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Corporate Social Responsibility und Shareholder / eingereicht von: Hauser Stefanie

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Academic year: 2021

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Eingereicht von: Hauser Stefanie 1156738

stefanie.hauser91@gmail.com

Angefertigt am

Institut Corporate Finance | JKU

Beurteilerin

Assoz. Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Eva Wagner April 2018

Corporate Social Responsibility

und Shareholder

Masterarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades

Master of Science

im Masterstudium

Finance and Accounting

JOHANNES KEPLER UNIVERSITÄT LINZ Altenberger Straße 69 4040 Linz, Österreich

(2)

I

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis ... III Tabellenverzeichnis ... III Abkürzungsverzeichnis ... III 1 Einleitung ... 1 1.1 Problemstellung ... 2

1.2 Zielsetzung und Forschungsfragen ... 3

1.3 Aufbau der Arbeit ... 4

2 Begriffsabgrenzung ... 6

2.1 Corporate Social Responsibility ... 6

2.2 Shareholder ... 9

2.3 Stakeholder ... 11

3 Theoretische Bezugsrahmen ... 12

3.1 Shareholder Theorie ... 12

3.2 Stakeholder Theorie ... 13

3.3 Prinzipal Agenten Theorie ... 17

4 State of the Art ... 20

4.1 Auswirkungen von CSR auf Shareholder ... 20

4.1.1 Finanzielle CSR Auswirkungen ... 21

4.1.2 Nichtfinanzielle CSR Auswirkungen ... 25

4.2 Auswirkungen von Shareholder auf CSR ... 31

4.2.1 Socially Responsible Investing ... 33

4.2.2 Shareholder Aktivismus ... 34

4.2.3 Anteilsverkauf ... 37

5 Forschungsmethodik ... 38

(3)

II

5.2 Datenerhebung ... 40

5.3 Qualitative Inhaltsanalyse ... 43

6 Untersuchungsergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse ... 44

6.1 Allgemeines und Definition ... 45

6.2 Kommunikationskanal ... 49

6.3 Auswirkungen auf Shareholder ... 51

6.3.1 Auswirkungen auf finanzielle Aspekte ... 53

6.3.2 Auswirkungen auf nichtfinanzielle Aspekte ... 55

6.4 Auswirkungen auf CSR ... 59

7 Forschungsergebnisse ... 62

7.1 Gegenüberstellung Theorie und Empirie ... 63

7.2 Abweichungen Theorie und Empirie ... 76

7.3 Nicht messbare Ergebnisse ... 77

8 Schlussbetrachtung ... 77

8.1 Zusammenfassung ... 78

8.2 Diskussion ... 80

8.3 Implikationen für zukünftige Forschung und Unternehmerpraxis ... 81

8.4 Limitationen ... 82

Anhang ... 84

(4)

III

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Aufbau der Arbeit ... 5

Abb. 2: Unternehmensmodell nach der Stakeholder Theorie ... 15

Abb. 3: Übersicht über die Methodik ... 39

Abb. 4: Übersicht über die Erkenntnisbereiche der Theorie ... 39

Abb. 5: Beispiele für die Paraphrasierung ... 44

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Übersicht über die Interviewpartner ... 42

Abkürzungsverzeichnis

CSR Corporate Social Responsibility SRI Socially Responsible Investing

NaDiVeG Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Rahmen der vorliegenden Masterarbeit auf die Nennung jeweils beider Geschlechterformen verzichtet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer in gleicher Weise angesprochen.

Ich erkläre an Eides statt, dass ich die vorliegende Masterarbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt bzw. die wörtlich oder sinngemäß entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die vorliegende Masterarbeit ist mit dem elektronisch übermittelten Textdokument identisch.

(5)

1

1 Einleitung

Die Frage wie Shareholder ihr Vermögen am gewinnbringendsten investieren, stellt naturgemäß eine der wesentlichsten Forschungsfragen der Finanzwirtschaft dar. Hierfür ist Corporate Social Responsibility (CSR) ein aktuell vielfach beschriebenes Instrument.1 CSR achtet sowohl auf den Unternehmensgewinn und ein langfristiges Überleben des Unternehmens als auch auf Unternehmensengagement in den Bereichen Umwelt und Soziales.2 In seiner Grundidee beschreibt CSR die Verantwortlichkeit eines Unternehmens gegenüber der Gesellschaft.3 Während die praktische Anwendung des CSR Konzepts in der Literatur bereits mehrfach belegt ist,4 ist eine Einordnung des CSR Konzepts in die bestehende Theorie der Finanzwirtschaft eine aktuelle Herausforderung der Wissenschaft und Praxis.5

Als vor über 40 Jahren vereinzelte Shareholder erstmals versuchten Aktiengesellschaften in Richtung CSR zu lenken, um dessen Maßnahmen zu implementieren,6 widersprachen diese Bestrebungen der damals vorherrschenden finanzwirtschaftlichen Lehrmeinung der Shareholder Theorie.7 Diese Theorie sieht die Gewinnmaximierung der Shareholder als einziges Motiv, nach

welchem ein Unternehmen agieren sollte.8 Während das theoretische Konzept der Shareholder

Theorie die zunehmende Bedeutung des CSR Konzepts für Unternehmen nicht begründen kann,9 stellt die Stakeholder Theorie sehr wohl einen Bezugsrahmen dar, welcher die erhöhte Präsenz von CSR erklärt.10 Die Stakeholder Theorie besagt, dass ein Unternehmen nicht nur im besten Interesse der Shareholder sondern im besten Interesse aller Stakeholder handeln sollte. Während diese Theorie demnach auch die Stakeholder eines Unternehmens als wesentliche Interessengruppe einschließt,11 bleibt unklar, in welcher Beziehung und mit welchen

1 Vgl. Barnea/Rubin (2010), S. 71; Smith (2011), S. 103. 2 Vgl Dam/Scholtens (2012), S. 233.

3 Vgl. Bowen (1953), S.6.

4 Vgl. Pisanie (2017), S. 591; Barnea/Rubin (2010), S. 71; Smith (2011), S. 105. 5 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 433.

6 Vgl. Smith (2011), S. 103. 7 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 404. 8 Vgl. Friedman (1970), S. 122. 9 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 404. 10 Vgl. Bento et al. (2017), S. 770. 11 Vgl. Freeman/Reed (1984), S. 89.

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2

Wechselwirkungen die Shareholder eines Unternehmens laut diesem theoretischen Konzept zu CSR stehen.12

1.1 Problemstellung

Aus der aktuellen Literatur lassen sich zwei große Phänomene im Hinblick auf CSR ableiten. Einerseits wurde nachgewiesen, dass Aktiengesellschaften CSR Konzepte vermehrt umsetzen.13 Diese Implementierung der Maßnahmen folgt verschiedensten Motivationen, die sich oft nicht direkt aus der Steigerung des Unternehmensgewinnes begründen lassen.14 Andererseits zeigen eine wachsende Anzahl an Unternehmensskandalen,15 die Finanzkrise16 oder die steigende

Anzahl an Shareholder Aktivitäten für CSR,17 dass das Ausmaß und der Umfang, in dem CSR aktuell wahrgenommen und umgesetzt wird, noch nicht allen Anforderungen der Stakeholder Theorie entsprechen.18

Effekte von CSR Maßnahmen auf den langfristigen Unternehmenserfolg wurden während der letzten Jahre in verschiedenen wissenschaftlichen Studien untersucht.19 Hierbei wurden Auswirkungen von CSR Maßnahmen auf finanzielle Werte wie Aktienkurse, 20 Unternehmensrisiko21 und -wert22 oder Renditen23 analysiert. In diesen Studien wurden sowohl positive, nicht vorhandene, als auch negative Zusammenhänge zwischen CSR Maßnahmen und den untersuchten Kennzahlen nachgewiesen. Während diese einzelnen Studien noch keine klare Aussage zur Relevanz von CSR für den Unternehmenserfolg erlauben, weist Margolis et al.

(2009)24 in einer ganzheitlichen Studie der bestehenden Literatur einen gesamt positiven

12 Vgl. Barnea/Rubin (2010), S. 84. 13 Vgl. Pisanie (2017), S. 591; Barnea/Rubin (2010), S. 71. 14 Vgl. Borghesi (2014), S. 165; Vgl. Jo/Harhoto (2014), S. 273. 15 Vgl. Ferri (2012), S. 1. 16 Vgl. Buchanan et al. (2010), S. 45. 17 Vgl. Jensen (2002), S. 240. 18 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 432. 19 Vgl. Borghesi (2014), S. 165. 20 Vgl. Jo/Harjoto (2014), S. 274. 21 Vgl. Jo/Harjoto (2014), S. 274. 22 Vgl. Benabou/Tirole (2009), S. 9 ff. 23 Vgl. Lopatta et al. (2017), S. 43. 24 Vgl. Margolis et al. (2009), S. 28.

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3

Zusammenhang zwischen CSR Aktivitäten und dem Unternehmenserfolg von Unternehmen nach.25

Zumal die Literatur also CSR Maßnahmen als werterhöhend für den Unternehmenserfolg nachweist,26 werden derartige Maßnahmen in der Unternehmenspraxis noch nicht einheitlich umgesetzt.27 Diese Problematik führt dazu, dass manche Unternehmen ihr Erfolgspotenzial nicht in vollem Ausmaß umsetzen können.28 Deshalb ist es für die Wirtschaft wesentlich, dass Unternehmen anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse handeln.29 Die Problematik der Abweichungen zwischen der Handlungsempfehlung von CSR und der oft anderweitig gelebten Unternehmenspraxis ist auch aus aktuellen gesetzlichen Veränderungen ableitbar.30 Auf die

Fragestellung, inwiefern österreichische Aktiengesellschaften und deren Anleger CSR als Mittel zur Steigerung des Unternehmenserfolgs wahrnehmen, wurden keine Studien gefunden.

