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MINT-NACHWUCHS FÖRDERN UNDFACHKRÄFTE VON MORGEN SICHERN COACHING4FUTURE

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In Kooperation mit:

schriftenreihe der baden-Württemberg stiftung – nr. 71

COACHING4FUTURE

MINT-NACHWUCHS FÖRDERN UND FACHKRÄFTE VON MORGEN SICHERN

ergebnisse der evaluation 2012

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Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71 Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71

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Auf einen Blick

Diese Publikation fasst die Evaluationsergebnisse zum Programm COACHING4FUTURE – Bildungsnetzwerk Baden-Württemberg zusammen. Die Baden-Würt- temberg Stiftung engagiert sich seit 2008 mit die- sem Programm, um dem ansteigenden Fachkräfte- mangel in den MINT-Disziplinen (Mathematik, In- formatik, Naturwissenschaften, Technik) entgegen zu wirken.

Junge Mint-akademiker informieren an schulen

Das PrograMM CoaCHing4Future beinhaltet zwei Bau- steine: Zum einen kommen seit Anfang 2009 auf Anfrage Coaching-Teams aus je zwei jungen Absol- venten der MINT-Disziplinen an alle weiterführenden Schulen Baden-Württembergs und bieten dort multi- mediale, interaktive Informationsveranstaltungen an.

Ziel der Veranstaltungen ist es, den Jugendlichen in der Berufsorientierungsphase aufzuzeigen, welch große

und zunehmende Bedeutung Technik und Natur- wissenschaften – häufig unbemerkt – in ihrem Alltag haben und welche attraktiven beruflichen Perspek- tiven sich für sie daraus ergeben können. Zum anderen bietet das Bildungsportal www.coaching4future.de den Schülerinnen und Schülern umfassende weiter- führende Informationen rund um MINT-Ausbildung und -Studium, einen Online-Interessentest, eine MINT- Stellenbörse und frühzeitige Vernetzungsmöglich- keiten mit Hochschulen und (ausbildenden) Unter- nehmen.

Nach der Pilotphase stieg die Nachfrage nach den Informationsveranstaltungen seitens der Schulen kon- tinuierlich an, sodass inzwischen drei Coaching-Teams im Einsatz sind. Die große Nachfrage und das positive direkte Feedback von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern zeigen, dass es an den Schulen großen Bedarf an externen Unterstützungsangeboten zur Berufsorientierung gibt und verdeutlichen den hohen Stellenwert, den das Programm im schulischen Berufs- orientierungsprozess inzwischen einnimmt. Auch die Partnerschaft mit der Regionaldirektion Baden-Würt- tenberg der Bundesagentur für Arbeit sowie deren Kofinanzierung der Veranstaltungen spricht für die Qualität des Programms. Um die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler und der weiteren beteilig- ten Akteure mit dem Programm und dessen Wirkung systematisch zu analysieren und eventuellen Anpas- sungsbedarf zu identifizieren, hat die Baden-Würt- temberg Stiftung 2012 eine Evaluation in Auftrag ge- geben.

HoHe WertsCHätzung Der CoaCHing-teaMs an sCHulen

Die evaluation besCHeinigt Den inForMationsveranstaltungen der Coaching-Teams Beliebtheit und Erfolg und be- stätigt deren deutliches Alleinstellungsmerkmal. Das Angebot stößt auf große Akzeptanz bei den Jugend- lichen, deren Lehrkräften und den beteiligten Berufs- beratern und erhält hohe Wertschätzung hinsichtlich Konzeption und Umsetzung. Hervorgehoben werden die zielgruppengerechten Themen und Anwendungs- beispiele, die fachliche Kompetenz und Ausstrahlung der Coaching-Teams sowie die jugendaffine Präsen- tation. Der Vortrag wird als spannend und lebensnah empfunden, die lockere Atmosphäre und die inter- aktive Einbindung der Schülerinnen und Schüler werden gelobt. Zielführend ist vor allem die überein- stimmende Aussage, dass das potenzielle berufliche Spektrum erweitert, das Interesse an technisch-natur-

wissenschaftlichen Berufen gestärkt wird und ein deutlich positiver Imagewandel der MINT-Berufe statt- findet. Besonders die weiblichen Coaches, die dem Klischee, dass MINT-Berufe hauptsächlich etwas für Männer seien, entgegenwirken, kommen bei Schü- lern und Lehrkräften gut an.

Anregungen der Lehrkräfte zielen auf Folgebesuche mit thematischer Vertiefung, eine weitere Differen- zierung des Angebotes hinsichtlich Klassenstufen und Schulart, mehr Praxisangebote und die Integration von Bewerbertrainings.

WeiterentWiCklungsbeDarF Der online-angebote

Das bilDungsPortal WirD seitens Der versCHieDenen ziel- gruPPen und Akteure unterschiedlich bewertet. Von Schülern und Lehrkräften, die die Seite nutzen, wird sie zwar insgesamt mit gut bewertet, allerdings wer- den einzelne Funktionen nicht hinreichend verstan- den und es gibt Optimierungsbedarf hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit. Oftmals ist das Angebot auch noch unbekannt bzw. wird nicht genutzt.

Unternehmen und Hochschulen halten das Programm insgesamt und die über das Portal zur Verfügung gestellten Informationen zwar für ausgesprochen notwendig, bewerten die Internetseite in Bezug auf den eigenen Mehrwert jedoch eher verhalten. Dabei verweisen sie auf die knappen Ressourcen zur Pflege ihrer Einträge und Angebote. Der diesbezügliche Hinweis auf renommierte Jobportale wie Stepstone oder Monster zeigt, dass der Nutzen von COACHING- 4FUTURE als an Schulen etabliertes Nachwuchsför- derungsinstrument nicht in Gänze verstanden wird und deutlicher kommuniziert werden muss.

iM koMMenDen JaHr WerDen Die beMüHungen im Hinblick auf den weiteren Ausbau des Programms daher auf der Gewinnung weiterer Netzwerkunternehmen, neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der deutli- chen Kommunikation eines nachhaltigen Mehrwerts liegen. Die Webseite wird überarbeitet und hinsicht- lich ihrer Nutzerfreundlichkeit optimiert.

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0 0 5 .

coAching4future

Mint-nAchwuchs fördern und fAchkräfte von Morgen sichern

i

1 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5

ii

3 3.1 3.2 4 4.1 4.2

iii

5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5

6 6.1 6.2

Auf einen Blick 002.

einleitung

Die Motivation der Baden-Württemberg Stiftung 006.

Das Programm COACHING4FUTURE 009.

Die Ausgangslage 009.

Das Konzept 010.

Zielgruppe und Akteure 011.

Die Instrumente im Detail 011.

Historie 014.

konZePtionelle grundlAgen

Berufsorientierung bei Jugendlichen 017.

Faktoren der Berufsorientierung und Berufswahl 017.

Berufsinformations- und Berufsorientierungsangebote für Jugendliche 020.

Forschungsfragen und Evaluationsdesign 023.

Forschungsfragen 023.

Erhebungsinstrumente 024.

eMPirische ergeBnisse

Evaluationsergebnisse 027.

CoACHIng4FuturE aus Sicht der Schülerinnen und Schüler 027.

CoACHIng4FuturE aus Sicht der Studierenden 032.

CoACHIng4FuturE aus Sicht der Lehrkräfte 034.

CoACHIng4FuturE aus Sicht der Berufsberater 038.

CoACHIng4FuturE aus Sicht der Hochschulen und unternehmen 040.

Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen 045.

Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse 045.

Handlungsempfehlungen 047.

Schriftenreihe 050.

Literaturverzeichnis 054.

Impressum 055.

ergebnisse der evaluation 2012

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Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71 Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71

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i einleitung

1 die MotivAtion der

BAden-württeMBerg stiftung

liebe leserin, lieber leser,

Der WoHlstanD eines ressourCenarMen lanDes wie Baden- Württemberg ist in einer globalisierten Welt eng mit der Innovationsfähigkeit seiner Wirtschaft und der Bildung und Qualifikation der hier lebenden Men- schen verknüpft. Das Hochtechnologieland Baden- Württemberg steht für Automobil- und Elektroindus- trie sowie Maschinenbau. Die zahlreichen mittelstän- dischen aber auch multinational operierenden Unter- nehmen dieser Branchen sind in besonderem Maße auf gut ausgebildete Menschen, v. a. der Fachrichtun- gen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT), angewiesen.

Eine von der Baden-Württemberg Stiftung beauftragte Studie, die u. a. den oftmals postulierten Fachkräfte- mangel untersucht, kommt zu dem Ergebnis, dass Baden-Württemberg aufgrund seiner Wirtschafts- struktur zwar einen vergleichsweise großen Bedarf an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern hat, entge- gen der öffentlichen Wahrnehmung das Absolventen- potenzial der ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fachrichtungen in Baden-Württemberg derzeit jedoch (noch) ausreichend hoch ist, um die in den Ruhestand gehenden Akademiker zu ersetzen. Auf eine Verren- tung kommen etwa 3,5 Absolventen dieser Fachrich- tungen, so dass der derzeitige Substitutionsbedarf ge- deckt ist. Aufgrund des fortschreitenden demografi- schen Wandels ist allerdings mit einem deutlichen Rückgang an Absolventen bei gleichzeitig steigendem Bedarf infolge volkswirtschaftlichen Wachstums und des sektoralen und qualifikatorischen Strukturwandels zu rechnen. Deshalb empfiehlt die Studie, neben an- deren Maßnahmen, bereits in den Schulen die Grund- lagen für ein hohes Interesse an den MINT-Fächern zu legen, so dass sich künftig mehr Jugendliche für eine Ausbildung oder ein Studium in MINT-Fächern ent- scheiden (Frietsch/Koschatzky/Weertman 2010, S. 19 ff, S. 140).

