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(1)

Noch eine Handschrift des „Sapiens Sapientium".

Nachtrag zu XXXIV, 232—240.

Von Lic. Dr. C. H. CorniU.

Als ich Trumpps „Kritische Bemerkungen zum Sapiens Sapien¬

tium' (diese Zeitschr. XXXIV, 232 ff.) gelesen hatte, entsann ich

mich, auch unter den äthiopischen Handschriften der Frankfurter

Stadtbihliothek einem Exemplar des fllfXH '. CTiCl/lli ' be¬

gegnet zu sein. Bei meiner letzten Anwesenheit in Frankfurt

suchte ich nach und fand den Text auch richtig und zwar in dem

von Rüppell (Reise in Abyssinien II, pg. 404—406) unter 3) auf¬

geführten prachtvollen grossen Pergamentfolianten, auf den sieben

ersten Seiten , welche dem Bildnisse des zu des barfenspielenden

Königs David FüsSen der Länge nach auf dem Boden liegenden

äthiopischen Kaisers Hezekijä (regierte von 7280 bis 7286 der

äthiopischen Zeitrechnung d. i. 1787—1793) vorangehen. Uehrigens

ist der Codex nicht erst, wie das Bild scbliessen lassen könnte,

für den Kaiser Hezekijä geschrieben, sondern beträchtlich älter: der

"JT-IU : ilW^ : HA.^P'ÄJP : hat nämhch den Codex

ganz einfach annectiert, indem er „menschlich ordinär' den Namen

des ursprünglichen Besitzers überall auswaschen und den seinigen

mit rother Farbe darüberschmieren liess: ein ziemlich unkaiserliches

Verfahren, welches aber aufs Beste zu den Schilderungen stimmt,

welche Rüppell (II, 90 ff.) 40 Jahre später von dem kaiserlichen

Hofe zu Gondar entwirft; als er am 26. Nov. 1832 von dem Kaiser

Saglu Dengel zur Tafel befohlen wurde, emfing er durchaus den

Eindruck einer „pauvre honnetete*.

Ich verglich die Recension dieser Frankfurter Hs. genau mit

dem von Dillmann in der Chrestomatbia pg. 108—131 abgedruckten

Text, und will von den 141 Varianten solche, weicbe ein Interesse

haben , mittheilen : die Hs. bezeichne ich dabei mit F , den ge¬

druckt«* Text mit Dillm.

(2)

Cornill, noch eine Handschrift des „Sapiens Sapientium". 647

V. 1, Zeile 1 hat aueh F fllfXfl .' fll"- Die Lesart des

T macht allerdings die Constmction von Zeile 2 hequemer, doch

ziehe ich die üherlieferte Lesart vor, welche ausserdem durch die

Anrede an Gott V. 2, Z. 3 sowie durch die ähnliche Verbindung

V. 59, Z. 3 bestätigt wird und höchst wahrscheinlich Reminiscenz

an Rom. 16, 27 fiova) ßoifip ^eä ist; auch die bei T nöthige

Verbindung ffl'fl '. YlVA. '. „mächtige Weisheit" will mir

nicht recht gefallen. — Z. 3 stimmt F mit Dillm., Z. 5 mit T.

' V. 2, V. 3 und V. 4 wesentlich = Dillm.

V 7, Z. 2 liest F : hflfl l Ac^^TUP l Ci-fi'KM':

(D^T^'tr ! etc., also in der Hauptsache mit T übereinstimmend.

Die Verwechselung von 2\flYl ; und 'i'itlC^ '. findet sich auch

sonst noch bei F. — Z. 4 = Dillm.

V. 8, Z. 2 F gleichfalls >if^^i,

V. 9, Z. 5 hii : = T. Pfh't : fehlt.

V. 11 = Dillm.

V. 13, z. 2 (DAAncD : = A. - z. 3 (D-nCvf : =

ACT. — Z. 5 (Dni^'T'P"^'Q : = AC. Ich darf vielleicht

eine neue Erklärung des vorliegenden dunkeln Verses versuchen,

welche diese dreifach überlieferte Lesart rechtfertigt. „Gott mein

Wein und Licht meines Herzens, Wegnehmer der Decke (cf. II.

