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Archiv "Ganzheit oder System?" (10.02.1977)

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Spektrum der Woche Aufsätze Notizen

Die neuzeitliche Naturwissenschaft denkt rational-verstandesmäßig. Für sie gilt nur, was richtig oder falsch ist, was kausal determiniert ist. Ein starres „Sein" ist an die Stelle des sich ständig wandelnden „Wer- dens" getreten. Dieses unlebendige System funktioniert nicht von selbst.

Die kybernetische Maschine muß vom Menschen in Bewegung gesetzt werden. Alles, was sie kann, ist

„Mach"-Werk des Menschen. Nur Lebendiges wird und wandelt sich von selbst, ohne Zwang, ohne physi- kalische Kausalität, in Freiheit, sinn- voll, bedeutungsvoll, wertvoll, Ganz- heiten formend. Ein System hinge- gen ist ein Aggregat aus Teilen, Ele- menten, Einheiten. Während die Na- tur seit Jahrmilliarden solche leben- digen Ganzheiten geschaffen hat, bestehen die Systeme als Produkte menschlichen Geistes nur in der Ab- hängigkeit von dem menschlichen Geist, solange er ihrer bedarf. Le- bendige Ganzheiten existieren seit- dem es Leben gibt.

Systeme sind nach logischen Ge- sichtspunkten geordnet. Sie lassen sich in allen ihren Teilen überschau- en und zusammenbauen. Die leben- digen Ganzheiten lassen sich nicht in allen ihren Teilen und in ihrer Ordnung durchschauen. Ganzheiten sind mehr als die Summe von Teilen, ja völlig anders als etwas, das ge- zählt und gemessen, erklärt oder lo- gisch begründet werden kann. Der Gießener Physiker W. Blasius 1 ) hat den radikalen Unterschied beider Begriffe herausgeschält: „Man spricht von einem ‚System' — das aus dem Griechischen stammende Wort bedeutet ‚Zusammenstellung' —, wenn Teile oder Teilvorgänge oder gedachte Einzeldinge zu einer grö- ßeren Verbindung zusammenge- stellt sind. In der Wissenschaft wird ein auf allgemeine Grundsätze zu- rückgeführtes und danach geordne- tes Konglomerat von Einzelkennt- nissen als System bezeichnet. So

spricht man etwa von einem logi- schen, einem philosophischen oder einem naturwissenschaftlichen Sy- stem. Besonders in den Naturwis- senschaften gibt es je nach den Ord- nungsprinzipien soche Systeme, z.

B. in der Physik ein atomares Sy- stem, das aus Atomkernen, Elektro- nen, Positronen, Mesonen usw. auf- gebaut, gedacht und dargestellt wird. Eine Ganzheit ist ein lebendi- ger, beseelter Zusammenhang." „In der Polarität der Bewegung kommt der Lebensvorgang oder der Zusam- menhang der Ganzheit in seinem ei- gentlichen, in seinem innersten We- sen zum Ausdruck."

Während den Systemen die lebendi- ge Seele fehlt, die die Ganzheit über ein System erhebt, ist es auch da- durch charakterisiert, daß es die Ab- straktion darstellt, in der die Wan- delbarkeit der lebendigen Wirklich- keit nicht berücksichtigt ist. „Die Gesetzmäßigkeiten innerhalb eines Systems gelten daher nur unter den Voraussetzungen, die bei der Auf- stellung seiner Teile und seiner Ein- heiten gemacht wurden. Ganz allge- mein könnte man sagen, daß ohne Analyse, welche die Teilung und da- mit Zerstörung der Wirklichkeit be- deutet, keine Systematisierung möglich ist."

Ein Zeichen der

Vergänglichkeit der Systeme Der Mensch neigt dazu, seine Zu- flucht zu immer neuen Systemen zu nehmen, ein Zeichen der Vergäng- lichkeit der Systeme. Bestehen blei- ben hingegen die Ganzheiten der Natur. Nur die Natur kann lebendige Ganzheiten hervorbringen. Nichts in der Natur ist zufällig. Alles geschieht aus dem Streben der Natur nach Ordnung, Sinn und Ganzheitlichkeit.

