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NEUES ZU DER DARIUS-STATUE AUS SUSA

Von H. Lusehey, Marburg

Dieses Kurzreferat sehließt an den Bericht an, der in den Akten des VII. Inter¬

nationalen Congresses für Iranische Kunst und Archäologie, München, September

1976: „Archäologische Bemerkungen zu der Darius-Statue aus Susa", 1978 ersehei¬

nen wird (Ergänzungsband der Arch. Mitt. aus Iran). Dort sind die bisherigen Be¬

handlungen angeführt, nämhch: Journal Asiatique 260, 1972 mit den Beiträgen von

Monique Kervan, D. Stronach, F. Vallat, J. Yoyotte. Dann: Cahiers de la Delegation

Archeologique franjaise en Iran (ÖAFI) 4, 1974 mit den Beiträgen von J. Perrot,

M. Kervan, D. Ladiray, D. Stronach, M. Roaf, F. Vallat, J. Yoyotte. Dazu: W.Hinz, AMI, N.F. 8,1975,115 ff. „Darius und der Suezkanal".

In meinem Münchner Vortrag habe ich auf die bisher weniger beachteten Ver¬

bindungen der Darius-Statue (Abb. 1) mit dem assyrischen Königsbild und der ost-

ionisehen Gewandstatue hingewiesen, und die Frage, ob die Statue einen Kopf mit

der ägyptischen Krone von Ober- und Unterägypten, etwa aueh mit Porträtzügen

oder in der Tradition des assyrischen Königsbüdes getragen habe, zugunsten des

Letzteren zu entscheiden versucht, und das Kopffragment im Louvre, das R.Ghirsh-

man, Protoiranier, Meder, Achämeniden, 1964, 140 Abb. 189 als Fragment einer

etwa 3 m großen Darius-Statue angesprochen hatte, und unabhängig von ihm A.

Parrot, Syria 44, 1967, 249 behandelt hatte, mit der Statue unmittelbar zu verbin¬

den (Abb. 5a). J. Perrot widersprach mir mit dem Argument, daß die Steinstmktur

abweichend von der Steinart der Statue wäre und das Fragment höchstens zu einem

Lamassu von der Außenseite des Tores gehört haben könne.

In einem Nachtrag konnte ich drei weitere Statuenfragmente aus Susa anführen,

die sich seit über fünfzig Jahren im Louvre befinden und von V. Scheü, MDP 21,

1929, 57 f. Taf 13 und R. de Mecquenem MDP 30,1947,47 Taf 5 veröffentlicht

worden sind. Zusammen mit dem Kopffragment. Und von F. Vallat, Journal Asia¬

tique 1972, 247 n.l, nur beüäufig erwähnt worden sind. Diesen Hinweis verdanke

ich Ursula Calmeyer-Seidl. Hierdurch ergeben sich völlig neue Aspekte, die ich nur zum Teü noch berücksichtigen konnte.

Im August 1977 konnte ich dank der Freundlichkeit von P. Amiet die vier Frag¬

mente ün Louvre studieren, messen und photographieren, dazu noeh ein weiteres

bisher nicht berücksichtigtes fünftes Fragment.

Es handelt sich um folgende Fragmente, der Numerierung der Erstveröffentli¬

chung von V. Scheü 1929 folgend: Nr. 1 Kopffragment Louvre Sb 6734. H. 27,5

cm, Br. 27,5 cm (Abb. 2). Nr. 2 Fußfragment Sb 11677, H. 31 cm, Br. 15 cm (Abb.

3a). Nr. 3 Gewandfragment Sb 10060 mit akkadischer und elamischer Inschrift:

„gemacht hat" H. 20 cm, Br. 24 cm (Abb. 3b). Nr. 4 Gewandfragment mü altper-

siseher Insehrift Sb 10059: „befahl" und „Darius Großkönig" H. 37 cm, Br. 37

XX. Deutscher Orientalistentag 1977 in Erlangen

(2)

370 H. Lusehey

cm (Abb. 4a). Und nicht bei Scheil: Nr. 5 Gewandfragment Sb 10061 mit altper¬

sisch: „Statue" H. 31,5 cm, Br. 27 cm (Abb. 4b). (Die Inventarnummern Sb 10059

bis 10061 sind den Fragmenten erst vor kurzem von F. Vallat gegeben worden.)

Das Kopffragment Nr. 1 ist aus schwärzlichem Kalkstein mit hellen Quarzeinspren¬

gungen, alle übrigen Fragmente aus hellgrauem Kalkstein.

Die Inschriftfragmente tragen also ,, Kennworte", die mit den Texten auf der Darius-Statue zusammengehen wie: ,,niyas" = ,, befahl" und „Darius Großkönig"

(Fragment 4) = Statue (Fragment 5) ,,gemacht habe" in elamisch und akkadisch

(Fragment 3). Daraus hatte schon R. Kent, Old Persian Grammar, Texts, Lexicon

(2. Aufl. 1953) Illu. 145 DSn ,, small fragments of inscription of the garment of

a statue" einen Text erschlossen „this sculpture Darius the King commandes to

make, Darius the King may Ahura Mazda protect and what was made by him".

