• Keine Ergebnisse gefunden

Sonnenpflege von Kopf bis Fuß

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Sonnenpflege von Kopf bis Fuß"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

116 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2018 | www.diepta.de

PRAXIS

A

chtzig Prozent der Verbraucher be- nutzen Sonnen- pflege, wenn es in den Bade-, Wander- oder Strand urlaub geht. Doch warum bekommt trotzdem jeder Fünfte mindestens einmal im Jahr einen Sonnenbrand? Der Grund liegt im fehlenden Dreiklang.

Was im Strandurlaub noch da- zugehört, wird in heimischen Breitengraden häufig schlicht-

weg vergessen, weil UV- Strah- lung hierzulande gerne unter- schätzt wird. Es kommt also nicht nur darauf an, für den Ur- laub gewappnet zu sein, sondern auch zu Hause.

Gegenspieler Vitamin D Son- nenschutz geht jeden etwas an, ganz gleich ob jung oder alt.

Sobald es nach draußen geht, empfiehlt es sich Sonnenschutz aufzutragen. Häufig heißt es

dann von Kundenseite: „Bildet der Körper denn dann trotz- dem noch genügend Vitamin D?“ Dazu gibt es Empfehlungen für die maximale Verweildauer im Freien und zur körpereige- nen Vitamin-D-Bildung: Helle Hauttypen können von März bis Mai 10 bis 20 Minuten (dunkle Haut 15 bis 25), von Juni bis Au- gust 5 bis 10 (dunkle Haut 10 bis 15) und von September bis Ok- tober wieder 10 bis 20 Minuten (dunkle Hauttypen 15 bis 25) Minuten ohne Sonnenpflege im Freien verbringen. Allerdings sollte sich dann nicht in der prallen Sonne aufgehalten wer- den. Hierzulande haben die meisten Kunden helle Haut vom Typ keltisch oder nordisch. Hier ist die Gefahr eines Sonnen- brands, insbesondere in den Sommermonaten, schon nach kurzer Zeit sehr hoch. Erklären Sie also, wie lange ein unge- schützter Aufenthalt, je nach Jahreszeit, sinnvoll und möglich ist. Auch wer sich mit aufgetra- genem Sonnenschutzmittel in der Sonne aufhält, kurbelt die Vitamin D-Synthese an: Denn laut Untersuchungen cremen 22 Prozent der Männer und 14 Pro- zent der Frauen nicht alle Kör- perareale gründlich und ausgie- big ge nug ein.

Elf Striche sollen es sein Jedes Pflegeprodukt kann nur dann seine Wirkung voll entfal- ten und effektiv schützen, wenn es ausreichend und überall auf- getragen wird. Um den ange- zeigten UV-Lichtschutz tatsäch- lich zu erreichen gilt: zwei Mil- ligramm Sonnenschutzmittel pro Quadratzentimeter Haut.

Das entspricht etwa sieben Tee- löffeln des Produkts für den gan- zen Körper, das Gesicht ist mit einem Teelöffel perfekt ge- schützt. Damit auch alle Berei- che genug abbekommen gibt es eine Faustregel: Elf Striche in Handlänge sollten es für den ge- samten Körper sein. Diese tei- len sich auf in einen pro Arm, einen für Gesicht, Hals und De- kolletee, zwei für Brust und Bauchbereich, mindestens zwei für den gesamten Rücken und jeweils zwei pro Bein. Dabei sollten auch die Fußrücken und Zehen zwischenräume bedacht werden. Eincremen ist nicht nur bei direkter Sonneneinstrah- lung wichtig. Auch im Schatten heißt es sich schützen, denn 30 bis 40 Prozent der UV-Strah- lung erreicht die Haut auch unter dem Sonnenschirm. Und auch wenn die Flasche aus dem letzten Jahr noch nicht ganz leer ist, sollte ihr Inhalt nicht mehr auf die Haut kommen. Nach Anbruch der Packung behält Sonnenpflege ihren Schutz nur rund ein Jahr, danach lässt er zunehmend nach.

Gefahr durch blaues Licht In der Apotheke können Sie zu sehr gut verträglichen Pflegeprodukten mit hohen Lichtschutzfaktoren beraten.

Nicht nur UVA- und UVB-Strah- len schaden der Haut, sondern auch der blaue Anteil des Tages- lichts, genannt HEV-Licht (high energy visible light). Dem sind viele Kunden nicht nur in der warmen Zeit ausgesetzt, sondern

HAUT

Passendes Pflegeprodukt – ausreichende Dosierung – richtige An­

wendung. Auf diesen Dreiklang kommt es beim Schutz vor Sonnenbrand, lichtbedingter Hautalterung und einem gesunden Hautgefühl an.

