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Leistungen ein Gesicht geben: das Portfolio

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Academic year: 2022

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»Das Portfolio hat auch eine Rückwirkung.

Es kann das Lernen selbst bereichern, und es hilft, über Leistungen inhaltlich zu spre- chen.«

Das Hamburger Waldorflehrerseminar führt im Studienjahr 2001/02 – durch die Teilnah- me einer Gruppe von Seminaristen – eine neue und zusätzliche Art der »Leistungsbe- urteilung« der Studierenden und damit auch eine neue Seite der Evaluation ein, die deut- lich einen Schritt weg macht von der Frage:

»Welches Zeugnis, welches Zertifikat hast du?« hin zur Fragestellung: »Was kannst du?«

Eine Dokumentationsmappe, das Portfolio, eröffnet den Studierenden die Möglichkeit, im Zusammenwirken mit ihren Dozenten aus der Fülle des Stoffes exemplarisch angefertigte Arbeitsblätter, Texte, Bilder, Fotos, Referate auszuwählen, die einen guten Überblick er- möglichen über das, was der Student für sich hat erarbeiten können.

Die Studierenden können so anregt werden, in Hinblick auf diese Gesamtdokumentation ihren eigenen Arbeitsprozess während des Studiums immer wieder zu reflektieren. So ist diese Mappe stets ein Dokument von »work in progress«. Es kann ein anregender und frucht- barer Austausch entstehen zwischen den Stu- dierenden untereinander sowie mit den Men- toren, Fachdozenten und dem Kursbetreuer.

Neben den nach Jahrgängen gebundenen Studienarbeiten der Kurse bietet die Vielfalt solcher im Seminar als Ansichtsexemplare aufbewahrten Portfolios eine anschauliche, sich selbst der Beurteilung des Betrachters überlassende Form der Qualitätssicherung.

Ein wichtiger Aspekt des Portfolios ist auch, dass die Mappe durch Gegenzeichnung des Seminars/der Schule den Charakter eines Do- kuments erhält. Die endgültig ausgewählten

Arbeiten werden in einer Mappe fest gebun- den. Ein kopiertes Exemplar verbleibt in der Institution.

Das Seminar begleitet und evaluiert dieses

»Pilotprojekt« während des laufenden Studi- enjahres und dokumentiert es als Forschungs- arbeit für eine neue Lern- und Prüfungskul- tur. Wichtig dabei ist, dass die Studierenden – besonders in diesem ersten Durchgang – mit ihren eigenen Ideen und Vorstellungen an der Entwicklung dieses Konzepts tätig mitwir- ken.

Was kann begleitet und evaluiert werden? Der gesamte Prozess sowie das Endergebnis! Die einzelnen Schritte könnten sein:

• Wie wird das Projekt von den Studieren- den aufgenommen?

• Wie viele beteiligen sich daran?

• Wie groß ist der Arbeitsaufwand des ein- zelnen zusätzlich zum üblichen Ausbil- dungsangebot? Wie groß ist der Aufwand für die Dozenten?

• Welche Schwerpunkte werden von den Studierenden gesetzt?

• Welche möglichen »Modelle« von Portfo- lios werden entwickelt?

• Welche Modelle sind auch für die Zukunft sinnvoll zu übernehmen?

• Wie regt diese prozess- und zugleich pro- duktorientierte Arbeit die Studierenden zum Gedankenaustausch mit den anderen

• Wird die Arbeit des einzelnen / der Gruppe an?

befördert, angeregt, gesteigert?

• Wie kann eine Präsentation der Portfolios eingebunden werden in die Woche der Ab- schlussarbeiten?

• Wie wird das Portfolio in den Schulen / Einrichtungen als Teil der Bewerbungsun- terlagen angenommen?

• Wird es sinnvoll sein, den Gedanken des Portfolios an die Schulen weiterzureichen, um z. B. in der Oberstufe zu ganz neuen Formen der Leistungsbewertung zu kom-

men? Ruth Bronsema

Zur Autorin: Ruth Bronsema ist Mitarbeiterin im Büro der LAG Hamburg und in der Geschäftsführung des Seminars für Waldorfpädagogik in Hamburg.

Leistungen

ein Gesicht geben:

das Portfolio

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