Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
Signaturvergabe nach der ‚Regensburger Verbundklassifikation’ (RVK) an Bibliotheken der Universität Bonn
Stand: Mai 2017 Vorbemerkung
Die folgenden Vereinbarungen für die Signaturvergabe gelten ausschließlich für die Biblio- theken der Universität Bonn, an denen die RVK als Aufstellungssystematik verwendet wird.
Sie basieren auf den an der Universität Regensburg geltenden Regeln, sind aber verkürzt und in einigen Punkten entsprechend der an der ULB Bonn eingeführten Praxis abgewan- delt. Zusätzlich sind die Anwendungsbestimmungen für die Signaturvergabe zu beachten.
Zum Klassifizieren wird die RVK unverändert in der offiziellen in Bayern verwendeten Ver- sion verwendet.
Inhalt
1 Funktion der Signatur ... 2
2 Aufbau der Signatur ... 2
3 Systematische Notation als erster Signaturbestandteil ... 3
3.1 Aufbau ... 3
3.2 Hauptgruppe ... 3
3.3 Untergruppe ... 3
3.4 Feingruppe ... 4
3.5 Sonderfall: Cutter-Sanborn-Nummer zur weiteren Tiefenerschließung (als Teil der systematischen Notation) ... 4
3.6 Sonderfall: Schlüsselung ... 5
4 Zweiter Teil der Individualsignatur ... 5
4.1 Alphabetische Ordnung durch Cutter-Sanborn-Nummer ... 5
4.1.1 Bestimmung des Ordnungsworts ... 5
4.1.2 Verschlüsselung des Ordnungsworts ... 6
4.1.3 Abgrenzung der CS-Nummer innerhalb der Gesamtsignatur ... 6
4.1.4 Unterschiedliche Auflagen und CS-Nummer ... 6
4.1.5 Ansetzung des Ordnungsworts ... 7
4.1.6 Beispiele für Signaturen mit CS-Nummer ... 7
4.2 Erweiterung durch eine zweite Cutter-Sanborn-Nummer ... 7
4.3 Chronologische Ordnung mit Hilfe des Erscheinungsjahres ... 8
4.3.1 Jahr als Teil der systematischen Notation ... 8
4.3.2 Jahr als Teil der CS-Nummer ... 8
4.4 Bandzählung ... 10
4.4.1 Hauptregeln (bei mehrbändigen Werken) ... 10
4.4.2 Sonderfälle ... 11
4.5 Auflagenbezeichnung ... 12
4.6 Nachdrucke und Übersetzungen ... 13
4.7 Mehrfachexemplare ... 13
4.8 Angebundene Schriften ... 14
5 Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen ... 14
5.1 Grundsignatur der Zeitschrift ... 14
5.2 Signatur einzelner Zeitschriftenbände ... 15
6 Schriftenreihen ... 16
7 Bibliographien, Nachschlagewerke und Allgemeine Enzyklopädien ... 16
8 Aufstellung und Signaturvergabe bei Nichtbuchmaterialien ... 17
Anhang: Bandbenennungen ... 19
1 Funktion der Signatur
Signaturen haben die Funktion, den Standort eines Buches innerhalb der (sachlichen) Ge- samtaufstellung eindeutig festzulegen. Die Bücher sind alphanumerisch nach diesen Signa- turen am Fach aufgestellt.
Verwendet werden:
lateinische Großbuchstaben arabische Ziffern
festgelegte Interpunktionszeichen Ziel:
einheitliches Signaturensystem (für Freihandbestand und Magazin) überschaubare Aufstellung
rasch zugängliche Benützung der Bestände
2 Aufbau der Signatur
Die Signatur besteht in der Regel aus zwei Teilen:
der systematischen Notation
einem individualisierenden Element (Nummer der Cutter-Sanborn-Tafeln, im Folgen- den "CS-Nummer" genannt, Bandzählung, Auflagenbezeichnung,
Exemplarbezeichnung; in Einzelfällen verkürzte Angabe des Erscheinungsjahres)
Beispiele:
Signatur = QK 350 G727
QK 350 G727
Systematische Notation Cutter-Sanborn-Nummer
Signatur = QN 320 B724 (2) +9 #3
QN 320 B724 (2) +9 #3
Syst. Notation CS-Nummer Bandbezeichnung Auflage Exemplarbezeichnung
Die systematische Notation ist immer der erste Bestandteil einer Signatur. Sie ist der for- melhafte Ausdruck für die sachliche Einordnung und damit auch die Aufstellung des Bu- ches im Vergleich zu anderen Büchern. Die nachfolgenden Elemente der Signatur dienen der zusätzlichen Individualisierung für die eindeutige Abfolge der Bücher an der jeweiligen Systemstelle.
3 Systematische Notation als erster Signaturbestandteil
3.1 Aufbau
Die systematische Notation ist der formelhafte Ausdruck für die sachliche Einordnung des Buches in den Gesamtbestand. Sie besteht aus folgenden Teilen:
einem Großbuchstaben zur Bezeichnung der Hauptgruppe (siehe Punkt 3.2)
einem weiteren Großbuchstaben, der zusammen mit dem Hauptgruppenbuchstaben die Untergruppe bestimmt (siehe Punkt 3.3)
einer mehrstelligen Zahl als Symbol für die Feingruppe (siehe Punkt 3.4)
In besonderen, in der jeweiligen Systematik ausgewiesenen Fällen tritt dazu eine re- gionale oder Sachbegriffsuntergliederung, die durch die entsprechende CS-Nummer ausgedrückt wird (siehe Punkt 3.5).
Die beiden Großbuchstaben werden in fortlaufender Buchstabenfolge geschrieben, zwi- schen Untergruppe und Feingruppenzahl steht ein Spatium, zwischen Feingruppe und wei- terer Untergliederung ebenfalls.