Die baDen-WürtteMberg stiFtung versuCHt seit iHrer grünDung mit einer Vielzahl an Programmen und Projekten die- ser Forderung nachzukommen. Dabei geht es ihr nicht nur darum, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für den Erhalt der Wohlstandsgrundlage des Landes ein- zusetzen. Ein ebenso wichtiger Aspekt für die Bemü- hungen ist es, den Schülerinnen und Schülern indivi- duelle Chancen aufzuzeigen und zu eröffnen, die an- dernfalls nicht erkannt oder genutzt werden würden.

Imageprobleme der MINT-Berufe, unklare Vorstellun- gen von den Anforderungs- und Tätigkeitsprofilen so- wie fehlendes Wissen über die Attraktivität und Kar- rierechancen der Berufe oder zu wenig Kenntnisse über den sozialen Beitrag dieser Fächer zum gesellschaft- lichen Wohlergehen führen dazu, dass viele Jugend- liche die für sie vermeintlich wenig attraktiven Be- rufe nicht in Betracht ziehen. Und dies, obwohl viele hinsichtlich Bezahlung, Arbeitsplatzsicherheit, Ent- wicklungsmöglichkeiten, Gesellschaftsbezug und der- gleichen durchaus sehr attraktiv sind. Insbesondere junge Frauen entscheiden sich noch viel zu selten für MINT-Berufe.

In diesem Spannungsfeld zwischen großem, wach- sendem und in Teilen bereits heute ungedecktem Bedarf der Wirtschaft einerseits und individuellen Chancen andererseits kommt einer nachhaltigen Be- rufsorientierung im MINT-Bereich große bildungs-, wirtschafts- und gesellschaftspolitische Bedeutung zu. Allerdings fühlen sich die Schülerinnen und Schü- ler in Sachen Berufsorientierung nicht ausreichend beraten: 60 % der Jugendlichen zeigen einen Mehr- bedarf an schulischer Unterstützung an. An Gymna- sien ist dieser Bedarf am größten (vgl. Jugendstudie Baden-Württemberg 2013). Die Studie kommt in der Analyse außerdem zu dem Ergebnis, dass die bisheri- gen Konzepte der Berufsorientierung kritisch auf ihre Effektivität überprüft und stärker an die Bedürfnisse

und Interessen der Schüler angepasst werden sollten.

Berufsorientierung muss authentisch, schülergerecht und ergebnisorientiert sein. Genau an diesen Punk- ten setzt COACHING4FUTURE an.

Mit dem 2008 eingerichteten Programm will die Baden-Württemberg Stiftung Schülerinnen und Schü- ler in der Berufswahlphase auf jugendgerechte Art über die vielversprechenden Zukunftschancen und beruflichen Möglichkeiten im MINT-Bereich fundiert informieren und ihnen die Entscheidung für ein Studium oder eine Ausbildung in diesem Bereich erleichtern.

Die grosse naCHFrage Der sCHulen naCH terMinen für Infor- mationsveranstaltungen des Programms und das posi- tive direkte Feedback der Lehrkräfte sowie der Schüle- rinnen und Schüler zeigen uns, dass es an den Schulen großen Bedarf an berufsorientierenden Informatio- nen gibt und dass die Veranstaltungen schülergerecht sind. Um die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schü- ler und der weiteren beteiligten Akteure mit dem Pro- gramm und dessen Wirkung systematisch zu analy- sieren und eventuellen Anpassungsbedarf zu identi- fizieren hat die Baden-Württemberg Stiftung 2012 eine Evaluation in Auftrag gegeben, die die Zufrieden- heit der Schülerinnen und Schüler und der weiteren beteiligten Akteure mit dem Programm und dessen Wirkung systematisch analysieren und eventuellen Anpassungsbedarf identifizieren soll.

Dieser Bericht fasst die Ergebnisse der durch die DIALOGIK gGmbH unter der Leitung von Prof. Dr.

Ortwin Renn und Dr. Marlen Niederberger durchge- führten und ausgewerteten Befragungen zusammen, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Ergebnisse sich auf den Zeitraum Frühjahr bis Herbst 2012 bezie- hen. Das Programm wurde in der Vergangenheit und wird auch gegenwärtig kontinuierlich weiterentwi- ckelt. Wichtige Bestandteile des Programms, wie z. B.

der Einbezug der Berufsberater und die Stellenbörse, befanden sich zum Zeitpunkt der Evaluation noch im Aufbau. Die Bewertungen sind vor diesem Hinter- grund zu betrachten.

Der Bericht ist in drei Abschnitte gegliedert. Abschnitt I umfasst mit Kapitel 1 die Einleitung sowie die Ziele und die Einordnung des Programms in das Portfolio der Baden-Württemberg Stiftung. Eine ausführliche Beschreibung von COACHING4FUTURE ist Inhalt von Kapitel 2. In Abschnitt II werden die konzeptionel- len Grundlagen der Evaluation entwickelt. Kapitel 3 widmet sich den wissenschaftlichen Konzepten zum Berufsorientierungsprozess bei Jugendlichen und fasst die bestehenden Berufsinformationsangebote für Jugendliche zusammen. Abschließend werden in Kapitel 4 die Forschungsfragen und die zur Anwen- dung kommenden Methoden vorgestellt. In Abschnitt III werden mit Kapitel 5 zunächst die wichtigsten nach Akteursgruppen gegliederten Evaluationsergebnisse beschrieben. Der Bericht schließt in Kapitel 6 mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und den daraus ab- geleiteten Schlussfolgerungen und Handlungsemp- fehlungen.

Christoph Dahl Geschäftsführer

Rudi Beer

Abteilungsleiter Forschung

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schriftenreihe der baden-Württemberg stiftung – nr. 71

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2 dAs ProgrAMM coAching4future

schriftenreihe der baden-Württemberg stiftung – nr. 71

vor DeM gesCHilDerten HintergrunD ist Mittel- bis langFristig von einem Mangel an Absolventinnen und Absolven- ten sowie Fachkräften im MINT-Bereich auszugehen.

Zwar stieg die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger – insbesondere in den MINT-Fächern – zu- letzt deutlich. Gründe hierfür sind die zuletzt doppel- ten Abiturjahrgänge, der Wegfall der Wehrpfl icht, der vermehrte Zustrom ausländischer Studierender, die sich traditionell besonders häufi g in den MINT-Diszi- plinen einschreiben sowie die veränderten Bildungs- entscheidungen von jungen Menschen: Der Trend geht generell zu höherer Schulbildung, die Studiengangre- form hat die Attraktivität der akademischen Ausbil- dung erhöht. Doch was zunächst wie eine Entwar- nung für den Arbeitsmarkt klingt, trügt. Die Studien- abbrecherquoten – gerade in den MINT-Disziplinen – sind unverändert hoch, in Spitzen bis zu 50 %. Ein großer Teil des Zuwachses an MINT-Studierenden kommt also gar nicht auf dem Arbeitsmarkt an.

Durch die gestiegene Studierneigung nimmt anderer- seits die Konkurrenz zwischen dualer Ausbildung und Hochschulausbildung deutlich zu und hat Konsequen- zen für den Ausbildungsmarkt: So ergibt sich zunächst ein erfreuliches Bild – für die Ausbildungssuchenden.

Die gute Wirtschaftslage, der demografi sch bedingte Bewerberrückgang sowie die Bemühungen des Na- tionalen Ausbildungspaktes von Bund, Ländern und Wirtschaft haben den Ausbildungsmarkt in Deutsch- land für sie zuletzt deutlich verbessert. In der Folge haben dagegen Unternehmen zunehmend Probleme, ihre angebotenen Ausbildungsstellen zu besetzen.

Hauptsächlich betroffen sind davon die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Zudem liegt die Quote der Lösungen der Ausbildungsverträge nach wie vor bei über 20 %.

bei DeM beMüHen, MeHr JugenDliCHe Für ausbilDungen iM Mint- bereiCH zu gewinnen, wird man besonderes Augen- merk auf das Berufswahlverhalten von Mädchen und

jungen Frauen legen müssen. Für Technik interes- sieren sich ganze 3 % der Mädchen, für den Bereich Metall- und Maschinenbau 1 % – zu diesem Ergeb- nis kommt die „Jugendstudie Baden-Württemberg 2013“. Drastischer formuliert: Kein Mädchen interes- siert sich für Maschinenbau, eine der Schlüsseltech- nologien in Baden-Württemberg. Auch die „Top Ten“

der Ausbildungsberufe ist bei Mädchen seit Jahren nahezu unverändert: es befi ndet sich kein einziger MINT-Beruf darunter. Es gilt also, mehr Jugendliche – insbesondere auch Mädchen – für einen MINT-Be- ruf zu interessieren und die Abbrecherquoten in Stu- dium und dualer Ausbildung zu verringern.

exponat: Portable videobrille www.coaching4future.de – Das Mint-bildungsportal

auf den spuren leonardo da vincis (Coach Dr. orfeas Dintsis)

2.1 die AusgAngslAge

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Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71 Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71

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2.2 dAs konZePt

CoaCHing4Future riCHtet siCH an JugenDliCHe in der Stu- dien- und Berufsorientierungsphase, um sie für die MINT-Berufsbilder zu interessieren und zu begeistern und für eine entsprechende Studien- und Berufswahl zu motivieren. Bestehende Vorurteile gegen diese Be- rufe sollen abgebaut und bislang unbekannte Berufs- bilder in den Fokus gerückt werden. Eine frühe Ver- netzung mit Hochschule und Wirtschaft soll die Ent- scheidung der Jugendlichen auf eine breite, fundierte Informationsbasis stellen. Durch diese Begleitung im gesamten Prozess von der Studien- und Berufswahl- phase bis zum Berufseinstieg sollen Entscheidungen an der schwierigen Schnittstelle zwischen Schule und Ausbildung oder Studium nachhaltig abgesichert und Ausbildungs- und Studienabbrüche vermieden wer- den.