1.2 Zielsetzung und Forschungsfragen

Aus diesem Grund ist die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit eine Analyse, ob und inwiefern die österreichische Unternehmens- und Anlegerpraxis der internationalen Literatur zu CSR entspricht. Aus diesem Forschungsziel wurden eine Hauptforschungsfrage und drei Unterforschungsfragen abgeleitet. Die Hauptforschungsfrage wird wie folgt definiert:

Entspricht die österreichische Unternehmens- und Shareholderpraxis von

Aktiengesellschaften den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Bedeutung von CSR?

Für die Beantwortung der Hauptforschungsfrage ergibt sich als Ziel der ersten Unterfragestellung eine Beschreibung der aktuellen Erkenntnisse der Literatur im Bezug auf die Auswirkungen von CSR auf Aktiengesellschaften, sowie auf die daraus resultierende optimale CSR Umsetzung.

25 Vgl. Margolis et al. (2009), S. 28. 26 Vgl. Margolis et al. (2009), S. 28. 27 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 433. 28 Vgl. Lopatta et al. (2017), S. 42 f. 29 Vgl. Freeman/Philipps (2010), S. xviii.

30 Europäische Kommission (2014), Internet „Der Bedarf, die Angabe von Informationen zu sozialen Aspekten und

umweltbezogener Informationen durch Unternehmen durch Vorlage eines Gesetzesvorschlags in diesem Bereich zu verbessern, wurde in der Mitteilung der Kommission vom 25. Oktober 2011 mit dem Titel „Eine neue EU-Strategie (2011-14) für die soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR) bekräftigt. ; BGBl 2017/20, Internet.

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Frage 1: Welche Implikationen lassen sich aus der Analyse bestehender Literatur zur optimalen Umsetzung von CSR in Aktiengesellschaften ableiten?

Als Gegenstück zur ersten Unterforschungsfrage befasst sich die zweite Frage mit der realen Anwendung. Sie beantwortet die Frage, in welcher Form Unternehmen und Anleger aktuell mit dem CSR Konzept umgehen.

Frage 2: Was ist die aktuelle Unternehmens- und Shareholderpraxis in Bezug auf CSR? Die dritte Unterforschungsfrage stellt die Ergebnisse der ersten und zweiten Frage gegenüber und zielt darauf ab, die Differenzen zwischen Literatur und Praxis aufzuzeigen und zu analysieren.

Frage 3: Welche Abweichungen zeigt der Vergleich von Literatur und Praxis bezüglich des Umgangs von Aktiengesellschaften und deren Anlegern mit dem CSR Konzept?

1.3 Aufbau der Arbeit

Zur systematischen Erschließung der Forschungsfragen ist diese Seminararbeit in acht Abschnitte gegliedert und, wie in Abbildung 1 ersichtlich ist, folgendermaßen aufgebaut: Die Einführung widmet sich der Problemstellung, der Zielsetzung samt Forschungsfragen und dem Aufbau der Arbeit. In Abschnitt zwei dieser Arbeit werden die Begriffe CSR, Shareholder und Stakeholder definiert, während in Abschnitt drei die Shareholder und Stakeholder Theorie sowie die Prinzipal Agenten Theorie als theoretische Bezugsrahmen der Forschungsfragen erläutert werden. In Abschnitt vier wird der aktuelle literaturbasierte State of the Art der Wechselwirkung von CSR und Shareholder untersucht und aufgegliedert. Dieser wird im darauf folgenden Abschnitt fünf auf die sechs wesentlichen Theorieerkenntnisse herabgebrochen. Des Weiteren wird in diesem Abschnitt die Forschungsmethodik durch Beschreibungen der verwendeten Erhebungsinstrumente der Datenerhebung und deren Analyse aufgeschlüsselt.

Darauf aufbauend werden in Abschnitt sechs die Untersuchungsergebnisse der durchgeführten Datenerhebung geformt und belegt. Zusammenfassend ergeben sich darauf vier Bereiche, beginnend mit allgemeinen Erkenntnissen und die der CSR Definition. Anschließend mit Erkenntnissen zur Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Shareholdern über CSR. Gefolgt von Auswirkungen auf Shareholder und jene auf CSR. Der anschließende Abschnitt

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5

sieben widmet sich den Forschungsergebnissen, indem die erhobenen Ergebnisse mit den Erkenntnissen aus dem State of the Art gegenüber gestellt werden und bildet somit den Kernteil der Arbeit. Aus der Gegenüberstellung werden Abweichungen und Interviewaussagen die nicht überprüfbar sind, bekannt. Abschließend zeigt Abschnitt acht eine Schlussbetrachtung durch eine Zusammenfassung der Arbeit, eine Diskussion der Ergebnisse, Implikationen für Wissenschaft und Unternehmenspraxis und Limitationen der Arbeit.

Abb. 1: Aufbau der Arbeit31

31 Quelle: eigene Darstellung.

• Problemstellung

• Zielsetzung und Forschungsfragen • Aufbau der Arbeit

Einleitung

• Corporate Social Responsibility • Shareholder

• Stakeholder Begriffsabgrenzung

• Shareholder Theorie • Stakeholder Theorie • Prinzipal Agenten Theorie Theoretische Bezugsrahmen

• Auswirkungen von CSR auf Shareholder • Auswirkungen von Shareholder auf CSR State of the Art

• Erkenntnisse der Theorie • Datenerhebung

• Qualitative Inhaltsanalyse Forschungsmethodik

• Allgemeines und Definition • Kommunikationskanal • Auswirkungen auf Shareholder • Auswirkungen auf CSR

Untersuchungsergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse

• Gegenüberstellung • Abweichungen

• Nicht messbare Ergebnisse Forschungsergebnis • Zusammenfassung • Diskussion • Implikationen • Limitationen Schlussbetrachtung

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6

2 Begriffsabgrenzung

Auf Grund der unterschiedlichen Auslegungs- und Verwendungsmöglichkeiten der Hauptbegriffe dieser Arbeit, werden die drei wichtigsten Begriffe CSR, Shareholder und Stakeholder in diesem Kapitel erklärt und abgegrenzt.

2.1 Corporate Social Responsibility

Für den Begriff CSR gibt es keine allgemein gültige Definition.32 Zudem wird er häufig synonym zu ähnlichen Formulierungen verwendet.33 Um zu verstehen was hinter dem Ausdruck steckt und ihn richtig abgrenzen zu können, wird im folgenden Abschnitt die historische Entwicklung des Begriffs und die damit verbundene Definitionsproblematik näher ausgeführt. Abschließend wird basierend auf der aktuellen wissenschaftlichen Literatur eine Arbeitsdefinition ausgewählt. In Anbetracht der Tatsache, dass 1953 erstmals Bowen (1953)34 die soziale Verantwortung von Geschäftsmännern definierte,35 besitzt CSR eine bereits gelebte Vergangenheit.36 Maßgeblich trug die Industrialisierung zu CSR bei, durch Industrielle wie beispielsweise Titus Salt, George Cadbury oder William Lever Ende des 18. Jahrhunderts, die eigene Fabrikstädte für ihre Arbeiter und deren Familien errichteten.37

Bowen (1953)38 weckte mit dem bereits erwähnten Artikel, neben der bereits etablierten Praxis, auch in der Wissenschaft das Interesse und löste Diskussionen über CSR aus.39 Sein Ansatz beschreibt eine Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft. Da Unternehmen die Gesellschaft beeinflussen, argumentiert Bowen (1953),40 dass es wesentlich ist, dass diese

auch entsprechend den Erwartungen, Werten und Zielen der Gesellschaft handeln.41 In dieser Argumentation begründet sich das heute gelebte Konzept von CSR. Die CSR Definition wurde ab diesem Zeitpunkt ständig weiterentwickelt und diskutiert,42 wie beispielsweise von

32 Vgl. Dahlsrud (2008), S. 1; Déniz/Suárez (2005), S. 27; Husted/Allen (2007), S. 594. 33 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 412 f.

34 Vgl. Bowen (1953), S.3. 35 Vgl. Bowen (1953), S.3.

36 Vgl. Amann et al. (2012), S. 333; Carroll/ Shabana (2010), S. 86. 37 Vgl. Smith (2003), S. 52 f. 38 Vgl. Bowen (1953), S.6. 39 Vgl. Carroll (1999), S. 269. 40 Vgl. Bowen (1953), S.6. 41 Vgl. Bowen (1953), S. 6. 42 Vgl. Smith (2003), S. 52 f.

