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Business Intelligence

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Academic year: 2021

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1. Einf ¨ uhrung und Grundbegriffe

Lernziele:

• Wichtige Grundbegriffe verstehen, einordnen und erl ¨autern k ¨onnen;

• Grundlegende Merkmale von Decision Support Systemen kennen;

• Arten von Wissen kennen und gegeneinander abgrenzen k ¨onnen;

• Grundbegriffe der Wissensverarbeitung kennen;

(2)

Business Intelligence

Business Intelligence ist ein verh ¨altnism ¨aßig junger und uneinheitlich verwendeter Be- griff.

Anandarajan et al. 2004:

Data analysis, reporting and query tools can help business users wade through a sea of data to synthesize valuable information from it — today these tools collectively fall into a category called “Business Intelligence”.

(3)

• Allgemein umfasst der Begriff Business Intelligence (BI) Methoden, Prozesse und Werkzeuge, um Unternehmensdaten in handlungsgerichtetes Wissen zu transfor- mieren.

• handlungsgerichtetes Wissen: insbesondere zur Entscheidungsfindung

• Beispiele f ¨ur Gebiete des BI: Data Mining, Data Warehouses, OLAP, Expertensy- steme

• Ber ¨uhrungspunkte zu: Datenbanken, K ¨unstliche Intelligenz, Wissensmanagement, Entscheidungstheorie, Statistik, ...

(4)

Definitionsvielfalt

Mertens identifiziert sieben unterschiedliche Varianten der BI-Abgrenzung:

1. BI als Fortsetzung der Daten- und Informationsverarbeitung: Informationsverarbei- tung f ¨ur die Unternehmensleitung

2. BI als Filter in der Informationsflut: Informationslogistik

3. BI gleich Management Information Systems mit schnellen/flexiblen Auswertungen 4. BI als Fr ¨uhwarnsystem

5. BI identisch zu Data Warehouse

6. BI als Informations- und Wissensspeicherung 7. BI als Prozess

(5)
(6)

Gluchowski baut einen zweidimensionalen Ordnungsrahmen f ¨ur BI auf:

horizontal: von der Technik- zur Anwendungsorientierung vertikal: von der Datenauswertung zur Datenbereitstellung

Daten−

bereit−

stellung

Daten−

auswer−

tung

Anwendung Technik

Text Mining Data Mining

OLAP Reporting Data

Warehouse Extraktion

Transformation

Kennzahlen−/

BSC−Systeme

Planung/

Konsolidierung EIS

MIS/

Analytisches CRM

(7)

Hieraus leitet Gluchowski folgende Abgrenzung ab:

Business Intelligence im engeren Sinne

Ausschließlich Kernapplikationen, die die Entscheidungsfindung unterst ¨utzen

Analyseorientiertes Business Intelligence

S ¨amtliche Anwendungen, mit denen der Entscheider arbeitet

Business Intelligence im weiteren Sinne

Alle direkt und indirekt f ¨ur die Entscheidungsunterst ¨utzung eingesetzten Anwen- dungen

Auch Datenaufbereitung und Pr ¨asentationsfunktionalit ¨at

(8)

BI als integrierter Gesamtansatz

• Kemper, Mehanna, Unger sehen einen integrierten Gesamtansatz als definitori- sche Eigenschaft von Business Intelligence.

• Ausweitung der Datenbasen, massive Ver ¨anderung im Marktumfeld, h ¨ohere inter- ne und externe Transparenz und Fundierung der Entscheidungen sind bei der Un- ternehmensf ¨uhrung zu ber ¨ucksichtigen.

• Einzelsysteme zur Managementunterst ¨utzung k ¨onnen diesen Anforderungen nicht gen ¨ugen.

• Daher ist ein integrierter L ¨osungsansatz erforderlich.

(9)

• Intelligence wird dabei als In- formation verstanden, die es zu generieren, speichern, re- cherchieren, analysieren, in- terpretieren und zu verteilen gilt.

• Erwerbbare BI-Werkzeuge werden ausschließlich als Entwicklungshilfen spezieller BI-Anwendungen gesehen.

Planen Steuern Überwachen

Aggregierte aufbereitete Daten

Koordination und

Unterstützung durch

BI

Externe Daten Top

Middle

Lower

Führungssysteme

Wertschöpfende Prozesse

Operative Systeme

(10)

Ordnungsrahmen f ¨ ur Business Intelligence

• BI als integrierter Gesamtansatz kann nur unternehmensspezifisch konkretisiert werden.