Cor. 3, 13— is): berausche mich mit deiner Süssigkeit die ganze

Länge meiner Tage und durch dein trostbringendes Trinken lass

mich Ehre erwerben". Wenn Gott „mein Wein" genannt wird, so

ist dies eine offenbare Anspielung auf die Eucharistie, welche bei

den Abyssiniern sub utraque gefeiert wird : durch das Trinken des

Kelches des Herrn wird der Dichter an ein entsprechendes Trinken

Christi erinnert; das rt.^P'^fl '. ist das msiv to norriQiov,

von welchem Christus Matth. 20,22 und 26, au. 42 redet, worauf

unser Gedicht auch V. 88, Z. 2 noch deutlicher anspielt. So ent¬

steht die sinnige und schöne Antithese : Um mich mit dem Strom

der Wonne (Ps. 36, 9) tränken zu können, müsstest du selbst erst

den bitteren Kelch der Passion trinken. Nachdem du aber zu •

meinem und unser aller Heil jenen bitteren Kelch geleert hast, so

lass mir auch in der Erlösung von Sünde und Tod die Folgen

deines Todesleidens zu Gute kommen. Man sollte zwar erwarten,

dass der Dichter, der den Vers mit Methuselahs hohem Alter be¬

gonnen hatte, auch für sich selbst um langes Leben bitten würde ;

aber ein ähnliches Abspringen von der That Gottes in der an die¬

selbe sich anschliessenden Bitte findet sich, neben manchen anderen

Stellen, auch gleich im nächsten Verse, wo die Bitte, iiicbt um

42*

(3)

seiner Sünden willen im Gericht gezüchtigt zu werden, mit der

Rettung Noahs in der Arche doch in gar keinem oder nur einem

äusserst losen Zusammenhange steht. Unter ^\*?H,A'fliIi>C •

Christum zu verstehen, macht wohl keine Schwierigkeit.

V. 14, z. 1: MiÄaXT^: — z. 2 -f rfi^*e := c (B).

V. 16 = Dillm.

V. 17, Z. 1 A'^^^'t' : == T. — Z. 2 O-fl/^i"? : womit

natürhch O'fl/iiCD'J''? '. (T) gemeint ist.

V. 21, Z. 5 AöCPl : = T.

V. 22, z 4 ci^.J^^.^n :

V. 23, Z 2 "Khfl : A<^C"0 : Afl^m"? : was einen

einfachen und sehr guten Sinn giebt: ,0 der du den Hiob ver¬

suchtest, his du dem Satan den Glauben dieses Gerechten gezeigt

hättest". Noch bequemer wäre das überlieferte "i^tl^ statt

"hiflTl : cf. die Bemerkung zu V. 7, Z. 2.

V. 26, Z. 2 J-^fi^^ö^ : Sonst = Dillm.

V. 27, z. 1 = Dillm. — z. 2 A<^ : DAarj»"? : — Z. 4

Art-i : - T.

V. 28, Z. 2 .^IC^ : statt 1 .^C^ wobl nur Schreibfehler. —

Z. 3 am Schluss: A/lC^»*? A^^^ I (sic!) A'^TlH, A

V^fQö^ I Jenes A4*<^ '. ist kein Wort; hier muss also noth¬

wendig ein Fehler stecken. Durch eine, wie mir scheint, nicht

allzu gewaltsame Conjectur lässt sich der Stelle helfen. Liest man

nämlicb statt A4*<^ '. r*?4*ö^ ; und setzt vorher noch ein

-hhC^ : ein, also XhÖ^ I J?4><?^ I ni-flH, AV^fll

^ '. so gewinnt man einen durchaus passenden Sinn; ,0 du, der

du getheilt hast das gewaltige rothe Meer und das Volk Israel

durch dasselbe in die Wüste geführt hast, während du den Pharao

ersäuftest, weil er ihre Knäblein in dem Fluss ersäuft hatte".