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7 Carrol (1999).43 Er versteht unter CSR eine zukunftsträchtige Sichtweise, welche Unternehmen des öffentlichen Interesses ihrer wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung bewusst werden lässt. 44 Ein Beispiel für das verstärkte Bewusstsein kann in den zunehmenden, unternehmensinternen Analysen und Veröffentlichungen von nichtfinanziellen Kennzahlen gesehen werden.45

Trotz der langen Geschichte scheint CSR erst in den letzten Jahren zu einem wichtigen Unternehmenskonzept geworden zu sein.46 Die Gesellschaft und das Rechtssystem fordern verstärkt CSR Aktivitäten.47 Unter anderem auf Grund aktueller Geschehnisse wie einer wachsenden Globalisierung48 oder einer weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.49 Während

CSR in der Vergangenheit hauptsächlich auf den sozialen Aspekt beschränkt wurde,50 ist der

Begriff in der gegenwärtigen Auslegung breiter aufgestellt.51 Durch die unterschiedliche

Auslegung findet sich bis dato auch keine allgemein gültige Definition.52 Obwohl CSR unterschiedlich ausgelegt wird, kann als Schnittmenge der verschiedenen Definitionen die unternehmensseitige Bedienung der Interessen von Menschen, Gesellschaft und Umwelt eines Unternehmens identifiziert werden.53 Eine detailliertere Beschreibung von CSR liefert die EU Kommission, die laut Dahlsrud (2008)54 gleichzeitig auch die am häufigsten verwendete ist.55 Aus diesen beiden Gründen wird die EU Definition auch als Arbeitsdefinition für diese Arbeit herangezogen.

Die Europäische Kommission legte 2001/2002 den Begriff CSR wie folgt fest: „Ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den 43 Vgl. Carroll (1999), S. 268. 44 Vgl. Carroll (1999), S. 268. 45 Vgl. Jo/Harhoto (2014), S. 272. 46 Vgl. Du (2010), S. 8; Welford (2004), S. 32. 47 Vgl. Benabou/Tirole (2009), S. 1.

48 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 404.

49 Vgl. Buchanan et al. (2010), S. 45; Europäische Kommission (2011), S. 5. 50 Vgl. Carroll (1999), S. 269.

51 Vgl. Welford (2004), S. 32.

52 Vgl. Dahlsrud (2008), S. 1; Déniz/Suárez (2005), S. 27; Husted/Allen (2007), S. 594. 53 Vgl. Jo/Harhoto (2014), S. 273.

54 Vgl. Dahlsrud (2008), S. 7 ff. 55 Vgl. Dahlsrud (2008), S. 7 ff.

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Stakeholdern zu integrieren.“56 Die EU Definition hebt die sozialen und Umweltaspekte besonders hervor.57 Die Europäische Kommission sieht CSR als klaren wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteil, denn es kann zu Kosteneinsparungen beziehungsweise Wachstumsmöglichkeiten führen und Kunden- und Mitarbeiterbeziehungen verbessern.58 Die EU erklärt im Hinblick auf Europa 202059 eine neue Strategie, wofür sie zu CSR eine neue, weiter gefasste Definition darlegt.60 „Die Verantwortung von Unternehmen für ihre

Auswirkungen auf die Gesellschaft.“61 In dieser weiter entwickelten Definition rückt der Begriff Verantwortung ins Zentrum, mit dem Hintergrund, dass Unternehmen sich dieser Verantwortung annehmen und CSR leben.62 Da Dahlsrud (2008)63 die Definition aus

2001/2002 als am häufigsten verwendet identifiziert hat64 und die neue Version der EU

Kommission nicht im Wiederspruch mit der früheren steht, wird für diese Arbeit die Definition aus 2001/2002 herangezogen: „Ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf

freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren.“65

CSR weist nicht zuletzt auf Grund der fehlenden allgemeingültige Definition66 verschiedene Überschneidungen mit anderen Konzepten auf. Der Begriff wird teils synonym den Konzepten Environmental, Social and Governance67 und Corporate Social Responsiveness68 verwendet. Des Weiteren überschneidet er sich in Teilbereichen mit Konzepten wie Corporate Social

56 Europäische Kommission (2011), S. 4.

57 Vgl. Europäische Kommission (2011), S. 4; Jackson/Apostolakou (2010), S 373. 58 Vgl. Europäische Kommission (2011), S. 4.

59 Europäische Kommission (2016), Internet. „Europa 2020 ist die auf zehn Jahre angelegte Strategie der Europäischen

Union für Wachstum und Beschäftigung. Sie wurde 2010 auf den Weg gebracht, um die Bedingungen für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum zu schaffen. Bis 2020 will die EU fünf vereinbarte Kernziele erreichen. Sie betreffen die Bereiche Beschäftigung, Forschung und Entwicklung, Klima/Energie, Bildung, soziale Eingliederung und Armutsbekämpfung.“ 60 Vgl. Europäische Kommission (2011), S. 5. 61 Europäische Kommission (2011), S. 7. 62 Vgl. Europäische Kommission (2011), S. 8. 63 Vgl. Dahlsrud (2008), S. 7. 64 Vgl. Dahlsrud (2008), S. 7. 65 Europäische Kommission (2011), S. 4.

66 Vgl. Dahlsrud (2008), S. 1; Déniz/Suárez (2005), S. 27; Husted/Allen (2007), S. 594. 67 Vgl. Smith (2011), S. 103.

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Performance69, Stakeholder Management, Sustainability, Corporate Citizenship70, Corporate Governance,71 Corporate Accountability, Sustainability, the Triple Bottom Line oder Corporate Social Entrepreneurship. Die Gemeinsamkeit all dieser Begriffe ist, dass sie mehr als nur den finanziellen Aspekt eines Unternehmens betrachten.72 Da eine Definitionsabgrenzung auf Grund der schwierigen Definitionslage nur schwer möglich ist und zur Beantwortung der Fragestellung dieser Arbeit nicht wesentlich ist, wurde auf eine genauere Ausführung verzichtet.

2.2 Shareholder

Shareholder, oder auch Stockholder, eines Unternehmens sind jene, die das Eigenkapital von Aktiengesellschaften zur Verfügung stellen und somit seine Eigentümer sind.73 Die Einteilung der Shareholder kann nach unterschiedlichen Merkmalen erfolgen. Im Folgenden wird ein Überblick über die möglichen Einteilungsmerkmale gegeben.

Barnea/Rubin (2010)74 verwenden die Beziehung der Shareholder zum Unternehmen als Merkmal zur Strukturierung. Hierbei wird unterschieden, ob sie dem Unternehmen angehörig sind oder nicht. Angehörige Shareholder sind über ihre Identität, Ansehen oder Erbschaft mit dem Unternehmen verbunden. Innerhalb der Gruppe der angehörigen Shareholder wird wiederum in Manager und Nichtmanager unterschieden. Während sich die Aufgabe der Manager durch den Begriff erklärt, zählen zu den Nichtmanagern die Blockholder und Direktoren, welche nicht am täglichen Geschäft teilnehmen. Die Gruppe der nicht angehörigen Shareholder sind nur über ihre Anteile mit dem Unternehmen verbunden. Zu dieser Gruppe gehören institutionelle oder kleine individuelle Investoren.75

Dam/Scholtens (2012)76 teilen Shareholder nach ihren gemeinsamen Eigenschaften und Interessen ein. Hierbei definieren sie sechs unterschiedliche Gruppen. Institutionelle Investoren

69 Wood (1991), 693. „a business organization's configuration of principles of social responsibility, processes of social

responsiveness, and policies, programs, and observable outcomes as they relate to the firm's societal relationships.

70 Vgl. Jackson/Apostolakou (2010), S 373.

71 Denis/McConnell (2003), S. 2. „set of mechanisms - both institutional and market-based - that induce the self-interested

controllers of a company (those that make decisions regarding how the company will be operated) to make decisions that maximize the value of the company to its owners (the suppliers of capital).“

72 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 412 f. 73 Vgl. Freeman/Reed (1983), S. 88. 74 Vgl. Barnea/Rubin (2010), S. 73. 75 Vgl. Barnea/Rubin (2010), S. 73. 76 Vgl. Dam/Scholtens (2012), S. 4 f.

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umfassen Versicherungen, Pensionsfonds und Investment Fonds für welche ein ausgewogenes Risiko-Gewinnverhältnis im Vordergrund steht. In den meisten Ländern bilden sie die größte Gruppe der Investoren und investieren einen beachtlichen Teil ihres Fonds in Aktien. Eine weitere Gruppe sind Banken die meist aus rein monetärem Interesse in Aktien investieren um entweder ihre Handelsportfolios zu optimieren, oder die Kreditvergabe an Dritte mit direkten Investitionen kombinieren wollen.77

Zudem gibt es die Gruppe der Shareholder, die selbst ein Unternehmen sind, aber auch Aktien anderer Unternehmen halten. Aus einer rein finanziellen Sichtweise wirkt die Investition in ein anderes Unternehmen zwar eigenartig, doch liegt das finanzielle Interesse hier bei einer Absicherung durch Diversität. Bei diesen Shareholdern kommt häufig hinzu, dass sie nicht nur aus einem rein finanziellen Aspekt in ein anderes Unternehmen investieren, sondern häufig auch strategische Interessen damit verfolgen. Strategische Interessen liegen beispielsweise im Markennamen oder im Potenzial des investierten Unternehmens und genauso könnte es ein erster Schritt einer geplanten Fusionierung sein. Derartige Absichten können zu internen Konflikten im gehaltenen Unternehmen führen. Fungiert der Staat als Shareholder, bezweckt er eine Qualitätsverbesserung in Bereichen, die ihm wichtig sind. Die beiden Hauptbereiche sind in den meisten Ländern Umwelt und Soziales. Daneben zielt der Staat auch auf einen Ausbau der Ausbildung, Arbeitsplätze, regionale Entwicklung oder Gesundheit ab.78

Eine kleinere Gruppe innerhalb der Shareholder bilden die individuellen Investoren. Ihre gemeinsame Eigenschaft ist, dass sie alle private Anleger sind. Die Interessen dieser Gruppe liegen bei den Dividenden als Einkommen und den Steueranreizen, die sich mit der Investition ergeben. Die letzte der sechs kategorisierten Gruppen sind die Mitarbeiter, welche von jenem Unternehmen Aktien innehaben, bei dem sie arbeiten. Das Mitarbeiterinteresse ist durch Verträge vom Unternehmen selbst gesteuert, in dem das Unternehmen die Aktien als Teil des Arbeitsvertrages oder der Altersvorsorge hergibt.79

Für eine spätere Studie kategorisieren Dam/Scholtens (2013)80 die Shareholder nach der Höhe ihres Anteils in einem Unternehmen. Die Teilung erfolgt in kleine Minderheitenshareholder und

77 Vgl. Dam/Scholtens (2012), S. 4. 78 Vgl. Dam/Scholtens (2012), S. 4 f. 79 Vgl. Dam/Scholtens (2012), S. 5. 80 Vgl. Dam/Scholtens (2013), S. 118.