Das Programm COACHING4FUTURE beinhaltet zwei zentrale Bausteine:

1. Coaching-Teams / Informationsveranstaltungen an Schulen

CoaCHing-teaMs – besteHenD aus JeWeils zWei jungen Akade- mikerinnen und Akademikern des MINT-Bereichs – be- suchen kostenfrei baden-württembergische Schulen und bieten dort Informationsveranstaltungen für Schü- lerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe acht an. In den multimedialen, interaktiven Informationsveran- staltungen bekommen die Jugendlichen einen Einblick, welch große und zunehmende Bedeutung Technik und Naturwissenschaften – häufig unbemerkt – in ihrem Alltag haben und welche beruflichen Tätig- keitsfelder und attraktiven Perspektiven sich für sie daraus ergeben können.

2. Das Bildungsportal www.coaching4future.de auF Der internetseite Des PrograMMs sind umfassende und fundierte Informationen zu allen MINT-Ausbildungs- berufen und -Studiengängen zusammengetragen. Ein Online-Interessentest bietet den Jugendlichen erste Hinweise auf individuelle Neigungen und schlägt – entsprechende Neigung vorausgesetzt – Ausbildun- gen und Studiengänge im MINT-Bereich vor. Unter- nehmen, Berufskollegs und Hochschulen in Baden- Württemberg stellen sich mit ihrem Profil und ihren Ausbildungs- und Studienangeboten vor. In der jüngst dazugekommenen Stellenbörse finden Schülerinnen,

2.3 ZielgruPPe und Akteure

sie von Fragestellungen nah an der Lebensrealität von Jugendlichen aus (z. B. Wie werden wir arbeiten?, Wie können wir unsere Umwelt bewahren?, Wie können wir Leben retten? etc.). Die Schülerinnen und Schüler gestalten mit der Auswahl der Themenfelder selbst die Inhalte der Veranstaltung. In allen Bereichen wird insbesondere auch Wert auf mädchenaffine Themen- stellungen gelegt.

iM beruFskunDliCHen teil WerDen konkrete erfolgver- sprechende Bildungslaufbahnen und Berufsbilder im MINT-Bereich vorgestellt: Ausgehend von den besprochenen Themenfeldern werden exemplarisch Studienfächer und Ausbildungsberufe vorgestellt, mit denen man später konkret an der Realisierung mitarbeiten kann. Die Auswahl der vorgestellten Berufe bzw. Studienfächer erfolgt dabei in Abhän- gigkeit vom Schultyp, um das Aufzeigen von realisti- schen Perspektiven zu gewährleisten.

Anschließend werden die Inhalte und Funktionen des Informationsportals genau erläutert und die Teilnehmer werden zur Nutzung des Portals und zur Eigeninitiative aufgerufen. Am Ende stehen die Coaches allen interessierten Schülerinnen und Schü- lern, Lehrern und Eltern als kompetente Ansprech- partner für weitere Erklärungen und Beratungen zur Verfügung.

2.4 die instruMente iM detAil

CoaCHing-teaMs – bilDungsinForMationen aus erster HanD

kernPunkt unD alleinstellungsMerkMal Des PrograMMs sind die Coaching-Teams. Sie bestehen aus je zwei Jung- akademikerinnen und Jungakademikern aus den Be- reichen Ingenieur- und Naturwissenschaften. Bei ihrer Auswahl wird sowohl auf hohe fachliche Qualifika- tion wie auf Zielgruppenaffinität und rhetorische Fähigkeiten geachtet, um den Prozess als positive role models zu befördern.

Die Coaching-Teams führen multimediale und inter- aktive Informationsveranstaltungen direkt an Schu- len durch, die in der Regel innerhalb des Unterrichts im Klassenverband stattfinden. Die Eltern können je- doch als wichtige Entscheidungsträger jederzeit auf Wunsch der Schule mit einbezogen werden. In den Veranstaltungen bekommen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick, welche Bedeutung Technik und Naturwissenschaften für ihren Alltag, ihre Zu- kunft und unsere Gesellschaft haben und welche attraktiven beruflichen Perspektiven sich für sie da- raus ergeben können. Intelligente High-Tech-Pro- thesen, Unterhaltungselektronik von morgen oder Roboter, die die Lagerlogistik revolutionieren – die Coaching-Teams stellen an Hand konkreter Beispiele innovative Produkte und Forschungsansätze unter- schiedlichster Zukunftstechnologien vor. Dabei gehen kernzielgruPPe von CoaCHing4Future sind die Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe acht an allen Schultypen in Baden-Württemberg. Über das Bildungsportal eben- falls angesprochen werden Studierende der MINT-Dis- ziplinen, um ihnen die attraktiven Perspektiven in der baden-württembergischen Wirtschaft aufzuzeigen.

Weitere Akteure des Programms sind die baden-würt- tembergischen Hochschulen und (ausbildende) Unter- nehmen auf der Suche nach MINT-Fachkräftenach-

wuchs als „Abnehmer“ sowie Lehrkräfte als wichtige Multiplikatoren im Berufsorientierungsprozess. Seit Bestehen der Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit werden mehr und mehr Berufsberaterinnen und Berufsberater in die Veranstaltungen der Coa- ching-Teams eingebunden und kommen somit als weitere Akteure hinzu.

Schüler und Studierende zahlreiche Ausbildungs- und Orientierungsangebote, im Veranstaltungskalender wird auf relevante Veranstaltungen von Unterneh- men oder Hochschulen aufmerksam gemacht. So wird eine notwendige, frühzeitige und zielgerichtete Kon- taktaufnahme zu Hochschulen und Unternehmen erleichtert.

Um diese Informationen bereitstellen zu können, ist ein breites Netzwerk bestehend aus relevanten Vertretern der Hochschulen, der Wirtschaft und den Ministerien installiert worden. Bildungsprojekte der Baden-Württemberg Stiftung oder anderer Institu- tionen (z. B. von Arbeitgeberverbänden) mit gleicher Zielsetzung sind als Partner in das Programm einge- bunden worden, um Synergieeffekte – z. B. in Form von gemeinsamen Veranstaltungen bzw. gegensei- tiger Einbindung in Aktivitäten – für beide Seiten zu erzielen.

Seit Februar 2012 ist die Regionaldirektion Baden- Württemberg der Bundesagentur für Arbeit Koope- rationspartner im Programm. Sie kofinanziert das Instrument der Coaching-Teams als Maßnahme der vertieften beruflichen Orientierung im Rahmen von

§48 SGB III. Das Programm wird aktuell mit einem Volumen von 1,5 Mio Euro p.a. ausgestattet.

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Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71 Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71

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Das bilDungsPortal Für Mint-beruFe:

WWW.CoaCHing4Future.De

Das Portal Dient als virtuelle inForMations- unD koMMunika- tionsPlattForM für alles Wissenswerte rund um das Programm. Es gibt weiterführende Informationen zu allen MINT-Ausbildungsberufen und -Studien- fächern und vernetzt Schülerinnen, Schüler und Stu- dierende mit Hochschulen und Unternehmen, um frühzeitig qualifizierte Kontakte zu ermöglichen.

Im Juli 2013 nutzen bereits über 350 Unternehmen das Portal, um sich dem Fachkräftenachwuchs mit Angeboten als attraktiver Arbeitgeber vorzustellen.

Diese Zahl soll zukünftig kontinuierlich ausgebaut werden, um Schülerinnen, Schülern und Studieren- den in jeder Region möglichst vielfältige berufliche Perspektiven im MINT-Bereich aufzeigen zu können.

Das Portal bietet Schülerinnen und Schülern, Studie- renden, Unternehmen, Hochschulen und Lehrkräften verschiedene Zugangsbereiche in unterschiedlicher Farbgebung und eine zielgruppengerechte Ansprache und Aufbereitung der Informationen.

Die zentralen Informationen, Angebote und Funk- tionen im Einzelnen:

MINT-Ausbildungsberufe, -Studienfächer und -Stu- diengänge: Alle relevanten Studienfächer und Aus- bildungsberufe sind ausführlich beschrieben. Die ein- zelnen Studienangebote (Juli 2013 ca. 850) an baden- württembergischen Universitäten und Hochschulen werden laufend recherchiert und aktualisiert. Die Ausbildungsangebote zu technischen Assistenzberu- fen an Berufskollegs wurden ebenfalls recherchiert und werden jährlich aktualisiert.