• BI-Ordnungsrahmen: generisches Konzept, das es auszuf ¨ullen gilt

• Data Warehouse: themenbezogene integrierte Datenhaltung

• Informationsgenerierung durch Analysesysteme, Speicherung und Verteilung als Teil des Wissensmanagements

• Portale sind eine zentrale Anlaufstelle f ¨ur verschiedene Analysesysteme

(11)

Operative Systeme

Wissens management systeme Business Intelligence Portal

Analysesysteme

Data Warehouse

Informationszugriff

Informationsgenerierung Informationsspeicherung Informationsdistribution

Datenbereitstellung

(12)

Entscheidungstheorie

• Eine Entscheidung ist eine rationale Wahl von Aktionen in einer gegebenen Um- welt.

Rational ist ein Entscheidungsprozess, wenn er auf sinnvollen Kriterien beruht und diese ber ¨ucksichtigt werden.

• Rational heißt nicht allwissend!

• Das Ergebnis einer Entscheidung ist eine Aktion oder Strategie.

• Deskriptive Entscheidungstheorien versuchen die empirischen Fragen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zu beantworten.

Pr ¨askriptive (normative) Entscheidungstheorien untersuchen, wie rationale Ent- scheidungen ausfallen m ¨ussen, damit Ziele unter Nebenbedingungen optimal erf ¨ullt werden.

• Die pr ¨askriptiven Entscheidungstheorien der BWL, des Operations Research und der Informatik bilden die Grundlage entscheidungsunterst ¨utzender Systeme.

(13)

Decision Support Systeme

Entscheidungsunterst ¨utzende Systeme (Decision Support Systems, DSS) sind rechnergest ¨utzte Informationssysteme, die Benutzer (hier typischerweise Ent- scheidungstr ¨ager) bei der L ¨osung komplexer Probleme unterst ¨utzen.

• Verwandte oder synonym gebrauchte Begriffe: Management Information System, F ¨uhrungsinformationssystem, Execution Information System

• Entscheidungsprobleme sind wohlstrukturiert, wenn ihre wichtigsten Variablen und Beziehungen bekannt sind (Beispiel: mathematische Optimierungsprobleme)

• Fehlt Information ¨uber wichtige Variablen und Beziehungen ist das Entscheidungs- problem schlecht strukturiert.

(14)

Sicherheit, Risiko, Unsicherheit

DSS k ¨onnen sichere, risikobehaftete oder unsichere Entscheidungsprobleme un- terst ¨utzen.

sicher: bekannte Umweltbedingungen, direkte Abh ¨angigkeit zwischen Aktion und Nutzen

risikobehaftet: f ¨ur die Bedingungen und Abh ¨angigkeiten sind Wahrscheinlichkeits- verteilungen bekannt

unsicher: nur m ¨ogliche Zust ¨ande und Aktionen sind bekannt (Beispiel: Spiele)

M ¨ogliche L ¨osungsans ¨atze:

• Tabellenkalkulation

• Optimierungsverfahren

• Heuristiken

• regelbasiert

• Simulation

(15)

Verfahren der Entscheidungsunterst ¨ utzung

• Datenorientierte Verfahren zur Entscheidungsunterst ¨utzung leiten aus grossen Da- tenmengen Parameter ab, die sich auf die Analyse anderer Daten verallgemeinern lassen.

Beispiel: OLAP, statistische Verfahren

• Modellorientierte Verfahren setzen die G ¨ultigkeit eines Modells voraus und errech- nen auf Basis dieses Modells eine optimale (oder gute) Entscheidung.

Beispiel: Optimierungsverfahren

• Wissensbasierte Verfahren versuchen, das f ¨ur eine gute Entscheidung notwendige Probleml ¨osungswissen zu repr ¨asentieren und anzuwenden.

Hierzu geh ¨oren Expertensysteme, die sehr h ¨aufig regelbasiert arbeiten.

(16)

Wissen und Wissensverarbeitung

(17)

Wissen: Versuche einer Definition

• Knowledge is organized information applicable to problem solving. (Woolf)

• Knowledge is information that has been organized and analyzed to make it under- standable and applicable to problem solving or decision making. (Turban)

(18)

Wissen, Kennen, K ¨ onnen

Umgangssprachlich bezeichnet man das Ergebnis eines Lernvorgangs als

wissen, wenn es sich um sprachlich-begriffliche F ¨ahigkeiten handelt,

kennen, wenn es sich um sinnliche Wahrnehmung handelt,

k ¨onnen, wenn es sich um motorische F ¨ahigkeiten handelt.

