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Ärztliche Stelle Röntgen

Im Dokument tätigkeitsbericht 2014 (Seite 61-64)

Die Bewertung der Qualitätssicherung erfolgte ent-sprechend des „Einheitlichen Bewertungssystems der Ärztlichen Stellen nach §17a RöV und §83 StrlSchV“ . Detaillierte Ergebnisse enthalten die Tätigkeitsberichte der einzelnen Fachkommissionen .

Der „Zentrale Erfahrungsaustausch der Ärztlichen Stel-len“ fand vom 13 . bis 14 .5 .2014 in Berlin statt . Es wur-den aktuelle Probleme aus der Tätigkeit der Ärztlichen Stellen Strahlentherapie, Nuklearmedizin und Rönt-gendiagnostik diskutiert, die sich aus der 2014 in Kraft getretenen überarbeiteten Richtlinie zur Durchführung der Qualitätssicherung bei Röntgeneinrichtungen zur Untersuchung oder Behandlung von Menschen und der Überarbeitung der „Richtlinie für Ärztliche und Zahn-ärztliche Stellen“, welche Anfang 2015 in Kraft treten wird, ergaben .

Im kommenden Jahr ist die Erweiterung des Prüfum-fangs der Ärztlichen Stelle RöV/ StrlSchV um die Prü-fung der Stabilität des Teleradiologiesystems geplant . Die Prüfung konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die Vollständigkeit der Datenübertragung (Datenvolu-men), Übertragungsdauer, Vorliegen der Genehmigung der Landesdirektion, Abnahmeprüfungen, Bezugswert-ermittlung und Konstanzprüfungen zu Teleradiologie und Bildwiedergabegeräten (Befundungsmonitoren) an den Orten der Befundung .

In einem gemeinsamen Treffen mit Vertretern des Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft, der Landesdirektion und der Ärztlichen Stelle wurde festgelegt, Mitnutzer von Strahlern zu-künftig deutlich mehr in die Prüfungen durch die Ärztli-che Stelle einzubeziehen .

Neben einer Umstrukturierung der Gebührenordnung hin zu mehr Differenzierung entsprechend dem Prüfauf-wand steht außerdem der konzeptionelle Umbau der Datenbank aller drei Fachbereiche an .

allGEMEIn

ÄRZtlIChE StEllE RÖV/StRlSChV

Dipl.-Ing. (Fh) Roswitha Cibis-Cebulla, Dresden, leiterin

Im Jahr 2014 überprüfte die Ärztliche Stelle RöV/

StrlSchV, bestehend aus zwei fest angestellten Mitar-beitern sowie 31 Ehrenamtlichen (24 Ärzte und sieben Medizinphysikexperten), insgesamt 183 Einrichtungen bezüglich der Einhaltung geltender Qualitätsstandards .

Der größte Arbeitsumfang fällt auf den Fachbereich Radiologie . Die Fachkommission Röntgen begutachtete Patientenaufnahmen aus 142 radiologischen Institutio-nen .

Neu eingeführt wurde die Überprüfung der Knochen-dichtemessanlagen . Die 2014 gegründete Beratungs-gruppe Osteodensitometrie hat im Auftrag des Säch-sischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr die ersten 18 Einrichtungen mit Schwerpunktle-gung auf die rechtfertigende Indikation, die Qualität und arbeitstägliche Kalibrierung der Knochendichtemess-anlagen überprüft .

Im Hinblick auf Strahlenschutz und der Zuverlässigkeit/

Genauigkeit der Messergebnisse gilt die DEXA/DXA (Doppel-Energie-Röntgen-Absorptiometrie) als DVO-leitliniengerechtes Standardverfahren .

PQCT/QCT-Messungen ([periphere] quantitative Com-putertomografie) sind aufgrund der deutlich höheren Strahlenbelastung nur noch in seltenen Ausnahmefäl-len, bei speziellen Fragestellungen, als primäre Diagnos-tik indiziert (wenn die DXA-Methode sowohl an beiden Hüften, als auch an der LWS nicht möglich oder verwert-bar ist, bei Metallimplantaten, schweren degenerativen Veränderungen, Spinalstenosen oder Aortenverkalkung) .

