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Claudia Paganini Helfen und Heilen

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Academic year: 2022

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Helfen und Heilen Neue Medien in Seelsorge und Psychotherapie

„Oh Josephine, das zerreißt einem das Herz. Und ich salutiere vor deiner Ehrlichkeit undOffenheit, den Schmerz zu teilen!“1Mit diesen Worten reagierte eine Instagram- Userin Ende 2019 auf ein Posting

der Gemeindepastorin Josephine Teske . Diese hatte beschlossen , mit¬

hilfe ihres Accounts „seligkeitsdinge“ die eigene Seelsorgetätigkeit ins Internet zu verlegen und die Gläubigen dort anzusprechen, wo sie

( gerade ) waren , also eben auch auf Social Media . Die Reaktionen wa¬

ren durchwegspositiv. Insbesondere wurde der aufrichtige Umgang der Theologin mit den Herausforderungen und Krisen ihres eigenen Lebens wertgeschätzt. Josephine Teske war esgelungen, mithilfe mo¬

derner Technik die Herzen der Menschen zu erreichen. Damit war

und ist sie nicht allein . Denn Internetseelsorge und - therapie gibt es

mittlerweile seit rund 25Jahren.2

Während die verschiedenen Möglichkeiten der psychotherapeuti¬

schen Intervention im Netz in den letzten Jahren sehr stark beforscht wurden, liegen zurOnline- Seelsorge lediglich einzelne Publikationen vor und auch diese entwickeln in der Regel keine systematischen Zu¬

gänge, sondern wenden sich exemplarisch einzelnen Initiativen und Vorstößen in diesem Bereichzu. Ähnliches gilt für die skeptischen Stimmen. Während Sorge und Kritik an einer Pastoral im Netz kaum Eingang in den wissenschaftlichen Diskurs gefundenhaben, argumen¬

1 Reimann (2020), 217.

2Reimann (2020), 224, datiert den Beginn der digitalen Seelsorge im deutschen Sprachraum auf das Jahr1999, als die Telefonseelsorge der Evangelisch-Lutheri¬

schen Landeskirche in Bayern onlineging. Glaubt man dagegen derTagespresse

aus dem Jahr1996, hatte der Schweizer Pfarrer Jakob Ventsch schon damals ein Seelsorge-Portal im Internet gegründet.

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tierten Psychotherapeut*innen zunächst sehr wohl gegen den neuen Trend, war man doch überzeugt, dass Online- Diagnosen zu schäd¬

lichen Pathologisierungen führen könnten oder aber – ganz im Ge¬

genteil – dazu, dass schwerwiegende Psychopathologien unbemerkt bleibenwürden. Auch beharrten manchedarauf, dass Psychotherapie jedenfalls körperliche Präsenzbenötige, und andere befürchteten eine Demoralisierung der Patient*innen „wenn beim ehemaligen Nutzer einer aufgegebenen Fernpsychotherapie die Erfolgserwartung an eine lege artis durchgeführte Behandlung sinkt“3. Die eindeutig positiven Befunde aus der Wirksamkeitsforschung, die später noch thematisiert werdensollen, schienen diese Befürchtungen aber klar zu widerlegen und man ging daher dazuüber, Kosten- Nutzen- Berechnungen anzu¬

stellen, die neuen Formate zu beforschen und allmählich auch in die Lehrbücher der Psychotherapieaufzunehmen.

Doch ist das Thema damit erschöpfend behandelt? Erübrigt sich die medienethische Diskussion? Ich denkenicht. Denn Ethik ist mehr als ein bloßes Aufrechnen von Plus und Minus. Aber was ist es dann und was ist es – vor allem – in diesem konkreten Anwendungsfeld?

Wie könnte ein genuin medienethischer Zugang zur Frage nach dem Helfen und Heilen im Netz aussehen? Bevor ich dieser Frage nach¬

gehe, werde ich zunächst den Stand der Dinge skizzieren, welche Angebote es gibt, wer sie nutzt und mit welchemOutcome. Dieser deskriptive Teil soll dann mithilfe eines Beispiels aus der Online- Psy¬

chotherapie abgerundetwerden, bevor in einem nächsten und letzten

Schritt die medienethische Perspektive in den Blick genommen wird .

1 Kirchliches Handeln im Netz

Wenn Kirche onlinegeht, d. h. von den Chancen der Digitalisierung Gebrauchmacht, dann tut sie das – noch bevor die Seelsorge in den Blick kommt – im Kontext derVerwaltung, des Recruitings, der Öf¬

fentlichkeitsarbeit, der Bildungsarbeit mitKindern, Jugendlichen und Erwachsenen. In all diesen Bereichen gilt es aus einer theologischen

3 Noack / Weidner (2018),97.

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Perspektive zufragen, wie eine christliche Nutzung der Neuen Medi¬

en aussehen kannbzw. soll, wo sie sich beispielsweise von den Geset¬

zen desMarktes, der Machbarkeit und der Effektivität abhebenmuss. Um für diese Fragen eine grobe Richtlinievorzugeben, hat die deut¬

sche Theologin und Publizistin Johanna Haberer 2015 „Zehn Gebote für die digitaleWelt“4erarbeitet, die zumindest in Fachkreisen bereits rezipiertwerden.

