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Die Sprache von Ebla (um 2500 v.Chr

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133

ZUR ALTHEBRÄISCHEN GRAMMATIK (Resümee)

Von Klaus Beyer, Heidelberg

Seit dem Erscheinen meiner Althebräischen Grammatik. 1969 sind zahl¬

reiche Inschriften und Untersuchungen veröffentlicht worden, so daß eine

Neubesinnung nötig ist.

Die Sprache von Ebla (um 2500 v.Chr.), ältestem Mari und ältestem

Kisch möchte ich im Anschluß an I. J. Gelb zusammennehmen und diese

Sprachgruppe „Syro-Euphratisch" nennen und samt Teilen des Ugariti¬

schen und des Ja'udischen als „Nordsemitisch" bezeichnen, wodurch es

zugleich vom Westsemitischen (Kanaanäisch und Aramäisch) deutlich

imterschieden sei.

Mit J. Naveh verstehe ich die Inschriften von Deir 'Alla (8. Jh. v. Chr.)

als gileaditisch-kanaanäisch mit aramäischem Einschlag und den Bauern¬

kalender von Geser (um 950 v.Chr.) als phönizisch.

Man darf nicht den fortgeschrittenen Sprachstand, den die alteingeses¬

senen Kanaanäer bereits erreicht haben (Amarna-Glossen, Ugaritisch,

Phönizisch-Punisch), auch für die erst in historischer Zeit Eingewanderten

(Israeliten und ihre östlichen Nachbarn) voraussetzen. Personennamen

sind allgemein altertümlich.

Das Alphabet von 22 Buchstaben stammt letztlich von den Phöniziern

und sagt daher nichts aus über den Lautstand des Aramäischen und des

Hebräischen.

Die Monophthongierung von aw > 6 und ay > e trat im Nordhebräischen

im 8. Jh. V. Chr. ein (in den Samaria-Ostraka nur im Text, noch nicht in den

Namen), im Südhebräischen erst kurz vor seinem Aussterben um 400

V. Chr. (noch Muraääu; aber LXX Jehü < *Yawhü'ä), also etwa gleichzeitig

mit dem Edomitischen (im 6.-5. Jh. v.Chr. Qa-uS>Qu(-ü)-su) .

Silbenschließendes ' war bei der Festlegung der hebräischen Schrift¬

sprache um 1000 v.Chr. noch erhalten, da es in den Inschriften immer

geschrieben wird. In phönizischen Namen ist es keilschriftlich bis 677

V. Chr. bezeugt. Um 630 v. Chr. kommt K im hebräischen Ostrakon von Yav-

neh-Yam 14 K „nicht" zum ersten Mal als Vokalbuchstabe vor. Es fiel also

im 10.-7. Jh. v.Chr. aus.

Transkriptionen und Ersatzlängungen zeigen als westsemitische Vokale

a e o ä i ü Q. Der hebräische Wandel ä>q gehört spätestens, der moabi¬

tische und ammonitische frühestens in das 7. Jh. v.Chr. Die Femininen¬

dung vmrde nicht betroffen, da sie damals schon -a lautete.

Die Konsonanten kpt hatten noch keinen A-Nachschlag. Die ka,naanäi-

schen Emphatica t s q wurden mit '-Nachschlag gesprochen wie im Äthiopi¬

schen und Ursemitischen, denn nur das erklärt die phönizisch-griechische

Entsprechung tV/t'': Beide Konsonanten haben einen Nachschlag.

Das Althebräisehe besaß noch g und h, wie ihre unterschiedliche Trans¬

kription in der LXX zeigt ( J. Blau) . s war dagegen mit S zusammengefal¬

len (W. Diem).

In Pausa wurden kurze Druckvokale in offener vorletzter oder einfach

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134 K. Beyer, Zur althebräischen Grammatik

geschlossener letzter Silbe nur leicht gedehnt und nicht wie im Phönizi¬

schen bis zur vollen Länge eines langen Vokals, da sich in der hebräischen Überlieferung nirgends Kontext- a und altes Pausa- 9 gegenüberstehen.