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große Hauptshareholder.81 Ein Hauptshareholder wird auch Blockholder genannt und besitzt zumindest 5% der Unternehmensaktien.82 Im Gegensatz zu Minderheitenshareholder sind Hauptshareholder dank ihrer großen Anteile meist präsenter und können die Manager besser kontrollieren. Zudem haben sie mehr Einfluss im Unternehmen und werden in Entscheidungen miteinbezogen.83

2.3 Stakeholder

Der Begriff Stakeholder tauchte erstmals in einem Bericht des Stanford Research Institutes 1963 auf. Schon damals wurde er als Gegenstück zum Shareholder Begriff verwendet, um die Shareholdertheorie, welche unter 3.1 erläutert wird, zu hinterfragen.84 Im damaligen Beitrag wurde der Begriff nicht näher definiert, sondern als generisches Konzept für ein breiteres Verständnis von für Unternehmensentscheidungen relevanten Personen verwendet.85 Der Begriff nahm bis 1983 an Bedeutung zu und wurde zum Kernstück der daraus folgenden Stakeholder Theorie von Freeman/Reed (1983).86 Da der Begriff über die Zeit verändert und weiterentwickelt wurde, ist eine Darlegung der wichtigsten Konzeptualisierungen angeführt.

Freeman/Reed (1983)87 definiert in seinem Beitrag Stakeholder als jene Gruppe, ohne die ein Unternehmen nicht überleben könnte.88 Clarkson (1995)89 erweitert die Definition und beschreibt die Stakeholder eines Unternehmens als Individuen oder Gruppen, die zu einem beliebigen Zeitpunkt mit dem Unternehmen in beliebiger Weise in Berührung kommen. Haben mehrere Individuen die selben Forderungen, Interessen oder Rechte, können sie laut Clarkson

(1995)90 als Stakeholdergruppe zusammengefasst werden. Beispiele für diese Gruppen sind

Mitarbeiter, Konsumenten oder Shareholder. Des Weiteren beschreibt er eine mögliche Einteilung in primäre und sekundäre Stakeholder. Als primäre Stakeholder werden jene gesehen, ohne welche ein Unternehmen nicht fortbestehen könnte und mit denen es in 81 Vgl. Dam/Scholtens (2013), S. 118. 82 Vgl. Dam/Scholtens (2013), S. 120. 83 Vgl. Dam/Scholtens (2013), S. 118 f. 84 Vgl. Parmar et al. (2010), S. 405. 85 Vgl. Freeman/Reed (1983), S. 89. 86 Vgl. Freeman/Reed (1983), S. 89. 87 Vgl. Freeman/Reed (1983), S. 89. 88 Vgl. Freeman/Reed (1983), S. 89. 89 Vgl. Clarkson (1995), S. 105 ff. 90 Vgl. Clarkson (1995), S. 105 ff.

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geschäftlicher Beziehung steht. Erfüllt ein Stakeholder nicht beide dieser Kriterien, fällt er in die Gruppe der sekundären Stakeholder.91

Diese beschriebene allgemein gültige Definition des Stakeholderbegriffs inkludiert die unter Punkt 2.1 definierten Shareholder. Da in dieser Arbeit der Shareholderbegriff ein zentrales Konzept darstellt und eine Abgrenzung der Shareholder zu den übrigen Stakeholdern notwendig ist, wird im restlichen Teil dieser Arbeit Stakeholder entsprechend der Definition nach Clarkson

(1995)92 mit Ausnahmen der Shareholder verwendet.

3 Theoretische Bezugsrahmen

3.1 Shareholder Theorie

Ein Unternehmen ist per Definition darauf ausgelegt Gewinne für den Eigentümer zu erwirtschaften, dies wurde über lange Zeit auch als wichtigste Unternehmensmotivation verstanden.93 Als erste Versuche aufkamen diese Motivation in Richtung soziales Wohl zu verändern, veröffentlichte Friedman (1970)94 seinen Beitrag ‚The Social Responsibility of Business is to Increase its Profits’. In seiner Veröffentlichung beschrieb er das Konzept der Shareholder Theorie und obwohl es kein akademischer Beitrag ist, ist es einer der am meisten diskutierten Artikel, welche Wirtschaftstheorie und soziale Fragen verknüpfen.95

Die Shareholder Theorie besagt, dass es das alleinige Ziel eines Unternehmens ist einen möglichst hohen Gewinn für die Shareholder zu erwirtschaften. Die Manager haben dabei die moralische Verantwortung, immer im Interesse der Gewinnmaximierung der Shareholder zu handeln. Nach Meinung des Autors liegen die Interessen meist in finanziellen Kenngrößen wie hohen Kurswerten oder Dividenden, die bedient werden müssen. Eine Verantwortung gegenüber Stakeholdern hat nach dieser Theorie nicht das Unternehmen selbst, sondern die Individuen, die ihr persönliches Geld oder ihre freie Zeit dafür aufwenden wollen. Daraus ergibt sich auch der Vorwurf, dass Manager, die soziale Maßnahmen bewilligen, das verwendete Geld von jemand anderem zweckentfremdet ausgeben. Würden die betroffenen Shareholder, Kunden 91 Vgl. Clarkson (1995), S. 105 ff. 92 Vgl. Clarkson (1995), S. 105 ff. 93 Vgl. Freeman/Reed (1984), S. 88. 94 Vgl. Friedman (1970), S. 122. 95 Vgl. Dunn/Burton (2006), S. 292

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oder Mitarbeiter ihr Geld für den gleichen Zweck ausgeben wollen, würden sie es eigenständig tun können.96

Für Stakeholder werden hingegen Verträge aufgesetzt und Regulierungen eingezogen, wie etwa fixierte Gehälter für Mitarbeiter oder Zahlungsvereinbarungen für Lieferanten. Eine Einbindung der Interessen der Stakeholder in Entscheidungen der Führungsriege wird nach dieser Theorie völlig ausgeschlossen.97 Durch den unmittelbaren Fokus auf Shareholderinteressen bei der unternehmensinternen Entscheidungsfindung stellt das Konzept der Shareholder Theorie einen wesentlichen theoretischen Bezugsrahmen für die in Abschnitt 1.3 definierten Forschungsfragen dar.

3.2 Stakeholder Theorie

Als Pendant zur obigen Shareholder Theorie wird im folgenden Abschnitt die Stakeholder Theorie erläutert.98 Rund um 1980 wurden erste generelle Management Theorien aufgestellt,

die primär dazu verwendet wurden Managementprobleme zu definieren und Lösungsansätze zu finden.99 Freeman (1984)100 wollte eben diese Managementprobleme mit dem Stakeholder Ansatz lösen und begründete mit seinem Beitrag ‚Stockholders and Stakeholders: A New Perspective on Corporate Governance’ die Stakeholder Theorie. Die Stakeholder Theorie besagt, dass Unternehmen neben den Interessen der Shareholder auch für die der Stakeholder verantwortlich sind.101

Freeman und andere Forscher definieren folgende drei Managementprobleme, die mittels der Stakeholder Theorie gelöst werden sollen:

• Das Problem zu verstehen wie ein Wert in unserer globalen und sich ständig wandelnden Welt entsteht und gehandelt werden kann,

• das Problem Ethik und Kapitalismus zu verbinden und ihre Gemeinsamkeiten zu erkennen und

96 Vgl. Friedman (1970), S. 122. 97 Vgl. Bénabou/Tirole (2010), S. 1.

98 Vgl. Benlemlih/Girerd-Potin (2017), S. 1138. 99 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 405.

100 Vgl. Freeman/Reed (1984), S. 88. 101 Vgl. Freeman/Reed (1984), S. 89.

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• das Problem, die Denkweise von Managern so zu verändern, dass sie die ersten beiden Probleme lösen können. 102

Die Stakeholder Theorie nimmt im 21. Jahrhundert an Bedeutung zu und verdrängt die bislang vorherrschende Shareholder Theorie. Themen, die zur hohen Akzeptanz der Stakeholder Theorie beigetragen haben, sind die weltweit eingetretene Globalisierung, die zunehmende Bedeutung von Informationstechnologie oder das wachsende Bewusstsein der Gesellschaft für die Einflussnahme von Unternehmen auf deren Umfeld. Mittlerweile ist die Stakeholder Theorie ein anerkanntes Instrument, welches in der Praxis verwendet wird um neu auftretende Probleme und Anforderungen der Unternehmenswelt zu bewältigen.103 Aus Sicht der Stakeholder Theorie wird ein Unternehmen als Geflecht von Beziehungen mit unterschiedlichen Stakeholdern gesehen. Dieses Geflecht kann mit der Geschäftstätigkeit gleichgesetzt werden, welche Nutzen erzeugt, der dann gehandelt werden kann.104

Die Stakeholder Theorie beschäftigt sich mit der Einflussnahme von unterschiedlichen Stakeholdergruppen auf Unternehmensentscheidungen. Da auch die Shareholder eine dieser Gruppen darstellen, bietet die Stakeholder Theorie einen wesentlichen theoretischen Bezugsrahmen für die in Abschnitt 1.3 definierten Forschungsfragen.