Um was aber geht es konkret? Ein Vorteil der Digitalisierung be¬

steht zum Beispieldarin, dass Gebäudezustände, Energieverbrauchs¬

werte und andere Ressourcen nachhaltig gesteuert werden können, wodurch ein positiver Beitrag zum Umweltschutz geleistet wirdbzw. Zeit und Kosten eingespartwerden. Die Kehrseite des Fortschrittsist, dass bestimmte Tätigkeiten überflüssig werden und diese Rationali¬

sierungsmaßnahmen oftmals gerade jene Menschentreffen, die über keine besonders gute Ausbildung verfügen und am freien Markt nicht ohne weiteres eine neue Anstellungfinden. 5 Wie unterscheiden sich hier die Antworten, die ein kirchlicher Trägergibt, von denen eines privatwirtschaftlich geführten Unternehmens?

Neue Möglichkeiten ergeben sich ebenso im Recruiting und im Fundraising. Wenn man etwa die von Krankenkassen gesammelten Daten bündelt und auswertet, können auf diese Weise effektivere Konzepte für die Seelsorge in einer Region gewonnenbzw. wertvolle Informationen für Spendenkampagnen generiertwerden. Wie aber ist vor dem Hintergrund einer christlichen Verantwortungsethik mit per¬

sönlichen Daten umzugehen? Was weiters die Öffentlichkeitsarbeit im Netzbetrifft, herrscht mittlerweile ein Konsensdahingehend, dass christliche Einrichtungen nicht bloß derPR- Logik entsprechend in¬

teressengeleitete Auftragskommunikation betreiben dürfen, sondern ihren Internet-Auftritt auch dazu nützensollen, für soziale Gerechtig¬

keit – in einer globalen Perspektive – zu sensibilisieren und auf die Arbeit von NGOs aufmerksam zumachen. In diesem Sinn informier¬

4Haberer(2015),193–201.

5 Vgl. Grubauer (2020), 305.

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te etwa die Social Media- Kampagne„Diaconia: Working for a fairer Europe“ 2017 mehrere Monate lang überBest- Practice-Beispiele und veröffentlichte Policy- Papiere der Eurodiaconia.6

Im Zusammenhang mit der kirchlichen Bildungsarbeit ist immer wieder – und insbesondere während der letzten eineinhalb Jahre der Corona- Pandemie – versuchtworden, analog erfolgreiche Formate in Hybridformen zu überführen oder gänzlich digital zu gestalten. Un¬

terhaltung, Vermittlung von Inhalten und die Ermöglichung spirituel¬

ler Erfahrungen gehen hier meist Hand in Hand , wie Thomas Bohr¬

mann am Beispiel der Filmarbeit aufgezeigthat. Der Einsatz dieses narrativen Unterhaltungsmediums in der Erwachsenenarbeit ist – so der Theologe – nicht einem passiven Konsumieren gleichzusetzen, sondern spricht das Publikum sensomotorisch, emotional, kognitiv und reflexiv an, provoziert Positionierung und regt zur Auseinan¬

dersetzung mit lebensrelevanten Themen an, insbesondere mit dem psychologisch und theologisch zentralen Thema des Weges.7 Ent¬

scheidend ist dabei derAustausch, der sich je nach den Bedingungen in Form eines Präsenztreffens, aber auch im Rahmen eines digitalen Meetings ereignenkann. 8

In der Schulebzw. in der pastoralen Arbeit mit Kindern und Ju¬

gendlichen lassen sich darüber hinaus sogenannte Serious Games einsetzen, also Computerspiele, bei denen es nicht nur um Spaß und Spannung geht, sondern auch darum, Wissen und Kompetenzen zu erwerben. Ausgehend von der Beobachtung, dass Computerspiele prosoziales Verhaltenfördern9, werden insbesondere Spiele , die einen Perspektivenwechsel vollziehen10, im Religions- und Ethikunterricht dazu eingesetzt, die Gestaltungs- und Urteilsfähigkeit der Kinder und

6 Vgl. Ulshöfer (2020), 376.

7 Vgl. Bohrmann (2020), 350.

8Parallelen zu diesem existentiellen Schauen lassen sich in dem von AnnaKraml

in diesem Sammelband skizzierten Ansatz des existentiellen (Bibel- )Lesens se¬

hen.

9Vgl.Andersonu.a. (2001),355. 10Vgl. Paganini (2020a), 97–106.