Die systematischen Notationen werden den Einzelsystematiken entnommen. Es können nur solche Notationen verwendet werden, die in der offiziellen RVK-Version zugelassen sind. Für formal bestimmbare Sondergruppen existieren außerdem noch Signaturen, die nur aus Buchstaben und der laufenden Nummer bestehen (vgl. Abschnitt 5 „Zeitschriften“).
3.2 Hauptgruppe
Die mit Großbuchstaben ausgedrückten Hauptgruppen bilden die erste Ordnungsebene der Systematik und damit immer den Anfang der Signatur. Die Hauptgruppen können sich mit einem traditionellen Wissenschaftsfach decken oder eine Fächergruppe umschließen. Die Einteilung ist nach praktischen Gesichtspunkten gewählt und sagt nichts über das wissen- schaftssystematische Gewicht eines Faches aus.
Beispiel:
D = Pädagogik
P = Rechtswissenschaft
M = Politologie, Soziologie, Militärwissenschaft
3.3 Untergruppe
Innerhalb einer Hauptgruppe werden Untergruppen gebildet. Die Untergruppen stellen die zweite Ordnungseinheit der Systematik dar. Sie werden durch einen weiteren Großbuchsta- ben ausgedrückt, der ohne Spatium an den Großbuchstaben der Hauptgruppe angefügt wird.
Beispiel:
B Theologie und Religionswissenschaften (Hauptgruppe) BA Zeitschriften und Jahrbücher (Untergruppe) BC Bibelwissenschaft (Untergruppe)
BN Dogmatik und Dogmengeschichte (Untergruppe) BP Evangelische Kirchengeschichte (Untergruppe)
Die Aufteilung und inhaltliche Zuordnung der Untergruppenbuchstaben hängt vom jeweili- gen Fachgebiet und den verfügbaren Buchstaben ab, nur A wird stets für Zeitschriften ver- wendet (vgl. auch Abschnitt 5 „Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen“).
3.4 Feingruppe
Zur weiteren Gliederung der Untergruppen sind in der RVK drei- bis sechsstellige Zahlen gebildet, je nachdem wie viele Feingruppen innerhalb einer Untergruppe vorkommen sollen.
Damit wird in der Regel die unterste systematische Ebene erreicht. Diese Zahlen werden nach Spatium an die beiden Großbuchstaben (Haupt- und Untergruppe) angehängt.
Beispiele:
LE Klassische Archäologie (Untergruppe) LE 9000 Etruskische Kunst und Kultur (Feingruppe)
QK Geld, Kredit- und Bankwesen, Bankbetriebslehre
QK 950 Bankenaufsicht
AF Biographische Lexika
AF 62065 Einbändige biographische Lexika zu China
3.5 Sonderfall: Cutter-Sanborn-Nummer zur weiteren Tiefenerschließung (als Teil der systematischen Notation)
An einzelnen Stellen der Systematik bietet die Feingruppe allein noch keine ausreichende inhaltliche Differenzierung. In diesen Fällen werden nach Vorgabe der RVK zusätzlich ein- schlägige Sachbegriffe oder Namen nach der CS-Nummer geschlüsselt. Diese Stellen sind in der Systematik als solche gekennzeichnet. Wichtig für die Systematisierungspraxis ist:
Es handelt sich in diesen Sonderfällen um eine inhaltliche, nicht um eine formale (rein signaturentechnische) Cutterung.
Beispiel:
GM Deutsche Literatur 1885 –1945 GM 7651 Sonstige Dichter (nach CS-Nummer)
GM 7651 G727 Systemstelle für Hermann Grab (G727) innerhalb der Position GM 7651
Die inhaltliche CS-Nummer wird an einigen besonders ausgewiesenen Systemstellen auch zur Unterscheidung der Einzelausgaben eines Schriftstellers verwendet, wenn die Systema- tik nur eine gemeinsame Stelle für diese Einzelausgaben vorsieht. Dabei wird z.T.die drei- stellige Cutterung um die letzte Ziffer auf eine zweistellige Ziffer gekürzt.
Beispiel:
GI 6101 G.E. Lessing, Einzelwerke
Hinweis in der RVK: „Weitere Untergliederung durch zweistellige Cutterung des Titels“
GI 6101 N27.996 1996 erschienene Ausgabe von "Nathan der Weise"; die vollständige Cutterung wäre N274 (Weiteres dazu unter Punkt 4.3.2)
Wo dieses inhaltliche Cutterungs-Verfahren in der RVK vorgesehen ist, muss es innerhalb derselben Feingruppe durchgehend angewendet werden. Eine CS-Nummer innerhalb der Systematik darf also nicht mit einer formalen (als Signaturbestandteil; vgl. Punkt 4.1) wechseln.
3.6 Sonderfall: Schlüsselung
In der RVK sind bei einigen Feingruppen sogenannte „Schlüssel“ (gleichbleibende Zahlen) vorgesehen. Durch diese Schlüssel werden die Feingruppen nach gleichbleibenden Prinzi- pien differenziert (z.B. geographische, zeitliche oder formale Aspekte). In der Online-Ver- sion der Regensburger Verbundklassifikation (RVK-Online) sind die Schlüsselungen bereits bei allen Systemstellen eingegliedert. Ein gesonderter Arbeitsvorgang „Schlüsselung“ ent- fällt also. Die ‚Schlüssel’ sind immer automatisch Teil der Notation und damit auch der Signatur.
4 Zweiter Teil der Individualsignatur
Um jedem Buch seine eigene unverwechselbare Signatur geben zu können, kommt zum ersten (=systematischen) Teil der Signatur ein auf das jeweils vorliegende Werk bezogenes individualisierendes Element hinzu. Dadurch wird eine eindeutige Ordnung aller auf einer Systemstelle stehenden Bücher erreicht.
4.1 Alphabetische Ordnung durch Cutter-Sanborn-Nummer
Innerhalb der Systemstelle ist die alphabetische Aufstellung der Bücher wichtigstes Ord- nungselement. Für die Festlegung des Platzes innerhalb des Alphabets wird ein Ordnungs- wort bestimmt.