Donaldson/Preston (1995)105 beschreiben drei mögliche Aspekte, aus denen die Stakeholder Theorie betrachtet werden kann. In der Gesamtheit dieser Sichtweisen beschreiben die Autoren auch einen vierten Aspekt, welcher eine gesamtheitliche stakeholderorientierte Unternehmensphilosophie erklärt.106 Der erste Aspekt der Theorie wird als deskriptiver Aspekt bezeichnet, er erlaubt die Beschreibung eines Unternehmens und dessen Verhalten. Unter diesem Aspekt wird ein Unternehmen wie in Abbildung 2 als eine Komponente eines Systems dargestellt, welche in ständigen Wechselwirkungen mit anderen Komponenten, den Stakeholdern, steht.107

102 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 405. 103 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 404. 104 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 405 f. 105 Vgl. Donaldson/Preston (1995), S. 66. 106 Vgl. Donaldson/Preston (1995), S. 66 f. 107 Vgl. Donaldson/Preston (1995), S. 66.

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Abb. 2: Unternehmensmodell nach der Stakeholder Theorie108

Die Beziehung zwischen Unternehmen und Stakeholdern basiert dabei auf expliziten und impliziten Forderungen. Unter expliziten Verträgen versteht man Verträge mit Stakeholdern, beispielsweise Arbeitsverträge mit Mitarbeitern oder künftige Garantieverträge mit Kunden. Implizite Verträge sind etwa Arbeitsplatzsicherheit, Versprechen oder langfristiger Kundendienst.109 Der zweite beschriebene Aspekt wird als instrumentaler Aspekt bezeichnet. Dieser erlaubt die Analyse von Zusammenhängen zwischen Stakeholder Management Aktivitäten und messbaren Unternehmenskennzahlen.110

Der normative und somit dritte Aspekt beschreibt die Eigenschaft der Stakeholder Theorie, normative Regeln vorzugeben, welche auf moralischen oder philosophischen Gründen basieren.111 Die in der ganzheitlichen Betrachtung beschriebene Unternehmensphilosophie wird von Donaldson/Preston (1995)112 als Management Aspekt bezeichnet. Dieser beschreibt

108 Quelle: eigene Darstellung, vgl. Donaldson/Preston (1995), S. 69. 109 Vgl. Cornell/Shapiro (1987), S. 5 f. 110 Vgl. Donaldson/Preston (1995), S. 66 f. 111 Vgl. Donaldson/Preston (1995), S. 67. 112 Vgl. Donaldson/Preston (1995), S. 66. Unter- nehmen Staat Lieferanten Kunden Politische Gruppen Mitarbeiter Gesellschaft Wirtschafts- verband Investoren

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gesamtheitliche Sichtweisen, Strukturen und Handlungsweisen, welche sich für Unternehmen und Manager aus den einzelnen Aspekten der Stakeholder Theorie ableiten lassen.113

Die Aufgabe eines Managers ist dabei, die Beziehungen zu kennen, zu steuern und ihre Veränderungen über die Zeit zu berücksichtigen. Im Fokus ihrer Arbeit steht immer das Ziel den maximalen Gewinn für Shareholder und Stakeholder zu erreichen. Im Falle eines Konfliktes muss dieser durch den Manager geschlichtet und zum Bestmöglichen verändert werden. Ein Manager darf dabei den moralischen Aspekt nicht aus den Augen verlieren, denn seine Entscheidungen betreffen ebenso die Möglichkeiten, Werte und Gefahren der Stakeholder wie die der Shareholder. Verfolgt ein Manager die Stakeholder Theorie, werden ihm deshalb die Eigenschaften Nutzenstiften und Fehlervermeidung zugesprochen.114 Außerdem haben

Manager einen Anreiz diese Verhaltensweise aufrichtig zu zeigen. Denn leiten sie ihr Unternehmen auf der Grundlage von Vertrauen und Zusammenarbeit gegenüber Stakeholdern, ermöglicht diese Hingabe den Aufbau einer wettbewerbsvorteilhaften, produktiven Beziehung mit den Stakeholdern.115 Dennoch sollten Manager bei der Ausführung von CSR zwischen den Bedürfnissen der Stakeholder und der Gesellschaft unterscheiden, zumal Manager mit Stakeholdern direkt zusammen arbeiten, nicht aber mit der gesamten Gesellschaft.116 Da implizite Forderungen rechtlich nur wenig anerkannt sind, können sie im Falle von Zahlungsschwierigkeiten nachrangig behandelt werden. Dementsprechend haben Informationen über die finanzielle Lage eines Unternehmens Auswirkungen auf implizite Forderungen. Da implizite gemeinsam mit expliziten Verträgen den Marktwert eines Unternehmens ausmachen, müssen Manager sie ebenso bedenken.117

Zudem werden unter der Stakeholder Theorie auch eine Reihe falscher Anwendungen gehandelt, die keinesfalls darunter fallen. Dazu gehört, sie als Rechtfertigung für Veränderungen zu verwenden, die aber nicht im Interesse der Theorie sind. Außerdem soll die Stakeholder Theorie nicht als Schlüssel gesehen werden, nach dem die Ressourcen eines Unternehmens verteilt werden. Des Weiteren dürfen auch nicht die gesetzlichen Bedingungen als Grund für ein Fehlen der Stakeholder Theorieumsetzung vorgeschoben werden. Ebenso wird die Stakeholder Theorie nicht angewendet um die gesamte Wirtschaft zu optimieren,

113 Vgl. Donaldson/Preston (1995), S. 67. 114 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 406. 115 Vgl. Jones (2005), S. 118. 116 Vgl. Clarkson (1995), S. 100. 117 Vgl. Cornell/Shapiro (1987), S. 5 f.

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sondern einzelne Organisationen. Überdies steht die Stakeholder Theorie nicht als allumfassende Antwort auf moralische Fragen, nicht einmal auf alle ethischen Managerfragen, sondern rein als Management Theorie zu organisatorischen Fragen.118

3.3 Prinzipal Agenten Theorie

Da die Stakeholder Theorie nicht definiert, was erlaubt ist und was nicht, lässt sie den Managern sehr viel Spielraum für individuelle Bereicherung. Sie können in beliebige Projekte investieren, die den Wert des Unternehmens nicht nur steigern, sondern auch schmälern können, ohne für die Verluste büßen zu müssen. Das führt zu erhöhten Kosten für die Überwachung von Managern, einem Kostenfaktor der Prinzipal Agenten Theorie,119 welche in diesem Abschnitt genauer erklärt wird.

Der Ursprung der Prinzipal Agenten Theorie geht auf den Wissenschaftler Stephen Ross zurück.120 Er beschreibt 1973 in seinem Beitrag ‚The economic theory of agency: the

principal’s problem’ die Problematik zwischen Prinzipal und Agent, welche damals schon als eine der ältesten sozialen Wechselwirkungen gesehen wurde. Die Prinzipal Agenten Theorie setzt voraus, dass es einen Agenten gibt, der im Auftrag von einem oder mehreren Prinzipalen Entscheidungen trifft. Hinzu kommt aber, dass sowohl Prinzipal als auch Agent den höchst möglichen Nutzen für sich erreichen wollen und somit ein Konflikt entstehen kann.121 Die Prinzipal Agenten Beziehung kann alle möglichen Beziehungen repräsentieren, welche die oben genannte Voraussetzung der Entscheidungsdelegation erfüllen.122 Umgelegt auf die Shareholder

Manager Beziehung steht der Prinzipal stellvertretend für den Shareholder und der Agent für den Manager eines Unternehmens.123 Da die Untersuchung der Shareholder Manager Wechselwirkung für die Beantwortung der in Abschnitt 1.3 definierten Forschungsfragen unumgänglich scheint, ist die Prinzipal Agenten Theorie ein erforderlicher theoretischer Bezugsrahmen.