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Jugendlichen zu fördern, ihnen einen moralischen Erprobungsraum anzubieten und sie dabei in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu un¬

terstützen.11Dabei geht es – wie auch bei den diversen Social Media¬

Kampagnen kirchlicherseits – nicht nurdarum, religiöse Inhalte zu transportieren. Vielmehr sollen junge Menschen dazu angeleitet wer¬

den, sich im Netz nicht als passive Konsument*innen zu verstehen,

sondern aktives Identitäts - , Beziehungs - und Informationsmanage¬

ment zubetreiben.

Damit befinden wir uns aber bereits an der Schwelle zur„eigent¬

lichen“Seelsorge, wo übrigens auch ein durchaus erwähnenswertes christliches Projekt namensPIKSL- Labor zu verortenist, dessen Ziel esist, im Sinn der digitalen Inklusion Menschen mit geistiger Behin¬

derung einen barrierefreien Zugang zur Informationstechnologie zu ermöglichen und die eigene Klientel darüber hinaus auch als „Exper¬

ten im Abbau von Komplexität“12zubegreifen, wenn es darumgeht, neue Anwendungen zu entwickeln. Das Kerngeschäft der Online¬

Seelsorge besteht aber in der geistlichen Begleitung bei religiösen und spirituellen Anliegen sowie in Lebenskrisen, in einem interakti¬

ven Kommunikationsangebotalso, bei dem – anders als beim bloßen Zur-Verfügung- Stellen von Informationen über (Offline-) Seelsorge¬

angebote – ein mehr oder weniger großer Anteil der Begegnung im Netzgeschieht.

Die Seelsorge über - Mail oder im Chatformat war dabei die naheliegende Weiterentwicklung der bereits gut etablierten Telefonseelsorge, 13wobei sich die Möglichkeit, mithilfe von ver¬

schriftlichten Botschaften in Kontakt zutreten, als noch niederschwel¬

liger herausstellte als das klassische Telefongespräch . Die Anonymi¬

tät der Gläubigen war und ist in all diesen Formatenzentral, von den Seelsorger*innen dagegen bevorzugten esmanche, sich als konkrete

Person erkennen zu geben , andere wollten ihrerseits unerkannt blei¬

11Vgl.Rosenstock/Sura(2020),180–181.

12Ulshöfer (2020),375.

13Vgl. Reimann (2020), 224–225.

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ben. Unabhängig von diesem konzeptionellen Unterschied führte der nächste Entwicklungsschritt in die Sozialen Medien, wo Instagram Accounts wie . B. @trauernetz mit ihren emotionalen Bildern in kur¬

zer Zeit sehr viele Menschen anzusprechen vermochten. Sofern im Hintergrund aber keine institutionelle Anbindungbzw. die Möglich¬

keit einer Verstetigungbestand, brachte es die unerwartet große Re¬

sonanz nicht selten mitsich, dass die überfordertenWhatsapp- Pfarrer und - Pastor*innen ihr Angebot rasch wieder einstellenmussten. 14

Zwei Erkenntnisse jedenfalls lassen sich in der diesen Initiati¬

ven gewidmeten Sekundärliteratur finden: 1) Die Internetseelsorge hat sich – überraschend schnell – zu einer weiteren Form der Kate¬

gorialseelsorge entwickelt und damit das Parochialprinzip, also die Betreuung der Gläubigen nach dem Organisationsprinzip „Pfarre“, zumindest teilweise ausgehebelt.15 2) Dank der Anonymität gelang es den Gläubigenbesser, schambesetzte Themen wieScheitern, Sinn¬

losigkeitsempfinden , Gewalt, Missbrauch oder Suizidabsichten zur Sprache zu bringen.16 Die zwischenmenschlichen und – durchaus auch – spirituellen Erfahrungen, die sie dabeimachten, waren oftmals sehr intensiv, ganz als ob gerade durch die Distanz eine besondere Form der Nähe möglich gewordenwäre. Zwar wurde im Unterschied zur Psychotherapie keine Wirksamkeitsforschung betrieben, in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Modellen der Klinikseelsor¬

ge jedoch kommt Werner Greulich zum Schluss, dass die Online¬

Begegnung besonders dann gelingt, wenn nach demSET- Kommu¬

nikationsmodell gearbeitetwird, wobei die drei Großbuchstaben für Unterstützung (Support), Mitgefühl (Empathie) und Wahrheit bzw. Aufrichtigkeit (Truth) stehen. 17

14 Vgl. Reimann (2020),219–221. 15Vgl. Reimann(2020),228. 16Vgl. Greulich (2020), 236.

17 Vgl. Greulich (2020), 239.

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2 Therapeutisches Handeln im Netz