Nach-althebräisch wurde das leicht gedehnte pausale a dann zu aramäi¬

schem ä, das später auch künstlich in Kontextformen eindringt.

Für weitere Einzelheiten sei auf mein Buch Die aramäischen Texte vom

Toten Meer. Göttingen 1984, S. 16-162 verwiesen.

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135

DIE SABÄERHAUPTSTADT MARIB NACH

EPIGRAPHISCHEM UND ARCHÄOLOGISCHEM BEFUND

(Resümee)

Von Walter W. Müller, Marburg

Marib liegt im Trockendelta des Wadi Adhana, das vor der Flußoase zwi¬

schen den Balaq-Bergen eine Enge durchbricht, welche durch die Anlage

eines Dammes eine umfassende Bewässerung ermöglichte. Die günstige

Lage des Ortes an einer Wasserstelle zwischen dem Hochland und der

Wüste prädestiiüerte Marib zu einer wichtigen Station an der alten Kara¬

wanenstraße und zur Hauptstadt von Saba. Der Fläche nach war Marib die

größte Stadt des antiken Südarabien. Vom Deutschen Archäologischen

Institut Sanaa durchgeführte Untersuchungen haben ergeben, daß die

Bewässerungssedimente eine Höhe bis zu 30 Meter erreichen, woraus man

schließen kann, daß die Anfänge der Bewässerung bis in das späte 3. Jahr¬

tausend zurückreichen und jenes Gebiet früh besiedelt vmrde. Bei den aus

der Region um Marib bekannten Felsinschriften dürfte es sich wohl um die

ältesten sabäischen Texte überhaupt handeln. In ihnen wird kundgetan,

daß der Gott Athtar während der Amtsjahre der Eponyme Saba mit Wasser

versorgt hat. Die frühesten einen Herrscher nennenden Inschriften, in

denen die Stadt Marib erwähnt wird, dürften aus dem 8. Jh. v. Chr. stam¬

men; in einem der Texte wird bereits von der Ummauerung der Stadt

gesprochen. Da Marib durch seine geographische Lage werüg geschützt

war und mit dem allmählichen Erstarken der anderen altsüdarabischen

Reiche von Süden her von Qataban und von Norden her von den Minäern

bedroht werden konnte, vrarde die Befestigung der Stadt eine zwingende

Notwendigkeit; so ist auch in späteren Inschriften immer wieder vom Bau

der Stadtmauer die Rede. Das römische Heer unter Aelius Gallus ver¬

mochte im Jahre 24 v. Chr. das belagerte Marib nicht zu erobern, sondern

verwüstete wohl nur die Umgebung der Stadt und zerstörte die Bewässe¬

rungsanlagen. In den ersten drei Jahrhunderten n. Chr. beginnt für Marib

eine Zeit des politischen Niedergangs, da Herrscher von Stammesdyna¬

stien des jemenitischen Hochlandes den traditionellen sabäischen Königen

den Titel streitig machten und die Stadt zeitweilig in ihren Besitz brachten.

Aber auch nachdem Südarabien seit dem 3. Jh. n. Chr. von Zafar aus durch

die Himjaren regiert wurde, behielt die Stadt noch eine gewisse Bedeutung

als Ort des zentralen Heiligtum des Reiches. Die Erwähnung von Marib in

den Inschriften dauert bis in die Mitte des 6. Jh. n.Chr., als der Jemen

längst unter die Herrschaft der Abessinier gekommen war.

Epigraphische Zeugiüsse über die Errichtung von Bewässerungsanlagen

im Gebiet der Oase von Marib reichen ebenfalls weit zurück. Ein Survey

des Deutschen Archäologischen Instituts hat ergeben, daß sich in der Mitte

und an den Ufern des Wadi Adhana Reste von Bauten und Bearbeitungen

im Fels finden, bei denen es sich um sehr alte Stau- und Verteileranlagen

handelt. Vielleicht sind dies jene Bewässerungssysteme, die als erste in der

Nord- und Südoase von Marib zu Beginn des 7. Jh. v.Chr. inschriftlich

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