118 Vgl. Parmar et. Al. (2010), S. 407 ff. 119 Vgl. Jensen (2002), S. 242.

120 Vgl. Meinhövel (2004), S. 470. 121 Vgl. Ross (1973), S 134 f. 122 Vgl. Ross (1973), S 134 f.

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Nach Jensen/Meckling (1976)124 ist die Beziehung zwischen Shareholder und Manager ein Vertrag, welcher dem Manager die Autorität verleiht im Namen der Shareholder zu handeln. Die Shareholder delegieren Aufgaben, welche vom Manager in ihrem Sinne ausgeführt werden sollten. Die Autoren gehen davon aus, dass beide Vertragspartner ihren Nutzen entsprechend der Prinzipal Agenten Theorie maximieren wollen und unterstellen dem Manager deshalb, nicht immer im Sinne der Shareholder zu handeln.125 Deshalb treten in der Beziehung zwischen

Shareholder und Manager mehrere Probleme auf, wobei das erste die Informationsasymmetrie ist.126 Sobald einer der beiden mehr Informationen besitzt als der andere, kann er sie dem

anderen entweder vorenthalten, oder für sich vorteilhaft interpretieren und ausnutzen.127 Das

zweite Problem, welches sich aus der Prinzipal Agenten Theorie ergibt, ist, dass Manager und Kapitalgeber unterschiedliche Ansichten zu Risiken haben.128 Gefolgt von dem Problem der Unterbindung von unnötigen Investitionen, die von Managern ausgehen, aber für Shareholder nicht in einem positiven Kosten Nutzen Verhältnis stehen.129

Ein weiteres Problem, das gleichzeitig eine Lösung bietet, ist die optimale Ausrichtung der Anreize für Manager zu finden,130 denn finden Shareholder den richtigen Ansporn, kann das Probleme und Konflikte reduzieren. Einen weiteren Ausweg bietet die Implementierung einer Überwachung der Tätigkeiten der Manager. Zudem gibt es den Ausweg, Manager monetär an das Unternehmen zu binden, 131 und sie beispielsweise durch Vergabe von Unternehmensanteilen selbst zu Shareholdern zu machen.132 Da diese Maßnahmen Ausgaben verursachen, ergeben sich daraus folgende Kosten für Manager (Agency Kosten):

• Ausgaben für die Überwachung der Manager,

• Ausgaben um den Manager an das Unternehmen zu binden und

124 Vgl. Jensen/Meckling (1976), S. 308. 125 Vgl. Jensen/Meckling (1976), S. 308. 126 Vgl. Kecskes (2013), S. 3. 127 Vgl. Guserl/Pernsteiner (2015), S. 41 f. 128 Vgl. Jones (1995), S. 409. 129 Vgl. Kecskes (2013), S. 3. 130 Vgl. Kecskes (2013), S. 3. 131 Vgl. Jensen/Meckling (1976), S. 308. 132 Vgl. Guserl/Pernsteiner (2015), S. 42 f.

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• Ausgaben die entstehen, wenn Manager nicht bestmöglich im Sinne der Shareholder handeln.133

Die Höhe der Agency Kosten ist nicht immer gleich und wird unter anderem über die Aufteilung der Unternehmensaktien bestimmt. Teilen sich die Aktien auf Minderheitenshareholder auf, bedarf es höherer Überwachungskosten als bei Blockholdern.134 Außerdem ist auch die Gruppe entscheidend, welcher die Shareholder angehören. Je nach Gruppe verfolgen sie unterschiedliche Interessen, die von denen der Manager abweichen.135

Zudem übt der Staat mit bestimmten Gesetzen Einfluss auf die Agency Kosten aus. Beispielsweise in den USA schreibt das Gesetzt den angelsächsischen Führungsgrundsatz für AG ähnliche Unternehmen vor. Das bedeutet, dass durch das Board Modell der Chief Executive Officer (CEO) als Oberhaupt des Boards und des gesamten Unternehmens die Ziele und Richtungen des Unternehmens vorgibt. Bestätigung für Entscheidungen erlangt der CEO gewöhnlich durch andere Board Mitglieder. Da alle Entscheidungen und Maßnahmen vom Board ausgehen, ist es gleichzeitig das leitende und überwachende Organ.136 Die Board Mitglieder sind auch jene, die sich der Shareholder Interessen annehmen und um ihre Durchsetzung kümmern, sowie auf die Shareholder Value Maximierung achten. Zudem engagieren, entlassen, kontrollieren und entschädigen sie die Manager137 und sind somit die Schnittstelle in der Prinzipal Agenten Theorie zwischen Shareholder und Manager. In Österreich und Deutschland ist die Leitung und Kontrolle getrennt. Die leitende Geschäftsführung wird durch ein Kontrollorgan überwacht, welches bei der Hauptversammlung durch die Shareholder gewählt wird. Der Aufsichtsrat wählt wiederum die Mitglieder des Vorstandes, welche das Unternehmen managen. Durch den nur mehr mittelbaren Einfluss der Eigentümer auf den Vorstand bekommen die Manager viel Spielraum. Entsprechend der Prinzipal Agenten Theorie können Manager dadurch ihre eigenen Ziele verfolgen, anstatt die Interessen der Eigentümer umzusetzen.138

133 Vgl. Jensen/Meckling (1976), S. 308. 134 Vgl. Lopatta et al. (2017), S. 42. 135 Vgl. Dam/Scholtens (2012), S. 246 f. 136 Vgl. Guserl/Pernsteiner (2015), S. 9. 137 Vgl. Denis/McConnell (2003, S. 2. 138 Vgl. Guserl/Pernsteiner (2015), S. 40 f.

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Lösungsansätze für die Problematiken können vor und nach dem Vertragsabschluss mit Managern festgelegt werden. Vor dem Abschluss kann sich der Manager auf einen besseren Informationsaustausch einlassen oder dazu verpflichten, sich an Vereinbarungen zu halten. Sobald der Manager eingesetzt ist, können eine regelmäßigere Berichterstattung und eine verschärfte Überwachung ihren Kontrollzweck erfüllen. Zudem kann eine Schmälerung der Entscheidungs- oder Umsetzungsbefugnis sowie ein ansprechendes Vergütungssystem Abhilfe leisten. Umgelegt auf eine AG erfüllt der Aufsichtsrat die Kontrollfunktion über die Mitglieder des Vorstandes. Hinzu kommen gesetzlich verpflichtet externe Abschlussprüfer, welche die finanziellen Entscheidungen kontrollieren. Um ein möglichst gutes Ergebnis für die Shareholder zu erzielen, liegt es auf der Hand die Manager selbst auch zu Shareholdern zu machen. Ein weiterer monetärer Anreiz wäre Boni auszuzahlen oder Rechte für Unternehmensoptionen zu gewähren.139

4 State of the Art

Da in den vorangegangenen Abschnitten die Kernbegriffe der Arbeit definiert und die wesentlichen theoretischen Bezugsrahmen festgelegt wurden, wird im folgenden Abschnitt die bestehende Literatur, welche zur Beantwortung der ersten Unterforschungsfrage herangezogen wird, strukturiert und beschrieben. Analysiert wird hierbei jene Literatur, welche die wechselseitigen Auswirkungen von CSR und Shareholdern aufeinander behandelt. Auf Basis dessen werden daraus Implikationen für die Praxis der Aktiengesellschaften aufgestellt. Als Literatur werden nur Artikel aus publizierten, wissenschaftlichen Journalen herangezogen und jede andere Literatur wie Expertenbeiträge ausgeschlossen.

Die oberste Strukturierungsebene grenzt die bestehende Literatur anhand der Einflussrichtung ab. Hierbei umfasst der erste Teil dieses Abschnitts jene Arbeiten, welche Auswirkungen von CSR Konzepten auf Shareholder untersuchen. Der zweite Teil behandelt Studien welche Einflüsse von Shareholdern auf die CSR Praxis von Unternehmen erforschen.

4.1 Auswirkungen von CSR auf Shareholder

Beginnend mit den Auswirkungen von CSR auf Shareholder erfolgt die Einteilung der zweiten Strukturierungsebene in finanzielle und nicht finanzielle Untersuchungen. Den Start bilden die finanziellen CSR Auswirkungen.

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21 4.1.1 Finanzielle CSR Auswirkungen

Die finanzielle Wirkung ist vor allem für die Finanzwirtschaft von Bedeutung. Der Grund dafür ist, dass sich gemäß der Finanzwirtschaft die meisten Shareholder für finanzielle Nenngrößen interessieren. Beispiele für finanzielle Nenngrößen sind Kurswerte oder Dividenden.140 Des Weiteren sieht das zentrale Konzept der klassischen Finanzsicht Gewinnmaximierung für Shareholder an oberster Stelle.141 Zur Erfüllung dieses Konzepts kann auch CSR beitragen.142 Die Strukturierung im folgenden Abschnitt erfolgt in interne und externe Einflussgrößen. Innerhalb der internen werden wiederum zuerst die Auswirkungen der generellen CSR Maßnahmen aufgeschlüsselt, gefolgt von Einflüssen aus einzelnen CSR geprägten Faktoren. Es gibt eine Reihe an Studien, die untersuchen, ob es sich finanziell für Shareholder lohnt im Sinne von CSR in Stakeholder Interessen zu investieren. Dabei kommen unterschiedliche Ergebnisse heraus. Während die einen zu verheißungsvollen oder andere zu nachteiligen Auswirkungen gelangen, finden andere keine Konsequenzen.143 In ihrer Studie fassen Margolis

et al. (2009)144 die bisherigen Studien zusammen und stellen einen geringen positiven, signifikanten Zusammenhang zwischen CSR Maßnahmen und langfristiger, finanzieller Leistung fest.145 Lopatta et al. (2017)146 beobachten in ihrem Literatur Review, dass CSR einen

positiven Einfluss auf das langfristige finanzielle Ergebnis hat.147

El Ghoul et al. (2011)148 untersuchten den Zusammenhang von CSR Maßnahmen eines

Unternehmens und dessen Eigenkapitalkosten. Das Ergebnis ist, dass Unternehmen die mehr CSR Maßnahmen umsetzten, signifikant niedrigere Eigenkapitalkosten haben. Investitionen in die Bereichen Mitarbeiter, Umwelt und Produktstrategie senken die Eigenkapitalkosten, während CSR Investitionen in die Bereiche Kommunikation, Diversität und Menschenrechte keine Reduzierung erzielen. Eine weitere Erkenntnis, die aus der Studie herausgeht, ist, dass Unternehmen in den Branchen Atomenergie und Tabak deutlich höhere Eigenkapitalkosten 140 Vgl. Friedman (1970), S. 122. 141 Vgl. Liang/ Renneboog (2017), S. 853 f. 142 Vgl. Martin et al. (2009), S. 115. 143 Vgl. Krüger (2015), S. 304. 144 Vgl. Margolis et al. (2009), S. 28. 145 Vgl. Margolis et al. (2009), S. 28. 146 Vgl. Lopatta et al. (2017), S. 43. 147 Vgl. Lopatta et al. (2017), S. 43. 148 Vgl. El Ghoul et al. (2011), S. 2401.