Was nun das Helfen und Heilen im Netz aus psychotherapeutischer Sichtbetrifft, fällt zunächst einmalauf, dass die Anzahl der einschlä¬

gigen Studien in den letzten zehn Jahren exponentiell gewachsen ist.18Großes Forschungsinteresse galt dabei der (geeigneten) Klien¬

tel, also der Frage, welche Personengruppen unter welchen Bedin¬

gungen besonders von digital gestützten Interventionen profitieren

können . Nachdem gerade Kinder und Jugendliche einen großen Teil

ihrer Kommunikation bereits über Soziale Medien organisieren, über¬

raschte eskaum, dass diese Zielgruppe sich den neuen Behandlungs¬

formaten gegenüber sehr aufgeschlossenzeigte. 19Unerwarteter war da schon der . a. von der US- amerikanischen Mental- Health- For¬

scherin Xiaoling Xiang vorgestellteBefund, dass insbesondere Über¬

50- Jährige in ihrer depressiven Symptomatik eine klare Verbesserung erzielenkonnten, wenn die Therapie über das Internetstattfand, und sie „dank“ der relativen Abwesenheit der Therapeut*innen eine inten¬

sivere Erfahrung der Selbstwirksamkeit machenkonnten. Einschrän¬

kend muss aber darauf hingewiesen werden, dass die Über-75- Jäh¬

rigen nur sehr marginal in die betreffenden Studien eingeschlossen werden konnten und sich die generierten Daten daher auf die Gruppe der „jungen“ Alten beschränken. 20

Insgesamt zeigt sich jedoch, dass nicht so sehr das Alter der Patient*innen entscheidendist, sondern die konkrete Situation, in der Unterstützung benötigtwird. Als besonders geeignet und wirkungs¬

voll erweist sich die Online- Therapie nämlich zur Überbrückung, wenn aufgrund von langen Wartezeiten, Entfernung, Immobilität, Sprachbarrieren oder innerlicher Scheu das Aufsuchen einer psycho¬

therapeutischen Praxis ( noch ) nicht möglich ist , als Ergänzung zu ei¬

ner„realen“ Behandlung, als Nachsorge und Rückfallprophylaxe, als selektive Prävention für Risikogruppen, aber auch zur Prognosever¬

18Vgl.Hautzinger / Fuhr(2018),94. 19Vgl. Zagorscak / Knaevelsrud (2019), 234.

20Vgl.Xiang(2020),1202.

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besserung bei somatischen Grunderkrankungen wieDiabetes, Krebs oder Herz- Kreislauf -Problemen. 21Eher zwiespältig fällt das Urteil dagegenaus, wenn es um die akute Kriseninterventiongeht, etwa bei Menschen mit Suizidabsichtenbzw. mit schweren und/oder komple¬

xen Störungsbildern .22Damit eine zumindest partiell online durch¬

geführte Intervention auch in diesen Fällen erfolgreich sein kann, empfehlen Agnes Justen-Horsten und Helmut Paschen die intensive

Zusammenarbeit mit einem regionalen und institutionellen Hilfsnetz

im Hintergrund, 23einen sicheren Ort also und auch eine sichere Be¬

ziehung.

Überhaupt handelt es sich bei der therapeutischen Beziehung – im Online- wie auch im klassischen Setting – um das zentrale Ele¬

ment schlechthin. Umso größer war zunächst dieSorge, die Qualität dieser Allianz könnte unter der Digitalisierung des Therapiegesche¬

hens leiden, wodurch in weiterer Folge eine deutliche Abnahme der Wirksamkeit zu befürchten gewesenwäre. Doch anders als erwartet ließ sich beobachten, dass die therapeutische Beziehung im Netz in struktureller Hinsicht zwar eine anderewar, was ihre Qualitätbetrifft, aber als ebenso stabil und (positiv) wirksam erlebtwurde. 24Das dürf¬

te in erster Linie daranliegen, dass Patient*innen dazutendieren, von ihren physisch abwesenden und also zumindest ein Stück weit ima¬

ginierten Therapeut*innen idealisierte, beziehungsförderliche Bilder zu entwerfen und außerdem den emotionalen Abstand zu ihnen zu verringernbzw. für kleiner zu halten als er de factoist.25

Soviel also zu den Personen, die im Online- Therapiegeschehen miteinander interagieren. Wendet man sich in einem weiteren Schritt

21 Vgl. Hautzinger / Fuhr (2018), 94.

22 Explizit nennen Justen- Horsten / Paschen (2016), 152, neben der Suizidalität Psychosen, Dissoziation und schwere Depression als schwierige Kontextebzw. möglicherwiese sogar als Ausschlusskriterien.

23Vgl. Justen- Horsten/ Paschen (2016),30.

24Vgl. Knaevelsrud / Wagner/Böttche(2016),26;vgl.auch Eichenberg /Stetina (2015),59.

25Vgl. Zagorscak / Knaevelsrud (2019), 236.