^tj>ö^ ; wäre dann die seltenere Form statt des gewöhnlicheren

J^c^cjjö^ ; und ,der Pluss" natürlich der Nil : cf. Ex. 1, 22

ims-ibian niNTi LXX fig tov nota^ov QixpaTt äth. °2CjD I

QX^fl^ ; 't'TlH. ! Der Tod Pharaos in den Wellen des rothen

Meeres würde also als jus tahonis (cf. Sap. 11, n) für die auf

seinen Befehl vollzogene Ertränkung der hebräischen Kiiaben im

(4)

Cornill, noch eine Handschrift des „Sapiens Sapientium". 649

Nil dargestellt — gewiss viel origineller als das nichtssagende

„während du den Pharao mit sammt seinen ganzen Schaaren ei*-

säuftest" des überlieferten Textes. Auch graphisch scheint mir

diese Conjectur nicht bedenklich: ?\fl^ '. vor J?<i>ö^ \ konnte

leicht ausfallen und eine Verwechselung von \ und A i ist in

der äthiopischen Schrift nicht unmöglich. Selbst der Wider¬

spruch mit Ex. 2, 23 kann mich an der Richtigkeit meines Vor¬

schlages nicht irre machen. — Z. 4 = Dillm.

V. 29 = Dillm.

V 30, z. 1 MiÄAA'pö^: = T. - z. 2 4:5*:

— Z. 3 = Dillm. — Z. 4 A."ACÄJB: cf. T V. 75 Z. 4.

V 31, z. 4 ?^'jnA:t"i'PAi: a.-!-: ohne f^^^f :

V. 35, Z. 2 AXA/t: A.!*!^: cf. T V. 30 Z. 3. —

z 4 (fi<j<P4.F : ciHjp^-nR: - z 5 ^"ahu:

V. 36, Z. 2 nÖ^^lU4:^'Q : A>iJ"t: eine vorzüg¬

liche Variante : „als durch deine dahinraffende Plage die Gottlosen

umkamen". Gemeint ist natürlich die Zerstörung Jerichos Jos.

6, 20.

V. 37. V. 38. V. 39 und V. 40 wesenthch = Dillm.

V. 43, z 5 *4:n : j^<fi^cti : 4^ai-i : n/t rfj.:

fI^»flA l Diese Variante ist von Interesse, indem sie beweist,

dass der Schluss Trampps aus der Lesart seines T ein verfrähter

war. Einen ähnlichen , von mir selbst (Buch der weisen Philo¬

sophen pg. 30) gemachten verfrühten Schluss habe ich inzwischen

(diese Zeitschr. XXX, 417 flf.) stillschweigend zurückgenommen.

Wo bei F anstatt Daniel der Name Demetrius steht, lässt sich

mit Sicherheit nur scbliessen, dass der Codex T von einem

Daniel geschrieben worden ist.

V 44, z. 3 "AmA-nrfj.CruniiH'Kf^^'ia'n:

'J^nn : genau wie T.

V 45. z 4 Ticfi\y<^ : h(fio : äa-W:

V. 46, Z. 3 = Dillm. — Z. 4 H4:K<fi '. flf^V. tJ?:

Ist il^'^P: lichtig, so wäre damit ein Fingerzeig für den

Namen des Verfassers gegeben: er könute etwa

geheissen haben. Der überlieferte Text enthält natürlich eine An-

spielung auf ^^^HA-nrfj-C : ÄOA^ I

V. 49 = Dillm.

4 7

(5)

V. 50, z. 3 HÄ.^Je*il : = T.

V. 51, Z. 1 Ä^^^: = A.

V. 53, Z. 1 auch F "hR,'. — Z. 4 TL<^ <p-f. = T.

V. 54, Z. 4 = Dillm. - Z 5 H^O^ l J^WWCfD'. fi^P

UlC^ ' AÖÖ : wieder eine ganz vorzüghche Variante: ,Gott,

entbiete einige deiner Engel, dass sie meinen Feind mitten durchs

Gesicht und die Püsse zersägen, wie man Holz zersägt mit einer

Säge'. Das wunderliche Bild ist hervorgerufen durch das Mar¬

tyrium des Jesaja, von dem in den beiden ersten Zeilen des Verses

die Rede war; „mein Feind" ist natürlich der Satan 6 tx^QOS

Matth. 13,39 „der alt böse Peind". Geradezu satanisch ist die

Lesart von T, nach welcher Gottes Engel alle persönlichen Feinde

des Dichters der Länge nach zersägen sollen!

