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Auf dem Trockenen

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112 DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2015 | www.pta-aktuell.de

G

ewinnt der Sym-

pathikus in Stress- situationen die Oberhand, bleibt den Menschen quasi die Spu- cke weg. Wer also nervös und angespannt ist, hat oft einen trockenen Mund. Auch Perso- nen, die viel sprechen müssen, erleben dies häufig, denn die Luft, die beim Reden in den Mund einströmt, entzieht den Schleimhäuten Feuchtigkeit.

Lästig werden die Beschwerden allerdings, wenn sie als Folge von Erkrankungen oder als Ne- benwirkung von Arzneimitteln ein ständigen Begleiter sind.

Vielfältige Auswirkungen Eine chronische und hochgra- dige Mundtrockenheit beein- trächtigt die Lebensqualität erheblich. Betroffene leiden unter Problemen beim Kauen, Schlucken, Sprechen oder

Schmecken. Zusätzlich kann die Xerostomie mit folgenden Symptomen einhergehen:

, Mundgeruch

, trockene, rissige Lippen , starkes Durstgefühl , gerötete, brennende

Schleimhäute

, Karies, Zahnfleischbluten, Parodontitis

, Trockenheitsgefühl im Hals mit Heiserkeit.

Verschiedene Auslöser Im gesunden Organismus arbeiten die Speicheldrüsen in der Nacht langsamer, sodass eine Mund- trockenheit am frühen Morgen häufig vorkommt. Obendrein machen trockene Luft oder eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr den Schleimhäuten zu schaffen.

Auch die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Antihista- minika, Antibiotika, NSAR, Opi- oide, Psychopharmaka, Anti- cholinergika, Lipidsenker, Se- kretolytika, Glukokortikoide, Antiepileptika oder Herz- und Blutdruckmedikamente wie ACE-Hemmer, Beta-Blocker, Kalziumantagonisten, Diure- tika) ruft die Beschwerden her- vor. In welcher Intensität die Xerostomie dann vorliegt, hängt von der Dosierung sowie dem Alter und Flüssigkeits- status der Patienten ab. Die Me- chanismen, die der Problematik zugrunde liegen, unterscheiden sich: Anticholinergika greifen in die physiologische Steuerung der Speicheldrüsen ein, wäh- rend zahlreiche Medikamente zur Austrocknung der Schleim- häute führen, ohne am vegeta- tiven Nervensystem anzusetzen – stattdessen spielen beispiels- weise histaminerge Rezeptoren eine Rolle. Diuretika beeinflus- sen den Wasserhaushalt des Körpers, was sich auch auf die Speichelproduktion auswirkt.

NSAR hemmen die Prostaglan- dinsynthese und verändern die Wasser- und Elektrolytreten- tion. Darüber hinaus lassen Bestrahlungen und Chemothe- rapie zur Behandlung von bös- artigen Tumoren die Spucke versiegen, weil das Speichel- drüsengewebe angegriffen wird.

© Sandra Lass / 123rf.com

PRAXIS MUNDTROCKENHEIT

Auf dem Trockenen

Personen mit Xerostomie kennen es

nicht, dass ihnen das Wasser im Mund

zusammenläuft. Das Gefühl der Trockenheit

kann sehr unangenehm sein und ihnen

den Alltag zur Qual machen.

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Auch einige Krankheiten schränken den Speichelfluss ein und führen zu einer Xerosto- mie. Tumoren können die Funktionsfähigkeit der Spei- cheldrüsen beeinträchtigen.

Eine chronisch verstopfte Nase bei einer Erkältung verursacht das verstärkte Atmen durch den Mund und bedingt tro- ckene Schleimhäute. Manchmal sind Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus für die Beschwerden verantwortlich.

Beim Sjörgren-Syndrom, einer Autoimmunerkrankung, geht die Symptomatik auf eine Ent- zündung der Speicheldrüsen zurück.

Therapieoptionen Wer unter andauernder Mundtrockenheit leidet, sollte sich in ärztliche Behandlung begeben. Anhand

der Anamnese sowie einer Prü- fung der Speichelflussmenge kann der Mediziner die Situa- tion einschätzen und eventu- ell auf Grunderkrankungen hin untersuchen. Grundsätzlich ist es für Kunden mit Xero- stomie wichtig, dass sie aus- reichend trinken. Geeignete Flüssigkeiten sind Mineral- wasser, Kräutertees ohne Zu- cker oder Saftschorlen. Auch das Kaugummikauen oder das Lutschen von zuckerfreien Bonbons fördert die Speichel- produktion. Zur Befeuchtung der Mundschleimhaut können Speichelersatzmittel einge- setzt werden. Sie überziehen die trockenen Bereiche mit einem schützenden Film und enthalten oft zusätzlich einen Schleimbildner sowie Kalzium-, Kalium-, Natrium- und Magne-

siumsalze, welche die Sekretion anregen und die Schleimhäute im Gleichgewicht halten sollen.

Andere Mundpflegepräparate verfügen über Lysozyme und weitere Enzyme. Sie sind in ver- schiedenen Darreichungsfor- men erhältlich (z. B. als Spray, Gel oder Mundspülung), even- tuell mit pflegenden Zusätzen wie Aloe vera oder Panthenol.

Die Produkte, auch solche mit Hyaluronsäure, bringen ein an- genehmes Mundgefühl zurück, pflegen die Mundhöhle und erleichtern das Sprechen und Schlucken. ■

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS) PHYSIOLOGIE

Die Speicheldrüsen werden vom vegetativen Nervensystem, welches aus dem Sympathikus und dem Parasympathikus besteht, gesteuert. Letz- terer ist für den entspann- ten Zustand verantwort- lich, die Speicheldrüsen sind dann aktiviert. Der Sympathikus hingegen steuert den Organismus in Gefahrensituationen, in denen die Verdauung und somit die Speichel- produktion gedrosselt sind. Dies erklärt die Mundtrockenheit in Stress- situationen.

Neurexan® Tabletten, Zul.-Nr.: 16814.00.01. Zus.: 1 Tabl. enth.: Arzneil. wirks. Bestandt.: Passifl ora incarnata Dil. D2, Avena sativa Dil. D2, Coffea arabica Dil. D12, Zincum isovalerianicum Dil. D4 jeweils 0,6 mg. Sonst. Bestandt.: Magnesiumstearat, Lactose- Monohydrat. Anw.geb.: Sie leiten sich von den homöopath. Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Schlafstörungen und nervöse Un- ruhezustände. Vorsicht b. anhaltenden, unklaren o. neu auftretenden Beschw. Gegenanz.: Keine bekannt. Nebenwirk.: Keine bekannt. Bei der Einnahme eines homöopath. Arzneimittels können sich die vorhandenen Beschw. vorübergehend verschlimmern (Erstverschlimmerung). Warnhinweis: Enth. Lactose. Packungsbeilage beachten.

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