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Hinweise für eine erfolgreiche Integration von Geflüchteten in das Gemeinwesen

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Academic year: 2022

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(1)

Eine Zusammenarbeit des Flüchtlingsrat Nieder sachsen e. V.

und der Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Niedersachsen e. V.

Was alle

angeht, können nur alle lösen.

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«

Hinweise für eine erfolgreiche

Integration von Geflüchteten in

das Gemeinwesen.

(2)

Von der Flüchtlingsarbeit zur Arbeit am Gemeinwesen.

Ungeachtet der aktuell geringeren Flüchtlingszahlen, stehen uns die eigentlichen Herausforderungen noch bevor. Sie liegen in der langfristigen sozialen und strukturellen Integration der Menschen. Diese Heraus­

forderungen sollten als Chance gesehen werden die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Als Chance, das Zusammenleben in Kommune oder Quartier für Alle zu verbessern.

Die Mittel und Methoden dazu brauchen nicht neu erfunden zu werden, sie sind aus langjähriger Erfahrung bekannt.

Was alle

angeht, können nur alle lösen

« «

*Friedrich Dürrenmatt

*

Inhalte

Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Niedersachsen e. V.

Von der Flüchtlingsarbeit zur Arbeit

am Gemeinwesen ... 3

7 Hinweise für die Praxis ... 4

Flüchtlingsrat Niedersachsen e. V. Rahmenbedingungen und Handlungsfelder zur Ermöglichung von Teilhabe und Integration ... 6

Wohnen ... 8

Integration und Teilhabe ... 10

Soziale Arbeit / soziale Beratung ... 12

Koordination Ehrenamt ... 14

Qualitäts sicherung / Monitoring ... 16

Mindmap – Akteur_innen, Land und Kommune ... 18

(3)

7 Hinweise für die Praxis – Von der Flüchtlin gsarbeit zur Arbeit am Gemeinwesen Es braucht:

Eine aktuelle Bestandsaufnahme

Eine Analyse sowohl bezogen auf Flüchtlinge und Sozialräume als auch auf Akteure und Strukturen der aktuellen Flüchtlingsarbeit. Unter Führung der Kommune sind alle Akteursgruppen (Bürger_innen, Flüchtlinge, Ehren­

amtliche, Vereine, Schulen, Freie Träger, Wirtschaft) zu beteiligen.

Ein gemeinsames Leitbild Integration

„Was versteht die Kommune, ihre Bewohner/innen und Akteure unter Integration?“ Und: „Wann ist wer wie integriert?“, sind Beispiele für Fragen, die gestellt werden müssen.

Ein verbindliches Handlungskonzept

Die Inhalte des Leitbildes müssen auf konkrete Ziele heruntergebrochen werden. Die Handlungsfelder der Sozialen Stadt bieten dafür eine gute Grundlage.

Eine klare politische Willensbekundung

Einen Beschluss von Stadt­ oder Gemeinderat zu Leitbild und Handlungskonzept.

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4. «

Professionelle Gemeinwesenarbeit (GWA) vor Ort

Einrichtung von professioneller GWA als notwendige Anlauf­ und Vernetzungsstelle vor Ort. Anders als andere Bereiche der Sozialen Arbeit arbeitet GWA nicht themen­ und zielgruppenspezifisch, sondern grundsätzlich sozialräumlich und ressortübergreifend.

Begegnungsräume

Einladende, zentral gelegene Räume für die GWA, in denen sich alle Bewohnergruppen treffen können.

Einen klaren öffentlichen Auftakt

Was alle angeht, muss auch allen bekannt sein. Die Chancen und Maßnahmen des Prozesses müssen positiv in die Öffentlichkeit transportiert werden.

(4)

Rahmenbedingungen und Handlungsfelder zur Ermöglichung von Teilhabe und Integration.

In jeder Kommune gibt es individuelle Gegebenheiten und Grundlagen. Dennoch gilt überall: Es bedarf bei der Aufnahme von Schutzsuchenden ganz grundsätz­

licher Rahmenbedingungen, die ihnen ein Ankommen in einer Alltäglichkeit ermöglichen und sie in ihrer Individualität wahr­ und ernstnehmen.

Diese Rahmenbedingungen müssen überall imple­

mentiert werden und sind im folgenden dargestellt.

Flüchtlingsrat

Niedersachsen e.V.

Wohnen

Integration und Teilhabe

Soziale Arbeit / soziale Beratung

Koordination Ehrenamt

Qualitäts sicherung / Monitoring

Akteur_innen, Land

und Kommune

(5)

Wohnen

Ziel: Dezentrales Wohnen in eigenen Wohnungen.

« «

X Mehrsprachiges & barrierefreies Willkommenspaket bzw.

Infobroschüre zur Begrüßung und Orientierung

X Gewährleistung von Kommunikation (eigene Briefkästen, Bereitstellung von WLAN)

X Etablierung und Umsetzung eines Gewaltschutzkonzepts für alle Gemeinschaftsunterkünfte (GU‘s)

X Handlungskonzept für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge X Mindeststandards für Gemeinschaftsunterkünfte festlegen

X Transparente Vergabekriterien für GU‘s mit Schwerpunkt auf die Qualität des Betreuungskonzeptes

X Einrichtung und Unterstützung einer Interessenvertretung für Bewohner_innen in GU‘s

X Installation eines Auszugsmanagements in eigene Wohnungen als Standard

X Beschränkung der Dauer des Aufenthalts in GU‘s X Ausbau des sozialen Wohnungsbaus

Ziele:

1.

