Internet-Umfrage
Institutionen auf dem Prüfstand
„Perspektive Deutsch- land“ als Diskussions- forum für die Zukunft
B
is zum 31. Dezember 2002 läuft unter der Adresse www.perspektive-deutschland.de eine Erhebung im Inter- net, die das Meinungsbild der Bürger zu Behörden, Insti- tutionen und Organisationen in Deutschland erfragt. Die nicht kommerzielle Initiative von McKinsey, Stern,T-Online und ZDF versteht sich als öf- fentliches Diskussionsforum für die Gestaltung der Zu- kunft Deutschlands.
Zu bewerten sind Institutio- nen aus den Bereichen Bil- dung, Gesundheitsversorgung, Interessenvertretungen, Sozia- les, Staatsaufgaben und Reli- gion. Dazu zählen beispiels- weise Bundeswehr, Arbeits- ämter, Kindergärten, Schulen, Krankenkassen, Krankenhäu- ser, Gewerkschaften und Poli- zei. Ermittelt werden soll unter anderem, für wie wichtig, ver- trauenswürdig und effizient
die Bürger diese Institutio- nen halten. Wirtschaftlichkeit, Transparenz, Flexibilität und Reformfähigkeit sind weitere Aspekte der Umfrage.
Die Befragten erhalten auf Wunsch auch ein persönliches Feedback, bei dem sie ihre Ergebnisse mit denen der übrigen Teilnehmer verglei- chen können. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert rund 20 Minuten. Durch die Tren- nung der persönlichen Daten von den Antworten unmittel- bar nach dem Ende der Be- fragung wird die anonyme Auswertung der Daten si- chergestellt.
Die Studie wurde mit un- abhängigen wissenschaftlichen Partnern der Universitäten München, Heidelberg und Mannheim entwickelt. Die Auswertung nach der READ- (Representative Adjustment-) Methode ermöglicht es, re- präsentative Aussagen für die Gesamtbevölkerung auf der Basis der Online-Daten zu gewinnen. Die Ergebnisse sol- len im Frühjahr 2003 veröf- fentlicht werden. Die Umfra- ge findet in Deutschland zum zweiten Mal statt. An der er- sten Umfrage im Jahr 2001 beteiligten sich rund 170 000 Menschen.
Online-Lernen
Praxisnah und interaktiv
Universität Witten/
Herdecke stellt medizini- sche Fälle ins Internet.
P
roblemorientiertes Lernen (POL) heißt die Methode, mit der Medizinstudierende an der Universität Witten/Herdecke vom ersten Seme- ster an Wissen für den Arzt- alltag erwerben. Diese Lehr- und Lernmethode steht jetzt zusätzlich auch im Internet zur Verfügung: Das Projekt medicMED (www.medicmed.
de) stellt Krankengeschich- ten zur interaktiven Bear- beitung ins Internet. Da- bei werde kein Lehrbuchwis- sen abgefragt, erläuterte die Projekt-Koodinatorin Brigit- te Strahwald, sondern die Stu- dierenden sollen lernen, den ganzen Menschen zu behan- deln. Für die Untersuchung der virtuellen Patienten ste- hen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, mit denen die Lernenden zum Beispiel die Herz- und Lungengeräusche abhören und den Blutdruck messen können. Das System gibt über Kommentare sofort ein Feedback.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit rund 1,34 Millionen Eu- ro. Ein Redaktionsteam von Ärzten erarbeitet die Fallsi- mulationen. Die Universität Witten/Herdecke bringt die didaktische Kompetenz ein.
Die Kooperation mit dem BMBF-Projekt „medicDAT“
der Universität Regensburg ermöglicht die Verknüpfung der Lerninhalte mit elektro- nisch verfügbaren Standard- Lehrbüchern und aktueller medizinischer Literatur.
Zurzeit ist nur eine Fall- geschichte passwortfrei zu- gänglich. Nach dem Projekt- ende (Dezember 2003) soll allerdings der Zugriff auf sämt- liche Fallbeispiele freigeschal- tet werden.
M E D I E N
Halbierung des Sterbegeldes – Gelebte Solidarität
A
A2976 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 458. November 2002
www.perspektive-deutschland.de