4.1.1 Bestimmung des Ordnungsworts
Ordnungswort ist i.d.R. der Name des ersten Verfassers, bei Nichtverfasserwerken des Her- ausgebers, des Begründers oder des erstgenannten Mitarbeiters. Wo dies nicht möglich ist, wird der Urheber, der die Haupteintragung bei der Katalogisierung erhält, gewählt. Wo auch dies entfällt, wird das erste Ordnungswort des vorliegenden Sachtitels (unter Überge- hung eines am Anfang stehenden Artikels) als Ordnungswort genommen. Bei Folgeauflagen ist das für die erste Auflage herangezogene Wort zu verwenden.
Von dieser Grundregel kann in einzelnen Fällen abgewichen werden:
An einigen Stellen der RVK ist eine Abweichung explizit festgelegt. Z. B. wird bei Festschriften meist der Name des Gefeierten zur Bildung der CS-Notation herange- zogen.
Übungsbücher, Begleit-, Materialbände u.ä., die eindeutig einem bestimmten Haupt- werk zugeordnet sind, sollen zusammen mit diesem Hauptwerk aufgestellt werden.
Im Einzelfall können daher die Namen der Verfasser oder Bearbeiter dieser Bände bei der Bestimmung des Ordnungsworts übergangen werden. In diesen Fällen wird aus dem einschlägigen Sachtitel ein verkürzter Bandanhänger gebildet (Beispiel vgl.
Abschnitt 4.4.2).
Aber:
Übungsbücher etc., die vom Verfasser des Hauptwerks selbst verfasst sind, werden nach den Grundregeln behandelt (kein fingierter Bandanhänger; Verfahren und Bei- spiel im Abschnitt 4.2).
4.1.2 Verschlüsselung des Ordnungsworts
Für die Bildung der Signatur wird das Ordnungswort durch eine Buchstaben-Ziffern-Kombi- nation verschlüsselt. Diese Kombination besteht aus dem ersten Buchstaben des Ord- nungswortes und einer ohne Spatium angeschlossenen 1-3ziffrigen Zahl. Die Zahl wird entweder der Cutter-Sanborn-Tafel entnommen (Cutter Sanborn Three Figure Author Table;
ISBN 0-87287-210-6; z.Zt. nur antiquarisch erhältlich) oder mit Hilfe des Programms ‘Cut- ter-Jo’ ermittelt, z.B. über http://www.ub.ku-eichstaett.de/cgi-bin/cutterjo.pl.
Für die Verschlüsselung eines in der Cutter-Sanborn-Tafel nicht selbst ausgewiesenen Ord- nungswortes ist immer die Nummer des in der Tafel alphabetisch vorausstehenden, nicht des nachfolgenden Ordnungswortes maßgebend, z. B. für "Produk" P964 (= Proct, nicht P965 = Prom).
Es dürfen nur CS-Nummern verwendet werden, die in der Tafel ausgedruckt sind; die Ziffer Null kann daher nicht vorkommen.
4.1.3 Abgrenzung der CS-Nummer innerhalb der Gesamtsignatur
Durch Spatium zur vorausgehenden systematischen Notation
Durch Spatium zu einer folgenden Zusatz-CSN
Durch Punkt zu einer folgenden chronologischen Individualisierung
Durch Spatium und "runde Klammer auf" zu einer folgenden Bandbezeichnung
Durch Spatium und Pluszeichen zu einer folgenden Auflagenbezeichnung
Durch Spatium und Raute zu einer folgenden Exemplarziffer
4.1.4 Unterschiedliche Auflagen und CS-Nummer
Bei verschiedenen Auflagen eines Werkes wird die CS-Nummer der ersten (bzw. früheren) Auflagen beibehalten.
4.1.5 Ansetzung des Ordnungsworts
Die Namen von Personen und Körperschaften werden - auch bei Transskriptionen - in der nach RDA gültigen Form angesetzt, sofern diese nicht von der im jeweiligen Fachgebiet ge- läufigen Namensform abweicht.
Spatien zwischen Präfix und Familiennamen, Bindestriche zwischen Doppelnamen sowie Sonderzeichen und Apostrophe enfallen. (Di Stefano Dist D614, D'Angelo Dangelo
D182, Meyer-Lübke Meyerlübke M613)
„Mac“- und „Mc“-Namen werden einheitlich wie „Mac“ behandelt.
4.1.6 Beispiele für Signaturen mit CS-Nummer
LR 56950 A465 Alt, Michael: Das musikalische Kunstwerk PN 566 M612 +3 Bundesbaugesetz / Bearb. Otto Schlichter,
Rudolf Stich, Hans-Joachim Tittel. – 3.
überarb. Aufl. [1.Aufl.u.d.Titel: Meyer, Klaus:
Bundesbaurecht]
DG 2434 G864 Zur Lyrikdiskussion / hrsg. von Reinhold Grimm
DR 6200 K29 Schulverfassung / eingel. und bearb. von
Adolf Kell
NC 4900 I59 Institut für Zeitgeschichte <München>: Al- phabetischer Katalog der Bibliothek RB 10053 G878 Die große illustrierte Länderkunde / hrsg.
vom Lexikon-Institut Bertelsmann
AV 87200 K64 Kleines Kommersbuch : ein Liederbuch fah-
render Schüler (kein Herausgeber) LF 3480 D334
(nicht: D278) De Laine, Janet : The baths of Caracalla.
1997
De Laine Delai D334
4.2 Erweiterung durch eine zweite Cutter-Sanborn-Nummer
In Einzelfällen, bei denen an bestimmten Stellen der Systematischen Aufstellung besonders viel Literatur anfällt und durch die unter 4.1 beschriebene erste CS-Nummer keine ausrei- chende Individualisierung der Signatur erreicht wird, kann diese durch eine weitere CS- Nummer für den Sachtitel erweitert werden. Im Normalfall dürfte diese Zusatz-CSN über- flüssig sein.
Herangezogen wird zur Bildung der Zusatz-CSN ggf. das erste Ordnungswort des vorlie- genden Sachtitels (unter Übergehung eines am Anfang stehenden Artikels).