Betrachtet man die Natur von die-

') K. Blasius, Vitalstoffe 10, 152 (1965)

Suizidprophylaxe

Teilnehmern die im Berufsleben oft vermißte menschliche Nähe und Wärme.

Die Themen sind nicht nur unmittel- bar auf die Suizidgefährdeten bezo- gen, sondern erfassen „im Vorfeld"

die psychisch Labilen, die den Arzt für Allgemeinmedizin in seiner tägli- chen Praxis beschäftigen; deshalb gehören Autogenes Training (Unter- und Oberstufe), Hypnose und Grup- pentherapie zu den bleibenden Ver- anstaltungen des Seminars. In die- sem Jahr lauten die Leitthemen:

Überwindung der Angst, psychisch gestörte Kinder und Jugendliche so- wie Biofeedback. Während den rund hundert Teilnehmern dieses Semi- nars in den ersten sieben Jahren nur Behelfsräume zur Verfügung stan- den, erfüllt das eben eröffnete Kur- haus alle räumlichen Wünsche. So stehen wir beim achten Fortbildungs- seminar vor einem vierten Abschnitt, wieder mit einem konkreten Ziel:

„Selbstmordverhütung gehört in eine breitangelegte ärztliche Fortbil- dung". J. H. Schultz, der Nestor der deutschen Psychotherapie, hat wäh- rend der letzten 15 Jahre seines Le- bens solche Fortbildungstagungen gehalten und auf jeder Veranstal- tung der Ärztlichen Lebensmüden- betreuung darüber gesprochen.

Diese Tradition setzen die Bellinger Seminare ebenso fort wie das Berli- ner J.-H.-Schultz-Institut.

Überall gibt es ein Heer von Lebens- müden und Verzweifelten. Erst vor wenigen Wochen hat Radio Luxem- burg eine Life-Übertragung von Te- lefonseelsorge an Selbstmordge- fährdeten durchgeführt. Bei solchen Gelegenheiten sind wir dann froh, wenn wir einen Kollegen in der Nähe wissen, der mit der nötigen Fach- kunde und der menschlichen Anteil- nahme sich dieser Patienten an- nimmt. Ein Netz solcher Arztpraxen schwebt uns als Ziel vor, die sich dieser notwendigen Aufgabe ver- pflichtet fühlen.

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Dr. phil. Klaus Thomas Glockenstraße 17

1000 Berlin 37

THEMEN DER ZEIT

Ganzheit oder System?

Karl Kötschau

380 Heft 6 vom 10. Februar 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Ganzheit oder System?

sem Standort aus, so sieht die Welt anders aus als wenn sie von dem herrschenden naturwissenschaftli- chen System her gesehen wird. Hier sieht alles nach Zufall, Sinnlosigkeit, Unvollkommenheit aus, weshalb der Mensch glaubt, mit Hilfe der von Ihm ermittelten physikalisch-chemi- schen Gesetzmäßigkeiten „ord- nend" eingreifen zu müssen, ohne zu erkennen, daß er gerade durch dieses systemwissenschaftliche Ein- greifen die Ordnung stört und zer- stört.

Die vom Menschen geschaffene Na- turwissenschaft und Technik als Sy- stem ist zum Feind der Ganzheit Na- tur geworden, worauf prominente Physiker wie Werner Heisenberg, C.

F. v. Weizsäcker, W. Heitler, A. M.

Klaus Müller hingewiesen haben. Es ist sicherlich kein Zufall, daß diese Physiker zwischen Verstand und Vernunft unterscheiden. Während sich der Verstand am System der Naturwissenschaft und Technik orientiert, fragt die Vernunft, ob das Ganze intakt geblieben ist. Das na- turwissenschaftliche Denken zwingt zur Analyse, das heißt, zur Auflö- sung des Ganzheitlichen und wird unvernünftig, wenn man den Ver- such macht, die Analysate wieder zu einem lebendigen Ganzen zu verei- nigen. In der Medizin geschieht das am laufenden Band, wenn man glaubt, tote Analysate und Isolate dem lebendigen Organismus ein- zuordnen, substituieren zu können, ohne zu bemerken, daß der Organis- mus die Annahme verweigert oder mit Gegenmaßnahmen antwortet, sofern er nicht bereits geschädigt ist.