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dem zu, was angebotenwird, stellt manfest, dass sich mittlerweile einige gut abgegrenzte Anwendungsfelder herauskristallisierthaben: Das sind – neben den klassischen Informationsseiten – Diagnostik, Beratung, Supervision, Mental- Health-Care und schließlich die Psy¬

chotherapie im engerenSinn. Anders als man es vielleicht erwarten würde, gibt es durchaus Parallelen zu klassischen Konzepten der Psy¬

chotherapie . So hat schon Sigmund Freud gezeigt , dass das Vorenthal¬

ten nonverbaler Reaktionen (Gestik, Mimiketc. ) – wie es beispiels¬

weise bei der modernen Chat- Therapie der Fall ist – entängstigend und enthemmend wirkenkann. Außerdem korrespondieren insbeson¬

dere schriftgestützte Online- Modelle wie die -Mail- Therapie mit der Bibliotherapie, bei der das Schreiben und Gestalten von Texten den Heilungsprozess unterstützensoll. 26

Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass mittlerweile alle Thera¬

pieschulen – psychodynamische27, verhaltenstherapeutische, huma¬

nistische und systemische – ihre je spezifischen Online- Verfahren entwickelthaben. Im Hinblick auf Angststörungen und Depressionen allerdings stellt die Verhaltenstherapie ein besonders breites Angebot an digitalen Interventionen zurVerfügung, was daran liegen dürfte, dass sich gerade das Einüben erwünschter und das Ausschleichen unerwünschter Gewohnheiten gut durch Apps, Online -Games und andere digitale Lernprogramme unterstützenlässt. Insgesamt ist die Wirksamkeit quer durch die Schulen und die verschiedenen Anwen¬

dungsbereiche gut belegt, wobei die Erfolge der Online- Therapie mittlerweile dazu geführthaben, dass die neuen Methoden für neue Einsatzfelder weiterentwickelt wurden. Im Kontext der - Mental¬

Health-Care beispielsweise hat ein US- amerikanisches Team rund um KathiKemper, die auf Integrative Gesundheit spezialisiertist, ein Projekt gestartet, bei welchem dem Gesundheitspersonal ausgewähl¬

26Vgl. Hautzinger / Fuhr (2018), 94; vgl. auch Zagorscak / Knaevelsrud (2019), 234.

27Darunter fallen im Wesentlichen die Psychoanalyse, die Tiefenpsychologie und weitere daraus abgeleiteteVerfahren.

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ter Einrichtungen über zwölf Wochen ein Online- Trainingsprogramm zur Burnout- Prophylaxe angeboten wurde, das ihm ansonsten nicht zur Verfügung gestandenwäre.28

Als etablierte Formen der Online- Therapie können mittlerweile die -Mail- , die Chat- und die Videokonferenztherapie gelten, au¬

ßerdem der Einsatz von Serious Games und von speziellen Apps,29 wobei die Hybridanwendung, bei der begleitend ein Face- to- Face¬

Kontakt stattfindet, gegenüber der ausschließlichen Nutzung im digi¬

talen Raum derzeit noch überwiegt. Außerdem verfügbar sind soge¬

nannte „Bug- in- the- ear“-Techniken, bei denen Therapeut*innen dank einer Kameraschaltung die Interaktionen der Patient*innen mit ihren Familienmitgliedern beobachten und über einen Kopfhörer unmittel¬

bar Feedback oder Handlungsanleitungen gebenkönnen. In Zukunft werden zusätzlich wohl auch Virtual Reality Formate sowie Thera¬

pie- Chatbots30zum Einsatz kommen . Bei Letzteren handelt es sich

um Softwareprogramme, welche die natürliche menschliche Sprache erfassen, systematisieren, dank ihrer Verknüpfung mit Datensätzen sinnvolle Antworten generieren können und im Extremfall menschli¬

che Therapeut*innen sogar gänzlich ersetzenkönnten.

Selbstverständlich haben all diese digitalen Tools auch Risiken und Nebenwirkungen , und zwar zum einen diejenigen , die aus dem konventionellen Therapie-Setting bekannt sind – Therapieabbruch,

Non- Response, Verschlechterungen auf Symptom- und Funktions¬

ebene, Zeit und Kosten auf Patientenseite, Fehlentwicklungen in der therapeutischen Beziehung31, zum anderensolche, die sich aus dem Einsatz der Neuen Medienergeben. Ähnlich wie in derOnline- Seel¬

sorge kann sich die größere Distanz in der Online- Therapie nicht nur positiv auswirken – insofern nämlich Tabuthemen leichter angespro¬

chen werden bzw. der Weg zur/m Psychotherapeutin/en überhaupt

28 Vgl. Kemperu. a. (2017),696–702.

29 Vgl. Berger(2015),16–17.

30 Vgl. Reimann (2020),222.

31Vgl. Eichenberg / Stetina (2015), 56.