Hochschulen und Berufskollegs in Baden-Würt- temberg: Alle Hochschulen und Berufskollegs in Baden-Württemberg mit MINT-Studienangebot bzw.

-Ausbildungsangebot werden mit einem Profil auf dem Portal vorgestellt.

Unternehmen: Unternehmen in Baden-Württemberg, die sich für den Fachkräftenachwuchs engagieren, können sich mit ihrem Profil den Fachkräften von morgen vorstellen. Die Eintragung ist kostenlos und kann von den Unternehmen selbst vorgenommen werden.

MINT-Stellenbörse: Die Stellenbörse beinhaltet An- gebote für Schülerinnen, Schüler und Studierende wie Praktika, Schnupperstudiengänge, Werkstuden- tenstellen, Bachelor- und Masterarbeitsthemen, Aus- bildungsangebote – auch zum dualen Studium – u. v. m.

Die Platzierung von Ausbildungs- und Orientierungs- angeboten ist kostenlos für Unternehmen, lediglich Angebote für Absolventen sind kostenpflichtig. Schü- lerinnen, Schüler und Studierende können kostenlos entsprechende Stellengesuche aufgeben.

MINT-Veranstaltungskalender: Unternehmen, Hoch- schulen und Berufskollegs können Veranstaltungen wie Studieninformationsveranstaltungen, Tage der offenen Tür etc. eintragen.

Karrierenavigator: Der Online-Interessentest gibt Antwort auf die Frage, welche MINT-Studienfächer und -Ausbildungsberufe am besten zu den individu- ellen Interessen und Neigungen passen. Die Dauer beträgt ca. 20 Minuten.

Auf Grundlage der Angaben werden je nach Wunsch vier persönliche Studien- und/oder Ausbildungs- favoriten herausgefiltert. Wer sein Ergebnis anschlie- ßend in einem eigenen Profil kostenlos abspeichert, bekommt sämtliche relevanten Hochschulen, Berufs- kollegs und Unternehmen in Baden-Württemberg so- wie deren Orientierungs- und Ausbildungsangebote angezeigt (s. a. digitales Matching). Der Interessentest wurde von einem qualifizierten externen Dienstleis- ter nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt und wird einer jährlichen Qualitätskontrolle unterzogen.

Downloadbereich: Über den Downloadbereich wer- den den Schülerinnen und Schülern weiterführende Informationen zum Berufsorientierungsprozess und rund um die Themen der multimedialen Informations- veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Lehrkräfte können hier auch die einzelnen Arbeitspakete zur [Berufsorientierung]MINT downloaden.

Digitales Matching: Alle auf dem Bildungsportal dokumentierten Informationen und Angebote kön- nen grundsätzlich ohne Registrierung unselektiert eingesehen werden. Registrierte Schülerinnen und Schüler und Studierende können allerdings den be- sonderen Service des digitalen Matchings nutzen:

Ihnen werden mittels ihres Suchprofils (auf Grund- lage des Karrierenavigators oder frei eingestellt) gezielt für sie relevante Hochschulen, Unternehmen und Veranstaltungsangebote angezeigt. Aktivieren sie den optionalen Mailservice, werden sie zusätzlich laufend über neu eingetragene relevante Angebote informiert.

Umgekehrt können registrierte Partnerunterneh- men in den anonymisierten Profilen und Lebensläu- fen von Schülerinnen, Schülern und Studierenden nach geeigneten Nachwuchskräften recherchieren und diese nach deren Freigabe der Daten kontak- tieren.

Social Media: Seit Juli 2010 ist COACHING4FUTURE mit einer Fanseite auf Facebook vertreten, um mit den Schülerinnen und Schülern im Anschluss an die Informationsveranstaltungen in für sie gewohn- ter Umgebung in Kontakt zu bleiben und weiterhin für das Thema Berufsorientierung zu sensibilisie- ren. Ende 2011 wurden die Social Media-Aktivitäten um einen eigenen YouTube-Kanal erweitert. Neben einem kurzen Introclip zu den Veranstaltungen von COACHING4FUTURE werden hier regelmäßig neue Videos rund um das Thema MINT gebündelt und eigene Beiträge wie z. B. Interviews eingestellt.

[Berufsorientierung]MINT – Lehr- und Lernmateria- lien zur berufsorientierenden Bildung: Um die Infor- mationsarbeit der Coaching-Teams optimal zu flan- kieren und die nachhaltige Implementierung des Konzepts von COACHING4FUTURE im Unterricht sicherzustellen, werden seit April 2013 Unterrichts- materialien für Lehrkräfte zur Verfügung gestellt.

Zum Zeitpunkt der Erhebung der Evaluationsdaten standen diese Marialien noch nicht zur Verfügung.

Zahlen + Fakten (Stand Juli 2013)

Besuchte Schulen: 599

Einzelne Schulbesuche: 1.017

Anzahl Informationsveranstaltungen: 1.533

Direkt erreichte Schülerinnen und Schüler: 69.000 Netzwerkunternehmen: 350

Facebook-Fans: 2.720

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schriftenreihe der baden-Württemberg stiftung – nr. 71 schriftenreihe der baden-Württemberg stiftung – nr. 71

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AuSWEItung DES ProgrAmmS AuF HAuPt- unD WErKrEALSCHuLEn

September 2010 Mai 2010

StArt DEr FACEBooK-SEItE Von CoACHIng4FuturE

2.5 historie

2008 2009 2012 2013

KonZEPtIon, rECHErCHE unD AuFBAu DEr InFrA- StruKtur Für DIE oPErAtIVE umSEtZung DES ProgrAmmS

Juli 2008

November 2008

oFFIZIELLEr ProgrAmmStArt, AuFtAKtVErAnStALtung

AuSWEItung DES ProgrAmmS

AuF rEALSCHuLEn

April 2009

Januar 2010

EInSAtZ EInES ZWEItEn

CoACHIng-tEAmS

Mai 2010

rECHErCHE unD DoKumEntAtIon DEr InFormAtIonEn Zu mInt- AuSBILDungSBEruFEn AuF DEm BILDungSPortAL

StArt DES YoutuBE- CHAnnELS Von CoACHIng4FuturE

Juli 2011

2011 2010

Februar 2012

KoFInAnZIErung DES ProgrAmmS DurCH DIE rEgIonALDIrEKtIon BADEn-WürttEmBErg DEr BunDESAgEntur Für ArBEIt

Januar 2009

ErStE InFormAtIonS- VErAnStALtungEn An

gYmnASIEn

April 2013

VEröFFEntLICHung Von [BEruFS- orIEntIErung]mInt

November 2011

üBErArBEItung DES BILDungSPortALS, EInrICHtung DES DoWn- LoADBErEICHS unD DES

ZIELgruPPEnBErEICHS Für LEHrKräFtE

September 2012

EInSAtZ EInES DrIttEn CoACHIng-tEAmS

September 2013

AuSBAu DES BILDungSPortALS unD WEItErE VErnEtZung mIt untErnEHmEn In BADEn-WürttEmBErg

1. konzePtionsPHase

3. auFbauPHase

4. etablierungsPHase

2. PilotPHase 5. ausbauPHase

evaluation

Februar bis November 2012

2012

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schriftenreihe der baden-Württemberg stiftung – nr. 71

0 1 7 .

schriftenreihe der baden-Württemberg stiftung – nr. 71

ii konZePtionelle grundlAgen 3 Berufsorientierung

Bei Jugendlichen

aM enDe iHrer sCHulzeit steHen JugenDliCHe vor der schwie- rigen Entscheidung, für welche Berufsausbildung oder welches Studium sie sich entscheiden sollen. Die Ent- scheidung für oder gegen eine bestimmte Berufs- ausbildung oder einen Studiengang ist äußerst kom- plex und hängt von vielen Faktoren ab. Vor dem Hintergrund des voraussichtlich auftretenden Fach- kräftemangels in MINT-Berufen und dem politischen Willen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, stellt sich die wichtige Frage, welche allgemeinen Faktoren und Kriterien die Berufswahl von Jugendlichen beein- fl ussen und welche Faktoren konkret die Wahl eines

MINT-Berufs begünstigen bzw. dieser entgegenste- hen. Nur eine fundierte und detaillierte Analyse dieser Einfl ussfaktoren ermöglicht die Initiierung gezielter Gegenmaßnahmen und erhöht die Chance, dass mehr Jugendliche entsprechende Berufsausbildungen und Studiengänge wählen. Im Folgenden soll kurz dar- gelegt werden, welche Faktoren die Wissenschaft als zentral für die Berufswahl – speziell auch für die MINT-Berufe – identifi ziert hat und welche Berufs- informations- und Berufsorientierungsangebote es bisher in diesem Bereich gibt.

tionell gerahmt werden die Analysen durch sozia- lisations- und entscheidungstheoretische Ansätze, arbeitsmarktheoretische Konzepte (z. B. Theorien der Arbeitsmarktsegmentation) und Berufswahltheorien (z. B. Theorie des sozialen Lernens, Theorien der Per- son-Umwelt-Passung, Konzept des Übergangs). Quer über die verschiedenen Theorien und empirischen Studien hinweg können die im Folgenden dargestell- WissensCHaFtliCHe untersuCHungen zentraler Faktoren der

