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Orofaziale Granulomatose: Ein seltenes aber zahnärztlich relevantes Krankheitsbild

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THEMA DES MONATS

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SWISS DENTAL JOURNAL VOL 124 10/2014

SchlüSSelwörter: Gesichtsschwellung, Pflastersteinrelief, intraorale Granulome

literatur

Grave B, McCullough M, Wiesenfeld D.: Orofacial granu- lomatosis – a 20-year review.

Oral diseases. 15: 46–51 (2009) Sciubb a JJ, Said-Al-Naief N.:

Orofacial granulomatosis:

presentation, pathology and management of 13 cases.

J Oral Pathol Med.

32(10):576–85 (2003) Tilakaratne WM, Freysdottir J, Fortune F.: Orofacial granulo- matosis: Review of aetiology and pathogenesis.

J Pathol Med. 37(4): 191–195 (2008)

Julia Blank Anne Raffauf Johan Wölber Petra Ratka-Krüger

Departement für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Klinik für Zahnerhaltungs- kunde und Parodontologie

KorreSpondenz Julia Blank

Departement für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Klinik für Zahnerhaltungs- kunde und Parodontologie Hugstetter Strasse 55 79106 Freiburg

redaKtion

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinder- zahnmedizin, zmk bern

layout

Ressort für Multimedia und Informatik, zmk bern

abb. 2 Lineare Ulzeration im Bereich der Umschlagfalte

Der Begriff orofaziale Granulomatose (OFG) bezeichnet Erkrankungen, die durch Granulome der oralen und fazialen Weichge- webe charakterisiert sind. Zur Gruppe der OFG gehören das Melkersson-Rosenthal- Syndrom und die Cheilitis granulomatosa (Miescher-Cheilitis). Darüber hinaus kann eine OFG auch die orale Manifestation einer systemischen Erkrankung darstellen.

Hierzu gehören insbesondere die Sarkoidose und der Morbus Crohn.

Bei beiden Erkrankungen kann die OFG die Erstmanifestation der Erkrankung darstellen und den systemischen Symptomen um Jahre vorausgehen. Die Ätiologie der Erkrankung ist noch weitgehend ungeklärt, wenn auch genetische, allergische und infektiöse Faktoren als Auslöser diskutiert werden. Klinisch manifestiert sich die OFG in rezidivierenden, später persistierenden Lippen- oder Gesichts- schwellungen. Intraoral findet man ulzerie- rende oder hyperplastische Schleimhautver- änderungen (Abb. 1–3). Häufig entsteht durch ödematöse Schwellung und Fissurierung das charakteristische «Pflastersteinrelief»

der Mukosa (Abb. 4). Nach einigen Monaten kommt es oft zur spontanen Remission der Symptome. Die Diagnosesicherung erfolgt durch eine Biopsie. Histologisch zeigen sich hier neben unspezifischen Entzündungs- zeichen oft mehrkernige Langerhans Riesen- zellen sowie die typischen nicht verkäsenden, epitheloidzelligen Granulome (Abb. 5, 6).

Wegen der unklaren Ätiologie der OFG steht eine eindeutig wirksame Therapie bisher nicht zur Verfügung. Die häufig durchgeführ- te lokale oder systemische Kortikoidgabe kann die Remission der Symptome beschleu- nigen und die Rezidivrate reduzieren. Darüber hinaus sind Therapieversuche mit Clofazimine, Thalidomid oder Infliximab beschrieben. Da Studien zeigen konnten, dass ein frühzeitiger Therapiebeginn zu signifikant besseren Behandlungsergebnissen führt, ist es für den Zahnarzt wichtig, mit dem Krankheitsbild OFG vertraut zu sein, um zeitnah die richtige Diagnose zu stellen und ggf. einen Gastroen- terologen hinzuzuziehen.

Orofaziale Granulomatose

Ein seltenes aber zahnärztlich relevantes Krankheitsbild

abb. 1 Hyperplastische Gingivitis im Oberkieferfront- zahngebiet bei einem Patienten mit OFG

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THEMA DES MONATS

SWISS DENTAL JOURNAL VOL 124 10/2014

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abb. 3 Aphthoide Läsion am Übergang zur alveolären Mukosa abb. 4 Typische pflastersteinartige Verdickung der Mukosa – eines der Leitsymptome der OFG

abb. 5 Granulome ohne zentrale Nekrosen sind wegweisend bei der

Diagnosestellung OFG (PAS 20x) abb. 6 Granulom mit typischem Epitheloidzellenwall (siehe Kreismarkierung) (HE 20x)

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