. un dLan distvon besondererBedeutungfür die
Industria-I^
lisierung einesVolkes, da das Vorhandensein großer Städte nüteiner höherer und besserer Produkte bedürftigen
Be-I
völkerung die Konzentration der Nachfrage verwirklicht,
? InRumänienistvoneinerraschen Steigerung der
Bevölke-I rung in den Großstädten nicht zu sprechen; im Gegenteil
I ging dieEntwicklunglangsamvorsich. DerVergleich der
I
BevölkerungeinigerStädtein den Jahren 1859 und 1910,
n alsoinnerhalb eines halben Jahrhunderts, wird die
ange-/ deutete Behauptung veranschaulichen. Die Entwicklung
I war inden 6größeren StädtenRumäniens diefolgende
t inTausenden:
Jahre Bukarest Jassy Galatzi Braila Craiova Ploesti
1859 121 65 26 25 21 26
1910 293 79 66 60 45 48
19122) 338 75
—
57NurBukarestzeigteine durchschnittlicheVergrößerung von 3500 Menschenjährlich,alleanderen einenjährlichen Zuwachs von 300
—
900. In den letztenJahren scheinen sich dieIndustriezentren genauercharakterisierenzulassen.Die einen Städtenehmenzu,dieanderennehmensogarab.
Bukaresthatte 1910 293 000 Einwohner. 1912erlangt es 338000,sodannzeigt Ploesti, dieHauptstadt des petroleum-reichenBezirks,einenZuwachsvon(1910)48 000 auf 57 000 (1912). AndereStädte, wiez. B. Jassy, zeigen eine Ab-nahmevon79000auf75 000 (1912). Diese Zahlen bewei-sen, daßinden rumänischen Städten außer Bukarest noch keine große Nachfrage nach Industrieerzeugnissen vorhan-denseinkann.
DieBehauptungwirdersichtlicher,wennwirRumänien miteinemIndustriestaat vergleichen,z.B, mitDeutschland.
1)AnnarulStatistikalRomaniei1912,S.18.
2) StatisticaanualaaRomaniei peanul1912,S.3.
I
—
52—
Letztereshateine9malgrößere Bevölkerung als
Rumä-nienund besitzt20mal mehr Gemeindenmit über 10 000 Einwohnern als Rumänien, außerdem 45 Städte mit über 100 000 Einwohnern,während Rumäniennur1aufzuweisen hat.Diesisteineder wichtigsten Ursachen,
warum
sichdie nimänische Industrie nicht ohne Begünstigung entwickelt hatundnichtentwickeln konnte,weil nicht eine aus der Konsumtion,alsodem
Bedarf,sichergebende Notwendigkeit vorhanden war, sondern rein Produktionsrücksichten und besonders handelspolitischeGründedieverfrühte Industria-lisierungdesLandesbewirkt haben.Immerhin entsteht infolge der Bevölkerungszunahme und ihrer teilweisenKonzentrationin den Städten, sowie zufolge der Ausbildungdes Staatswesens mit seinem Mili-tär-und BeamtenstandeineKonzentrationund Vermehrung der Bedürfnisse. Heute sinddieGroßstädte die größten Konsumtionszentren und Handelsstädte. Hier spielt die wichtigste Rolle die Tatsache der Agglomeration. Diese wird bedingt zunächst durchdiegeographischenVorzügeim weitesten Sinne des VC^ortes, sodann durch die historisch-politischenund damit zusammenhängend die wirtschaft-lichenVorzüge. ,,DerwachsendeMachtbereich des Staates machtdieHauptstädte zuimmerwichtigerenOrganendes gesamtennationalen Lebens; das moderne Verkehrswesen fandinden Zentren desLandesseinenatürlichen Ausgangs-punkte; dasBankwesender Großstädteerlangte das Über-gewicht innerhalb der ganzen Volkswirtschaft““). Nach
Sombart
sollendieVorzüge der Großstadtfür den ge-werblichen Unternehmer folgendesein;1.NähedesHandels undder Kreditunternehmungen, 2. Sicherheit, hochqualifizierteArbeiter zufinden, 3. Nähe der wissenschaftlichen und technischen
Hilfs-kräfte,
4. AngebotbilligerArbeitskräfte^).
1)StatistischvsJahrbuchfürdas Deutsche Reich1912,S.8
—
9.2) Otto Schwarzschild, die Großstadtals Standort der Gewerbe,S.729. ConradsJahrb.III.Folge,33,Bd., 1907.