(6)

Was alle

angeht können nur alle lösen

X Differenzierte Sprachlernangebote und eine zentrale Planung der Vermittlung in Sprachkurse

X Gewährleistung einer Vorsprache und Arbeitslosmeldung bei der Arbeitsagentur, ggfs. JobCenter nach Anerkennung X Zugang zu Arbeit, Ausbildung, Universität ermöglichen

X Gewährleistung einer Kinderbetreuung in Kitas und Einschulung innerhalb der ersten Woche

X Frühzeitige Identifizierung und Unterstützung von besonders Schutzbedürftigen unter Beachtung der Bestim mungen der Aufnahme richtlinie

X Gewährleistung der Gesundheitsversorgung und Gewährleistung der Erreichbarkeit: Ärzt_innen und Psycholog_innen / Psychotherapeut_innen

X Gewährleistung von Teilhabe an z. B. Sport, Glaubens­

gemeinschaften, Selbstorganisationen, dem kulturellem und öffentlichen Leben

X Gewährleistung der nötigen Infrastruktur (Einkauf, medizinische Versorgung, Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr)

X Schaffung von Räumen der Begegnung und Unter­

stützung der Gemeinwesenarbeit

Integration und Teilhabe

Zur Teilhabe einladen und Teilhabe ermöglichen.

« «

Ziele:

2.

(7)

X Gewährleistung einer Betreuung im Ver­

hältnis 1,5:50 durch Sozialarbeiter_innen

X Installation einer unabhängige Verfah­

rensberatung

X Gewährleistung von regelmäßigen Fort­

bildungen für die Sozialarbeiter_innen und alle am Aufnahmeprozess Beteiligten X Installation eines Auszugsmanagements

X Gewährleistung von Sprachmittlung und Dolmetscher_innen

Soziale Arbeit / soziale Beratung

Standards schaffen und sichern.

« «

Ziele:

3.

(8)

X Angebote der Ausbildung bzw. Fortbil­

dung durch Kommunen und freie Träger

X Koordination und ggf. Einbindung in Abläufe der Aufnahmeprozesse auf Augenhöhe

X Bereitstellen von Räumen für Begegnung

X Sicherung von Zugängen für zivilgesell­

schaftlich Engagierte in GU‘s

X Erstellung von Internetportalen oder Face­

book­Gruppen für z. B. Bedarfsanzeigen X Angebote der Supervision

X Finanzielle Unterstützung von Initiativen

Koordination Ehrenamt

Einbindung und Abgren zung von Hauptamtlichen.

« «

Ziele:

4.

(9)

X Erstellen von Konzepten und Zielverein ba­

rungen für alle oben genannten Bereiche

X Installation eines unabhängigen Kontroll­

wesens der Umsetzung und Konzepte X Vertragliche Verankerung von Gewaltschutz­

konzepten in Betreuungskonzepten der GU‘s

X Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis als Grundsatz für alle Mitarbeiter_innen

X Installation einer niedrigschwelligen, (Betreiber­)unabhängigen Beschwerdestelle für Schutzsuchende und Benennung konkre­

ter Ansprechpersonen

Qualitäts­

sicherung / Monitoring

«

«

Ziele:

5.

(10)

Akteur _innen, Land und Kommune

« Beratung & «

Begleitung

Bildung &

Arbeit Infrastruktur

Wohnen

Nachbar_innen

Wohnungs- eigentümer_innen

Wohnungsbau­

gesellschaften

ÖPNV

Ärzt_innen &

Krankenhäuser

Glaubens ­ gemeinschaften

Bildungsträger

Arbeitsagentur

Jobcenter IvAF­Projekte

Kita & Schulen Jugendamt

Unabhängige Beratungsstellen Ausländerbehörden Sozialarbeiter_innen Initiativen &

Ehrenamtliche Wohlfahrts­

verbände

Migrant_innen­

Selbstorganisationen Sozialbehörden

IQ­Netzwerk

Arbeitgeber_innen Hochschulen & Unis

Kita & Schulen Vereine

Kulturelle Gruppen

Geflüchtete

selbst

(11)

Die Broschüre entstand im Rahmen des Projektes AMBA.

Ansprechpartner:

Laura Müller

Telefon: 0511 / 98 24 60 35 E­Mail: lm@nds-fluerat.org Sebastian Rose

Telefon: 0511 / 98 24 60 34 E­Mail: sr@nds-fluerat.org

Flüchtlingsrat

Niedersachsen e.V.

LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen e. V.

Stiftstraße 15 30159 Hannover

Telefon: 0511 / 70 10 70 9

E­Mail: geschaeftsstelle@lag-nds.de www.lag-nds.de

Flüchtlingsrat Niedersachsen e. V.

Röpkestr. 12, 30173 Hannover Telefon: 0511 / 98 24 60 30 Fax: 0511 / 98 24 60 31 E­Mail: nds@nds-fluerat.org www.nds-fluerat.org

Gefördert durch:

Gefördert durch:

Kontakt der Kooperationspartner:

Referenzen

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