V. 55, Z 2 (D-JUJIW : = T.

V. 56, Z. 2 : (D^JBfD : — Z. 4 = Dillm.

V. 57, Z. 4 = Dillm.

V 59, z 2 'h'iu : ACT : -ift.B'o: ohne 7.?f^:

wodurch die ungebührlich lange Zeile in erwünschter Weise ver¬

kürzt wird, cf auch V. 60, Z. 2. — Z. 4 i:'YlAohne J..'-

was bei weitem den Vorzug verdient. Es ist nicht zweifelnde

Frage , sondern vertrauende Aussage : „Du Herr kannst meine

Seele trösten" etc. (cf Mattb. 8, 2). — Die wichtigste Variante der

ganzen Hs. ist vielleicht die zu Z. 5 unsres Verses. Hier liest

nämlich F geradezu G)Arf\^(D'J* I wodurch die von Tnimpp

richtig erkannte Bedeutung der Zeile ihre glänzendste Bestätigung

findet: so gut du den Nebukadnezar aus einem Menschen zu einem

unvernünftigen Vieh gemacht hast (Dan. 4, so) , so gut kannst du

auch mich aus einem Schwein, welches ich dem Fleische nach

bin, zu einem Kind Gottes machen.

V. 60, Z. 2 't'A^I*'l*lG) : eine grammatisch äusserst

interessante Bildung, welche neben 't'A'J'f'A't'A I ein zweites

Beispiel für den Reflexiv-Passiv-Stamm eines sechslautigen Wortes

bietet, cf Dillmann Gramm. § 86. — Z. 4 = Dillm.

V. 61, Z. 5 A.'t'^lA : anstatt A.^^^'^t'A '. im übrigen

= Dillm. A,^yiA '. müsste dann natürlich 3. Pers. Fem. sein

und auf i^t*^^ ', gehen: „Ohne Reue ist ihre Seele, ja ist

unfähig hierzu" d. i. zur Reue; sie sind nicht nur vorübergehend

boshaft, sonderu ihrer Natur nach überhaupt unfähig zum Guten.

4 7

(6)

Cornill, noch eine Handschrift des „Sapiens Sapientium". t)51

Ich möchte dieser Lesart vor den ührigen den Vorzug geben und

bloss um Errettung vor solchen Menschen zu bitten, ist ganz

.christlich'.

V. 64 = Dillm.

V. 66, Z. 3 = Dillm. — Z. 6 A.^ltJ'A' = T.

V. 70, Z. 3 schreibt auch F deutlich '. so dass

bei Dillmann ein „Druckfehler' hier eben so wenig vorliegt, als

V. 60, Z. 4. Die Construetion ist freilich abnorm, liisst sich aber

ganz wohl begreifen , wenn wir die Freiheit der „dichterischen'

Wortstellung erwägen. Es müsste übersetzt werden: „Damit sie

an dem Heiligthume des alten Bundes die Trümmer desselben

wieder airfbauten'.

V. 71, Z. 2 = Dillm. bis auf ein verkehrt gesetztes (D'. —

z. 3 n4>^ A : fiJB^'i : fhC-t^^ : - z 5 A-i^A : = t.

V 72, z 1 x^H : ^tp^A" : Ath(fi:

V. 76, Z. 2 J^'ilCi''^'. welches hier gewiss, und wahr¬

scheinlich auch V. 79, Z. 2 reines Substantiv = J^'ilCi '. ist.

V. 76, z. 1 p^^fx ; - z. 2 öC^*E : = A und A-A :

_ Z. 6 = Dilhn.

V. 79, Z. 2 JP-'J^A^ : CflC^f^: - Z. 3 auch F

(DQfhCJBfl .' 'irt'K '. = BCT , welches demnach als die

herrschende Ueberlieferung zu gelten hat. — Z. 6 /.J^^'t'Yl '.

= T, so dass der Accusativ jetzt doppelt gesichert ist.

V. 80, Z. 3 'h'iH : AA't- : JTlCO: was ich vor

ziehen möchte.

V. 81, Z. 5 Afi'. = T.

V. 82, Z. 2 = Dilhn.

V. 84, Z. 2 "JÄ-rfl"? : J?^4> : bei uns ist „unschuldige

Kindlein' stehende Bezeichnung. ^^^Afl ebenda ist natür¬

lich nur Schreibfehler.