Berufsorientierung und -auswahl fußen auf theore- tischen Annahmen und empirischen Analysen1. Die in der Wissenschaft formulierten und überprüften Erklä- rungsmuster reichen dabei von individuellen Faktoren wie beispielsweise dem Einfl uss des Elternhauses bis hin zu gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie z. B. der Arbeitsmarktsituation. Theoretisch-konzep-

3.1 fAktoren der

Berufsorientierung und BerufswAhl

karrierenavigator – der online-interessentest

innovative textilausrüstungen begeistern schüler

1Zu den wichtigen empirischen untersuchungen bzw. Evaluationen in Deutschland zählen:

nABAtECH: Hier wurden 3.500 Schüler und 6.500 Studierende zu Berufswünschen und zur Studien- und Berufswahl befragt (vgl. acatech/VDI 2009)

momotECH: Evaluationsstudie zu über 1.000 modellprojekten zur Förderung des technischen und naturwissen- schaftlichen Interesses von Kindern und Jugendlichen (vgl. acatech 2011)

nAtIonALES BILDungSPAnEL (nEPS): sechs Panelstudien und verschiedene querschnittsstudien, finanziert durch das BmBF (vgl. www.neps-data.de)

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Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71 Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71

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ten zentralen Einflussfaktoren auf die Ausbildungs- und Berufswahl identifiziert werden. Die Zusammen- stellung orientiert sich an den wichtigen empirischen Untersuchen bzw. Evaluationen der Deutschen Aka- demie für Technikwissenschaften zur Berufswahl.

Berufsvererbung: Dieser Aspekt wird vor allem von Sozialisationstheoretikern untersucht (vgl. Mansel 1993). Gemeint ist der Einfluss der beruflichen Erfah- rungen und Tätigkeitsmerkmale der Eltern, die ihrer- seits stark mit deren Bildungsniveau verknüpft sind.

Durch die Reproduktion des eigenen bzw. eines dem nahe kommenden Bildungsniveaus schaffen die Eltern die Voraussetzung, dass die Kinder in Berufe ähnlichen Niveaus einmünden (vgl. Mansel 1993). Zudem wir- ken schicht- bzw. klassenspezifische Strukturen, da es für jedes Herkunftsmilieu aufgrund der spezifischen Fähigkeitskombinationen und Präferenzen bevorzugte, sozial verwandte Berufe gibt, die bei der Berufswahl von Angehörigen dieses Milieus faktisch bevorzugt werden (vgl. Heinz 1995). Demnach entscheiden sich Jugendliche verstärkt für einen bestimmten MINT- Beruf, wenn die Eltern bzw. Angehörige des Herkunfts- milieus diesen oder verwandte Berufe ausüben.

Motive der Berufs- und Studienwahl: Die konkreten Gründe für eine bestimmte Berufs- und Studienwahl untersuchen vor allem Berufswahltheorien (vgl. Bor- din 1994). Herausgearbeitet wird, dass Jugendliche ihren späteren Beruf aufgrund spezifischer Erwar- tungen, die sie mit den jeweiligen Berufen verbinden, wählen. Dabei neige der Mensch dazu, einen Beruf zu wählen, dessen vermutete Anforderungen und Eigen- schaften mit seinen Persönlichkeitsmerkmalen und Motiven übereinstimmen (vgl. Holland 1985). Unter- suchungen zu den Motivlagen zeigen bspw., dass bei Schülerinnen Motive mit sozialen Bezügen (eigener Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand, anderen helfen können, Umwelt schützen und die Vereinbar- keit von Familie und Beruf) bedeutsamer sind als bei Jungen (vgl. acatech 2011 S. 60; acatech/VDI 2009). Bei Jungen spielen hingegen ein hohes Einkommen und gute Karrierechancen bei der Berufsentscheidung häufiger eine wichtige Rolle (vgl. acatech/VDI 2009).

Ein wichtiges Berufswahlmotiv für Schülerinnen und Schüler mit technischem Interesse ist der Praxisbezug und die Möglichkeit, im Beruf neue Dinge zu entwickeln.

Selbstkonzept: Voraussetzung dafür, dass Jugendliche einen Beruf in Erwägung ziehen, ist nach sozialisa- tions- und entwicklungstheoretischen Annahmen ein starkes, ausgeprägtes Selbstkonzept hinsichtlich der

von den Schülerinnen und Schülern angenommenen Anforderungen dieses Berufes. Unter dem berufli- chen Selbstkonzept verstehen Sozialpsychologen die Bewertung der eigenen Fähigkeiten, Begabungen und Eigenschaften im Vergleich zu den angenommenen Anforderungen einer Ausbildung, eines Studiums oder Berufs. Dabei gelten der soziale Hintergrund, Intelli- genz und Geschlecht als wichtige Prädiktoren für das Selbstkonzept und für die Art der Kompromisse, die Personen eingehen. Umfragen zeigen, dass knapp ein Drittel der Schülerinnen und Schüler ein gutes technisches Selbstkonzept haben, sich also kompe- tent im Umgang mit Technik fühlen und auch gern neue technische Geräte ausprobieren (vgl. acatech/

VDI 2009). Gut die Hälfte der befragten Schülerinnen und Schüler verfügt über eine eher schwach ausge- prägtes technikbezogenes Selbstkonzept. Besonders Mädchen sprechen sich ein eher schwaches Selbst- konzept hinsichtlich MINT-Berufen zu. Sie schätzen ihre MINT-Fähigkeiten schlechter ein als Jungen, ob- wohl beispielsweise die Notendurchschnitte in den entsprechenden Fächern annähernd gleich sind.

Schlüsselerlebnisse: Der Einfluss von Schlüsseler- lebnissen im Hinblick auf die spätere Berufswahl ist theoretisch und empirisch nicht eindeutig belegt.

Zwar geben in Umfragen fast die Hälfte der Schüle- rinnen und Schüler an, dass ihr Interesse an Technik und Naturwissenschaft durch ein externes, punktu- elles Schlüsselerlebnis geweckt wurde (vgl. acatech/

VDI 2009), aber ein direkter Einfluss auf die Studien- bzw. Berufswahl ist nicht erkennbar (vgl. acatech 2011;

Hiller 2012). So gibt es viele Schülerinnen und Schü- ler, die zwar Interesse an MINT-Themen haben, aber keinen entsprechenden Beruf in Erwägung ziehen (vgl. acatech/VDI 2009). Deshalb ist es wichtig, dass bestehende Projekte und Programme verzahnt bzw.

vernetzt werden. Nur so kann eine dauerhafte und kontinuierliche Technikförderung und -bildung sicher- gestellt werden, die die Chancen einer entsprechen- den Berufswahl erhöht.

Nutzung von Informationsquellen und deren Be- wertung: Ein wichtiger Aspekt für die Wahl eines Be- rufes bzw. einer Ausbildung und eines Studiums ist das Vorhandensein von Informationen über den Be- ruf bzw. die Ausbildung. Jugendliche können sich nur dann für einen Beruf bzw. entsprechende Ausbildun- gen entscheiden, wenn sie von der Existenz dieses Berufes und der dazugehörigen Ausbildung wissen, weitergehende Informationen zum Beruf finden und auch verstehen können. Wie und wo informieren sich

junge Menschen über Berufe und Berufsfelder, die ihnen nach der Schule offen stehen? Wichtige Infor- mationsquellen sind Eltern, soziales Umfeld (z. B. Ver- wandte, Freunde, Nachbarn), die Berufsinformation an der Schule, die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit, Broschüren, Internetseiten oder Praktika.

Die Nutzung und Wichtigkeit der einzelnen Infor- mationsquellen variiert dabei stark hinsichtlich des angestrebten Berufes und Berufsfeldes (vgl. Abb. 1).

Nach den differenzierten Analysen des Nachwuchs- barometers sind Praktika und Internet die wichtigs- ten Informationsquellen. Die Berufsberatung an den Schulen wird als vergleichsweise unwichtig bewer- tet. Sie wird darüber hinaus von den Schülerinnen und Schülern oftmals kritisiert (vgl. acatech 2011).

Die schulische Beratung beschränke sich ebenso wie die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit zu stark auf reine Funktionsbeschreibungen der Berufe.

Die individuellen Wünsche der Jugendlichen wer- den dabei zu wenig berücksichtigt (vgl. Finanztest 2010). Nicht zuletzt aus diesem Grund werden insti- tutionelle Beratungsangebote, z. B. durch die Arbeits- agenturen oder Verbände im Vergleich zu prakti- schen Erfahrungen weniger genutzt. Die Bedeutung praktischer Erfahrungen für die individuelle Berufs- orientierung und -wahl dokumentieren auch sozia- lisations- und entscheidungstheoretische Ansätze.

Denn erst durch die Praxis kann sich ein berufliches Selbstkonzept kognitiv stabilisieren.