Nach einer von Toynbee aufgestell- ten Regel sind die Analysate und Isolate dem lebendigen Gesetz feindlich. Immer mehr Kunstproduk- te sind entstanden, deren Einord- nung in lebendig-ganzheitliches Ge- schehen nicht gelingt. Sie sind und bleiben starre, verräumlichte, tote Produkte eines im zeitlichen Wandel vor sich gehenden „Werde"-Ge- schehens im Lebendigen. Wir ent- wickeln uns in der Richtung auf ein kybernetisches System unserer Welt, das der Ganzheit des lebendi-

gen Geschehens widerspricht. Statt daß das bemerkt oder zugegeben wird, ist man im Gegenteil der Mei- nung, daß sich das lebendige Ge- schehen mit dem kybernetischen System arrangieren könnte. Daß das jedoch nicht möglich ist, haben neu- erdings auch die Physiker A. M.

Klaus Müller') und W. Heitler 3) be- stätigt.

Die analytisch-naturwissenschaft- liche Fragestellung, die zur herr- schenden Fragestellung in allen Be- reichen unseres Lebens geworden ist, wird dem Lebensgeschehen nicht gerecht. Dies einzusehen, scheint schwer; dafür das Interesse der großen Presse zu gewinnen, so gut wie unmöglich.

Heitler wehrt sich gegen die „völlig falsche Vorstellung vom Wesen der Maschine (vor allem der datenverar- beitenden Maschine) und von der Ähnlichkeit des Menschen mit einer Maschine" und weist in seinen „Na- turphilosophischen Streifzügen"

darauf hin, daß unsere Welt und un- ser Denken heute durchsetzt und beherrscht ist von der Symbiose Newtonscher Wissenschaft und Technik. Das Antlitz der Erde und auch der Mensch ist und wird weiter verändert, technisiert. Diese Wissen- schaft, die nur eine Teilwissenschaft ist, manipuliert die Natur zu ihrem Ebenbild und hat von unserem Den- ken Besitz ergriffen. Sie bean- sprucht, alles zu sein und schickt sich an, den Menschen zu einem Objekt der Biotechnik zu machen.

Dabei braucht man nicht an die Mas- senvernichtungsmittel zu denken, die auch ihr Werk sind. Man kann aber nicht mehr daran zweifeln, daß Goethes böse Vorahnung zu Recht bestanden hat und daß hier tatsäch- lich Mephisto kräftig am Werke ist.

„Wenn wir überleben und Menschen bleiben wollen, müssen wir die me- phistophelische Versuchung dieses einseitig auf die Spitze getriebenen

‚Fortschritts' bestehen."

2) A. M. Klaus Müller: Die Präparierte Zeit. Ra- dius-Bücher Stuttgart

3) W. Heitler: Die Natur und das Göttliche. Klett

& Balmer Zug CH

In seiner Goethegedenkrede zu Wei- mar 1967 hat Werner Heisenberg darauf hingewiesen, daß in der mo- dernen Naturwissenschaft und Technik „der Teufel die Hand im Spiele" hat. Auch dort, wo die Hand des Teufels nicht so unmittelbar sichtbar wird, bleibt das Geschehen von seiner Wirksamkeit bedroht.

Goethe hat erkannt, daß die fort- schreitende Umgestaltung der Welt durch die Verbindung von Technik und Naturwissenschaft nicht aufzu- halten war.

Unsere Wirklichkeit

Goethe wußte, was bevorstand. Er hat sich Gedanken darüber ge- macht, wie dieses Geschehen auf das Verhalten der Menschen zu- rückwirken würde. Er hat das, was bevorstand, mit größter Sorge be- trachtet. Heute wissen wir, wohin dieser Weg führt: Düsenflugzeuge, elektronische Rechenmaschinen, Mondraketen, Atombomben.