V. 86, Z. 4 HÖ^AOA't': = BT und somit besser be¬

zeugt, als die von Dillmann nach AC recipierte Lesart.

V. 86, Z. 2 AJB^? : ^t"0^: = B, was mir sehr

passend erscheint: „0 du der du die Menschheit Christi den

Teufel der Begehrlichkeit überwinden hessest, als er mit ihm

kämpfte' etc. Auch so ist der Satan Subject zu 't'^'ft A I

Der Dichter bittet selbst um Schutz wider die Anfechtungen des

Teufels der Begehrlichkeit während der vierzigtägigen Fastenzeit.

(7)

tlJBfni: wäre ganz entsprechend dem fl,E^i '.

*Hö^^: etc. Dillmann lex. foh 394.

V. 88, Z. 1 = Dillm. — Z. 2 H^EÄ^lf^: femer ÄTO:

(Sic!) <p^-: = T.

V. 89, Z. 2 = Dillm. — Z. 2 O^VJZ.'t' '.

V 90, z. 1 AH AJP-ilYl : = T - z 2 H^fk/V:

= T. - Z. 5 HJBSOj"?: anstatt Ä'JO I ist so natür¬

lich nur Schreibfehler; hat es aber vielleicht ursprünglich geheissen

H^ÄU"J : nDa).A»:? Das gäbe einen sehr guten Sinn:

,der du einherfährst auf dem Sturmwind" (cf. Ps. 18, u und viele

ähnliche Stellen).

V. 91, z. 2 AO Ai;- :

V. 92, Z. 4 = Dilhn.

V. 93, Z. 2 JBi-fl^: anstatt JBl-QZ^'. was wohl vor¬

zuziehen ist: ,als sie versammelt sassen". — Z. 4 (D^i ! 'iJZA '.

C?="I^AA : A«^*? : (D>C^: aiso wesentlich = T. Diese

Lesart wird schon durch den Reim gebieterisch gefordert. Durch

die Schreibung C^I^AAI bekommt Dillmanns Bemerkung lex.

fol. 1214 „exspectaveris f^'PAAl" ihre glänzende Bestätigung.

V. 95, Z. 1 = Dillm.

V. 97 = Dillm.

V. 98, Z 1 HJB^^'l'J'.' — Z. 3 V"A,JB: anstatt

: ibid. nHAX^^Cn : = act. Die Lesarten HJB

und \^/nJB'. scheinen auf einen Anfang AHAgJ?"

(T) zurückzugehen: „0 du, der du errettet hast die

Apostel und Märtyrer, welche wie Silber geläutert wurden . . .

war es ihnen nicht eine heilsame Arzenei" etc. . . . Trotzdem ist

der von Dillmann gebotene Text mit AH'Jr^'i^^ '. (so auch F)

der richtige und das von allen Zeugen gegen B gebotene flHA

'. wird schon dadurch widerlegt, dass Gott der all¬

wissende nicht nöthig hatte , erst Prüfungen über seine Apostel

und Märtyrer zu verhängen, um dieselben „kennen zu lemen".

Auch der Sinn spricht für Dillmann: ,0 du, der du gleich

Silber geläutert werden liessest die Apostel und Märtyrer, einen

jeden zu der Zeit, wo er erschien : hätten sie nicht einen Nutzen

des Kreuzes, durch welches sie (oder: indem sie dadurch) dir

(8)

Cornill, noch eine Handschrift des „Sapiens Sapientium". (J53

wohlgefällig wurden, wie es dem Silber nützt, wenn es das Feuer

mit seiner Gluth läutert? Gieb auch mir ein wenig von ihrer

Standhaftigkeit!" Da der Dichter um ein wenig von der Stand¬

haftigkeit der Heiligen bittet, so ist das doch natürlicber, wenn

Gott jenen ihre Standhaftigkeit möglichst schwer gemacht hatte.

Die Aenderung von T lässt sich leicht begi-eifen. Wie? dachte

der Schreiber; Gott bat die Apostel und Heiligen verlassen? Be¬

wahre, er hat sie errettet und zu seiner Freude eingehen lassen.