Gesellschaftliche Faktoren: Arbeitsmarkt- und ent- scheidungstheoretische Ansätze zeigen, dass neben den bereits diskutierten individuellen Faktoren wie dem Beruf der Eltern, den eigenen Motiven, dem ent- wickelten Selbstkonzept, besonderen Schlüsselerleb- nissen oder dem Zugang zu Berufsinformationen auch verschiedene gesellschaftliche Rahmenbedingungen die Berufswahl von Jugendlichen beeinflussen. Be- rufliche Entscheidungen basieren immer auf indivi- duellen Faktoren unter Abwägung struktureller Rah- menbedingungen zum Zeitpunkt der Studien- und Berufswahl wie z. B. dem gesellschaftlichen Image eines Berufes, der Arbeitsplatzsicherheit eines Beru- fes oder der im Berufsfeld vorherrschenden Geschlech- terstereotype oder -diskriminierung. Empirisch immer wieder untersucht und bestätigt wurde in diesem Zu- sammenhang der Einfluss des Images der Berufe. Das Image von MINT-Berufen ist bei Jugendlichen aber besser als oftmals behauptet. MINT-Berufe werden zwar als anspruchsvoll wahrgenommen, aber im Ver- gleich zu wirtschaftlichen Berufen im Hinblick auf ihre Funktion für Gesellschaft, Ökonomie und Kultur positiver beurteilt (vgl. Abb. 1). Allerdings gilt vor allem Technik noch stark als Männerdomäne. Diesen Ste- reotyp haben Mädchen stärker verinnerlicht als Jun- gen. Ein weiterer Grund, warum die Frauenanteile in vielen MINT-Berufen gering bleiben.

ABBILDung 1: InFormAtIonSquELLEn üBEr BEruFE (quELLE: ACAtECH/VDI 2009, S. 37)

Grafik

„WIE HASt Du DICH üBEr DIE mögLICHEn BEruFE InFormIErt unD WIE WICHtIg SInD DIESE InFormAtIonEn Für DEInE EntSCHEIDung?“

Ingenieur/

Ingenieurin

3,09 Praktikum 2,98 Internet 2,78 Eltern/Familie 2,73 Betr./Hochschule 2,59 Berufsberatung 2,59 Schule

2,52 Verbände 2,39 Freunde

techniker/

technikerin

3,02 Praktikum 2,93 Schule 2,9 Internet

2,89 Betr./Hochschule 2,75 Eltern/Familie 2,61 Berufsberatung 2,49 Verbände 2,47 Freunde

naturwissenschaftler/

naturwissenschaftlerin

2,33 Praktikum 2,28 Internet 2,12 Betr./Hochschule 2,04 Berufsberatung 2,01 Verbände 2,00 Freunde 2,00 Schule 1,99 Eltern/Familie

Sozialwissenschaftler/

Sozialwissenschaftlerin

2,46 Internet 2,42 Praktikum 2,35 Schule

2,26 Betr./Hochschule 2,17 Verbände 2,16 Berufsberatung 2,16 Eltern/Familie 1,91 Freunde

Wirtschaftswissenschaftler/

Wirtschaftswissenschaftlerin

1,98 Internet 1,74 Schule 1,68 Praktikum 1,67 Berufsberatung 1,64 Betr./Hochschule 1,59 Eltern/Familie 1,57 Verbände 1,38 Freunde

rang

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

n Schüler (m/w): 3.007 5 = außerordentlich wichtig 4 = sehr wichtig 3 = eher wichtig 2 = eher unwichtig 1 = sehr unwichtig

mittelwertangabe // JAHr -> 2009 // quELLE -> nachwuchsbarometer technikwissenschaften, eigene Berechnungen

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insgesaMt belegen Die in Der WissensCHaFt entWiCkelten konzePte und deren empirische Überprüfung eine Vielzahl an relevanten Einflussfaktoren auf die Be- rufswahl. Deutlich wird, dass die Berufswahl eines Jugendlichen ein Teil eines Orientierungsprozesses darstellt, der in Abstimmung zwischen dem Indivi- duum mit seinen Interessen, Wünschen, Motiven, Wissen, Erwartungen und Fähigkeiten und der Ar- beits- bzw. Berufswelt erfolgt, die ihrerseits einen Bedarf erhebt und Anforderungen stellt.

Als essentielle Grundvoraussetzung für die Wahl eines MINT-Berufes erweisen sich ein ausgeprägtes technisch-naturwissenschaftliches Selbstkonzept und praktische Erfahrungen. Der zentrale Ort für die Ent- wicklung eines guten technisch-naturwissenschaft- lichen Selbstkonzepts ist die Schule (vgl. Hiller 2011).

Eine frühzeitige und kontinuierliche, positive, alters- gerechte und spannende Begegnung mit techni- schen und naturwissenschaftlichen Phänomenen und Objekten und damit die Förderung entsprechender Interessen und Begabungen vom Kindesalter an, kann das technisch-naturwissenschaftliche Selbstkonzept stärken. Für das Ziel, mehr Jugendliche für eine Aus- bildung oder ein Studium im MNT-Bereich zu ge- winnen, ist die Einführung von adäquatem Tech- nikunterricht an Schulen daher sinnvoll und längst überfällig. Aktuelle Defizite des Technikunterrichts ergeben sich nach einer Schülerumfrage derzeit aus

der fehlenden Verknüpfung naturwissenschaftlich- technischer Vermittlungsinhalte mit der Erfahrungs- und Erlebniswelt der Schülerinnen und Schüler sowie einem als trocken und bezuglos empfundenen Fron- talunterricht (vgl. IHK 2011). Außerschulische Ange- bote zur Förderung technisch-naturwissenschaftlicher Interessen können den Schulunterricht sinnvoll berei- chern. Sie sind ein wichtiges Instrument zur Bekämp- fung des Nachwuchsmangels (vgl. Hiller 2011).

Wie Dargestellt ist ein gutes, ausgePrägtes teCHnisCHes selbstkonzePt eine notwendige aber nicht hinreichende Voraussetzung für die Wahl eines MINT-Berufes. Die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Berufs- ausbildung oder einen Studiengang ist äußerst kom- plex und hängt von vielen weiteren oben genannten Faktoren ab, die die Wahl eines MINT-Berufes begüns- tigen oder dieser entgegenstehen. Einige der Fakto- ren entziehen sich dem Einfluss durch die öffentliche Hand oder öffentliche Institutionen (z. B. der Einfluss des Berufs der Eltern bzw. des Milieus), anderen ist nur schwer und mit langfristigen Bemühungen bei- zukommen (z. B. dem Image der MINT-Berufe und den dazugehörigen Ausbildungsgängen und Studiengän- gen oder der vorherrschenden Geschlechterstereotype bestimmter MINT-Berufe), auf andere Faktoren jedoch kann vergleichsweise einfach Einfluss genommen werden (z. B. Zugang zu für die Berufswahl wichtigen Informationen ermöglichen).

3.2 BerufsinforMAtions- und BerufsorientierungsAngeBote für Jugendliche

Vielzahl an Initiativen und Projekten, die versuchen, Jugendliche für entsprechende Studienfächer und Berufswege zu interessieren und zu begeistern und so dem Mangel an MINT-Fachkräften entgegenzuwirken.

Zu den Angeboten gehören bspw. Informationsange- bote (z. B. über Broschüren, Webseiten oder Informa- tionsveranstaltungen), individuelle Berufsberatungen, Kompetenzfeststellungsverfahren und Berufetests, Mentoringprogramme und Praktika ebenso wie the- MittlerWeile gibt es eine vielzaHl an angeboten zur ver-

tieften Berufsorientierung für Jugendliche. Waren ehemals Lehrer und die Beratungsfachkräfte der Bun- desagentur für Arbeit nahezu exklusiv für die Berufs- information und -orientierung zuständig, bieten heute zahlreiche private und öffentliche Organisationen, Bil- dungsträger und Initiativen Berufsinformationen und Orientierungshilfe bei der Berufswahl an – häufig mit Fokus auf bestimmte Branchen und Berufe (vgl. Wol- ters 2010). Insbesondere für MINT-Berufe gibt es eine

menspezifische Camps zur Berufsorientierung, Plan- spiele zur Berufswahl, theaterpädagogische Ange- bote, Workshops oder Erlebnisparcours (vgl. Wolters 2010). Zumeist kombinieren die angebotenen Projekte und Programme zur Berufsorientierung mehrere der im Folgenden genannten Elemente.

Informationsangebote: Hier werden Jugendlichen beispielsweise auf Veranstaltungen, mit Broschüren oder auch im Internet relevante Informationen be- reitgestellt. Allerdings müssen hier die Jugendlichen oft selbst aktiv werden und zumindest den ersten Schritt der Nutzung gehen.

Individuelle Beratungen: Individuelle Berufsbera- tungen haben das Ziel, aufbauend auf den konkreten Vorlieben und Interessen der Schülerinnen und Schü- ler, passende Berufe zu wählen und sie bei der Ent- scheidungs- und Bewerbungsphase zu unterstützen.

Kompetenz- bzw. Berufetests: Mittlerweile gibt es eine Reihe von digitalen Tests, die Jugendliche im In- ternet oder im Rahmen von Beratungen durchführen können. Hier werden unter anderem das berufliche Selbstkonzept abgefragt und entsprechende Berufe vorgeschlagen.

Mentoring-Programme: Bei Mentorenprogrammen lernen Jugendliche Vertreter bestimmter Berufsgrup- pen (sogenannte role models) persönlich kennen und bekommen einen Einblick in deren Aufgabenfelder und individuellen Karrierewege. Derartige Program- me werden häufig speziell für Mädchen angeboten.