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zahlen als jene in anderen Branchen.149 Eine Untersuchung des Zusammenhangs von CSR und Bankschulden führen Goss/Roberts (2011)150 durch. Die Autoren nehmen die Sichtweise der Bank ein und legen sie als kreditgebender Shareholder aus. Dabei kommen sie zum Ergebnis, dass Unternehmen mit weniger CSR Maßnahmen tatsächlich geringere Kosten für Schulden bezahlen müssen. Der Grund dafür ist, dass Banken CSR als Risiko identifizieren und das mit weniger attraktiven Vertragsbedingungen abfedern.151

Ähnlich dem Ergebnis von El Ghoul et al. (2011)152 ermöglicht CSR einen leichteren Zugang zu finanziellen Mitteln und besseren Konditionen.153 Des Weiteren kann CSR dazu beitragen die Transaktionskosten eines Unternehmens zu verringern.154 Wie El Ghoul et al. (2017)155 in

ihrer Studie herausfinden, trifft das besonders bei Unternehmen zu, die in ihrem Umfeld einen Mangel an Institutionalisierung haben.156 Zusätzlich hilft eine bessere CSR Leistung zu

geringeren Nebenbedingung und Auflagen für Kapital. Die Begründung dafür liegt zum einen auf der Seite der Stakeholder und zum anderen auf der Seite der Shareholder. Seitens der Stakeholder trägt CSR zur Stärkung der Beziehungen zwischen Manager und Stakeholder bei. Das führt wiederum zu geringeren Agency Kosten und einer niedrigeren Informationsasymmetrie. Ausgehend von den Shareholdern wird von Unternehmen mit gelebtem CSR eine verbesserte Transparenz und erhöhte Verantwortung erwartet.157 Zudem profitieren Shareholder mittels CSR Maßnahmen durch ein geringeres Investitionsrisiko.158 Ohnedies hilft CSR den Managern auch dabei das Unternehmen langfristig zu orientieren, wovon sowohl Share- als auch Stakeholder profitieren.159

Ein einzelner, wesentlicher Faktor für eine finanzielle Auswirkung ist die Führungsweise eines Unternehmens. Durch eine Implementierung von CSR in die Unternehmensleitung und die dazugehörigen Interaktionen werden die Schwankungen der Aktienerträge reduziert. Das führt 149 Vgl. El Ghoul et al. (2011), S. 2401 f. 150 Vgl. Goss/Roberts (2011), S. 1794. 151 Vgl. Goss/Roberts (2011), S. 1807. 152 Vgl. El Ghoul et al. (2011), S. 2401. 153 Vgl. El Ghoul et al. (2017), S. 361. 154 Vgl. El Ghoul et al. (2017), S. 360. 155 Vgl. El Ghoul et al. (2017), S. 360. 156 Vgl. El Ghoul et al. (2017), S. 375. 157 Vgl. Cheng et al. (2014), S. 16. 158 Vgl. Lopatta et al. (2017), S. 42. 159 Vgl. Cheng et al. (2014), S. 16.

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bei Shareholdern zu einer geringeren Wahrnehmung eines Unternehmensrisikos. Eine CSR Führungsweise stärkt nicht nur das Verhältnis zu Shareholdern160 sondern auch zu externen Stakeholdern. Da CSR Vertrauen und Loyalität ausstrahlt, erleichtert CSR den Aufbau einer guten Beziehung zu externen Stakeholdern. Eine gute Bindung an das Unternehmen hilft in schweren Zeiten eine Krise besser zu bewältigen und verkleinert ebenso das Unternehmensrisiko.161 Unternehmen die im Stil von CSR geführt werden, bekommen von

großen Investmentunternehmen nachgesagt, dass sie mit zukünftigen Problemen besser umgehen können und finanzielle Erwartungen übertreffen.162 Zudem wird der CSR

Führungsstil mit steigenden Unternehmenswerten verbunden. Außerdem wird eine Steigerung der finanziellen und operativen Leistungen mit CSR Maßnahmen assoziiert.163 Genauso wie ein positiver CSR Führungsstil können Marketingmaßnahmen mittels CSR indirekt und positiv auf Shareholder Einfluss nehmen. So haben CSR Veränderungen die vom Markt nicht vorhergesehen werden, in Verbindung mit ebenso unerwarteten Marketingveränderungen eine positive Auswirkung auf die Aktienwerte und das Kursrisiko.164

Die bisher genannten Einflussfaktoren sind interne CSR Maßnahmen, die seitens des Unternehmens gesetzt werden können um das finanzielle Ergebnis zu beeinflussen. Daneben gibt es auch externe Dominanten, die sich positiv sowie negativ finanziell auf Unternehmen auswirken können. Zum einen kann das Gesetz eine extern bestimmte Unternehmensausrichtung zu Wege bringen.165 Benlemlih/Girerd-Potin (2017)166 verglichen die Wirkung von CSR in Common Law167 und Civil Law168 Ländern. Untersucht wurde der Einfluss von CSR auf das finanzielle Unternehmensrisiko. Ein signifikantes Ergebnis war, dass

160 Vgl. Jo/Harjoto (2014), S. 274. 161 Vgl. El Ghoul et al. (2017), S. 361. 162 Vgl. Smith (2011), S. 104. 163 Vgl. Lopatta et al. (2017), S. 42 f. 164 Vgl. Mishra/Modi (2016), S. 42. 165 Vgl. Lopatta et al. (2017), S. 43. 166 Vgl. Benlemlih/Girerd-Potin (2017), S. 1138

167 Vgl. Liang/Renneboog (2017), S. 855. Im Common Law orientieren sich die gerichtlichen Entscheidungen an bereits da

gewesenen Urteilen. Es unterstützt den privaten Markt, schränkt wenig ein, solange es keinen Kläger gibt und schützt die Shareholder.

168 Vgl. Liang/Renneboog (2017), S. 855. Im Civil Law greift der Staat verstärkt in die Privatwirtschaft ein. Mit Gesetzen

und Regulierungen, die entweder schon im Vorfeld beschlossen oder bei konkretem Bedarf entschieden werden. Der Staat vertritt im Civil Law gegenteilig zum Common Law die Shareholdersichtweise.

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das finanzielle Risiko eines Unternehmens durch CSR nur in Civil Law Ländern signifikant gesenkt werden kann.169

Zum anderen kann der Staat für ein Unternehmen entscheidend sein.170 Greift ein Staat zu sehr

in die finanziellen Angelegenheiten eines Unternehmens ein, kann das seine Freiheiten beschränken. Folglich kann das dazu führen, dass Manager weniger investieren können, als es wertmaximierende Maßnahmen erfordern würden. CSR vermittelt in dieser Situation als verantwortungsbewusstes Statement und kann derartige Hindernisse unterbinden. 171

Benlemlih/Girerd-Potin (2017)172 beschäftigten sich neben der bereits erwähnten rechtlichen Gegenüberstellung auch mit einer direkteren Einteilung nach Ländern. Genaugenommen untersuchten sie den CSR Einfluss auf das Unternehmensrisiko in shareholer- und stakeholderorientierten Ländern. Es stellte sich heraus, dass das unternehmensspezifische Risiko dank CSR in stakeholderorientierten Ländern mehr sinkt als in shareholderorientierten Ländern.173

Die Literatur bringt hervor, dass Manager CSR Maßnahmen dazu verwenden um Konflikte mit Stakeholdern zu lösen und dadurch den Shareholderwert erhöhen.174 Jones (1995)175 erforscht im speziellen die Agency Kosten und findet heraus, dass CSR die Agency Kosten zwischen Managern und Stakeholdern und auch zu Shareholdern senken kann.176 Zumal CSR das Konfliktpotenzial zwischen Stakeholdern und Managern verringert, kommt das wiederum den Shareholdern zu gute. Dadurch sich Manager weniger mit Stakeholdern beschäftigen müssen, können sie sich besser auf die Ausgabenoptimierung konzentrieren und das Geld gewissenhafter ausgeben.177 169 Vgl. Benlemlih/Girerd-Potin (2017), S. 1138. 170 Vgl. Lopatta et al. (2017), S. 43. 171 Vgl. Jo/Harjoto (2014), S. 274. 172 Vgl. Benlemlih/Girerd-Potin (2017), S. 1138. 173 Vgl. Benlemlih/Girerd-Potin (2017), S. 1155. 174 Vgl. Arouri/Pijourlet (2017) S. 264. 175 Vgl. Jones (1995), S. 414. 176 Vgl. Jones (1995), S. 414; Arouri/Pijourlet (2017) S. 264. 177 Vgl. Arouri/Pijourlet (2017) S. 264.