Die Fachkommission Strahlentherapie führte Vor-Ort-Begehungen in sieben strahlentherapeutischen Insti-tutionen durch . Bei drei Zusammenkünften der Fach-kommission Nuklearmedizin wurden Unterlagen von 16 nuklearmedizinischen Einrichtungen überprüft .

nUKlEaRMEDIZIn

Dr. angelika Wünsche, leipzig, Vorsitzende

Die Tätigkeit der Fachkommission Nuklearmedizin nach § 83 der StrlSchV wurde im Jahr 2014 kontinuierlich fortgesetzt . Durch die Übernahme der Leitung der Ärztlichen Stelle RöV/ StrlschV durch Dipl .- Ing . (FH) Roswitha Cibis-Ce-bulla zum 1 .1 .2014 als Nachfolgerin von Dipl .-Phys . Klaus Böhme wurde die personelle Besetzung der Ärztlichen Stelle wieder vervollständigt zur Erleichterung der Arbeit aller Beteiligten .

Alle Prüfungen werden unverändert ehrenamtlich durch die Fachkommission durchgeführt .

2014 wurden 16 Einrichtungen anhand eingesandter Unterlagen mit den in der Tabelle 1 dargestellten Ergeb-nissen geprüft, außerdem Nachforderungen von sechs Einrichtungen . Zwei Nachforderungen stehen am Jah-resende noch innerhalb der gesetzten Frist aus . Nomenklatur der Bewertung der geprüften Unterlagen:

Stufe 1: keine Mängel .

Stufe 2: geringfügige Mängel, Hinweise erforderlich Stufe 3: Mängel, verkürztes Intervall zur

Wiederein-sendung der Unterlagen nach sechs Monaten (erneut gebührenpflichtig)

Stufe 4: erhebliche Mängel oder Nichteinsendung trotz mehrfacher Anforderung, verkürztes Intervall zur Wiedereinsendung der Unterlagen nach drei Monaten (erneut gebührenpflichtig), gegebe-nenfalls bei schweren Mängeln, die Patienten gefährden, oder Verweigerung der Unterlagen-zusendung, Meldung an die zuständige Behörde .

Tabelle 1: Ergebnisse der Prüfungen 2014 von 16 Einrichtungen und 6 Nachreichungen

Beurteilung Anzahl + Nr.

1 4

2 12 (8 x Nachforderungen notwendig, die bisher 6x fristgerecht erfolgten, 2 stehen noch innerhalb der Frist aus, 6 Nachforderungen bestätigen die Voreinschätzung)

3 –

4 –

Die Stufen 1 und 2 entsprechen den gesetzlichen Anfor-derungen .

Die Stufen 3 und 4 mit schweren beziehungsweise schwerwiegenden Mängeln wurden 2014 nicht vergeben unter der Voraussetzung, dass die zwei ausstehenden Nachreichungen mängelfrei sind .

Damit ist die Qualität der nuklearmedizinischen Einrich-tungen in Sachsen konstant als gut und sehr gut einzu-stufen und wurde im Vergleich zum Vorjahr gesteigert . Bei Stufe 2 wurden Kleinigkeiten vergessen, die teilweise nachgefordert werden mussten . Die Nachforderun-gen bestätigten die zuvor getroffene Einschätzung der Stufe 2 (siehe Tabelle 1) .

aktivitäten 2014 außerhalb Sachsens im Rahmen der Ärztlichen Stelle

Es erfolgte die Teilnahme und Mitarbeit bei dem zentralen Erfahrungsaustausch der Ärztlichen Stellen mit Treffen in Berlin im Mai und im November . Wir beteiligen uns an der Sammlung der verabreichten Aktivitätsdosen bei den verschiedenen Untersuchungen für eventuell notwendige Anpassungen der diagnostischen Referenzwerte .

Ebenso arbeiten wir weiterhin bei der Verfeinerung ein-heitlicher Bewertungskriterien mit, um die Rahmenbe-dingungen für die Prüfungen der Ärztlichen Stellen nach StrlschV zwischen den einzelnen Bundesländern ver-gleichbar zu gestalten .