Ihnen soll mithilfe erfolgreicher Frauen in MINT-Be- rufen vermittelt werden, dass auch Frauen in den je- weiligen Berufen erfolgreich sein können.

Praktika: Viele Firmen bieten interessierten Schülerin- nen und Schülern die Möglichkeit, über ein Praktikum erste Erfahrungen mit den konkreten Tätigkeitsfeldern eines Berufes zu sammeln. In der Regel machen Schü- lerinnen und Schüler im Rahmen des regulären Schul- unterrichts erste Praktika (z. B. im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung in Gymnasien).

Camps und Workshops zur Berufsorientierung: Be- rufsorientierungscamps und Workshops eröffnen den Jugendlichen ein bis zwei Jahre vor Schulabschluss die Möglichkeit, sich über mehrere Tage hinweg in- tensiv mit ihrer beruflichen Zukunft zu befassen. Die Angebote beinhalten je nach Konzept und Ziel bspw.

Module zur Identifikation eigener Stärken, Fähigkei-

ten und Wünsche, Bewerbungstrainings, Spiele zum Kennenlernen verschiedener Berufe und Berufsfelder oder Trainings von ausbildungsrelevanten Sozial- und Handlungskompetenzen.

über Die Wirkung Dieser MassnaHMen zur vertieFten beruFs- orientierung gibt es bisher kaum wissenschaftliche Erkenntnisse (vgl. Wolters 2010). (Nichtwissenschaft- liche) Evaluationen zu verschiedenen Programmen und Projekten zeigen aber, dass sich die Maßnah- men positiv auf die Berufswahlkompetenz junger Menschen auswirken. Jugendliche schätzen nach der Teilnahme an einem solch umfassenden Berufsorien- tierungsangebot die Bedeutung guter Noten für ihre beruflichen Chancen höher ein, sind vertrauter mit dem Berufsangebot, konkretisieren häufiger ihre Berufswünsche und übernehmen insgesamt mehr Eigenverantwortung für den Übergang von der Schule in den Beruf.

Auch COACHING4FUTURE ist ein Programm zur vertieften Unterstützung der Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler und kombiniert verschie- dene Elemente. Die Idee mit einem jungen Team aus Wissenschaftlern die Vielfalt und Aktualität von MINT-Berufen modern und jugendgerecht zu vermit- teln, mit den jungen Coaches mit wissenschaftlichem Hintergrund attraktive role models zur Identifizierung anzubieten, in den Vorträgen und im Internet wichtige Informationen bereitzustellen, einen Interessenstest zu integrieren, bei der Suche nach Ausbildungsplät- zen und Studienfächern zu unterstützen und Berufs- berater, die individuell beraten können, einzubinden folgt das Programm den aktuellen Erkenntnissen der MINT-Forschung. Inwieweit diese Idee und die Umset- zung bei den Zielgruppen des Programms ankommt, steht im Mittelpunkt der Evaluation.

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schriftenreihe der baden-Württemberg stiftung – nr. 71

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4 forschungsfrAgen und evAluAtionsdesign

Das grunDgerüst Der evaluation bilden vier Forschungs- fragen, die im Folgenden kurz dargestellt werden:

ForsCHungsFrage 1:

Wie bewertet die Hauptzielgruppe des Programms – die Schülerinnen und Schüler – sowie Studierende das Programm? Wie bewerten die weiteren beteilig- ten Akteure – Lehrkräfte, Berufsberater der Bundes- agentur für Arbeit, Hochschulen und Unternehmen – das Programm?

Die genannten Gruppen wurden nach ihrer Einschät- zung u. a. hinsichtlich des Informationsgehalts und der Aufbereitung der Vorträge sowie des Informa- tionsgehalts und der Nutzerfreundlichkeit der Inter- netseite, aber auch hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem Projektträger und dem jeweiligen Mehrwert für die Gruppe befragt. Analysiert wird auch, ob es gelingt, die Gruppen an die Nutzung der Internetseite und deren Informations- und Vernetzungsangebote heranzuführen.

ForsCHungsFrage 2:

Welche Wirkung hat das Programm bei den Schüle- rinnen und Schülern auf die Ausbildungs- und Studi- enwahl?

Hierzu wurde der Einfl uss des Programms auf das Wissen um die Breite und Vielseitigkeit von MINT-Be- rufen, auf das Interesse an MINT-Themen und auf die Berufswahl der Schülerinnen und Schüler untersucht.

ForsCHungsFrage 3:

Welchen Stellenwert und welche Bekanntheit hat das Programm COACHING4FUTURE aus Sicht der betei- ligten Akteure?

Die Akteure wurden gefragt, welche Bedeutung sie dem Programm bei der Berufswahl beimessen.

ForsCHungsFrage 4:

Welche Handlungsempfehlungen können aus den Aussagen der Zielgruppen und eingebundenen Ak- teure und den daraus gewonnenen Erkenntnissen für die Weiterführung des Programms abgeleitet werden?

High-tech zum anfassen und ausprobieren (Coach Christian Walczuch)

einzelgespräche im rahmen der informationsveranstaltungen (Coach Dr. silke Fanta)

Downloadbereich für lehrkräfte und schüler

4.1 forschungsfrAgen

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Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71 Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung – Nr. 71

0 2 4 . 0 2 5 .

4.2 erheBungsinstruMente

Die evaluation beruHt auF eineM MixeD-MetHoD-ansatz. Um einen möglichst umfassenden und tiefgründigen Ein- druck von den Einschätzungen des Programms durch die Zielgruppen zu erhalten, wurden qualitative und quantitative Erhebungsverfahren eingesetzt, die im Folgenden kurz skizziert werden.

a. leitFaDengestützte intervieWs Mit allen akteuren

Zu Beginn der Erhebungsphase wurden mit jeweils zwei Vertretern aller Akteursgruppen des Programms leitfadengestützte Interviews geführt. Die Gespräche dienten dazu, einen ersten Eindruck hinsichtlich der

Einschätzung des Programms durch die Akteure zu erhalten und waren eine wichtige Basis für die Ent- wicklung der standardisierten Fragebögen, die in den weiteren Erhebungsphasen eingesetzt wurden.

b. teilneHMenDe beobaCHtung Der sCHulveranstaltungen

Ebenfalls im Vorfeld der Fragebogenentwicklung nahm das Evaluatoren-Team an Schulveranstaltun- gen teil, um einen Eindruck vom Ablauf dieser Ver- anstaltungen und von den Reaktionen der Schülerin- nen und Schüler zu erhalten. Das Team der DIALOGIK gGmbH war an vier Schulterminen anwesend.

seite, der Bewertung der Internetseite, ihren Erfah- rungen mit dem Programm und dessen Wirkung be- fragt. Die Befragung der Mitarbeiter der Bundesagen- tur für Arbeit zielte insbesondere auf die Zusammen- arbeit mit dem Programm und dessen Mehrwert für ihre Arbeit ab.

F. tHink-alouD-intervieWs von sCHülerinnen unD sCHülern zuM internetauFtritt

Um die Internetseite und insbesondere den Online- Interessentest (Karrierenavigator) des Programms im Hinblick auf die zielgruppenspezifische Bedienbar- keit, Nutzerfreundlichkeit und Vollständigkeit zu ana- lysieren, wurden zehn sogenannte Think-Aloud-Inter- views mit Schülerinnen und Schülern unterschied- licher Klassen und Schularten durchgeführt. Bei den Think-Aloud-Interviews wurden die Probanden wäh- rend des Besuchs der Internetseite teilnehmend beob- achtet und gebeten, ihre Gedanken laut wiederzuge- ben. Im Anschluss an das max. einstündige Interview wurden die Teilnehmer gebeten, eine kurze standar- disierte Bewertung der Internetseite abzugeben.

C. stanDarDisierte beFragung von sCHülerinnen unD sCHülern soWie leHr- kräFten Mittels Fragebogen iM ansCHluss an Die sCHulveranstaltungen

Von Frühjahr bis Herbst 2012 wurden im Anschluss an die Informationsveranstaltungen an den Schu- len Fragebögen an die Jugendlichen und die beglei- tenden Lehrkräfte ausgegeben und anschließend wieder eingesammelt. Kernpunkt dieser Befragung war im Wesentlichen die Bewertung der Informa- tionsveranstaltung. 2.407 Schülerinnen und Schüler und 99 Lehrkräfte haben an der Befragung teilge- nommen.

D. naCHbeFragung von sCHülerinnen unD sCHülern soWie leHrkräFten

Ein Teil der Schülerinnen und Schüler und der Lehr- kräfte wurde sechs Monate nach dem Besuch des Coaching-Teams an der Schule ein weiteres mal be- fragt. Ziel dieser zweiten Befragung war die Analyse der mittelfristigen Wirkung der Veranstaltung. An dieser Befragung nahmen 89 Schülerinnen und Schü- ler sowie 15 Lehrkräfte teil. Folgende Fragen standen bei der Nachbefragung im Mittelpunkt:

• Haben die Schülerinnen und Schüler nach der Veranstaltung die Internetseite des Programms besucht?

• Konnte das Interesse der Jugendlichen für den MINT-Bereich geweckt werden?

• Haben die Jugendlichen mehr Klarheit über ihre beruflichen Interessen?

• Hat sich das Interesse der Jugendlichen für MINT-Berufe durch die Veranstaltung verändert?