Diese Kombination ist durch die Inschriften der neuen Statue glänzend gerecht¬

fertigt worden, nur hat der Bearbeiter der Keilschrifttexte im Journal Asiatique und

DAFI, F. Vallat, Kent DSn nicht zitiert und lehnt RA 68, 1974, 157 eine Verbin¬

dung der Louvre-Fragmente mit der Statue direkt ab - darin hat er gewiß recht,

aber die Verbindung zu einem Gegenstück sollte man doch nicht ausschließen.

Die Inschriften auf den Faltenstegen der Louvre-Fragmente sind im Unterschied zu der Statue aus Susa, wo sie zwei- und dreizeilig angebracht worden sind, einzeilig

und größer, und der Platz der einzelnen Wörter bei Fragment 4 und 5 (Abb. 4) ist

ein anderer als auf der Statue. Die Faltenstege sind um ein Viertel breiter und das

Fußfragment mit geschnürtem Schuh und allseitig freistehend (Abb. 3a) paßt über¬

haupt nicht zum Typus der Darius-Statue, bei der der rückgesetzte Fuß mit dem

Pfeiler verschmilzt, und ist um ein Viertel breiter. Schließlich läßt sich das neue

Gewandfragment 5 (Abb. 4b) überhaupt nicht in den Typus der Darius-Statue ein¬

passen wegen der drei Wulstfalten, welche von den senkrechten Faltenstegen abge¬

hen, und der Schrägfalte über der Inschrift. Alle Fragmente im Louvre — bis auf das Kopffragment - sind größer als die entsprechenden Teile der Darius-Statue.

Die Zeichnung in DAFI Fig. 20, 21 fehlinterpretierend, glaubte ich zuerst die

Reste einer Kolossalstatue von doppelter Größe der Darius-Statue ermittelt zu ha¬

ben. Die Faltenstege auf der rechten Seite der Statue erscheinen in der Zeichnung der Vorder- und Seitenansicht verkürzt, weil sie schräg zur Vorderfront der Statue und der Basis stehen. Dadurch erhielt ich einen beträchtlichen Meßfehler. Doch dies

^ieß sich durch die von P. Calmeyer übermittelten Messungen an der Statue korrigie¬

ren. Die vier Falten an der rechten Seite der Statue messen unten 22 cm gegenüber 24 cm des Fragments (Abb. 3b) (Differenz also ein Zehntel) und die Faltenpartie 80 cm über der Basis mißt bei der Statue 18 cm gegenüber 22 cm bei den vier Falten des Fragments 4 (Abb. 4a) (Differenz also: ein Viertel). Die Fragmente ün Louvre sind also bis auf das Kopffragment ein Zehntel bis ein Viertel größer als die Statue aus Susa.

Meine Folgerungen daraus: das Kopffragment Nr. 1 (Abb. 2) hat die gleichen

Maße wie die Darius-Statue (aus den Proportionen errechnet und zeichnerisch

durchgespielt) und gehört damit zu üirem Gegenstück. Die Abweichungen der Stein¬

struktur - dies das Hauptargument J. Perrots gegenüber der Kombination mit der

Darius-Statue selbst, erklären sich so:

Die Gewandfragmente Nr. 3 und 4 (Abb. 3b u. 4a) gehören zu einer Statue im

(3)

Neues zu der Darius-Statue aus Susa 371

Darius-Typus aber von größerem Format. Das Fußfragment Nr. 2 (Abb. 3a) mit

geschnürtem Schuh und das Gewandfragment Nr. 5 (Abb. 4b) mit der Inschrift

„patikaram" passen nicht zum Typus der Darius-Statue und sind ein Viertel größer.

Alle diese Fragmente sind aus hellerem Kalkstein, abweichend von dem Kopffrag¬

ment.

Im Hinbhck auf den ,4loyal Hero" des Darius-Palastes, E. F. Schmidt, Persepolis

I, 226 ff. Taf. 144 ff. mit geschnürtem Schuh und geschürztem Gewände schlage ich

für das Fuß-Fragment und das abweichende Fragment 5 die Statue eines ,Jloyal

Hero" vor (Abb. 5b). Auf jeden Fall müssen wir feststellen, daß wir anstatt einer

Darius-Statue auf einmal vier Statuen haben, nämlich: 1. die Susa-Statue, 2. das

Kopffragment ihres Gegenstückes (maßgleich. Louvre 1), 3. eine Replik in größerem Format (Louvre 3 und 4), und 4. schließlich emen „Royal Hero" (Louvre 2 und 5) (Abb. 5b). Durch die Inschriften sind aber alle Statuen verbunden und auf Darius bezogen.