Künftige aufgaben

Die bisher erfolgreiche Arbeit der Fachkommission Nuklearmedizin wird kontinuierlich fortgeführt . Die Entwürfe einer überarbeiteten Richtlinie Ärztliche/

Zahnärztliche Stellen liegen vor und werden bei In-Kraft-Treten der Richtlinie die neue Grundlage der Arbeit der Fachkommission sein .

RÖntGEn

Dr. Volkmar hänig, Pirna, Vorsitzender

Die Fachkommission Röntgen konnte in diesem Jahr durch die Amtsübernahme von Dipl .-Ing . Roswitha Cibis-Cebulla wieder zu ihrer kontinuierlichen Tätigkeit übergehen .

In den regelmäßigen Sitzungen wurden 2014 Röntgen-unterlagen von insgesamt 142 Instituten überprüft . Dabei zeigt sich ein weiterer deutlicher Anstieg der in digitaler Form eingereichten Unterlagen . Er beträgt jetzt 84 Prozent . Insgesamt wurden 5 .773 Röntgen-aufnahmen vom Menschen hinsichtlich der Einhaltung der Qualitätskriterien entsprechend den Leitlinien der Bundesärztekammer für die Röntgendiagnostik und

die Computertomografie überprüft . Bei 332 Aufnahmen handelt es sich um pädiatrische Aufnahmen . Erfreu-licherweise konnten knapp 82 Prozent der eingereichten Aufnahmen ohne Beanstandung bewertet werden .

Eine fehlende beziehungsweise mangelhafte Einblen-dung musste bei circa 10 Prozent der Aufnahmen fest-gestellt werden . Außerdem wurden bei Einrichtungen, die noch mit Entwicklungsmaschinen arbeiten, gehäuft Filmverarbeitungsfehler registriert . Mängel bei der Bild-einstellung beziehungsweise fehlerhafte Aufnahme-parameter traten bei 3,5 Prozent der Aufnahmen auf .

17 Einrichtungen wurden rechenschaftspflichtig zur Mängelbeseitigung aufgefordert . Hier erfolgte in der Regel eine erneute Überprüfung nach drei bis sechs Mo-naten . Bei einer Einrichtung traten gravierende Mängel auf, sodass eine Meldung an die Landesdirektion er-folgte . Weiter und erfreulich rückläufig ist die Anzahl der Einrichtungen, bei denen eine fehlerhafte oder fehlende Anwendung der pädiatrischen Zusatzfilter bemängelt werden musste .

Bei der technischen Qualitätssicherung entsprechend den Normen DIN 6868 und PAS1054 traten, wie bereits in den vergangenen Jahren, gravierende Mängel nur in Ausnahmefällen auf . Damit entsprachen alle einge-setzten Röntgenanlagen dem geforderten technischen Niveau .

Erstmalig in diesem Jahr wurden Einrichtungen, die eine Osteodensitometrieanlage betreiben, in die Qualitäts-sicherung der Ärztlichen Stelle aufgenommen . Dabei wurden 18 von ca . 110 Einrichtungen geprüft . Zwei Ein-richtungen zeigten dabei erhebliche Mängel .

Im Jahr 2015 erfolgt eine Erweiterung des Aufgaben-bereiches der Ärztlichen Stelle beziehungsweise der Fachkommission Röntgen . Durch die zuständige Stelle (Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) wurden wir beauftragt, die teleradiologi-sche Übertragung von Bilddaten in die Qualitätssiche-rung einzubeziehen sowie die sogenannten Mitnutzer von Röntgen- und Osteodensitometrieanlagen sepa-rat zu prüfen . Dazu sind umfangreiche Maßnahmen in der Datenerfassung erforderlich, die eine Neustruk-turierung des EDV-Systems der Ärztlichen Stelle not-wendig machen .

Im Jahre 2015 tritt eine neue Richtlinie für Ärztliche Stel-len in Kraft . Über sich ergebende Änderungen werden wir zeitnah informieren .