3)BeiSchwarzschild.
53
Es verwirklicht sich die höchste Konzentration des Stadtwesens Rumäniens,dankderzentralistischen Verwal-tungsorganisation, in der Hauptstadt Bukarest. Für die Entwicklung der Stadt BukarestwarzuerstvonWichtigkeit, daßsiedurchdieentstandene Straße nachGiurgiu, einem Hafenan der Donau, einedirekte Verkehrsader mit den türkischen Ländern bildete, sodann, daß hier die Nieder-lassung der türkisch gesinnten Herrscher erfolgt ist’).
Gleichzeitig befindet sich hier das Hauptquartier des 2.Armeekorps (in ganzRumäniengibt es5Armeekorps), wie derWohnsitzallerBeamten derMinisterien,des Zen-tral-Postamtes, der öffentlichen Unterrichtsanstalten usw.
Demzufolgealsowerdenwirauchhier diehöchste Konzen-trationdes inländischenMarktesfinden;infolgedessen wird sich dieAnziehungskraft des inländischen Absatzes
am
stärksten betätigen. Denn,,derinländischeAbsatz verlangt eine möglichst zentrale Lage,von der aus dieGesamtheit derInlandsmärktemitder verhältnismäßig geringsten
Mühe
erreichtwerden kann-). InderTat weicht Bukarestnicht vielvon der geometrischen Mitte desLandesab. Esistder Punkt, derdieStreckevonNordennach Süden, wie der von Osten nachWestenderWallachei durchschneidet. 1902=^) waren in Rumänien im ganzen 625 Fabriken im Betrieb.
Davon waren195 Fabriken,d.h. 31"/,„ inBukarestangelegt.
Siebeschäftigten15618 ArbeiterundAngestellte,d.h. un-gefähr40"/„allerinder GroßindustrietätigenPersonen.
Jassy
besitzt 27 Unternehmungen, d. h. 4,4"/,,,Craiova
18, d. h.3"/,„B
rai1a 25, d. h. 4"/,„G
a1atz 37,d.h.6"/o,P1o est i31,d. h.5"/,,allerimLandetätigen gewerblichenGroßunternehmungen.Insgesamt befindensich inden6angeführten Städten62,4"/,,aller tätigenFabriken.Die wichtigsten primären Bedürfnisse sind: Nahrung, Wohnung,Kleidung.Es entstehn Konservenfabriken, Zucker-fabriken, SpiritusZucker-fabriken, Papierfabriken,Ziegeleien, Holz-sägereien,Mühlen. Letztere3Kategorien von Industriensind
54
I)
h ‘
I! i
schonälterenDatums,inder
Form
des gewerblichen Lohn-werks,wieschoninder Einleitunggezeigtwurde, entstanden.IhrallmählicherÜbergangindieFormdes Fabrikbetriebes istschwerinsicherenZahlen zuerfassen,da vor der 1901/02 stattgefundenenEnquete noch keine regelmäßige Statistik geführt worden ist.
Von
denjenigen Industrien, die von AnfanganinderForm
des Fabrikbetriebserscheinen, findetman
hierunddaeinigeAngaben, Außerden schon erwähn-tenstaatlichenBetriebenexistierten1886')anindustriellen Etablissements im Lande über 30 Bierbrauereien. Diese warenmeistimBesitzvon Deutschen. DerArztHerlitz“) errichtete1793eine Bierbrauereiin Jassy; JohannTimpel aus GothainVerbindungmitanderen Deutschen dieerste Bierbrauerei inBukarest und der ÖsterreicherAlexander Dos1816eine inRoman. 1840•*)findetman
in Falticeni die Lederfabrik vonAdam
Arndt, inBukarest diejenige von Matei Constantin. Die Produktion dieser Fabriken be-schränktesichaufdieHerstellungvongrobemLeder meist fürdieBauernschuhbekleidung (Opinci). 1865^) wirddie erste„GesellschaftfürBasalt undKeramik", 1869die Fa-brik fürTerrakottaöfen von H.Weigand,beideinBukarest, gegründet.—
DieersteTuchfabrikwar schon 1766inder Moldau von PrinzGrigore Ghica gegründet. Sie arbeitete mitPolen aus der Bukovina. DurchdenAusbruchdes rus-sisch-türkischenKriegesistsieuntergegangen. Inder Wal-lacheiistdieersteTuchfabrik 1766 entstanden,seit1769in Bukarest tätig.—
Die Bücherindustriewar durch die Be-mühungen desJ.V. SocecuinallenihrenZweigen organi-siert.—
Dieswaraberauchbiszu den 80er Jahren beinahe alles.c) Eine einfache neue Konzentralion ermöglicht das
Ausland,
welchesdiebodenständigen Produktebenötigt, seiesinunverarbeitetem oder verarbeitetem Zustand. Im ersteren Falleentstehen dieHolzsägereien und Getreide-mühlen, undfürderen TransportbedürfnissedieIndustrien1)R.Berg n er,a.a.0,,S.386.
