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Alpinistisch-wissenschaftliche Reise in den Marokkanischen Atlas — erdkunde

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Academic year: 2022

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326 Erdkunde Band V tenzeichnen in Beriihrung gekommen seien, ohne eine

kartographische oder geographische Ausbildung zu

haben.

Ein Grofiteil der Karten der USA werde somit von Graphikern, Technikern und geographisch wie kartographisch ungeschulten Zeichnern hergestellt.

Diese Karten seien zwar graphisch oft sehr gut aus gefiihrt, es fehle ihnen jedoch die gestaltende Hand

des Meisterkartographen, die man an auslandischen Kartenwerken britischer, deutscher, schweizerischer,

italienischer und skandinavischer Herkunft immer wieder bemerke. Leider gebe es in den USA bisher noch keine Stelle, die eine umfassende Ausbildung in

Kartographie vermitteln konne. Sie sei weder an geo

graphischen Lehrkanzeln noch an jenen colleges und Universitaten moglich, die gewisse Teilgebiete der

Kartographie lehrten. Meist wurden dort die prak

tischen Facher des Kartenzeichnens und des Repro duktionswesens vernachlassigt, so dafi der Geograph zwar manchmal die Theorie, aber seiten die Praxis

der Kartographie beherrsche.

Ein abschliefiender Bericht von George Kish, Uni versity of Michigan, iiber ?Kartographie in

den Vereinigten Staaten und Kanada"

zeigte, dafi an amerikanischen colleges und Univer sitaten schon vielfach das Bestreben bestehe, im Rah men des Geographiestudiums eine weitgehende karto

graphische Ausbildung zu vermitteln. Durch eine Umfrage sei festgestellt worden, dafi an 69 Universi

taten und colleges in den USA und Kanada bereits regelmafiig Kartographie in eigenen Kursen gelehrt werde; allerdings seien dies zu 50 ?/o einsemestrige Grundkurse. Aufierdem sei Kartographie vielfach ein Bestandteil der iiblichen Geographievorlesungen. An

sieben geographischen Lehrkanzeln sei es schon mog

lich, den Master- oder Doktorgrad auf Grund karto graphischer Arbeiten zu erwerben. Es sei geplant, diese kartographische Lehrtatigkeit weiter auszu

bauen, um dem zunehmenden Interesse an der Kar tographie entgegenzukommen. W. Pillewizer

Alpinistisch-wissenschaflliche Reise in den Marokkanischen Atlas

Seit Anfang Juli befindet sich eine wissenschaft lich-bergsteigerische Expedition des DAV, an der als

Geograph Dr. Horst Menscbing-Gottingen und als Botaniker Prof. Dr. W. ifo^-Heidelberg teilnimmt,

in Marokko. Nach der Durchquerung Sudfrankreichs und Spaniens von Barcelona iiber die.Meseta nach Gibraltar fiihrte die Fahrt iiber Tetuan ? Rabat ?

Casablanca nach Marakesch. Dabei konnten Pro

bleme der Kiistenterrassen, der Roterdebildung auf der marokkanischen Meseta, sowie der Riickverlegung der hoheren Stufe bei Settat (grofie Kreide-Flexur)

studiert werden. Im Hohen Atlas wurden Untersu

chungen mit morphologischer und speziell glazial morphologischer Fragestellung im Gebiet des Toub

kal (4165 m), des M'Goun (4070 m) und des Ayachi (3750 m) durchgefiihrt. Neben den rezenten Soli fluktionserscheinungen in den Hohenregionen (ab 2700 m) in alien Bereichen konnte am Ayachi im ostlichen Jura-Atlas an Hand der Talbildung von der Gipfelkette bis zur grofien Mulde des Mouloya Tales zwischen Hohem und Mittlerem Atlas eine

wirksame quartare Tektonik nachgewiesen werden.

Im allgemeinen sind in den grofien Atlas-Talern 4

Talterrassen zu beobachten, die wahrend einer Reise

durch das gesamte Sous-Tal zwischen Hohem und Anti-Atlas (Kreide-Mulde) mit 4 Strandterrassen im Kiistengebiet bei Agadir ? Tizrit im Siiden und Mogador im Norden ?

verkniipft werden konnten.

Im M'Goun-Gebiet konnte die klimatisch-bedingte morphologische Formbildung in ihrer strengen Ab

hangigkeit von der tektonischen Bewegung der Jura Kalkschichten untersucht werden, ebenso wurden dort

Formen der Salztektonik beobachtet.

Durch langere Aufenthalte in den Gebirgregionen Marokkos wurde ein guter Einblick in das Leben und die Wirtschaftsweise der vielfach halbnomadi

schen Berber und ihre vorziigliche Bewasserungs-Ter rassenkultur gewonnen. Auf einer Exkursion in das

marokkanische Oasengebiet mit den Grofioasen Er foud und Rissani und in die angrenzende Hamada

wurden weitere geographisch-interessante Beobachtun

gen gemacht. Es ist beabsichtigt, noch das regenreich ste Gebiet Marokkos im Mittleren Atlas mit den charakteristischen Zedernwaldern siidlich Azrou zu besuchen und Anfang November nach Deutschland zuriickzukehren. Die Expedition fand iiberall die wohlwollende Unterstiitzung und Hilfe der zustan

digen franzosischen Stellen. H. Mensching

TAGUNGEN UND KONGRESSE

Die Tagung der Deutschen Gesellschaft fiir Kartogra phie in Frankfurt am Main am 10. und 11. Mai 1951

Zum ersten Male nach dem zweiten Weltkrieg fan den sich die deutschen Kartographen zu einer Tagung

zusammen. Sie stand u. a. unter dem aktuellen Thema

?Das Verhaltnis von Kartographie zu Geographie

und Vermessungswesen" und hat in inhalts- und spannungsreichen Sitzungen, an denen rund 150 Teil nehmer mitwirkten, wertvolle Arbeit geleistet.

Die beiden ersten Vortrage ?Geographie und Kar

tographie" von Prof. Behrmann, Berlin, und ?Ver messungswesen und Kartographie" von Prof. Finster

walder, Miinchen, griff en das entscheidende Problem an, das durch die fortschreitende Technisierung der Kartographie und dadurch gegeben ist, dafi im Laufe

der letzten Jahrzehnte das Vermessungswesen die amtliche Kartographie iibernommen und an Stelle der militarischen Landesaufnahme als zivile Aufgabe

entwickelt hat. Prof. Behrmann begriindete in nach

drucklicher Weise die enge Verbundenheit der Geo graphen mit der Kartographie, die sich besonders auch nach der kiinstlerischen und wirtschaftlichen Seite be

wahren miisse. Er forderte ausgezeichnete topogra

phische Kartenwerke in alien Mafistaben und trat fiir

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Die Monographic (2) enthalt auch Spezialkarten fiir die UdSSR, weitere Diagramme des Jahresganges fiir Ozeanpunkte, sowie Tabellen fiir die Globalstrah lung bei

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4 ) Migratory Labor in American Agriculture. Report of the Presidents Commission on Migratory Labor. E.: Changes in American Farming. 707 Dept, Agriculture, Wash. Periode

phische Verknüpfung der empirischen Thatsachen und Gesetze durch die Atomistik missen, als zu einer, wie ihnen dünkt, unerweislichen Hypothese ihre Zuflucht nehmen wollen.

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