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erst gewagt wird, sondern eben auch negativ – insofern eine unan¬

gemessene Enthemmung stattfindet, die in weiterer Folge zu sozial unerwünschtem Verhalten wie sprachlicher Übergriffigkeit und Be¬

leidigungen gegenüber den Therapeut*innen oder nicht - anwesenden Dritten führenkann.

Dieser Themenkomplex wird in der Fachliteratur unter dem Ober¬

begriff der „Kanalreduktion“ diskutiert. Gemeint ist hier, dass es durch das Wegfallen bestimmter Kanäle (Gestik, Mimik, Intonation etc. ) zunächst zu einem „Weniger- Wissen“32kommt, was sich negativ auswirkenkann, wenn etwa – wie zuvor erwähnt – weniger Empa¬

thie mit dem Gegenüber empfundenwird. Eine weitere unerwünschte Nebenwirkung wären Missverständnisse, die bei bestimmten Patien¬

tengruppen sogar zu Retraumatisierungen führenkönnen. Wenn etwa die Therapeutin aufgrund von technischen Schwierigkeiten oder in

Folge mangelhafter Absprachen nicht so schnell auf ein - Mail re¬

agiert, wie es der Patient erwartenwürde, könnte das als schmerzliche Zurückweisung erlebtwerden. Solche Risiken sollten aber durch kla¬

res Benennen in der Therapieplanung wie durch die Wahl geeigneter Medien33gut zu bewältigensein.

Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist schließlich, dass als Gegenspieler zur Kanalreduktionstheorie mittlerweile auch die Theorie der sozialen Informationsverarbeitung entstandenist, der zu¬

folge das Fehlen von non- oder paraverbalen Informationen derart ausgeglichen wird – zum Beispiel durch den Einsatz von Smileys,

dass aus dem ursprünglichen „ Weniger - Wissen “ im besten Fall sogar

ein „Mehr- Wissen“ werden kann. 34Das Thema Wissen betrifft aber

32Greulich(2020), 236, widmet sich diesem Phänomen im Kontext derOnline¬

Seelsorge.

33So zeigt Berger (2015), 17, etwaauf, dassApps, die immer und überall verfüg¬

barsind,pathologisches Sicherheitsverhalten negativ verstärken können undbei

Patientengruppen mit einem solchen Störungsbild daher nicht eingesetzt werden sollten.

34Eine fundierte Auseinandersetzung mit diesen sowie anderen Theorien zurcom¬

putervermittelten Kommunikation liefert Berger (2015), 20–30.

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nicht nur die unmittelbare Interaktion . Eine große Gefahr sämtlicher Online-Angebote bestehtdarin,dass es den Usern nichtgelingt, zwi¬

schen seriös und unseriös zu unterscheiden.35Es handelt sich hier um das Problem der (mangelnden) Medienkompetenz, welches sich im¬

mer dann einstellt, wenn sich mediale Umbrüche vollziehen.

Weiters ergibt sich aus dem Umstand, dass Online- Therapie im Allgemeinen leicht und billig verfügbar ist, die Gefahr, dass die fi¬

nanziellen Zuschüsse für Menschen mit psychischen Problemen langfristig nicht aufgestockt, sondern sogar gekürzt werdenbzw. dass es zu einerZwei- Klassen- Therapie kommenkönnte. Was die digita¬

le Diagnostik schließlichbetrifft, ist nochunklar, wie sich – gerade in der Situation von drohender Selbst- oder Fremdgefährdung – die

Qualität der online durchgeführten Testergebnisse gewährleisten lässt bzw. wie man verhindernkann, dass Patient*innen im Anschluss an einen Online- Test eine Art Eigentherapie unternehmen, anstatt sich professionelle Hilfe zusuchen.

3 Ilajnafsy – Ein virtuelles Therapie - Zentrum

für arabischsprachige Menschen

Bevor diese (möglichen) Schattenseiten der Online- Therapie, die mutatis mutandis auch auf dieOnline- Seelsorge zutreffen, aus einer medienethischen Perspektive betrachtetwerden, sei zum Zweck der besseren Veranschaulichung ein konkretes Beispiel dafür vorgestellt, wie mithilfe der Digitalisierung des Therapieprozesses mehr Men¬

schen effektivere Hilfe erhalten können als im herkömmlichen ana¬

logenSetting. Es handelt sich dabei um ein virtuelles Therapie- Zen¬

trum namensIlajnafsy, das darauf spezialisiertist, arabischsprachige Menschen mit Migrationshintergrund zu begleiten.36Bei diesen Per¬

sonen handelt es sich nämlich unter mehreren Rücksichten um eine besonders vulnerable und aufgrund der Sprachbarriere auch um eine im Therapieprozess unterrepräsentierteGruppe.