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25 4.1.2 Nichtfinanzielle CSR Auswirkungen

CSR Maßnahmen beeinflussen nicht nur die finanziellen Nenngrößen eines Unternehmens, sondern wirken sich auch auf nichtfinanzielle Bereiche aus. Den Einfluss nichtfinanzieller Bereiche spüren Shareholder meist indirekt über den Unternehmenswert.178 Daher beginnt dieser Abschnitt mit Studien, die konkret den Einfluss auf den Unternehmenswert beziehungsweise den Shareholder Value untersuchen, gefolgt von CSR Auswirkungen, die indirekt über die Stakeholder auf Shareholder wirken. Nachfolgend daran wird erläutert, welches das optimale Maß an CSR ist und welche Nachteile die Maßnahmen mit sich bringen können. Abschließend wird CSR als Instrument für die Unternehmensausrichtung und als Teil der Berichterstattung beschrieben.

Dimson et al. (2015)179 stellen grobe Mängel in der Identifizierung von nichtfinanziellen CSR Maßnahmen fest. Da unentdeckte Maßnahmen ebenso einen positiven Einfluss auf finanzielle Kennzahlen haben und diese nicht gemessen werden, sind die tatsächlichen Auswirkungen auf Shareholder nicht lückenlos errechnet. 180 Benabou/Tirole (2010) 181 untersuchen Einflussfaktoren, die auf den Unternehmenswert einwirken und stellen dabei drei wesentliche Faktoren fest. Zum ersten stellen sie, wie Smith (2011)182, eine Wirksamkeit des Führungsstils

fest. Manager, die das CSR Konzept verfolgen, nehmen eine langfristige Sichtweise ein. Ihr langfristiger Blickwinkel führt zu einer Maximierung der Erträge. Die Maximierung geht wiederum einher mit den Interessen der Shareholder eines Unternehmens.Der zweite Faktor sieht CSR als effizienten Kanal um altruistische Ansichten der Share- und Stakeholder an die Führungsebene eines Unternehmens mitzuteilen. Setzten die Führungskräfte die Werte und Wünsche der Share- und Stakeholder um, wird das als delegierte Wohltätigkeit bezeichnet. Während sich die ersten beiden Ansätze positiv auf den Unternehmenswert auswirken, sind die Autoren der Meinung, dass der dritte Faktor wertvernichtend ist. Der dritte Faktor ist nichtdelegierte Wohltätigkeit und somit gegensätzlich zum zweiten Faktor. Diese Wohltätigkeit wird nicht von Share- oder Stakeholdern nachgefragt, sondern von der Führungsebene selbst bestimmt. Beispiele der Autoren dafür sind Veranstaltungen, die von einem Mitglied der

178 Vgl. Bird et al. (2007), S. 204. 179 Vgl. Dimson et al. (2015), S. 3231. 180 Vgl. Dimson et al. (2015), S. 3231. 181 Vgl. Benabou/Tirole (2009), S. 9. 182 Vgl. Smith (2011), S. 104.

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Führungsebene ausgehen oder Spenden an kulturelle Institutionen, die nicht mit dem Unternehmen in Verbindung stehen.183

Wie sich CSR Ereignisse in Form von Aktivitäten oder Nachrichten auf Shareholder auswirken, erforscht Krüger (2015)184 in seiner Studie. Er unterteilt hierbei in positive und negative Ereignisse und untersucht, wie sie kurzfristig auf den Shareholder Value wirken.185 Die erste Feststellung ist, dass Investoren stark negativ auf negative Ergebnisse reagieren. Des Weiteren leitet er ab, dass Shareholder Geld verlieren, wenn Konditionen für Stakeholder schlechter werden. Tatsächlich wirken sich aber auch positive CSR Nachrichten kurzfristig leicht negativ auf den Shareholder Value aus. Wiederum, wenn ein Unternehmen mit geringen Agency Problemen positive CSR Ereignisse bekannt gibt, wirken diese sich positiv auf den Wert aus. Ebenso wenn eine positive CSR Nachricht aufgrund von geschäftsführenden Tätigkeiten passiert. Generell tritt eine verstärkte Reaktion ein, wenn die Ereignisse auf wirtschaftlicher oder rechtlicher Basis geschehen. Die Intensität der Shareholderreaktionen ist auch von der Intensität der Nachricht abhängig. Bei wenig wichtigen Meldungen sind die Reaktionen milder als bei wichtigeren.186

Bird et al. (2007)187 untersuchten den Einfluss von CSR Maßnahmen auf unterschiedliche Unternehmensbereiche und deren Auswirkung auf den Unternehmenswert. Am deutlichsten zeigte sich der Einfluss von CSR Maßnahmen auf den Mitarbeiter- und Umweltbereich. Während sich Investitionen zum Wohl der Mitarbeiter mit einem positiven Resultat auf den Unternehmenswert lohnen, werden Investitionen in Umweltmaßnahmen von der Gesellschaft erstaunlicherweise abgestraft. Gleich wie Mitarbeitermaßnahmen lohnen sich CSR Investitionen in das Gebiet der Diversität durch eine Erhöhung des Unternehmenswertes. Des Weiteren brachte die Studie heraus, dass das Thema Kommunikation das meiste Konfliktpotenzial hat. Speziell die Kommunikation zwischen CSR Aktivitäten und die Marktbewertung. Befindet sich ein Unternehmen im öffentlichen Konflikt mit der Gesellschaft, werden auch philanthropische Taten nicht länger positiv angerechnet.188 Da nach wie vor noch

nicht alle Unternehmensbereiche, wie beispielsweise Umwelt, den Stellenwert haben, den sie 183 Vgl. Benabou/Tirole (2009), S. 9 ff. 184 Vgl. Krüger (2015), S. 307. 185 Vgl. Krüger (2015), S. 307. 186 Vgl. Krüger (2015), S. 327 f. 187 Vgl. Bird et al. (2007), S. 203. 188 Vgl. Bird et al. (2007), S. 203.

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haben sollten, bedeutet dies für die Staatsregierung dort Regulierungen dafür zu schaffen, wo es noch nötig ist.189

In der Studie von Bird et al. (2007)190 wird zusammenfassend festgestellt, dass Shareholder

davon profitieren, wenn ihre Unternehmen auf die Bedürfnisse der Stakeholder eingehen. Gleichzeitig haben Versäumnisse bei den Stakeholder Bedürfnissen eine negative Auswirkung auf Shareholder.191 Durch Säumnisse wird eine Unzufriedenheit unter den Stakeholdern provoziert, welche sich als Nachteil für Unternehmen bemerkbar macht. Ein konkretes Mittel ist Druck von Seiten der Stakeholder, Gesellschaft oder anderen Interessensgruppen. Des Weiteren kann es bei einem Säumnis zu Sanktionen durch den Markt kommen. Möglich Sanktionen sind Boykotts, Kampagnen oder Druckmittel die zur Bedürfnisabdeckung der Stakeholder führen.192

Daher liegt es im Interesse der Unternehmen, die Bedürfnisse der Stakeholder zu erfüllen und die sozialen Leistungen zu erbringen. Sowohl die Bedürfnisabdeckung als auch die Leistungen bauen den Ruf des Unternehmens auf und schützen ihn. Ein guter Ruf kombiniert mit guten Stakeholder Beziehungen ist wie ein immaterielles Vermögen und trägt maßgeblich zum Unternehmenswert bei. Diese Kombination zieht weitere wichtige Vorteile mit sich193 wie bessere Verkaufszahlen, mehr Gewinn und geringere Kosten.194

Zudem steigert CSR die Loyalität der Kunden und verstärkt das Vertrauen dieser, sowie das der Mitarbeiter in ein Unternehmen.195 Nicht zu vergessen, dass für Mitarbeiter die Bezahlung bei weitem nicht mehr alles ist. Zusätzliche Angebote und Vergünstigungen heben ein Unternehmen von anderen Arbeitgebern ab und ziehen gut ausgebildete Mitarbeiter an.196 Das geht einher damit, dass CSR Maßnahmen ein besseres Arbeitsumfeld schaffen, welches wiederum eine höhere Legitimität und Glaubwürdigkeit bei Mitarbeitern erreicht. Kurzum wirkt CSR wie eine Versicherung und ein Schutz gegen negative Geschehnisse.197

189 Vgl. Bird et al. (2007), S. 204. 190 Vgl. Bird et al. (2007), S. 203. 191 Vgl. Bird et al. (2007), S. 204. 192 Vgl Baron (2001), S. 8 ff.

193 Vgl. Benlemlih/Girerd-Potin (2017), S. 1142; El Ghoul et al. (2017), S. 361. 194 Vgl Baron (2001), S. 8 ff.

195 Vgl. Benlemlih/Girerd-Potin (2017), S. 1142; Vgl. El Ghoul et al. (2017), S. 361. 196 Vgl. Etheregde (1999), S. 60; Smith (2011), S. 106.

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