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Mehr MINT-Lehrer für DeutschlandPrognose zum MINT-Lehrerbedarf und zur Bedarfsdeckung in den Sekundarstufen I und II am Beispiel Nordrhein-Westfalen

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IMPULSE

Mehr MINT-Lehrer für Deutschland

Prognose zum MINT-Lehrerbedarf und zur Bedarfsdeckung in den Sekundarstufen I und II am Beispiel Nordrhein-Westfalen

Rund 45 Prozent aller MINT-Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen in Nordrhein-West- falen haben heute das 50. Lebensjahr bereits überschritten. Bis zum Jahr 2025 wird etwa die Hälfte dieser Lehrkräfte – überwiegend alters- bedingt – aus dem Schuldienst ausscheiden.

Damit vergrößert sich der schon heute beste- hende Mangel an Fachlehrern für den mathema- tisch-naturwissenschaftlich-technischen Unter- richt noch einmal deutlich.

Diese Situation wirft Fragen auf: Bildet Deutsch- land genug MINT-Lehrkräfte aus, um den künf- tigen Bedarf zu decken? In welchen MINT- Fächern werden in Zukunft besonders viele Lehrkräfte fehlen? Ist die Lage in Nordrhein- Westfalen symptomatisch für die Situation in den anderen Bundesländern? Und welche Lösungsansätze könnten Abhilfe schaffen?

Diesen Fragen ist der Bildungsforscher Pro- fessor Klaus Klemm im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung nachgegangen. Das Ergeb- nis ist eine Prognose zum Lehrerbedarf in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) an allge- mein bildenden Schulen der Sekundarstufe I und II bis zum Schuljahr 2025/26 für das Land Nordrhein-Westfalen.

Die Ergebnisse auf einen Blick

In Nordrhein-Westfalen wird sich die Zahl der Lehrkräfte mit Lehrbefähigung in einem MINT- Fach bis 2025/26 durch das Ausscheiden aus dem Schuldienst in etwa halbieren: von heute rund 52.000 auf dann knapp 25.000.

Bis zum Schuljahr 2025/26 halbiert sich die Zahl der derzeit an allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe I und II tätigen MINT-Lehrkräfte auf knapp 25.000 – Nachwuchs deckt den künftigen Bedarf nicht – Vor allem in den Fächern Technik, Physik und Chemie werden zu wenig Lehrkräfte zur Verfügung stehen – NRW-Ergebnisse auch übertragbar auf andere Bundesländer

FOTO: LUMINAIMAGES/SHUTTERSTOCK.COM

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In den Jahren bis 2025 wird – wenn die Zahl der Hochschulabsolventen in den MINT- Fächern nicht deutlich steigen wird – der Ein- stellungsbedarf in NRW in keinem der MINT- Fächer komplett gedeckt.

Unterrichtsfach Bedarfsdeckungsquote

Biologie 93%

Chemie 47%

Informatik 25%

Mathematik 94%

Physik 35%

Technik 10%

Die NRW-Nachwuchsproblematik lässt sich auf andere Bundesländer übertragen – besonders stark ist sie in den neuen Bundes- ländern ausgeprägt.

Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, schlägt Professor Klemm folgende Lösungsan- sätze vor:

Die Zahl der in MINT-Fächern ausgebildeten Lehrkräfte muss steigen. Dazu muss laut Pro- fessor Klemm:

die Zahl der Studienanfänger insgesamt steigen.

der Anteil der Studienanfänger im MINT- Bereich wachsen.

die Abbrecherquote bei den MINT-Lehr- amtsstudierenden sinken. Dies kann laut Klemm vor allem durch eine Erhöhung der Qualität in der Lehre und eine verbesserte Beratung und Betreuung vor und während des Studiums gelingen.

der Anteil junger Frauen in den MINT-Lehr- amtsstudiengängen steigen. Vor allem in den Fächern, die bei Frauen bislang nicht im Fokus stehen, wie beispielsweise Infor- matik, wo der Anteil an weiblichen Lehrkräf- ten bei nur 25,6 Prozent liegt.

Die vorhandenen MINT-Lehrkräfte müssen optimal eingesetzt werden. Nicht alle Lehr- kräfte mit Lehrbefähigung in einem MINT- Fach werden tatsächlich im entsprechen- den Fachunterricht eingesetzt. Im Schuljahr 2012/13 reichten die Quoten der in ihrem MINT-Fach eingesetzten Gymnasiallehr- kräfte von nur 70,6 Prozent bei Informatik- lehrern bis hin zu 91,8 Prozent bei Mathema- tiklehrern. Die Gründe für diese - angesichts des Ausmaßes fachfremd erteilten Unter- richts – niedrige Fachlehrerauslastung lie- gen u. a. in der Schulorganisation (Stunden- plangestaltung), aber auch in dem derzeit praktizierten Rekrutierungsverfahren von Lehrkräften. So gibt es je nach Schule nicht nur eine Unter-, sondern zum Teil sogar eine Überversorgung mit MINT-Lehrkräften.

Zur Möglichkeit, durch Anwerben von Lehrkräf- ten aus anderen Bundesländern den Mangel zu beheben, verweist Professor Klemm auf zwei Hindernisse: In vielen Ländern besteht ebenfalls ein MINT-Lehrermangel und es liegen landes- weite Besoldungsunterschiede vor, so dass es im Bereich der Mangelfächer mit einer Konkur- renz der Länder um Lehrkräfte zu rechnen ist.

MINT-Lehrerprognose IMPULSE

ZUR STUDIE

Alle Ergebnisse der Studie „Lehrerinnen und Lehrer der MINT-Fächer: Zur Bedarfs- und Angebotsentwicklung in den allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufen I und II am Beispiel Nordrhein-Westfalens“ mit Erläuterung zum Studiendesign gibt es zum Download auf:

www.telekom-stiftung.de/klemm-studie

KONTAKT

Leiter Programme Dr. Gerd Hanekamp Deutsche Telekom Stiftung Graurheindorfer Straße 153 53117 Bonn

Telefon: 0228 181-92010 Telefax: 0391 5802-38582 gerd.hanekamp@telekom.de www.telekom-stiftung.de

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