2) Kaind1,GeschichtederDeutscheninden Karpatenländern, Bd.II.S.426.
3) Studiusirapoarte asupra industriei mari,1907,S.57.
4) Studiu,ebenda,S.19.
derStrickeundSäckealsdienendeIndustrien. Imzweiten FalledieRohöl verarbeitenden Industrien, also die Petro-leum-Industrie.
DieAusfuhrwerteeiniger wichtigerErzeugnissekönnen unsdavoneinBild geben. Eswurdenz.B.1909ü:
Holzund Holzgegenständen. . .ausgef. inW.von 29,4Mill.L.
Petroleum und dessen Derivaten t
«
,,Jeder ausländische Absatzaber, zumal wenn er auf
dem
Seewege stattfindet,muß
dieIndustrie an die Peri-pherie des Wirtschaftskörpers locken"^). Der Anziehungs-kraftdesAbsatzmarkteskannaberdiejenigeder Rohstoffe entgegenwirken.Wie
verhaltensichdieAnziehungskräftefür dieHolz-, Petroleum-,Mehl- undLederindustrie?DieerstenbeidenArten können
vom
Bodennicht los-gelöstwerden,weil beiihnen der Rohstoffbezugdie Haupt-sacheist,wenigstensfür dieGewinnungdesRohölsunddes Bauholzes. Die Mehlindustrie hatdieWanderung bereits durchgemacht. Die größten Mühlen Rumäniens befinden sich indem
HafenBrailaundsindzumgroßenTeilaufdie Ausfuhrangewiesen. DerVorteil,dersichdadurchfür dieam
HafensichbefindendenMühlenergibt,istsogroß,daß dieimInlandetätigenMühleneineTarifermäßigung bean-spruchen,um
aufdem
Auslandsmarktkonkurrenzfähig zu sein. Folgende Zahlen illustrieren das Behauptete. 1907 wurdeanWeizenmehl26,4 Mill.kgausgeführt. Daran be-teiligten sich dieMühlenausBrailamitungefähr14 Mill. kg, d.h.mitmehralsSOV,,:im weiterenAbstandBukarest mit 6Mill. kg, sodann Giurgiu, eine nicht weit entfernt von Bukarest gelegene Hafenstadt, mit2 Mill kg. Dasselbe Re-sultat ergibtsich,wennman
die fürden inländischen Kon-sum mitderjenigen für den ausländischenKonsum
produ-1)AnuarulStatisticalRomaniei1912,S.344, 353, 325, 333.
2)Statisticaanuala 1911,S.14.
3)Statisticaanuala1912,S.20.
4)H,
Schumacher,
a.a.0.,S.413.I
t
—
se-zierte
Menge
vergleicht. 1907wurde von den größeren Mühlen Rumäniens263,5 Mill. kgMehl gemahlen. Davon gelangten zurAusfuhrnur26,4 Mill. kg, d.h.IO'’/,,. Es be-teiligen sichdiewichtigstenExportzentren wie folgt:In
B
rai1awerden von 47,6 Mill. kg produzierten Mehls 33,9 für den inneren, 13,7 für den ausländischen Markt abgesetzt. Somit gelangen ungefähr30'7(, zur Aus-fuhr. InBukarest
wurden190776,8 Mill.kgMehl pro-duziert, davon72,4Mill. kg für den innerenund nur 4,4 Mill.kg fürden ausländischen Markt, tl. h.in Prozenten ausgedrückt, es wurden nur 6"/,, ausgeführt. InG
iur -g1u gelangenvon8,8 Mill.kg produziertemMehl2 Mill. kg, d. h. 22‘7o)zurAusfuhr.ZurBildungeinesnationalenMarktesträgtendlich bei dieBeseitigung der ausländischenKonkurrenz durch
C.
Übergang zum Schutzzoll.