Die von der NewtOnschen Naturwis- senschaft bestimmte Weit, von der Goethe gehofft hatte, daß wir ihr ausweichen könnten, ist unsere Wirklichkeit. Wir sind aber noch lange nicht am Ende dieses Weges angelangt. Wahrscheinlich ist die Zeit nicht mehr fern, in der auch die Biologie in diesen Entwicklungspro- zeß der Technik einbezogen wird und daß sich die Gefahren selbst gegenüber der Bedrohung der Atomwaffen noch vervielfachen. Die moderne Medizin hat die großen Seuchen auf der Erde weitgehend ausgerottet. Sie hat das Leben un- zähliger Menschen gerettet und un- zähligen Menschen schreckliche Leiden erspart. Sie hat aber auch zu jener Bevölkerungsexplosion auf der Erde geführt, die, wenn sie nicht durch friedliche organisatorische Maßnahmen gebremst werden kann, in entsetzlichen Katastrophen enden muß. Wissen wir, ob die moderne Medizin ihre Ziele überall richtig zu erkennen vermag?

Die moderne Naturwissenschaft ver- mittelt Erkenntnisse, deren Richtig- keitnichtbezweifeltwerden kann. >

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 6 vom 10. Februar 1977 381

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Ganzheit oder System?

Die aus ihr entstehende Technik ge- stattet, diese Erkenntnisse zur Ver- wirklichung weitgesteckter Ziele einzusetzen. Ob die so erreichbaren Ziele jedoch wertvoll sind, ist von den Wertvorstellungen abhängig, von denen sich die Menschen leiten lassen. Diese Wertvorstellungen können aber nicht aus der Wissen- schaft selbst kommen, jedenfalls kommen sie einstweilen nicht von da. Der entscheidende Einwand Goethes gegen die seit Newton an- gewandte Methodik der Naturwis- senschaft richtet sich gegen das Auseinanderfallen der Begriffe

„Richtigkeit" und „Wahrheit", wo- bei Wahrheit für Goethe vom Wert- begriff nicht zu trennen war. Das

„Eine, Gute, Wahre" war für ihn ebenso wie für die alten Philoso- phen der einzige Kompaß, nach dem die Menschheit sich bei ihrem Weg durch die Zeit richten kann.

Eine Wissenschaft aber, in der sich die Begriffe „Richtigkeit" und

„Wahrheit" getrennt haben, in der also die Ordnung der Natur nicht mehr die Richtung bestimmt, ist, um wieder an Goethe zu denken, dem Zugriff des Teufels ausgesetzt. In ei- ner verdunkelten Welt, die vom Licht des Unum, Bonum, Verum nicht mehr erhellt wird, sind, wie E. Heller es einmal ausgedrückt hat, die tech- nischen Fortschritte kaum etwas an- deres als verzweifelte Versuche, die Hölle zu einem angenehmen Aufent- haltsraum zu machen. Das muß be- sonders denen gegenüber betont werden, die daran glauben, mit der Verbreitung der technisch-naturwis- senschaftlichen Zivilisation auch auf den entlegensten Gebieten der Erde alle wesentlichen Voraussetzungen für ein goldenes Zeitalter schaffen zu können.

Heisenberg hat in diesem Sinne auch auf die Urphänomen-For- schung hingewiesen: „Ob sie im Goetheschen Sinne angeschaut werden könne, hängt wohl einfach davon ab, mit welchen Erkenntnis- organen wir der Natur gegenüber- treten. Daß diese Grundstrukturen unmittelbar mit der großen Ordnung der Welt im ganzen zusammenhän- gen, kann wohl kaum bestritten wer-

den. Es bleibt aber uns überlassen, ob wir nur den einen engen, rational faßbaren Ausschnitt aus diesem gro- ßen Zusammenhang ergreifen wollen."