35 Vgl. Jonesu.a. (2013).

36Für eine detaillierte Darstellung des Projektes siehe Wagner(2016),124–131.

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Generell sind die Belastungen, denen sie ausgesetztsind, enorm. Sofern nicht bereits eine Traumatisierung im Herkunftsland erfolgt ist – etwa durch Krieg, Vertreibung oder Verfolgung, erlebt ein

Großteil der Migrant *innen , bis sie endlich europäischen Boden be¬

treten, schwere sequentielle Traumatisierungen durch gefährliche Reiserouten, unsichere Bootsfahrten, (sexuelle) Gewalt und Folter in Flüchtlingslagern etc. Dazu kommen Postmigrationsstressoren wie sprachliche und kulturelleBarrieren, fehlende Arbeitserlaubnis, Ängste vor der Zukunft, unsicherer Aufenthaltsstatus, gerichtliche Anhörungen, eingeschränkter Zugang zum Gesundheitssystem und Einsamkeit angesichts der im Heimatland zurückgelassenenFamilie. Die sich daraus ergebenden hohen Prävalenzzahlen von Traumasym¬

ptomatik und schweren Depressionen korrespondieren unglücklicher Weise mit einer sehr schlechten Betreuungssituation. Denn nur we¬

nige Kliniken stellen interkulturelle Versorgungsangebote zur Verfü¬

gung und noch weniger Migrant *innen können diese nutzen, werden sie in der Regel doch über das ganzeLand, also auch auf infrastruk¬

turschwache Gebiete aufgeteilt“, und können die entsprechenden Facheinrichtungen daher nichterreichen. Und selbst so dies gelingt, stellt die „Therapeut- Patient -Dolmetscher- Triade“ eine nicht zu un¬

terschätzende Herausforderung für den Therapieprozessdar.

Angesichts dieser Problematik wurde 2006, inmitten der Beset¬

zung desIrak, das Therapiezentrum Ilajnafsy gegründet und auf Basis der in den Niederlanden bereits etablierten Schreibtherapie„Intera¬

py“ eine auf Traumafolgen und Depression zugeschnittene kultursen¬

sible -Mail- Therapie entwickelt. Die in Ägypten wie in Deutschland ansässigen Therapeut*innen wurden im Hinblick auf die speziellen Bedürfnisse ihrer Klientel geschult und erfahren in wöchentlichen, online durchgeführten Supervisionssitzungen laufend Begleitung und Unterstützung. Mittlerweile werden rund 1000 Patient*innen in die¬

sem digitalen Programmbetreut, der laufend evaluierte Behandlungs¬

effekt ist respektabel: 62%zeigten nach der Therapie keine Sympto¬

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me der Posttraumatischen Belastungsstörungmehr, bei 60% konnte die depressive Episode als überwunden angesehenwerden. 37

4 Ein medienethischer Zugang

Wendet man sich der Online- Therapie und -Seelsorge aber schluss¬

endlich aus medienethischer Perspektivezu, genügt es m. E. nicht, die – mittlerweile gut belegbaren – Vorteile zu loben und Lösungs¬

strategien für die – ebenso gut dokumentierten – Probleme zu ent¬

wickeln. Eine solche Kosten- Nutzen- Berechnung könnte am ehesten zwar einer konsequentialistischen Herangehensweise gerecht wer¬

den, gibt aber keine Antworten auf – ebenso relevante – Fragen wie die nach der Qualität von Handlungen und Beziehungen, der Gesin¬

nung der beteiligten Personen, nach der Situationsangemessenheit oderdanach, ob Entscheidungen in einemoffenen, partizipativen und wertschätzenden Diskurs getroffenwurden. Da an dieser Stelle keine Auseinandersetzung mit grundsätzlichen normativen Überlegungen erfolgensoll, greife ich – im Bewusstsein, dass auch andere Zugänge hilfreich sein können – auf den von mir entwickelten Ansatz einer ba¬

salen rekonstruktiven Werteethik zurück38und beziehe mich abschlie¬

ßend noch einmal auf die dargestellten Online-Angebote, und zwar unter der Rücksicht, in welchem Verhältnis sie zu den Werten Trans¬

parenz, Fairness, Respekt, Verantwortung und Kompetenzstehen. Transparenz auf der Anbieterseite würde bedeuten, Hilfe oder Beratung suchende Menschen ausführlich über die Stärken und Schwächen der digitalen Interventionen zu informieren, und zwar unabhängig davon, ob der Erstkontakt über das Internet oder in ei¬

nem Face- to - Face- Gespräch geschieht . Weiters gilt es, klare Abspra¬

chen zutreffen, in welcher Frequenz Antworten gegeben werden oder wie eine Kontaktaufnahme erfolgen kann, wenn beispielsweise ein

Zoom- Link sich nicht öffnen lässt oder eine Therapieeinheit aufgrund von Netzproblemen unerwartet unterbrochen wird. Transparenz 37Vgl. Wagner (2016), 129.