Diestaatliche Wirtschaftspolitik trägt insofernzurBildung eines natio-nalenMarktesbei,alsder nationaleMarktden inländischen Produzentenvor ausländischerKonkurrenz gesichertwird.Bis1875 herrschteim europäischen Handelsverkehrfast ausschließlichder Freihandel.Seitdembegannfür dieganze Welt eine neueEpoche desSchutzzolles. Diese Entwick-lungstehtimZusammenhangmit derVerschiebung der Ver-sorgungWesteuropas mit Lebensmitteln.
Die großen Agrarstaaten, hauptsächlich Nordamerika undRußland, beginnen Westeuropa, besonders England, mit Getreide zuversorgen. Infolge der überseeischen Konkur-renzwurdedasVerlangen nach Schutz der landwirtschaft-lichenProduktionlaut.SowohlDeutschland wie auch Frank-reichhattenEnde der 70erJahreZölleaufGetreide und Vieheingeführt. Österreich-Ungarn schloßsichder Bewe-gungan^). AlsDeutschland zu Beginn der 80er Jahreseine Grenzen gegen die Vieheinfuhr aus Österreich-Ungarn sperrte,gingletztererStaatingleicher V^eisegegen
Rumä-nien vorunterdem
VorwandeinerGefahr der Seuchenein-schleppung.1)Sch
m
o11er,Grundriß,Bd.IIS.624.2)Grünberg, Die handelspolitischenBeziehungen Österreich-UngarnszuRumänien,S.112.
1
Die FolgewarfürRumänieneinevollständige Zurück-drängung derViehausfuhr. Inden Jahren 1871
—
75hatte dieletzterenach Österreich-Ungarn ungefähr 14 Mill. Lei betragen,1878wardieAusfuhrschon auf 24Mill.Lei ge-stiegen. 1881betrugsienurnoch etwa3'.,Mill.Im nächst-folgenden Jahrehörtesie fastgänzlich auf H- Die Folgen des 1875er Vertragesauf die industrielleProduktion haben wirschon aufSeite33hervorgehoben. Somit erklärtsich dieUngeduld, mit derRumäniendenAblauf des Vertrages abwartete. 1885wurde Rumänien vondem
Vertrag mit Österreich-Ungarnfrei. Gleichim nächsten Jahre,am
17./29.Mai 1886, wurdeanstelle des Vertragstarifs, der bis dahin gegoltenhatte, einautonomer Zo111arifaufgestellt.
Von
jetztanwußteRumänienseineeigenen Interessen zuwahren und seinHauptaugenmerk aufden Schutz der nationalen Arbeit zulenken. Durchdenaufgestellten Zoll-tarifwurden nun209Warenartengeschützt,nämlich“):
22WarenartenmiteinemZollinH.von 50bis00oc 31 alleübrigen unter 10^o
Diesehohe VerzollungwarfürÖsterreich-Ungarn sehr ungünstig. Denn obwohldieGesamteinfuhrRumäniens ge-stiegenwar,sankdieAnteilnahmeÖsterreich-Ungarns ge-waltig. Nachstehende Tabelle'Jgibteinen deutlichen Über-blick.
1876—1885 215.5 75.5 35.0 1882 1886 224.3 75.0 33.4 1886—1890
1
265.6 19.0 7.1
1)Grünberg,ebenda, S.113.
2)Baicoianu,CatevaCuvinte,S.36,12.
3)Grü n b er g, a.a.0., S.119,
58
(
(
I I
Für Rumäniendagegen war der Erfolg günstig. Die Mehleinfuhr’) sankvon4 Mill.kg vor 1886auf 3500 kg.