Die zusätzliche CS-Nummer wird dabei soweit verkürzt, wie es die notwendige Individuali- sierung erlaubt; verschieden lange Zusatz-CSN sind nebeneinander möglich. Verkürzung meint in diesem Falle, dass zunächst nur die erste Stelle aus der CS-Tafel, dann die zweite und ggf. die vollständige CS-Nummer genommen wird.
Die vorgegebenen Ziffern der Tabelle sind auch bei Verkürzung strikt zu übernehmen, nicht zu erhöhen oder zu vermindern.
Beispiel:
Vickery, Brian C.: Classification and indexing science AN 93000 V637 Vickery, Brian C.: Faceted classification AN 93000 V637 F1 Vickery, Brian C.: Faceted classification schemes AN 93000 V637 F13 Vickery, Brian C.: Facettenklassifikation AN 93000 V637 F138 Nach diesem Muster werden auch Begleit- oder Übungsbücher behandelt, wenn sie von demselben Verfasser stammen wie das Hauptwerk (vgl. dagegen die Regelung für abwei- chende Verfasser in Abschnitt 4.1.1 bzw. 4.4.2).
Beispiel:
Mankiw, Nicholas G.: Volkswirtschaftslehre QC 072 M278 Mankiw, Nicholas G.: Volkswirtschaftslehre. Arbeitsbuch QC 072 M278 A6
Bei mehrbändigen Werken und geschlossen aufgestellten Serien ist die CS-Nummer des ersten Bandes für alle weiteren Bände maßgebend.
4.3 Chronologische Ordnung mit Hilfe des Erscheinungsjahres
An einigen eigens ausgewiesenen Stellen der RVK ist vorgesehen, dass das Erscheinungs- oder Veranstaltungsjahr für die Ordnung herangezogen und in die Signatur aufgenommen wird.
4.3.1 Jahr als Teil der systematischen Notation
Bei Kongressen wird in einigen Fächern das Veranstaltungsjahr Teil der Notation. Für die weitere Gliederung wird eine CS-Nummer aus Veranstaltungsort, Körperschaft oder Sachti- tel ergänzt.
Beispiele:
Die einmaligen Kongresse in der Klassischen Archäologie werden bei der Notations- gruppe LE 1851 ff. verzeichnet, eine weitere Gliederung erfolgt dann mit CSN des Ortes.
Ein 1987 in Athen veranstalteter Kongress bekommt daher als systematische Notation LE 1987 A867
In der Mathematik ist sogar eine Untergruppe, nämlich SD, für Kongresse vorgese- hen.
Ein Kongress, der 1990 in Würzburg abgehalten wurde, erhält somit die Notation SD 1990 W959
4.3.2 Jahr als Teil der CS-Nummer
An anderen Stellen wird die Literatur chronologisch geordnet, indem das Erscheinungsjahr der fest vorgegebenen systematischen Notation angefügt wird. An Stellen, an denen bereits eine weitere Gliederung mittels einer CS-Nummer vorgesehen ist, wird das Erscheinungs-
jahr dieser CS-Nummer angefügt. Dabei wird nach der systematischen Notation oder nach der CS-Nummer ein Punkt gesetzt und das Erscheinungsjahr direkt angeschlossen.
Bis Erscheinungsjahr 1999 einschließlich wird das Erscheinungsjahr mit Punkt ohne die erste Ziffer angeschlossen.
Ab Erscheinungsjahr 2000 wird das Erscheinungsjahr vierstellig mit Punkt angeschlossen.
Dieses Ordnungsprinzip gilt z.B.
in den Systematiken der Philologien, der Theologie und der Fächer Philosophie, Psy- chologie und Pädagogik für die Textausgaben der dort eigens ausgewiesenen Auto- ren
in den Systematiken der Mathematik und der Naturwissenschaften für die System- stellen "Gesammelte Werke"
in der Systematik Kunstgeschichte für die Museums-, Ausstellungs- und Auktionska- taloge
Bei Spielfilmen u.ä. auf Datenträger (vgl. unten Punkt 8; Sonderfälle)
Im konkreten Fall sind der jeweiligen Fachsystematik die Detailregelungen zu entnehmen.
Beispiele:
GI 6100 Gesamtausgaben von G. E. Lessing.
Hinweis in der RVK: „Weitere Untergliederung durch Punkt und Erscheinungsjahr des zuerst erschienenen Bandes minus 1000“
GI 6100.974 Ab 1974 erschienene Werkausgabe von G. E. Lessing
GI 6101 Einzelausgaben von G. E. Lessing.
Hinweis in der RVK: „Weitere Untergliederung durch zweistellige Cutterung des Titels, Punkt und Erscheinungsjahr minus 1000.“
GI 6101 E53.911 1911 erschienene Ausgabe von Lessings "Emilia Galotti"
GI 6101 E53.2000 2000 erschienene Ausgabe von Lessings "Emilia Galotti"
Falls mehrere Ausgaben des gleichen Textes dasselbe Erscheinungsjahr haben, können sie bei Bedarf durch eine zusätzliche CS-Notation (in der Regel des Herausgebers oder Bear- beiters) unterschieden werden, wobei nur die erste Ziffer aus der CS-Tafel übernommen wird.
Beispiel:
GI 6101 N27.947 G8 Ausgabe von Lessings "Nathan der Weise" aus dem Jahre 1947 mit einer Einführung von Grolman (vollständige CS-Nummer wä- re G875)
GI 6101 N27.947 L2 Ausgabe von Lessings "Nathan der Weise" aus dem Jahre 1947 mit Anmerkungen von Lamey
Falls die erste Ziffer zur Unterscheidung nicht ausreichen sollte, werden die ersten zwei oder drei Ziffern übernommen (z. B. weitere Ausgaben des Jahres 1947 desselben Bearbei- ters).
4.4 Bandzählung
Die Aufnahme der Bandzählung in die Signatur ist obligatorisch.