38Vgl. Paganini (2020b) .

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meint­außerdem, dass therapeutische Angebote wie Therapiebots, bei denen als Gesprächspartner*in ausschließlich ein Softwareprogramm zur Verfügungsteht, explizit als solche gekennzeichnetwerden. An¬

dererseits dürfen Therapeut*innen und Seelsorger*innen aber auch Transparenz einfordern, indem sie etwa daraufhinweisen, dass eine parallele Inanspruchnahme mehrerer Online- Begleitungen die Ar¬

beitsbedingungen für sie deutlich erschwert, sie von einer solchen Konstellation abraten bzw. darüber zumindest informiert werden wollen.

Fairness wird realisiert, wenn besonders benachteiligten Perso¬

nengruppen niederschwellig die Möglichkeit zur Online- Therapie gebotenwird, dabei aber nicht übersehenwird, dass ebenso in analo¬

ge Behandlungsmöglichkeiten für diese Menschen investiert werden muss. Auch wird Fairnessgewahrt, indem das eigene Angebot nicht durch übertriebenes oder gar manipulatives Anpreisen im Netz als effektiver dargestellt wird als die Angebote anderer Therapieschulen oder Glaubensgemeinschaften. Diejenigen, die Hilfe in Anspruch nehmen, sollten sich zugleich bewusstsein, dass hinter dem anderen Bildschirm ebenso ein Mensch sitzt, der – trotz aller Professionali¬

tät – durch Sprache und die Art der Gesprächsführung verletzt werden kann.

Mit dieser letzten Überlegung kommt bereits der Wert Respekt in denBlick, der stets der Person als Ganzergilt. Damit ist nicht nur gemeint, dass Menschen einander gerade auch in einer digital ge¬

stützten Kommunikationssituation wertschätzend und emphatisch begegnensollen, sondernauch, dass ich mit den Ressourcen meines Gegenübers umsichtig umgehen muss, sprich keine unnötig großen Datenmengen übermitteln oder durch sehr lange - Mails mehr Zeit in Anspruch nehmendarf, als die/der Andere von sich aus investieren

möchte , was übrigens sowohl für die Klient *innen als auch für deren

professionelle Helfer*innen gilt. Respekt zielt allerdings nicht nur auf

andere Personen ab, sondern schließt die außermenschliche Natur mit ein. Ihren intrinsischen Wert anzuerkennen, bedeutet im Hinblick auf

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die zum Einsatz kommenden digitalen Endgeräte beispielsweise auf die verarbeitetenRohstoffe, deren Gewinnung und die Transportwege zu achtenbzw. überhauptdarauf, was für einen ökologischen Fußab¬

druck ich im World Wide Web hinterlasse.

Auch der Übergang zwischen Respekt und Verantwortung ist ein fließender. Verantwortung besteht für einzelne Menschen in unterschiedlichem Ausmaß gegenüber Familie, Freundeskreis, Arbeitskolleg*innen, der Gesellschaft als solcher sowie gegenüber sich selbst. Verantwortung ist aber auch im Zusammenhang mit Strukturen zu reflektierenbzw. einzufordern und sollte sich im Kon¬

text neuer digitaler Anwendungen jedenfalls als Sensibilität für die¬

jenigen Implikationenäußern, die sich durch mein Handeln für mich wie für andere ergeben. Auf Kompetenz ist insofern zu achten, als man sich bewusst seinsollte, dass durch unqualifizierte Nutzung von Medien Gefahren und Schädenentstehen, andererseits aber durch In¬

formieren und Fortbilden Möglichkeiten genutzt werdenkönnen, die einem ansonsten unzugänglich gebliebenwären.

Die Diskussion ließe sich an diesem Punkt noch lange fortsetzen, und gerade aufgrund der Vielfalt der unterschiedlichen Angebote von Online- Seelsorge und - Psychotherapie muss eine derart skizzenhafte Darstellung wie die hier angebotene selbstverständlich unbefriedi¬

gend bleiben. Wozu sie aber m. E. ausreicht, ist aufzuzeigen, dass

unter Bezugnahme auf einige wenige basale Werte bereits eine Aus¬

differenzierung der Problemlage und ein – wie ich meine – besseres Verständnis derselben erreicht werdenkann. Auf die Weiterentwick¬

lung der bereits bestehenden Modelle darf also nicht nur gespannt sein, wer diese in der Praxis nutzt bzw. anbietet, sondern auch, wer sich mit ihnen aus einer medienethischen Perspektive heraus beschäf¬

tigenwill. Literatur

Anderson, CraigA. u. a. (2001) , Effects of Violent Video Games on Aggres¬

siveBehavior, Aggressive Cognition, AggressiveAffect, Physiological

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