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Explosion von innen

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90 DIE PTA IN DER APOTHEKE | September 2014 | www.pta-aktuell.de

Es ist eine Marotte, die bei Umstehenden schmerzverzerrte Gesichter auslöst - dabei schmerzt es gar nicht und hat auch langfristig zumeist keine gefährlichen Folgen.

D

ie Gelenke verbin-

den die Knochen un- tereinander – ohne sie wäre unser Ske- lett nur ein unbewegliches Gerüst.

Jeder Skelettabschnitt ist mit spe- ziellen Gelenken in seinen Mobi- litätsachsen perfekt auf den anderen abgestimmt, um dem Körper maxi- male Bewegungsfreiheit bei gleich- zeitig maximaler Körperkontrolle zu gewähren.

Und damit sind unsere Gelenke hohen Belastungen ausgesetzt.

Damit nicht Knochen auf Knochen reibt, befindet sich zwischen den Gelenkköpfen immer ein kleiner

Spalt, der mit Gelenkflüssigkeit, der Synovia, gefüllt ist. Zudem sind die Gelenkflächen mit Knorpel überzogen, der ebenfalls reibungs- mindernd und wie ein Stoßdämpfer wirkt. Das ganze Konstrukt wird von einer Gelenkkapsel aus Binde- gewebe umschlossen und zusam- mengehalten.

Warum knackt es in den Finger- gelenken? Vielfach wird die Synovialflüssigkeit, also die Ge- lenkschmiere, als Ursache für das unangenehme Fingerknacken an- gegeben. Danach entsteht durch das Überdehnen der Finger in der

Gelenkkapsel ein Unterdruck. Ähn- lich wie beim Öffnen einer Mine- ralwasserflasche, können die in der Gelenkschmiere gelösten Gase dann Blasen bilden, die beim Zerplatzen die typischen Knackgeräusche er- zeugen. Nimmt der Druck im Gelenk danach wieder zu, gehen die Gase er- neut in Lösung – bis zum nächsten Fingerknacken.

Allerdings ist die Gasbläschen- explosion nicht der einzige Er- klärungsansatz für das Gelenkge- räusch. Eine andere Theorie lautet, dass die Knochenflächen manchmal so uneben sind, dass der Gelenk- spalt nicht durchgehend verläuft,

Explosion von innen

© Nelos / fotolia.com

PRAXIS FINGERKNACKEN

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sodass bei speziellen Bewegungen die Knochen mit einem Knacken übereinandergezogen werden. Tat- sache ist, dass die Ursache bis heute nicht einwandfrei geklärt ist. Da das Knacken jedoch nicht schmerz- haft ist und auch erwiesenermaßen langfristig keine Arthritis auslöst, scheint die Gasbläschentheorie eher wahrscheinlich als die der unebenen Knochenflächen. Denn bei letzte- rer müsste die ständige Reizung nach einiger Zeit zu entzündlichen Prozessen führen. Es scheint aber zumindest für jahrelanges und ex- zessives Fingerknacken ein gesund- heitliches Risiko zu geben, denn eine kleine Studie von 1990 wies nach, dass 84 Prozent derjenigen, die mit den Fingern knackten, eine Hand- schwellung entwickelten. Bei der Kontrollgruppe, die nicht knackte, waren es nur sechs Prozent. Zudem war bei jedem zweiten Fingerkna- cker auch die Griffstärke vermindert.

In allen Gelenken möglich Fin- gergelenke sind nicht die einzigen Gelenke, die knacken können. Man- che Menschen kennen das unange- nehme Geräusch auch, wenn sie in die Knie gehen oder den Kopf ruck-

artig von einer Seite auf die andere bewegen. Wenn dieses Knacken ohne Schmerzen vonstatten geht, kann man davon ausgehen, dass es prinzipiell ebenso ungefährlich ist wie das Fingerknacken. Frauen sind häufiger von unwillkürlichem Ge- lenkknacken betroffen als Männer, möglicherweise weil das Bindege- webe bei ihnen schwächer ist, was daher zu einer geringeren Stabilisie- rung der Gelenke führt.

Vorsicht bei Schmerzen! Ganz anders stellt sich es sich dar, wenn das Gelenkknacken von Schmerzen begleitet wird. Dann kann die Ur- sache durchaus eine Degeneration des Gelenks (Arthrose) durch Be- einträchtigungen der Gelenkanteile wie schwindender Knorpel, geschä- digte Bänder oder Sehnen sein. In diesem Fall ist eine Behandlung un- erlässlich. Kommen Ihre Kunden mit Gelenkknacken zu Ihnen, erfragen Sie also zuerst, ob das Geräusch von Schmerzen begleitet wird. Ist das der Fall, sollten Sie nach einer zurück- liegenden Verletzung im betreffen- den Gelenk fragen. Liegt eine solche vor, muss Ihr Kunde die Ursache unbedingt, am besten durch bildge- bende Verfahren, abklären lassen.

Gab es keine akute Verletzung, sollte das Gelenk trotzdem orthopädisch untersucht werden. Vor allen Din- gen ein Knacken in stark belasteten Gelenken wie Knien kann auf eine Abnutzung hinweisen. Schmerzmit- tel sollten nur übergangsweise ein- genommen werden, bis die Ursache diagnostiziert werden kann. Es gibt einige alternativmedizinische Mittel, welche die Gelenkarchitektur un- terstützen sollen, wie etwa Schüßler

Salze oder Grünlippmuschelextrakt.

Die Grünlippmuschel verfügt über Polysaccharide, die auch in der Ge- lenkschmiere vorkommen. Ob die Zufuhr dieser Polysaccharide je- doch die fehlende Gelenkschmiere ersetzen kann, konnte bisher durch wissenschaftliche Studien nicht aus- reichend belegt werden. ■

Dr. Holger Stumpf, Medizinjournalist KEINE SPEZIELLE VORBEUGUNG

Einem schmerzfreien, unfreiwilligen Gelenkknacken kann man nicht vorbeugen. Gegen ein durch degenerative Prozesse ausgelöstes schmerzhaftes Gelenkknacken kann man jedoch etwas tun, indem man sich moderat und regelmäßig bewegt, gesund ernährt und auf sein Gewicht achtet.

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1 Ish-Shalom, Segal, Salganik et al.: Comparison of Daily, Weekly and Monthly Vitamin D3 in Ethanol Dosing Protocols for Two Months in Elderly Hip Fracture Patients. Clin. Endocrinol. Metab. 2008; 93: 3430 – 3435.

2 Maalouf, Nabulsi, Vieth et al.: Short- and Long-Term Safety of Weekly High- Dose Vitamin D3 Supplementation in School Children. Clin. Endocrinol.

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