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Rahmenbedingungen für internationale Freiwillige in Deutschland verbessern!

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Academic year: 2022

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Rahmenbedingungen für internationale Freiwillige in Deutschland verbessern!

Zurzeit (Februar 2017) engagieren sich ca. 2.500 internationale Freiwillige, die für einen Freiwilligendienst nach Deutschland gekommen sind, in den Programmen „Bundesfreiwilli- gendienst“ (BFD), „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ), „Freiwilliges Ökologisches Jahr“(FÖJ),

„weltwärts Süd-Nord (ww SNK), „Europäischer Freiwilligendienst (Erasmus +)“ (EFD) sowie in privatrechtlich geregelten Freiwilligendiensten in vielfältiger Weise in gemeinwohlorientier- ten Einrichtungen in ganz Deutschland.

Aufgrund vielfältiger Hürden und Hindernissen in den verschiedenen Programmformaten, fordern wir Veränderungen und für alle internationalen Freiwilligendienste in Deutschland möglichst vergleichbare bzw. einheitliche Rahmenbedingungen:

1. Die Zahl der geförderten Einsatzmöglichkeiten in den Freiwilligendiensten für Interes- sierte aus dem Ausland sollten kontinuierlich ausgebaut werden.

Jungen Freiwilligen aus Deutschland wird es ermöglicht, einen internationalen Freiwilli- gendienst in vielen Ländern der Welt zu leisten. Im Gegenzug sollte es vergleichbar vie- len Menschen aus dem Ausland ermöglicht werden, einen Freiwilligendienst in Deutsch- land zu leisten. Ein jährlicher Aufwuchs von ca. 10 bis 20 % der derzeitigen Inco-

mer*innen bis zu einer ähnlichen Größenordnung der Anzahl an deutschen Freiwilligen, die einen Internationalen Freiwilligendienst leisten (in 2017 ca. 8.000 Langzeitdienste) wird angestrebt.

2. Grundfinanzierung für einen qualitativ gut begleiteten Freiwilligendienst bereitstellen und Verwaltungsprozesse reduzieren

Im Bundesfreiwilligendienst und in den Jugendfreiwilligendiensten (FSJ und FÖJ) besteht die Möglichkeit, eine Zusatzförderung von 100 Euro / Teilnehmendenmonat für Freiwilli- ge mit besonderem Förderbedarf / Incomer*innen zu beantragen. Die administrativen Vorgaben für die Beantragung und Abrechnung dieser Mittel sind aber sehr hoch. Zudem reicht diese Zusatzförderung nicht aus, um die entstehenden Zusatzkosten im Incoming zu decken. Es bedarf von daher einer Erhöhung der Förderung für das Incoming, die je- doch nicht zu Lasten anderer Freiwilligendienstformate erfolgen darf. Zusätzlich ist eine Verwaltungsvereinfachung notwendig.

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Rahmenbedingungen für internationale Freiwillige in Deutschland verbessern!

Seite 2 von 3 3. Incoming-spezifische Kosten fördern

In der Fördermaßnahme „weltwärts Süd-Nord“ ist es möglich, im Ausreiseland für den Freiwilligendienst entstehende Kosten als förderfähig anzusetzen (z. B. Vorbereitung im Ausreiseland, Flugkosten, Visa-Gebühren). Dies ist weder im BFD noch im FSJ/FÖJ mög- lich. Gleiches gilt für bestimmte Kosten in Deutschland, die spezifisch für Internationale Freiwillige anfallen (z.B. Sprachkurse). Die zuwendungsfähigen Positionen sollten im BFD und den Jugendfreiwilligendiensten entsprechend angepasst werden.

4. Pädagogische Begleitung im Ausland anerkennen

Auch ist es nicht in allen Programmformaten möglich, die bereits im Ausland stattfin- dende pädagogische Begleitung anzurechnen. Anstelle der exklusiven pädagogischen Begleitung in Deutschland sollten von den 25 Seminartagen bis zu 10 Tage in der Vor- und Nachbereitung im Ausland anerkannt werden können. In Deutschland sollten dem- nach mindestens 15 Tage der pädagogischen Begleitung durchgeführt werden.

5. Die Förderprogramme „länderoffen“ gestalten

Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) machen deutlich, dass alle Länder dieser Welt sich den gleichen Entwicklungszielen verbunden wissen.

Staatlich geförderte Programme sollten möglichst auch für Freiwillige aus allen Ländern gelten.

6. Visavergabeprozesse erleichtern

Immer wieder scheitern Freiwilligeneinsätze ausländischer Freiwilliger daran, dass das erforderliche Visum von Seiten der deutschen Botschaft im Herkunftsland nicht erteilt wird. Diesbezüglich fordern wir Visa-Erleichterungen für Freiwillige anerkannter Träger, wie sie auch im Europäischen Freiwilligendienst möglich sind.

7. Incoming als wichtigen Baustein in der Engagementstrategie des BMFSFJ ausbauen.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend setzt sich sehr für den Ausbau und die Weiterentwicklung des freiwilligen Engagements ein. Internationale As- pekte und Ausrichtungen dieser Strategie sind jedoch noch nicht hinreichend erkennbar.

In einer globalisierten Welt sollte das BMFSFJ auch in seinen Freiwilligendienstprogram- men in Deutschland mit dem Incoming eine deutlich wahrnehmbare internationale Aus- richtung aufzeigen.

8. Anerkennungskultur auch für ausländische Freiwillige entwickeln

Ausländische Freiwillige sind in der Regel auf eine Unterbringung bei Gastfamilien ange- wiesen. Eher selten können auch andere Unterkünfte z.B. durch die Einsatzstellen be- reitgestellt werden. Für ihr Engagement in einem Freiwilligendienst in Deutschland bzw.

für die Unterstützung der Freiwilligendienste sollten internationale Freiwillige oder auch deren Gastfamilien besondere Formen der Anerkennung erhalten (z.B. Erlass der Rund- funkgebühr für die Freiwilligen, kostenlose Bahncard bzw. kostenlosen Fahrten im öf- fentlichen Nahverkehr für die Freiwilligen oder auch Freikarten für Kulturveranstaltun- gen für die Freiwilligen und Gastfamilien).

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Die Forderungen werden von den folgenden Organisationen aus den Reihen der BFD Zent- ralstellen, den Bundesarbeitskreisen BAK FSJ und BAK FÖJ sowie dem Gesprächskreis Inter- nationale Freiwilligendienste (GIF) getragen:

AFS Internationale Begegnungen e.V.

Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) Arbeitskreis „Lernen und Helfen in Übersee“ e.V. (AKLHÜ) ASC Göttingen von 1846 e.V. (ASC)

Bundesarbeitskreis Freiwilliges Ökologisches Jahr (BAK FÖJ) Bundesarbeitskreis Freiwilliges Soziales Jahr (BAK FSJ) Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Deutsches Rotes Kreuz – Generalsekretariat (DRK)

Evangelische Freiwilligendienste gGmbH Experiment e.V

Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V

Internationale Jugendgemeinschaftsdienste Bundesverein e.V. (ijgd) Internationaler Bund (IB)

Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste ÖBFD-Zentralstelle des FÖF e.V.

Verein für internationalen und interkulturellen Austausch e.V. (VIA) Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V.

Stand: Februar 2017

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