4.4.1 Hauptregeln (bei mehrbändigen Werken)
Eine vorhandene Bandzählung wird durch runde Klammer eingeschlossen und an erster Stelle hinter der CS-Nummer nach Spatium angefügt.
Beispiel:
BD 3000 G963 (2) Band 2 des Gesamtwerks
Dies gilt ebenso für die Zählung von Abteilungen und ähnlichen Untergliederungen.
Es können innerhalb der Klammer noch bis zu zwei untergeordnete Zählungen mit Komma angehängt werden.
Beispiel:
BD 3000 G963 (2,3) Band 2, Teilband 3
Komma bedeutet also: „Unterordnung“, nicht: Band 2 und Band 3 zusammengebunden
BD 3000 G963 (4,3,2) Abteilung 4, Band 3, Teilband 2
Sind zwei Bände eines Werkes zusammengebunden, werden die beiden Bandangaben durch einen Punkt getrennt.
Beispiele:
BD 3000 G963 (2.3) Band 2 und 3 zusammengebunden BD 3000 G963 (2.4) Band 2 und 4 zusammengebunden
Bei Fehlen einer Bandzählung sollen vorhandene Bezeichnungen in der vorliegenden Spra- che unter Verwendung der Liste der „Bandbenennungen“ (s. Anhang) für die Bildung des Bandanhängers herangezogen werden. Es wird keine zweite Cutter-Sanborn-Nummer aus dem Titel gebildet.
Beispiel:
EH 3045 L 113 (ArbB) Labasque, Nicolas: Kolay gelsin! Türkisch für Anfänger (Abeitsbuch)
EH 3045 L 113 (LehrB) Labasque, Nicolas: Kolay gelsin! Türkisch für Anfänger (Lehr- buch)
EH 3045 L 113 (LösH) Labasque, Nicolas: Kolay gelsin! Türkisch für Anfänger (Lö- sungsheft)
nicht:
EH 3045 L 113 A6 für Arbeitsbuch EH 3045 L 113 L5 für Lehrbuch
EH 3045 L 113 L8 für Lösungsheft usw.
Werden Bandanhänger zu kompliziert oder unübersichtlich, kann sinngemäß verkürzt wer- den. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn in der Katalogtitelaufnahme der genaue Bestand
so die Ordnung der Bücher auch ohne Bandangabe in der Signatur gewährleistet ist. Inner- halb des Gesamtwerks wird einheitlich verfahren (vgl. auch Abschnitt 5.2).
4.4.2 Sonderfälle
Bei mehr als zwei nachträglich zusammengebundenen Bänden ohne gemeinsames Titel- blatt werden an Stelle aufeinanderfolgender Zählungen die erste und die letzte Zahl ange- geben und durch Bindestrich verbunden.
Beispiel:
BD 3000 G963 (2-4) Band 2-4 sind zusammengebunden, jeder mit eigenem Titelblatt Nicht: (2.3.4)
Sind mehrere in ununterbrochener Ziffernfolge gezählte Teile durch den Verlag in einem Band vereinigt und auf dem Titelblatt gemeinsam genannt, so werden die erste und letzte Ziffer durch Schrägstrich verbunden.
Beispiele:
BD 3000 G963 (A,1/3) Band 1 bis 3 der Abteilung A zusammengebunden und mit ge- meinsamem Titelblatt
BD 3000 G963 (2,3,4/5) Heft 4 und 5 des 3. Teils des 2. Bandes zusammengebunden und mit gemeinsamem Titelblatt
Aber:
BD 3000 G963 (A,1-3) Band 1 bis 3 der Abteilung A zusammengebunden; jeder Band hat ein eigenes Titelblatt
BD 3000 G963 (2,3,4-5) Heft 4 und 5 des 3. Teils des 2. Bandes zusammengebunden, aber jedes mit eigenem Titelblatt
An eine Lücke schließt die neue Zählung mit Punkt an. Die Bandangabe beginnt dabei nach dem Punkt immer erneut mit der obersten Hierarchiestufe.
Beispiel:
BD 3000 G963 (A,1.A,3) Band 1 und 3 der Abteilung A; Band 2 fehlt Nicht: (A,1.3)
Sonderbände, wie z. B. Register-, Material- und Ergänzungsbände, die nicht in die fortlau- fende Bandzählung einbezogen wurden, können bei abgeschlossenen Werken eine fingierte Zählung im Anschluss an die Bandzählung des Grundwerkes bzw. an dessen Anfang erhal- ten.
Beispiel:
BD 3000 G963 (Suppl) Supplementband zu einem mehrbändigen Werk
LH 22760 K96 (10) Erster Nachtragsband; das Grundwerk hat 9 Bände; Zählung fingiert
Im Einzelfall können Material,- Übungs- oder Begleitbände bei nicht-mehrbändigen Werken (loser bibliographischer Zusammenhang) auch bei abweichendem Verfassernamen mit Hil- fe eines entspr. Bandanhängers dem Hauptwerk zugeordnet werden (vgl. Abschnitt 4.1.1).
Beispiel:
QC 100 V299 M6 Varian, Hal: Microeconomic analysis (Hauptwerk, Original- ausgabe)
QC 100 V299 M6 Varian, Hal: Mikroökonomie (Übersetzung; vgl. Abschnitt 4.6)
QC 100 V299 M6 (Exer) Varian, Hal: Microeconomic analysis. Exercises (Verf.: Gary Yohe)
QC 100 V299 M6 (ÜbgB) Varian, Hal: Mikroökonomie. Übungsbuch (Übersetzung;
Verf.: Gary Yohe)
QC 100 V299 M6 (ÜbgB) +2 Varian, Hal: Mikroökonomie. Übungsbuch (Übersetzung;
Verf.: Gary Yohe), 2. Auflage
Zu Bandangaben bei Zeitschriftensignaturen siehe auch den Abschnitt 5 „Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen“.
Hinweis zu zwei oder mehr nachträglich zusammengebundenen Werken siehe Punkt 4.8
„Angebundene Schriften“.