V. 99, Z. 2 U^n«! : = T. Sonst = Dillm.

V. 100, Z. 2 ttliK : CR^^'. = T, was unbedingt den

Vorzug verdient, da es sicher eine Reminiscenz an II Cor. 5, i

täv i] tniysiog ijfiwv oixia tov axi'jvovg xaTalvd-^ , combiniert

mit Gen. 3, lo 'hh<^ <^^^ '. A^-^ I ist. - Z. 5 (DH

HJEc^XTi:.

Bei T folgt hierauf noch eine Strophe in dem „Versmaass"

der übrigen. Diese Strophe ist jedoch schon an und für sich

aufTallend. Die Hundertzahl ist sicberlich beabsichtigt: ein Lied

von 101 Strophen würde ein Aetbiope schwerlich gedichtet haben.

Dass dieser 101. Vers nicht zum ursprünglichen Gedicht gehört

und dass der Verfertiger dieser Strophe durch das gleiche Vers¬

maass den Leser irre geführt bat, würde schon aus dem Feblen

der Stropbe in den drei Hss. Dillmanns hervorgehen; aber F

liefert noch den positiven Beweis dafür. Denn auch F fügt eine

Schlussdoxologie an, aber in einem ganz anderen Metrum: die¬

selbe ist, bis auf einige Schreibfehler, identisch mit der von Dill¬

mann Chrest. pg. 148 und 149 mitgetheilten fl-flrfl^ '. AYI '

Ich will nur noch bemerken, dass V. 5 Z. 1 die Conjectur Dill¬

manns durch F in erwünschter Weise bestätigt wird , wo die

Worte A<^ : (DC-i : : rti^'i : i^^t^" v. ?, z. 4

liest F 7^P{ ." was besser zu C^Oj^^J Z. 2 stimmt.

4 7 *

(9)

Armeniaea II.

Von H. Hflbsohmann.

Originalwörter.

pnl| loh heisst harfuss und gehört zu deutsch bar in bar-

fuss und ksl. bosu (lit. bäsas), die ein indogerm. bhasa (resp.

bhoso) voraussetzen. Das armenische Wort ist um ein Suffix k-

erweitert, vor dem der Reflex des indogei-m. s geschwunden ist;

vgl. no-r neu mit -skr. nava, und kher (gen.) mit dem nom. khoir

(Schwester).

Ll ev ,und" ist fälschlich zu zd. aißt gestellt worden,

während es zu zd. aipi zu stellen war. Um nicht Bekanntes zu

wiederholen, verweise ich deshalb auf Curtius, Grundzüge p. 264

und 293 und auf meine Casuslehre p. 306—308. Arm. ev ist

mit skr. o^^j", zd. aipi, griech. ini zu identificiren, die indogerm.

Grundform ist epi. Im Arm. musste der Endvocal abfallen , j)

wurde zu v wie in evthn sieben = inrä Septem, artsiv Adler =

skr. rjipya, zd. rzifya, und e entspricht wie sonst dem indo¬

germ. e.

uiqni.l^u oAmSs Puchs ist schon lange mit Recht zu griech.

ttXuni^^ gestellt worden. Aber ahies ist schwerlich von seinen

arischen Verwandten, skr. lopaqa und iranisch *raupäsa (neu¬

persisch robäh, phi. robds und r6päh(?) Bundehishn p. 30, 16, 18,

ossetisch rubas) zu trennen, lässt sich vielmehr leicht aus der

arischen Grundform "raujidca ableiten. Denn arisch r = europ.

l wird im Arm. durch l oder k reflectirt, au in nicht-letzter Silbe

durcb M, p nach Vocalen durch v, (j = k' durch und anlauten¬

dem A (wie auch r und r) wird stets ein Vocal (a, e, o) vor¬

geschlagen, so dass (arm. & = arisch ä zugegeben) arm. «AmSs

(aus a-hiv<is) dem '^raujui^a genau entspricht. Darum ist auch

gr. ä).(äni]i. nicht vom skr. lopd^a zu trennen, wie Curtius will,

sondern die Gleichung aufzustellen : skr. löpä(;a = iran. *raupäsa

k 7 *

Referenzen

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