• Kann sich der Befragte ein/e Studium/Ausbil- dung in einem MINT-Beruf vorstellen?

• Wird ein erneuter Besuch des Coaching-Teams gewünscht?

e. stanDarDisierte online-beFragung aller akteure über Die internetseite

Auf der Homepage des Programms (www.coaching 4future.de) waren über mehrere Monate Online- Fragebögen geschaltet. Für jede Gruppe wurde ein spezieller Fragebogen entwickelt. An der Online-Be- fragung nahmen 335 Schülerinnen und Schüler, 30 Studierende, 342 Lehrkräfte, 109 Hochschulvertreter, 88 Unternehmensvertreter und 13 Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit teil. Die Befragten wurden u. a. nach der Häufigkeit der Nutzung der Internet- einführung in das bildungsportal

(Coach Dr. Henriette gruber)

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iii eMPirische ergeBnisse 5 evAluAtionsergeBnisse

Das FolgenDe kaPitel 5 stellt Die WiCHtigsten ergebnisse der unterschiedlichen Befragungen vor, wobei die Dar- stellung nach Zielgruppen bzw. Akteuren gegliedert ist. Auf die Bewertung des Programms durch die Schülerinnen, Schüler sowie Studierende folgen die Bewertungen der Lehrkräfte, Berufsberater sowie Hochschulen und Unternehmen.

An dieser Stelle wird nochmals darauf hingewiesen, dass sich die Ergebnisse auf den Zeitraum Frühjahr

bis Herbst 2012 beziehen. Das Programm wurde in der Vergangenheit und wird auch gegenwärtig kon- tinuierlich weiterentwickelt. Wichtige Bestandteile des Programms, wie z. B. der Einbezug der Berufsbe- rater, die Stellenbörse und die Lehr- und Lernmateria- lien für Lehrkräfte, befanden sich zum Zeitpunkt der Evaluation noch im Aufbau. Die Bewertungen sind vor diesem Hintergrund zu betrachten.

5.1 coAching4future

Aus sicht der schülerinnen und schüler

beWertung Der CoaCHing-vorträge

an Den sCHulen DurCH Die sCHülerinnen unD sCHüler

Aus der standardisierten Befragung unter 2.407 Schü- lerinnen und Schüler im Anschluss an die Coaching- Vorträge, aus den persönlichen Interviews und aus der Beobachtung der Reaktionen der Schülerinnen und Schüler im Rahmen der teilnehmenden Beobachtung durch DIALOGIK lässt sich zusammenfassend feststel- len, dass die Vorträge an den Schulen von den Schüle- rinnen und Schülern überwiegend sehr positiv bewer- tet werden (vgl. Abb. 2). Sowohl die Verständlichkeit der Vorträge als auch der Einsatz der neuen Medien und Exponate und die Coaching-Teams selbst werden überaus positiv bewertet. Lediglich 0,4 % der Schülerin- nen und Schüler bewerten den Vortrag schlecht.

bezugneHMenD auF ForsCHungsFrage 1 stellt Kapitel 5.1 zu- nächst dar, wie die Hauptzielgruppe des Programms, nämlich die Schülerinnen und Schüler in der Berufs- wahlphase, das Programm und dessen wesentlichen Bestandteile, die Coaching-Veranstaltungen an den Schulen sowie die Internetseite samt Interessenstest und Vernetzungsmöglichkeiten bewerten, und ob es gelingt, diese an die Nutzung der Internetseite und deren Informations- und Vernetzungsmöglichkeiten heranzuführen. Bezugnehmend auf Forschungsfrage 2 wird auch dargestellt, welche Wirkung das Programm auf das Interesse der Schülerinnen und Schüler für MINT-Themen und auf die Ausbildungs- und Studien- wahl hat.

infos zu ausbildungs- und studienmöglichkeiten

einblicke in die Welt der bionik (Coach Dr. Janine kettering)

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Die Positive beWertung Der vorträge in der anschließen- den Befragung deckt sich mit den Beobachtungen.

In allen beobachteten Veranstaltungen blieben die Schülerinnen und Schüler während der gesamten Zeit sitzen und hörten zu. Gelangweilte Schülerinnen und Schüler waren nur vereinzelt zu sehen, bilaterale Gespräche und Beschäftigung mit anderen Dingen (z. B. Handy) blieben die Ausnahme. Zwar hat sich in der Regel nur eine kleine Gruppe – zumeist Jungen – aktiv mit Rückfragen und Kommentaren am Vortrag beteiligt, Körperhaltung und Reaktionen der Schüle- rinnen und Schüler lassen aber vermuten, dass die Jugendlichen an den Vorträgen interessiert waren.

Besonders die Experimente, Exponate und die persön- lichen Biographien der jungen Vortragenden stießen auf positive Resonanz. Nach den Vorträgen haben im- mer einige Jugendliche den Wunsch geäußert, wei- tere Vorträge hören zu wollen.

Auch in den persönlichen Interviews mit den Jugend- lichen wurden die Vorträge als spannend, lebensnah und zielgruppengerecht beschrieben, die das Wissen über berufliche Möglichkeiten erweiterten und den Blick auf bislang wenig in Betracht gezogene MINT- Berufe lenkten.

Wie dem interviewten Mädchen erging es vielen der teilnehmenden Jugendlichen (vgl. Abb. 3). Ungefähr die Hälfte der Schülerinnen und Schüler war über- rascht, wie viele technisch-naturwissenschaftliche Berufe es gibt. Ebenfalls etwa die Hälfte fühlte sich nach dem Vortrag besser in Sachen Berufswahl infor- miert. Bei immerhin knapp einem Drittel der Schüle- rinnen und Schüler ist es gelungen, Interesse an tech- nisch-naturwissenschaftlichen Berufen zu wecken bzw. zu verstärken.

Bei einem knappen Drittel der Jugendlichen hat sich der bislang bestehende Berufswunsch durch den Coa- ching-Vortrag geändert. 46 % dieser Schülerinnen und Schüler gaben an, jetzt einen technisch-naturwissen- schaftlichen Beruf ergreifen zu wollen und weitere 46 % sind sich hinsichtlich ihres bisherigen Wunsch- berufes unsicher geworden. Sie scheinen nun einen MINT-Beruf in Betracht zu ziehen. Umgekehrt hat der Vortrag bewirkt, dass einige wenige Schülerinnen und Schüler (7 %) nun sicher keinen MINT-Beruf mehr ergreifen wollen.

Die vorträge sinD DaMit niCHt nur seHr unterHaltsaM unD inForMativ, sie haben auch einen direkten Effekt auf den Berufswunsch der Jugendlichen. Ob dieser Effekt allerdings dauerhaft ist, lässt sich anhand der Befra- gung unmittelbar im Anschluss an den Vortrag nicht beurteilen, weshalb ein Teil der Jugendlichen sechs Monate später nochmals befragt wurde. Von den 89 Schülerinnen und Schülern, die an der Nachbefra- gung teilnahmen, gaben immerhin noch neun (10 %) an, ihr Berufswunsch habe sich durch den Besuch des

Coaching-Teams verändert. Sieben streben nun einen Beruf im MINT-Bereich an und zwei wollen dies expli- zit nicht mehr. Damit kann vorsichtig von einem nach- haltigen positiven Effekt der Vorträge ausgegangen werden.

Zitat

schülerin

„Ich fand es total cool. Es war sehr gerecht für uns gestaltet. Es hat Spaß gemacht zuzuhören. Obwohl ich ja eigentlich in dem sprachlichen Zug bin.

Aber es hat mich auch sehr angesprochen. [....] Auf jeden Fall hat es jetzt noch erweitert, was ich mir vorstellen könnte. Ich bin jetzt nicht so natur- wissenschaftlich. Begabt bin ich da auf keinen Fall. Schlecht bin ich auch nicht. Aber es hat mir das auch mehr schmackhaft gemacht, mir vielleicht doch noch zu überlegen. Auch wenn es jetzt in der Schule nicht unbedingt das Top-Fach ist.“

ABBILDung 2: BEWErtung DEr VorträgE DEr CoACHIng-tEAmS, SCHüLEr (ErStBEFrAgung), n=2.407

Grafik

Themenauswahl Coaching-Team Gesamturteil des Vortrags

Einsatz der Medien, Exponate und Versuche

Verständlichkeit der Informationen

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

gut teils/teils schlecht

ABBILDung 3: mEInung Zum VortrAg DEr CoACHIng-tEAmS, SCHüLEr (ErStBEFrAgung), n=2.407

Grafik

Die Zeit, die ich hier verbracht habe, war Zeitverschwendung.

Ich würde mir gerne noch einen Vortrag des Coaching-Teams anhören.

Ich habe in dem Vortrag nichts Neues gehört.

Ich möchte mich über technisch- naturwissenschaftliche Berufe weiter informieren.

Ich weiß jetzt, wo ich mich weiter zum Thema Berufswahl informieren kann.

Ich fühle mich jetzt besser informiert in Sachen Berufswahl als vorher.

Mein Interesse an technisch-naturwissenschaftlichen Berufen wurde geweckt bzw. verstärkt.

Ich bin überrascht, wie viele technisch- naturwissenschaftliche Berufe es gibt.

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

trifft zu teils/teils trifft nicht zu

10 % 30 % 50 % 70 % 90 %

Referenzen

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