4.5 Auflagenbezeichnung
Die Verwendung eines Anhängers für die Auflagenbezeichnung ist fakultativ. Die Entschei- dung für bzw. gegen die Verwendung wird innerhalb der Fachbibliothek vor Beginn der RVK-Systematisierung getroffen und gilt dann einheitlich für den gesamten Bestand dieser Fachbibliothek.
Die Auflagenbezeichnung wird nach Spatium durch Pluszeichen angefügt. Zusätze wie "erwei- terte", "neubearb." usw. entfallen.
Beispiel:
BD 3000 G963 +14 14. Auflage
Die Auflagenbezeichnung folgt hinter einem Bandanhänger. Bei mehrbändigen Werken mit verschiedener Auflage der Einzelbände steht die Auflagenbezeichnung also immer hinter der Bandzählung.
Beispiel:
FH 15900 V878 (2) +3 3. Aufl. von Band 2
Bei der ersten Auflage entfällt die Auflagenbezeichnung immer.
Also:
BD 3000 G963 1. Auflage
Bei Veröffentlichungen, die in regelmäßigen Abständen in neuer Ausgabe erscheinen und bei denen eine Auflagenbezeichnung fehlt, kann die Ausgabebezeichnung bzw. das Be- richts- oder Erscheinungsjahr als Bandzählung betrachtet, also in Klammern gesetzt wer-
Beispiel:
AF 64340 (1973) Who's who in Malaysia 1973
(Auflagebezeichnung nicht vorhanden)
Vgl. auch Punkt 8 (Nichtbuchmaterialien; Versionsbezeichnung bei Datenträgern als Auf- lage behandelt)
4.6 Nachdrucke und Übersetzungen
Nachdrucke und Übersetzungen werden nach dem gleichen Muster wie die Originalausgabe behandelt. Dies gilt auch für Nachdrucke oder Lizenzausgaben von späteren Auflagen, die im Impressum als „1. Auflage“ bezeichnet werden (also: mit entspr. Auflagenbezeichnung als Signaturbestandteil).
Sind sowohl Nachdruck bzw. Übersetzung als auch Originalausgabe vorhanden, werden der Nachdruck bzw. die Übersetzung wie Mehrfachexemplare behandelt (vgl. Abschnitt 4.7).
4.7 Mehrfachexemplare
Die Verwendung eines Anhängers für die Exemplarbezeichnung ist fakultativ. Die Entschei- dung für bzw. gegen die Verwendung wird innerhalb der Fachbibliothek vor Beginn der RVK-Systematisierung getroffen und gilt dann einheitlich für den gesamten Bestand dieser Fachbibliothek.
Mehrfachexemplare werden nach Spatium durch Raute # mit anschließender Zählung (#1,
#2, #3 usw.) bezeichnet. Die Zählung beginnt immer bei „#1“.
Da das erste in der Bibliothek vorhandene Exemplar keinen Exemplaranhänger erhält, be- zeichnet #1 immer das erste Mehrfachexemplar.
Beispiele:
BD 3000 G963 1. Exemplar; ohne Exemplaranhänger
BD 3000 G963 #1 1. Mehrfachexemplar; also 2. vorhandenes Exemplar BD 3000 G963 #10 10. Mehrfachexemplar
QN 320 B724 (2) +9 #3 3. Mehrfachexemplar der 9. Auflage von Band 2
Das Prinzip der einheitlichen Signaturvergabe schließt für Mehrfachexemplare eines Wer- kes innerhalb der gleichen Fachbibliothek unterschiedliche Systemstellen/Signaturen aus.
Mehrfachexemplare an verschiedenen Standorten innerhalb der Fachbibliothek sind durch den entsprechenden Standorthinweis im Katalog bzw. im Buch unterschieden.
4.8 Angebundene Schriften
Angebundene Schriften, die selbständige Veröffentlichungen und nicht Einzelbände eines mehrbändigen Werks/einer geschlossen aufgestellten Reihe sind, erhalten keine Individual- signatur. Für jede physikalische Einheit gibt es nur eine einzige Signatur, d.h. alle Stücktitel des Bandes erhalten dieselbe Signatur (ohne Bandanhänger). Bei der Vercutterung richtet man sich nach dem ersten Werk. Alle Stücktitel bekommen je eine eigene Katalogauf- nahme.
Bei zwei nachträglich zusammengebundenen Werken wird bei dem angebundenen Werk zusätzlich die benutzerrelevante Fußnote folgendermaßen besetzt:
Beispiel:
Angebunden: QH 212 B742
Bei mehr als zwei nachträglich zusammengebundenen Werken wird in allen Aufnahmen zu- sätzlich die benutzerrelevante Fußnote folgendermaßen besetzt:
Beispiel:
Im 1. Werk: Sammelband: 1 in: BO 1600 R 535 Im 2. Werk: Sammelband: 2 in: BO 1600 R 535 Im 3. Werk: Sammelband: 3 in: BO 1600 R 535 In allen weiteren Werken analog.
5 Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen
5.1 Grundsignatur der Zeitschrift
Bei Zeitschriften und zeitschriftenartigen Reihen entfällt die CS-Nummer. Sie erhalten eine vereinfachte Grundsignatur, die aus dem zutreffenden Hauptgruppenbuchstaben, einem Untergruppenbuchstaben (meist A) und einer mehrstelligen Nummer besteht. Die zu ver- wendenden Buchstaben und Nummernbereiche sind in der jeweiligen Fachsystematik aus- gewiesen.
Beispiele:
BA Zeitschriften der Theologie und Religionswissenschaften QA Zeitschriften der Wirtschaftswissenschaften
Aber: (anderer Untergruppenbuchstabe)
LD Zeitschriften der Klassischen Archäologie, der Kunstgeschichte und der Musikwissenschaft
Innerhalb der Untergruppe werden die Zeitschriften i.d.R. alphabetisch nach dem ersten Wort des Titels (bei Übergehung eines einleitenden Artikels) aufgestellt. Das Alphabet wird bei der Signaturvergabe in entsprechende Nummern aus dem vorgesehenen Kontingent umgesetzt. Durch weiträumig springende Nummernvergabe ist darauf zu achten, dass neue Titel ohne Schwierigkeiten eingeschoben werden können.