StRahlEnthERaPIE

Prof. Dr. habil. Johannes Schorcht, Dresden, Vorsitzender

Die Tätigkeit der Fachkommission Strahlentherapie der Ärztlichen Stelle RöV/ StrlSchV bestand im Jahr 2014 in der Fortführung der turnusmäßigen Begehung der säch-sischen Strahlentherapieeinrichtungen .

Wie bereits in den Vorjahren wurde der Begehungsab-lauf den Einrichtungen vorab über die Sächsische Lan-desärztekammer zur Kenntnis gebracht . Die Bewertung der Einrichtungen erfolgte nach einem bundesweit ein-heitlichen Bewertungsmaßstab .

aktivitäten innerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Sächsischen landesärztekammer

2014 wurden sieben strahlentherapeutische Einrichtungen im Zuständigkeitsbereich der Fachkommission Strahlen-therapie der Sächsischen Landesärztekammer besucht .

Bestehende Mängel

In der Kategorie 4 (erhebliche Mängel) wurde kein Man-gel registriert .

Es wurde ein deutlicher Mangel (verwaltungstechnisch, ohne strahlentherapeutische Relevanz) entdeckt . Meh-rere geringfügige Mängel konnten vor Ort mit entspre-chenden Empfehlungen an die Anwender behoben wer-den .

Stand der Wissenschaft

Der Stand der medizinischen Wissenschaft ist in der Strahlentherapie eng an Investitionen in die Geräte-technik verbunden . In Sachsen wurde die Erneuerung der Gerätetechnik in den einzelnen Einrichtungen auch 2014 erfreulicherweise fortgesetzt . Für die Intensitäts-modulierte Strahlentherapie (IMRT) als das derzeitig modernste Therapieverfahren sind nunmehr in Sachsen flächendeckend die technischen Voraussetzungen ein-geführt . Allerdings wird dieses Verfahren in den Einrich-tungen unterschiedlich häufig eingesetzt . Die Ärztliche Stelle mahnte auch 2014 unter Hinweis auf das ALARA-Prinzip regelmäßig den Einsatz des Verfahrens an .

aktuelle Probleme

Stationäre Aufnahmen von ambulanten Praxis-Patien-ten wegen akuter Nebenwirkungen bei einer Strahlen-therapieserie sind nach wie vor im Krankenhaus Bautzen und Pirna sowie im MVZ Leipzig nur über Einzelgeneh-migungen und im Notfall möglich, da in den Kranken-hausplänen des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz keine Strahlenthera-piebetten für diese Krankenhäuser ausgewiesen sind . Hier wäre eine unbürokratischere Lösung als derzeit wünschenswert, die Sächsische Landesärztekammer wird diesbezüglich im Krankenhaus-Planungsausschuss intervenieren .

Generell war in allen Strahlentherapieeinrichtungen Sachsens auch 2014 die Anzahl von Fachärzten an der unteren Grenze der in der entsprechenden Richtlinie vorgeschriebenen Anzahl, jedoch zurzeit noch ausrei-chend . Infolge der knappen ärztlichen Besetzung leidet allerdings die Methodenvielfalt (zum Beispiel Wegfall der Afterloadingtherapie) .

Die Probleme der Zukunft sind:

»ausreichende Gewinnung von Ärzten, Physiker und MTRA zur Gewährleistung der Durchführung strah-lentherapeutischer Behandlungen entsprechend des Standes der Medizinischen Wissenschaft,

»bessere Verzahnung ambulanter und stationärer Strahlentherapie in einigen dezentralen Krankenhäu-sern .

Einschätzung

Die Tätigkeit der Fachkommission Strahlentherapie der Ärztlichen Stelle der Sächsischen Landesärztekammer wurde kontinuierlich fortgesetzt . Die zur Verfügung stehenden Behandlungsmethoden in den Strahlenthe-rapieeinrichtungen Sachsens entsprechen nunmehr flächendeckend dem Stand der Medizinischen Wissen-schaft . Gravierende Mängel der Kategorien 4 konnten nicht beobachtet werden . Als problematisch betrachtet die Kommission die auch in diesem Jahr festgestellte grenzwertige personelle Besetzung, welche die Gefahr von Unzulänglichkeiten in sich birgt .

Im Dokument tätigkeitsbericht 2014 (Seite 61-64)