(19)

Arten von Wissen

Wissen

Repräsentation

Kontollstrategie Regeln Fakten

unvollständig präzise

unsicher

vage Art

explizit implizit

Ableitung

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Wissensebenen

• kognitive Ebene (z.B. Erfahrung von Experten, Arbeitsanweisungen)

• Repr ¨asentationsebene (z.B. Aussagenlogik, Pr ¨adikatenlogik)

• Implementierungsebene (z.B. Prolog-Statements)

☞ Bei der Wissensverarbeitung stehen dieRepr ¨asentationsebeneund die Implemen- tierungsebene im Vordergrund (Schließen der KI-L ¨ucke).

☞ Beim Wissensmanagement stehen die kognitive Ebene und die Repr ¨asentations- ebene im Vordergrund.

(21)

Daten- vs. Wissensverarbeitung

Programm Daten

Inferenz−

maschine Entwickler

Software−

Wissen (Fakten und Regeln)

Wissens−

ingenieur

Algorithmische Problembeschreibung Anwendungsspezifisches Wissen

(22)

Inferenz

• Nehmen wir an, es gibt eine Menge von Regeln, wie sich ein Autofahrer im Stra- ßenverkehr zu verhalten hat.

• Die Regeln sind beispielsweise in “wenn...dann”-Form repr ¨asentiert.

• Weiterhin gebe es Fakten, die Tatsachen widerspiegeln (Geschwindigkeit, Ge- schwindigkeitsbegrenzung, Ampel, etc.).

• Regeln und Fakten bilden die Wissensbasis.

• In solch einer Wissensbasis gibt es keine Kontrollstrukturen wie in einem herk ¨ommlichen Programm, die festlegen, in welcher Reihenfolge die Regeln an- zuwenden sind.

• Stattdessen muß ein Mechanismus vorhanden sein, der bestimmt, welche Regeln wie anzuwenden sind.

• Dieser Mechanismus heißt Inferenzmechanismus.

Inferenz ist ein (Denk-)Prozeß, in dem aus vorhandenem Wissen (bzw. Annahmen oder Vermutungen) neues Wissen (Annahmen, Vermutungen) gewonnen werden.

(23)

• Neues Wissen heißt hier, daß nach Inferenz etwas verf ¨ugbar ist, was vorher nicht unmittelbar verf ¨ugbar war.

• Wissensbasis:

– Wenn es regnet, dann ist die Straße nass. (Regel) – Es regnet. (Faktum)

Inferenz (mit Modus Ponens): Die Straße ist nass. (abgeleitetes Faktum)

(24)

Logik und Inferenz

Gegenstand der Logik:

Repr ¨asentation von Wissen durch Formeln einer ad ¨aquaten Logiksprache – Syntax der Logiksprache

– Bedeutung (Interpretation) von Formeln der Logiksprache

Herleitung (Inferenz) von neuem Wissen auf Basis der Kalk ¨uls.

– Definition des Folgerungsbegriffs

– ¨Ubertragung der semantischen Folgerung auf ¨aquivalente syntaktische Umfor- mungen

(25)

Anwendungsgebiete der Logik in der Wissensverarbeitung:

• Inferenz in Expertensystemen

• Logikprogrammierung, deduktive Datenbanken

• automatisches Beweisen

• Programmverifikation

(26)

Zielrichtungen der Inferenz

• Prognosen, logische Ableitungen erstellen

Es sind Fakten F und Regeln R gegeben. Was kann daraus gefolgert werden?

Beispiel: Wenn es regnet, dann ist die Straße naß. Was kann aus der Tatsache, daß es regnet, gefolgert werden?

• Erkl ¨arungen finden

Wie l ¨aßt sich ein Fakt F mit Hilfe der Regeln R erkl ¨aren?

Beispiel: Die Straße ist naß. Wie kann das sein?

• Hypothesen pr ¨ufen

K ¨onnen aus den Fakten Fund den Regeln Rdie HypothesenH hergeleitet werden?

Beipiel: Wenn es regnet, dann ist die Straße naß. Es regnet. Ist die Straße dann naß?

(27)

Arten der Inferenz

• Deduktion

Zum Starten eines Autos ist eine aufgeladene Batterie notwendig. Bei unserem Auto ist die Batterie leer. Wir schließen, daß wir unser Auto nicht starten k ¨onnen.

• Induktion

Wir haben wiederholt beobachtet, daß ein Auto nicht startet und die Batterie leer ist. Wir haben noch nie beobachtet, daß ein Auto mit leerer Batterie gestartet wer- den konnte. Wir schließen daraus, daß ein Auto, das eine leere Batterie hat, nicht gestartet werden kann.

• Abduktion

Zum Starten eines Autos ist eine aufgeladene Batterie notwendig. Unser Auto l ¨aßt sich nicht starten. Wir schließen, daß die Batterie leer ist.

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