BA Zeitschriften der Theologie und Religionswissenschaften BA 1000 – BA 1300 Zeitschriften und Jahrbücher A
BA 1301 – BA 1900 Zeitschriften und Jahrbücher B usw. nach Fachsystematik Theolo- gie
In einigen Fächern sind in der RVK für die Teilgebiete eines Fachs eigene Alphabete mit aufeinanderfolgenden Nummernkreisen ausgewiesen.
Beispiel:
QA Zeitschriften der Wirtschaftswissenschaften QA 20000 - QA 22499 Zeitschriften zum Rechnungswesen
QA 90000 - QA 94999 IHK-Berichte und Berichte anderer öffentlicher Körperschaften
Ändert eine Zeitschrift oder zeitschriftenartige Reihe ihren Titel unter Fortführung der Bandzählung, so behält sie ihre Signatur, auch wenn der neue Titel die alphabetische Ord- nung durchbricht.
Beispiel:
XA 13160 Acta Pathologica, Microbiologica et Immunologica Scandinavica (Titel bis 1992)
XA 13160 Apmis (Titeländerung ab 1993)
Einzelne Abteilungen einer Zeitschrift, neue Folgen, die verschiedenen Klassen von Akade- mieschriften, Beilagen und ähnliches erhalten nach Möglichkeit eigene Grundsignaturen.
Beispiel:
AX 17140 Bayerische Akademie der Wissenschaften <München> /
Philosophisch-Philologische und Historische Klasse: Abhandlungen (bis 1928)
AX 17145 Bayerische Akademie der Wissenschaften <München> / Philosophisch-Historische Klasse: Abhandlungen. Neue Folge.
(1947 ff.)
Sehr spezielle Zeitschriften können auch der entsprechenden RVK-Systemstelle (Fein- gruppe mit CS-Nummer) zugeordnet sein, z.B. Zeitschriften, die sich auf eine bestimmte Person beziehen.
Beispiele:
GL 4846 A1.890 Grillparzer-Gesellschaft: Jahrbuch HT 6916 Walt Whitman Review
5.2 Signatur einzelner Zeitschriftenbände
Die Signatur eines Zeitschriftenbandes/-heftes wird durch Anhängen der entsprechenden Bandangabe in Klammern gebildet (vgl. Abschnitt 4.4). Die Signatur bzw. der Bandanhä- nger muss nicht den genauen Bestand wiedergeben und sollte so kurz wie möglich sein.
Beispiel:
NA 1040 Bestand bei Bd. 2: Heft 2 bis 4 und Heft 6 Als Signatur ausreichend:
NA 1040 (2) (genauer Bestand in der Katalogaufnahme / ZDB)
Sonderbände oder Supplemente einer Zeitschrift oder zeitschriftenartigen Reihe, die einem bestimmten Band zuzuordnen sind, werden als Untergliederung des Bezugsbandes behan- delt.
Beispiel:
UA 1850 (40,Suppl) Supplement zu Band 40 UA 1850 (41,SoBd) Sonderband zu Band 41
Werden sie nicht in die fortlaufende Zählung einbezogen (z.B. bei Registern), wird der Band am Ende oder Anfang der Zeitschrift einsortiert und ein der Formulierung der Vorlage ent- sprechender Bandanhänger gebildet.
Beispiel:
AN 12460 (Reg,1/10) Registerband zu den Jahrgängen 1-10
6 Schriftenreihen
Schriftenreihen werden in der Regel nicht als Einheit behandelt, sondern nach der sachli- chen Zugehörigkeit der Einzelstücke getrennt. Alle Stücktitel erhalten also die entspre- chende individuelle RVK-Systemstelle mit CS-Nummer.
Falls im entsprechenden Fachbereich die Schriften einer Reihe gewöhnlich ausschließlich unter dem Reihentitel gesucht werden, kann sie ausnahmsweise auch geschlossen aufge- stellt werden. Die Reihe erhält dann eine einheitliche Grundsignatur und wird wie eine Zeit- schrift behandelt (siehe Abschnitt 5).
Eine sehr spezielle Schriftenreihe kann im Ausnahmefall auch der entsprechenden syste- matischen Feingruppe (mit CS-Nummer) zugeordnet werden.
Wenn die Entscheidung für eine geschlossene Aufstellung gefallen ist, müssen alle Stücke dieser Reihe konsequent mit der Reihensignatur versehen werden; alternative Signierung nach dem einzelnen Stücktitel ist dann nicht zulässig.
7 Bibliographien, Nachschlagewerke und Allgemeine Enzyklopädien
Bibliographien, Nachschlagewerke und Enzyklopädien erhalten in manchen Fällen eine ei- gene Grundsignatur, die in der RVK eigens ausgewiesen ist. Im einzelnen sind die Anwei- sungen in den Fachsystematiken zu beachten.
Beispiele:
LP 12025 Musik in Geschichte und Gegenwart; eigene RVK-Systemstelle QK 000 B218 Bank- und Börsen-ABC; RVK-Stelle „Allg. Bankwesen“ mit CS-
Nummer
8 Aufstellung und Signaturvergabe bei Nichtbuchmaterialien
Nichtbuchmaterialien wie DVDs, Mikroformen, Dias o.ä. werden häufig von der normalen Buchaufstellung getrennt an anderem Ort untergebracht. Die Signatur soll diesen abwei- chenden Aufstellungsort spiegeln, ohne dass die systematische Einordnung in die RVK ver- loren geht.
Empfohlen wird folgendes Verfahren:
Zunächst wird auf dieselbe Weise wie bei Büchern eine Signatur gebildet.