Der moderne Mensch — dem ganzheitlichen Denken verschlossen

Es ist besorgniserregend. daß der moderne Mensch für das Wesen des Lebens und der sich daraus erge- benden Weltsicht nur ein geringes Verständnis aufbringt, daß promi- nente Physiker den Teufel zitieren müssen, um uns begreiflich zu ma- chen, wo wir mit unserer Systemwis- senschaft heute stehen, ohne uns dessen bewußt zu sein. Es erscheint geradezu verpönt, die derzeitige na- turwissenschaftliche Systemwissen- schaft als Ursache des Dilemmas hinzustellen. Es ist fast unmöglich, die Öffentlichkeit darüber sachlich zu informieren und klarzustellen, daß es — wie Heisenberg einmal ge- sagt hat — kein naturwissenschaftli- ches Weltbild gibt und daß aus der heutigen Naturwissenschaft nicht abgeleitet werden kann, was ge- schehen soll.

Trotz der hohen Wertschätzung, die Heisenberg in der ganzen Welt ge- nießt, hat er ebensowenig wie ande- re prominente Physiker verhindern können, daß der Weg zu einer ganz- heitserhaltenden Weltsicht ver- schlossen geblieben ist. So mußte Heisenberg am Ende seiner Goethe- gedenkrede feststellen: „Werfen wir noch einmal den Blick zurück auf die historische Entwicklung. In der Naturwissenschaft wie in der Kunst ist die Welt seit Goethe den Weg gegangen, vor dem Goethe gewarnt hat, den er für zu gefährlich hielt.

Die Kunst hat sich von der unmittel- baren Wirklichkeit ins Innere der menschlichen Seele zurückgezo- gen, die Naturwissenschaft hat den Schritt in die Abstraktion getan, hat die riesige Weite der modernen Technik gewonnen und ist bis zu den Urgebilden der Biologie und bis zu -den Urformen vorgedrungen, die in der modernen Wissenschaft den platonischen Körpern entsprechen.

Gleichzeitig sind die Gefahren so bedrohlich geworden, wie Goethe es vorausgesehen hat. Wir denken etwa an die Entseelung, die Entper- sönlichung der Arbeit, an das Absur- de der modernen Waffen oder an die Flucht in den Wahn, der die Form einer politischen Bewegung ange- nommen hat. Der Teufel ist ein mächtiger Herr. Aber der lichte Bereich ... den Goethe überall durch die Natur hindurch erkennen konnte, ist auch in der modernen Naturwissenschaft sichtbar gewor- den, dort, wo sie von der großen, einheitlichen Ordnung der Welt Kunde gibt. Wir werden von Goethe auch heute noch lernen können, daß wir nicht zugunsten des einen Or- gans, der rationalen Analyse, alle anderen verkümmern lassen dürfen;

daß es vielmehr darauf ankommt, mit allen Organen, die uns gegeben sind, die Wirklichkeit zu ergreifen und sich darauf zu verlassen, daß diese Wirklichkeit das wesentliche, das „Eine, Gute, Wahre" spiegelt.

Hoffen wir, daß dies der Zukunft besser gelingt, als es unserer Zeit, als es meiner Generation gelungen ist."

Nachdem Werner Heisenberg uns verlassen hat, ohne daß sein Wunsch in Erfüllung gegangen ist, bleibt die Frage: Wer ist noch Auto- rität genug, um uns vor dem Unter- gang zu bewahren? Der Warner gibt es genug. Aber man weigert sich, ihre Warnungen zur Kenntnis zu nehmen, während so viel dilettanti- sches Geschwätz gedruckt und ge- sendet werden darf. Wir leben in ei- ner Welt verführerischer, aber lü- genhafter Auffassungen, die wissen- schaftlich verbrämt uns suggerie- ren, daß wir dem Fortschritt dienen.

Eine Generation, die sich dem ganz- heitlichen Denken verschließt und sich weigert, Informationen über die die Welt bewegenden ganzheitli- chen Fragen Priorität zu gewähren, wird die Chancen des Überlebens verspielen.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Karl Kötschau Lindenweg 23

8201 Schloßberg bei Rosenheim

382 Heft 6 vom 10. Februar 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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