Die unterschiedlichen Größen der Statuen sprechen doch wohl dafür, daß sie

lücht als Repliken für Susa geschaffen wurden (s. J. Yoyotte, Journal AS. 264),

sondern dorthin als Bergungs-Ort gebracht worden sind (s. W. Hinz) aus den ver¬

schiedenen Tempeln Ägyptens.

Die neugefundene Darius-Statue und ihr Gegenstück auf der Innenseite und den

ein Viertel größeren Darius und den „Royal Hero" auf der Außenseite des Tores

aufzustellen, ist wohl ein möglicher Vorschlag aus dem Durch-denken des bisher

Bekannten — bis uns neue Funde unserer französischen Kollegen Neues lehren.

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(5)

Abb. 2

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Abb. 3a und 3b Abb. 4a und 4b

(7)

Zum Beitrag von Thomas S. MaxweU, Oxford, der nicht im Programmheft aufge¬

führt war und am Dienstag, dem 4. 10. 1977, 12,30 Uhr eingeschoben wurde; der

Referent legt Wert darauf, daß im Kongreßbericht folgender Vermerk aufgenom¬

men wird;

Thomas S. Maxwell, Die symbolischen Elemente der Ikone der allgestaltigen

Gottheit Visvarüpa; bereits erschienen in ,/i.it & Archaeology Research Papers" 4, 1973,59 ff.

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GRÜNDE FÜR DIE ÜBERNAHME DER FREMDWÖRTER IM NEUPERSISCHEN

von S. Nadjmabadi, Paris

Begegnungen mit fremden Völkern bereiten den Boden für die Anwendung frem¬

der Elemente in der eigenen Sprache, wie dies z.B. in den Orts- und Eigennamen

sichtbar wird: Nädin Täbäiru im Ap., hromäik in Mp., Angola im Np.

Betrachten wir die etwa 1300-jährige Entwicklung der np. Sprache, so stoßen wir in erster Linie auf die Entlehnung der arabischen Fremdbegriffe, deren Anwendung ün 9. Jh. weniger und in den darauffolgenden 13. bis 19. Jh., d.h. bis vor 100 Jah¬

ren, aus verschiedenen Gründen immer mehr zunahm. Wir fmden also eine Steige¬

mng von 5% auf 50%, und im 14. Jh. sogar auf 80%, wie der Gelehrte Mohammad

Taghi Bohar (Malik-aS-Su'^arä) Jestgestellt hat. Z.B. erschienen bis vor 150 Jahren Geschichtsbücher wie 'ft/> , die selbst für einen Persisch sprechenden Iraner ohne die Zuhüfenahme eines Wörterbuches unverständlich bleiben.

Ähnlich wie in anderen Sprachen hat man auch im Np. den Anlaß der Übernah¬

me von Fremdbegriffen in den kulturellen Kontakten gesehen. Historisch betrachtet zeigt sich jedoch, daß zum einen all diese Kontakte nicht gleichen Ursprungs waren und zum anderen nicht nur kultureUe Bedürfnisse (religiöse, wissenschaftliche und soziale) den Eintritt der Fremdwörter begünstigten. Vielmehr müssen wir verschie¬

dene Faktoren als Ursache der Übernahme dieser Fremdbegriffe sehen:

1. RELIGIÖSE UND WISSENSCHAFTLICHE BEDÜRFNISSE

Als Folge der Islamisierung wurde eine Anzahl religiöser und wissenschaftlicher

Begriffe übernommen, wie z.B.: * \' .\\c^ -Jc> und viele Eigennamen

wie: , ^ «».T' . O / C

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, daß Begriffe aus mittelpersischen, griechi¬

schen und anderen Sprachen, die selbst als Fremdwörter ün Arabischen galten, in

veränderter Form in das Neupersische übernommen wurden, z.B.: {J'jj> / , jjji ,

by^' oW .

2. ÜBERNAHME DER ARABJSCHEN BEGRIFFE AUS GRÜNDEN DER EUPHONIE

Z.B.: statt uVy' oder >y * : statt^l^, . Der These, daß die arabi¬

schen Wörter nur auf Gmnd der Euphonie übernommen worden sind, ist jedoch

entgegenzuhalten, daß im gleichen Zeitraum mehrsilbige arabische Wörter statt der

kurzsilbigen neupersischen verwendet wurden, z.B. ^jt^^ statt ^^-^^

—•U-i- f-

■ Bedenken wü zusätzlich, daß die Fähigkeit der arabischen Sprache für die Zu-

sammenfugung der Begriffe stärker ist als im Neupersischen (wie z.B. in den Vers¬

maßen), dann können wir folgern, daß mit der Übernahme der arabischen Wörter

XX. Deutscher Orientalistentag 1977 In Erlangen

Abbildung

Abb. 3a und 3b Abb. 4a und 4b

Referenzen

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