Der so gebildeten Signatur wird eine Kombination aus drei Buchstaben mit nachfolgendem Spatium vorangestellt, die das Material und damit den abweichenden Aufstellungsort kenn- zeichnet.
Für die verschiedenen Materialarten werden die folgenden Buchstabenkombinationen ver- wendet (die Liste kann bei Bedarf erweitert werden; bitte Vorschlag an ULB):
CDA Audio-CDs CDR CDROMs DIA Dias DVD DVDs
KAS Tonkassetten MFC Mikrofiches MFL Mikrofilme PLA Schallplatten VID Videobänder
Beispiele (vgl. oben Punkt 4.1.6):
Die große illustrierte Länderkunde / hrsg. vom Lexikon-Institut Bertelsmann Signatur Buchausgabe wäre: RB 10053 G878
Signatur CD-ROM-Ausgabe: CDR RB 10053 G878
Kleines Kommersbuch : ein Liederbuch fahrender Schüler Signatur Textausgabe wäre: AV 87200 K64 Signatur Audio-CD: CDA AV 87200 K64
Sonderfälle bei Nichtbuchmaterialien:
Bei Veröffentlichungen auf Datenträgern kann eine Unterscheidung verschiedener Versio- nen erforderlich sein (z.B. Version 5.0 oder 6.0). Die Versionsbezeichnung wird ggf. wie eine Auflagenbezeichnung behandelt und hinter Spatium und Pluszeichen angefügt.
Beispiel:
P.K. Budig: E-Fachwörterbuch Elektrotechnik auf CD-ROM, Version 5.0 und Version 6.0 Signatur:
CDR ZN 2455 B927 +5.0
CDR ZN 2455 B927 +6.0
Spielfilme u.ä. auf Datenträger (z.B. auf DVD) werden zunächst ebenso wie Bücher behan- delt (z.B. Systemstelle "Regisseur" AP 51000 - AP 51400). Falls verschiedene Ausgaben desselben Films zu unterscheiden sind, wird das Erscheinungsjahr der DVD mit Punkt an- geschlossen wie bei einer chronologischen Ordnung (Kap. 4.3).
Beispiel:
Nosferatu, Regie F.W. Murnau, DVD-Versionen von 2007 und 2009 Signatur:
DVD AP 51248 N897.2007 DVD AP 51248 N897.2009
Das beschriebene Verfahren gilt auch bei mehrbändigen Werken, wenn aus einer Medien- kombination die Nichtbuchmaterialien getrennt aufgestellt werden. Für jeden Band wird eine vollständige Signatur mit dem entsprechenden Bandanhänger gebildet, danach die Buchstabenkombination zur Bezeichnung des Aufstellungsorts vorangestellt.
Beispiel 1:
CDA EG 9100 W373 (CD,1) Weber, Hui: Lóng. Chinesisch. Audio-CD 1 CDA EG 9100 W373 (CD,2) Weber, Hui: Lóng: Chinesisch. Audio-CD 2 EG 9100 W373 (ArbB) Weber, Hui: Lóng. Chinesisch. Arbeitsbuch EG 9100 W373 (LehrB) Weber, Hui: Lóng. Chinesisch. Lehrbuch nicht:
CDA EG 9100 W373 (1) Weber, Hui: Lóng. Chinesisch. Audio-CD 1 EG 9100 W373 (2) Weber, Hui: Lóng: Chinesisch. Audio-CD 2 usw.
Beispiel 2:
LR 56985 H546 (B) Hering, Wolfgang: Bewegungshits von Moskau bis Marokko.
Buch
CDA LR 56985 H546 (CD) Hering, Wolfgang: Bewegungshits von Moskau bis Marokko.
Audio-CD nicht:
LR 56985 H546 Hering, Wolfgang: Bewegungshits von Moskau bis Marokko.
Buch
CDA LR 56985 H546 Hering, Wolfgang: Bewegungshits von Moskau bis Marokko.
Audio-CD
Anhang: Bandbenennungen
Album Alb
Allgemeiner Teil AllgT
Anhang Anh
Anlagenband AnlBd
Appendix App
Arbeitsbericht Arb Arbeitsblätter Arb
Arbeitsbogen Arb
Arbeitsbuch Arb
Arbeits- u. Übungsbuch Arb
Arbeitsheft Arb
Atlas Atl
Aufgaben Aufg
Aufgabensammlung Aufg Aufgaben u. Lösungen Aufg Ausstellungskatalog AusstellKat
Band Bd
Begleitband Begl
Begleitbuch Begl
Begleitheft Begl
Beiheft Beih
Beilage Beil
Besonderer Teil BesT Bibliographie Biblgr
Bildband Bildbd
Buch B
Cahier H
CD CD
CD-Rom CDat
Complément Erg
Corriges Corr
Course Cour
Dias Dia
Dizionario WörtB
Dokumente Dok
Dokumentation Dok
Dossier Doss
DVD CDat
Einführung Einf
Ergänzung Erg
Ergänzungsband ErgBd Ergänzungsheft Erg
Exercises Übg
Faksimile Faks
Foto Foto
Glossar Gloss
Grammatik Gram
Grammatiktabelle Gram
Grundwerk Grundw
Handbuch Handb
Hauptband Hptbd
Heft H
Index Ind
Indices Ind
Information Inf
Inhaltsverzeichnis Inh Instructor’s Manual Lehr
Karte Kt
Kartei Kartei
Kartenband KtBd
Kassette Kass
Katalog Kat
Klausursammlung Klaus
Kommentar Komm
Kommentarband Komm
Kurs Kurs
Lehrbuch Lehrb
Lehrerband Lehr
Lehrerbegleitband Lehr Lehrerhandreichung Lehr
Lehrerheft Lehr
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Materialien Mat
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Quellen Quell
Quellenband Quell
Quellensammlung Quell
Register Reg
Registerband Reg
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Schülerband Schül
Schülerheft Schül
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Studien Stud
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Studien- u. Arbeitsbuch Stud
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Textband Text
Textheft Text
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Stand: 12.05.2017