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Böhrer Zahlreiche Studien belegen die Bedeutung der Cytochrom-P450 3A-Aktivität für die in vivo Disposition von Midazolam

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Academic year: 2022

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Katja Walter Dr. med.

Zur Aussagekraft des Metabolismus von Midazolam in humanen Lebermikrosomen für die Kinetik von Midazolam in vivo

Geboren am 13.07.1968 in Heidelberg Reifeprüfung am 19.05.1988 in Heidelberg

Studiengang der Fachrichtung Medizin vom WS 1990/1991 bis SS 1997 Physikum am 04.09.1992 an der Universität Heidelberg

Klinisches Studium in Heidelberg Praktisches Jahr in Heidelberg

Staatsexamen am 14.05.1997 an der Universität Heidelberg Promotionsfach: Anaesthesiologie

Doktorvater: Prof. Dr. med. H. Böhrer

Zahlreiche Studien belegen die Bedeutung der Cytochrom-P450 3A-Aktivität für die in vivo Disposition von Midazolam. Neben den hepatomikrosomalen CYP3A-Enzymen gewinnen die intestinalen CYP3A-Enzyme nach oraler Applikation von Midazolam für die Disposition von Midazolam beim Menschen an Bedeutung. Die renale Ausscheidung von 6 β-Hydroxykortisol wird als nichtinvasiver Marker der hepatischen Cytochrom-P450 3A-Aktivität in vivo gesehen, wobei bisher 6 β-Hydroxykortisol nicht als Prädiktor der in vivo Kinetik von Midazolam nach oraler Gabe überprüft wurde.

In der vorliegenden Arbeit wurde die Beziehung zwischen der hepatomikrosomalen Cytochrom-P450 3A-Aktivität und der in vivo Kinetik von Midazolam nach oraler Gabe von 7,5 mg Midazolam (Dormicum) untersucht. Weiterhin wurde untersucht, ob 6 β- Hydroxykortisol als nichtinvasiver Marker der Cytochrom-P450 3A-Aktivität ohne

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gezielte Induktion oder Inhibition der Cytochrom-P450-Enzyme herangezogen werden kann.

Die Aktivität der hepatomikrosomalen Cytochrom-P450 3A-Enzyme, ausgedrückt in Vmax und Km, wurde in makroskopisch gesundem Leberresektatgewebe von 16 Patienten durch die Kinetik der α-Hydroxylierung von Midazolam und Dehydrogenierung von De-Nitronifedipin ermittelt. Die in vivo Kinetik von Midazolam wurde bei 16 Patienten nach oraler Applikation von 7,5 mg Midazolam (Dormicum) über einen Zeitraum von 5 Stunden gaschromatographisch bestimmt. Zur Beschreibung der in vivo Kinetik wurden die Clearance/kg Körpergewicht, die "Area under the plasma concentration-time curve" für Midazolam und α-Hydroxymidazolam und die Eliminationshalbwertszeit von Midazolam herangezogen. Die renale Ausscheidung von Kortisol und 6 β-Hydroxykortisol wurde im Morgenurin mittels einer Immunoassaymethode bestimmt und der Quotient aus der 6 β-Hydroxy- kortisolausscheidung/Kortisolausscheidung gebildet.

Die Metabolisierung von Midazolam, katalysiert durch CYP3A4, führt nach oraler Gabe zu einem ausgeprägtem "First-pass-Effekt". Es zeigte sich in dieser Studie intraindividuell eine signifikante Korrelation zwischen der Cl/kg Körpergewicht in vivo und dem hepatischen Gehalt an Cytochrom-P450 3A4 (r2=0,29, P<0,05), sowie zu Vmax

der hepatomikrosomalen α-Hydroxylierung von Midazolam (r2=0,45, P<0,01) nach oraler Gabe von 7,5 mg Midazolam. Es fand sich keine signifikante Korrelation zwischen dem hepatischen CYP3A-Gehalt und der Ratio der renalen 6 β- Hydroxykortisolausscheidung/ Kortisolausscheidung (r2=0,038, P=0,47).

Die Korrelation der Disposition von Midazolam nach oraler Gabe in vivo und dem hepatischen CYP3A-Gehalt bzw. Vmax der α-Hydroxylierung von Midazolam ist geringer ausgeprägt als in der Literatur nach intravenöser Applikation berichtet. Diese Diskrepanz weist auf die Bedeutung der intestinalen CYP3A4-Aktivität für die Disposition von Midazolam nach oraler Applikation von Midazolam hin.

Das Fehlen einer Korrelation in der in vivo Kinetik verschiedener CYP3A-Substrate beispielsweise Dapson, 6 β-Hydroxykortisol oder Erythromycin ist in der Literatur bereits beschrieben. Die fehlende Korrelation der renalen 6 β-

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Hydroxykortisolausscheidung und Cl/kg von oral appliziertem Midazolam könnte auch dadurch erklärt werden, daß die intestinale CYP3A-Aktivität für die 6 β- Hydroxykortisolausscheidung vermutlich keine, für die Bildung von α- Hydroxymidazolam von Midazolam nach oraler Gabe aber eine sehr wichtige Rolle spielt. Die Studie zeigt die Notwendigkeit auf, bei der Entwicklung eines in vivo Markers für CYP3A zwischen intestinaler und hepatischer CYP3A Aktivität zu unterscheiden.

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