Sonnenpflege

von Kopf bis Fuß

© paultarasenko / iStock / Getty Images

(2)

dauerhaft auch durch das blaue Licht von Smartphones oder Ta- blets. HEV-Licht kann laut Stu- dien oxidativen Stress erzeugen und zur schnelleren Hautalte- rung und Hyperpigmentierung beitragen. Dagegen helfen In- haltsstoffe wie beispielsweise Licochalcone A, ein natürlicher Stoff aus den Wurzeln der chine- sischen Süßholzwurzel, oder Lutein aus Tagetes, bekannt als Studentenblume. Beide wirken antioxidativ und helfen dass HEV-Licht zu absorbieren be- ziehungsweise zu neutralisie- ren, damit es nicht in die tie- feren Hautschichten gelangen kann.

Hitzig: Diabetes, Krebs und Outdoorsport Fragen Sie im Kundengespräch nicht nur nach dem Zustand der Haut

und möglichen Allergien oder Unverträglichkeiten. Auch be- stimmte Arzneien und Erkran- kungen erfordern spezielle Maßnahmen. Einige Wirk- stoffe aus den Gruppen der An- tibiotika, Antihypertonika, Diuretika oder Präparate mit Jo hanniskraut können die Son- nen empfindlichkeit der Haut erhöhen und unter UV-Einwir- kung unerwünschte Hautreak- tionen auslösen. Raten Sie auch Kunden, denen eine Strahlen- therapie als Bestandteil einer Krebsbehandlung bevorsteht, sich während dieser Zeit nicht in der direkten Sonne aufzuhal- ten. Nach Therapieende sollte der bestrahlte Körperbereich künftig immer mit Lichtschutz- faktor 50 eingecremt werden und auch dann nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden.

Eine große Kundengruppe für Sonnenschutzmittel sind auch Diabetiker. Betroffenen fehlen Feuchthaltefaktoren in der Haut.

Sind die Blutzuckerwerte stän- dig erhöht, werden Blutgefäße, Nerven, Schweiß- und Talgdrü- sen der Haut geschädigt. Sie wird nicht optimal mit Nähr- stoffen und Sauerstoff versorgt, kann Feuchtigkeit nicht wie ge- wohnt speichern und trocknet schneller aus. Mit steigenden Temperaturen verstärkt sich das Problem: Durch Schwitzen kommt es zu einem Wasser- und Ionenverlust. Empfehlen Sie hier Sonnenprodukte mit Feucht- haltefaktoren und einem ho- hen Lichtschutzfaktor. Damit die Haut nicht unnötig irri- tiert wird, sollten die Produkte ohne Duft- und Farbstoffe aus- kommen.

Empfehlen Sie sportlich aktiven Kunden wasserfeste Produkte mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30. Wer in der Mittagszeit aktiv ist, was bei heißen Temperaturen gene- rell nicht empfehlenswert ist, sollte Produkte mit LSF 50 ver- wenden. Dazu unbedingt eine Kopfbedeckung tragen und aus- reichend trinken. Auch wer nur im Garten arbeitet und meist im Schatten zu tun hat, sollte sich unbedingt eincre- men. Denn die Haut vergisst keinen einzigen Sonnenbrand in ihrem Leben.  n

Kirsten Metternich von Wolff, Freie Journalistin

SCHON ABONNIERT?

Unser wöchentlicher Newsletter versorgt Sie mit aktuellen Meldungen aus dem Apotheken- und Gesundheitswesen, aktuellen Heftartikeln und vielem mehr, kostenlos und frei Haus.

© oatawa / thinkstock / iStock

ANZEIGE

PTA_07_17_ANZ_Newsletter_1_2.indd 1 06.07.17 08:12

Anzeige

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Quoten sind zudem ein Feigen- blatt: Eine Firma mit zwei bis drei Frauen in unwichtigen Positionen in der Geschäftslei- tung steht formal besser da als eine, die sich wirklich um

Rücken, Kopf und Gesicht sowie Ihre Füße werden sanft mit warmen Ölen massiert und gepfl egt.. Auch heisse Steine kommen

Poli tische Blockaden, Abstimmungen in letzter Minute, Unsicherheiten über zukünftige Regulierungen oder gar die Aussicht, dass große Reformen nach einer Wahl wieder

Selbst wenn der Iran sich zur Es- kalation entscheiden sollte, sind sich die Befürworter eines Militärschlags sicher, dass der Westen iranische Ge- genangriffe abwehren

Wenn es sich um dauer- hafte kontinuierliche Symp- tome handelt, die typisch für Venenerkrankungen sind, sollte eine ärztliche Untersuchung zur Klärung des Stadiums an-

Wird das Glied nicht mehr steif, kann das auch ein Anzeichen für Ge- fäßerkrankungen sein: Arterio- sklerose zeichnet sich unter Umständen in den engen Penis- arterien ab.. Bei

Gute Nachricht für Be- troffene: Die für Mallorca- Akne typischen Knötchen bil- den sich nach einiger Zeit in aller Regel von ganz allein wieder zurück!. Andrea Neuen-Biesold,

Liegt der letzte Kontakt zum Erkrankten nicht länger als 3 Tage zurück, kann auch diese Kontaktperson die Gemeinschaftseinrichtung wieder betreten