhaltens der Schweizer Wirtschaft zu dem Schluss, dass dieses in den vergangenen Jahren abgenommen hat (regiosuisse 2017, 43).

Dabei handelt es sich um eine Entwicklung, die sich sowohl ausserhalb als auch innerhalb des NRP-Wirkungsbereichs abzeichnet, wie das folgende Diagramm aufzeigt. Demnach lag der Anteil der innovierenden Unternehmen im Jahr 1999 in beiden Wirkungsbereichen bei knapp über 60%, im Jahr 2015 hingegen jeweils nur bei rund 40%.

0%

1%

2%

3%

4%

5%

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Metropolräume

Agglomerationen und übrige städtische Gemeinden Periurbaner ländlicher Raum

Alpine Tourismuszentren Peripherer ländlicher Raum CH

Abbildung 17: Anteil innovierender Unternehmen, 1999–2015

Grafik regiosuisse 2017

Entsprechend unterschiedlich fallen die Resultate in den jeweiligen Grossregionen aus: Wäh-rend der Anteil innovieWäh-render Unternehmen in der Grossregion Zürich – trotz sinkender Ten-denz – vergleichsweise überdurchschnittlich ist, ist der Anteil in der Grossregion Espace Mittel-and deutlich unterdurchschnittlich.