DerSeifenimportvon258'000kgauf3200kg,die Stearin-kerzenvon 700 000 kg auf 211000. Besonders aber übte dieneue Handelspolitikeine günstigeWirkungauf dieLeder-industrie aus. Vor 1886wurdeneinheimischeHäute nach Österreichversandt,
um
siedannspäteralsösterreichisches fertigesFabrikatinRumänieneinzuführen.Von
1,2Mill.kg eingeführtemgegerbtem Lederim Wertevon8 Mill. Leisank dieEinfuhr auf400 000 kg imWertevon2 Mill. Lei. Die Einfuhrvon Bauholz betrug 1884/85 150Mill.kgim Werte von7,6Mill. Lei,1890 nur noch 25Mill.kg. Die Einfuhr aus Österreich sankalso durchschnittlichum
50'7(i;dasselbe galt fürPapier,Petroleumundanderes mehr. Im allgemei-nensankdieEinfuhr der im Inlande herstellbaren Industrie-artikelvon 42 auf 20Mill. Lei. Infolge diesereingetretenen Verschiebungundunterdem
Schutz desautonomenTarifs, wie des Industrieförderungsgesetzes, konntesich die rumä-nischeIndustriebesser entwickeln. DerFiskus wurde da-durchnicht geschädigt. ImGegenteilwuchsendie Zollein-nahmenvonrund 16 Mill. Lei 1884/85auf23 Mill. Leiim Jahre 1889/902).Nurerwähntseihier,daßindieserZeit,nämlich1887, auch das Industrieförderungsgesetz beschlossen wurde. Wir
kommen
imnächsten Kapitelausführlicherdarauf zurück.Nun kam
das Jahr1891.Dasneue Kabinett warfdem
frühe-renvor,eshättevielzugroße,sogar übermäßigeZollsätze auferlegt, daßder 1886aufgestellte Tarifbloßein Kampf-mittel,keininnormalenZeitenanwendbarerTarifsei. Es wurdeeineKommissionmitderAufgabe, denTarifgenauer zu prüfenund umzugestalten, ernannt. Den Vorsitzüber-nahm
Peter Carp, einer der bedeutendsten Staatsmänner desKönigreichsRumänienin letzterZeit. Die einleitenden Worte, mit welchen der Vorsitzende der parlamentarischen Zollkommission den Bericht an dieRegierung begleitete, gebeneingetreues Bild derderzeitinRumänienherrschen-3
1
1)Baicoianu,CatevaCuvinte,S.22
—
25.2)Baicoianu,ebenda,S.26.
59
den handelspolitischen Stimmung. Einige Sätze sind für unswichtig :
,,KeinLandkann, wenn esnicht wirtschaftlichenund moralischen Schaden leiden soll, aufgleichmäßige Entfal-tungseinerProduktionskräfteverzichten. Auch Rumänien darf sich bei BezugderindustriellenProdukte nicht aus-schließlich von der Tatsache der größeren Billigkeit der auswärtigen Bezugsquellen ohne Rücksichtauf dieheimische Arbeitleiten lassen.
,,Auchheutenochist dieindustrielle Betätigungzwar nicht befriedigend,dochläßt sichimmerhineinegrößere Be-wegungauf
dem
Gebiete derIndustrie konstatieren,welche heute ehereineFeststellung darüberermöglicht,wo
undin welchem GradederZolltarifdernationalen Arbeit unterdieArme
greifenkann. Erhöhte Einfuhrzölle als bishersind nurinBezug aufsolcheObjekte festgesetzt, deren Erzeu-gung im Inlande bereits begonnen hat. Diese Erzeugung wird einen größerenAufschwung nehmen, wenn siein die Lage versetzt wird, mit der gleichartigen Produktion des Auslandes zu konkurrierenundden inländischenMarkt zu erobern."Infolge desGutachtens derKommissionwirdein auto-nomerGeneraltarif (1891) aufgestellt, dersich durch zwei besondereZügecharakterisierenläßt:
1.Einerseits durch den Schutz der Gewerbe,dieschon
vom
1886erTarifgeschützt waren,2. andererseitsdurchdieAufstellungeines fürdie an-deren
Waren
gültigen Minimaltarifes.Am
21. Oktober 1893wurde der deutsch-rumänische Handelsvertrag geschlossen, der uns im wesentlichen die Freiheit für185 Zollsätzenahm, aber dazwischen waren auch genugschutzzöllnerische Zollsätze,um
einergewissen Zahl von FabrikendieMöglichkeit der Entstehungunddes Fortbestehensgewähren zu können. Dieser Vertrag, der bestimmendfür allespäter abgeschlossenen Handelsverträge Rumäniensward,solltebis 1903 dauern. 1904wurdeeine1)Bei
Moritz
Ströll, Die HandelspolitikderBalkanstaaten 1892 (Sehr,desV.f.S.P.3.Band],S.24—
25.60
neue handelspolitische Richtung durch den neuenZolltarif^) eingeleitet,der1906inKrafttrat.
Zusammenfassend charakterisiert
Schmoller
dieHandelspolitik Rumäniens: ,,Wenn das junge Königreich Rumänien seine freihändlerischeEpoche, die zugleich die ZeitseinerAbhängigkeitund AusbeutedurchEngland und Österreichwar, 1886 durch einen