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FACT SHEET MONTENEGRO

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Academic year: 2022

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Waffen- und Munitionslogistik am Westbalkan -

österreichische Aktivitäten in Kooperation mit der OSZE

LANDESVERTEIDIGUNGSAKADEMIE

Institut für Friedenssicherung

IFK

und Konfliktmanagement

AUFBEREITUNG: Andrea GRUBER, Werner KERNMAIER, Hans LAMPALZER QUELLEN: Unterlagen UNDP und OSZE, eigene Unterlagen, Military Balance, SIPRI LAYOUT: REF III/Medien, IFK, IMG; FOTO: BMLV

STAND: Mai 2020

Staatsgebiet: 13.812km2

Bevölkerungszahl: ca. 622.303 (2016) Amtssprache: Montenegrinisch Hauptstadt: Podgorica 150.977 (2011) Staatsform: Parlamentarische Republik

Religion: Orthodoxe Christen 72,1%, Muslime 19,1%, Katholiken 3,4%, Sonstige 1,5%

Bruttoinlandsprodukt: 5,39 Mrd. USD (2018) Währung: 1 EURO (EUR) = 100 Cent

Ausgaben Verteidigung: 79 Millionen USD (2018), Anteil am BIP: 1,47%

Gesamtstärke: 1,950 (Aktivstand) 10,100 (Paramilitär) Truppen im Ausland: Afghanistan NATO RSM 20, Mali EU EUTM 1, Ukraine OSZE SMM 3, Westsahara UN MINURSO 2 (2018)

FACT SHEET MONTENEGRO

FAKTENBOX

PROBLEMSTELLUNG

Der Zerfall Jugoslawiens hatte weitreichende Auswir- kung auf die Waffen- und Munitionslogistik in seinen Nachfolgestaaten. Auch Montenegro (MNE) sieht sich seit seiner Unabhängigkeit von Serbien mit Juni 2006 als Kleinstaat und entsprechend geänderten militärischen Bedürfnissen mit einem signifikanten Überschuss an Waffen und Explosivstoffen sowie geringen Ressourcen zu deren Bewirtschaftung kon- frontiert. Mit einer Reihe von Aktivitäten, wie bei- spielweise dem MNE-Demilitarisierungsprogramm MONDEM (Montenegro’s Demilitarization Programme) in Kooperation mit VN und OSZE, einem NATO-Trust Fund Projekt und bilateralen Projekte mit den USA, Albanien und Slowenien, aber auch mit Exportverkäu- fen konnten rund 86% dieses Überschusses beseitigt werden. Circa 60% des derzeitigen Gesamtbestandes von rund 2.500 Tonnen an Explosivstoffen sind wei- terhin als Überschuss identifiziert, die Hälfte davon ist zur Vernichtung vorgesehen. Darüber hinaus gingen mit der Loslösung von Serbien und dem damit ver- bundenen Verlust diverser struktureller Anbindungen, schrittweise Kapazitäten in den Bereichen Ausbildung

& Training sowie chemische Testung verloren. Auf politischer Ebene wurde entschieden, diese Fähigkei- ten national aufzubauen.

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Morava

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c h e s M ee r

Ohridsee Skutarisee

Maglić2387

Korab 2764 Gjeravica

2656 Bobotov Kuk2522

Podgorica

Pristina

Prizren

Sarajevo

Skopje

Dubrovnik

Čačak Kragujevac Zenica

Mostar

Shkodra Niksic

Bijelo Polje

Bar

Gostivar

Tirana

Durrës

Elbasan

Prilep Kruševac

SERBIEN

KOSOVO MONTENEGRO

ALBANIEN NORD- MAZEDONIEN BOSNIEN UND

HERZEGOWINA

0 50 100 150 km

HINTERGRUND UND RAHMEN DES ENGAGEMENTS Im Mittelpunkt des in Kooperation VN-OSZE-geführ- ten MONDEM-Projektes stand die Verbesserung der Infrastruktur von Waffen- und Munitionslagern und eine umweltfreundliche Demilitarisierung und Zerstö- rung schwerer Waffen; dieses Projekt konnte mit 2018 abgeschlossen werden. Bereits in der Endphase von MONDEM ersuchte MNE um Fortsetzung der Unterstüt- zung durch die internationale Gemeinschaft, ein ent- sprechendes Ansuchen wurde an die OSZE gerichtet.

Österreich und die Schweiz haben in Kooperation mit der OSZE die Vorbereitungsphase Mitte 2018 gestartet.

Im Februar 2019 war Österreich unter anderem an der Analyse und Entwicklung eines umfangreichen mehrstu- figen Unterstützungsprogramms (Infrastruktur, Training und Personal) beteiligt. Ende 2019 konnte Österreich mit seinem Mobilen Berater- und Trainerteam (Mobile Advisory and Training Team, MATT) mit der Implemen- tierung des Unterstützungsprogramms für Munitions- logistik beginnen.

GRUNDSÄTZE FÜR DAS ENGAGEMENT DES BMLV

• Mandatierung der Aufgabe in der politisch-militärischen Dimension der OSZE

• Umsetzung gemäß OSZE-Assistenzmechanismus

• Mehrjährige Projektdauer, Abwicklung in Drei- bis Vierjahresphasen

• Prinzip der nationalen Verantwortung, abgestimmt auf die Bedürfnisse in der Republik Montenegro

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www.facebook.com/lvak.ifk

Die Projektsteuerung auf strategischer Ebene erfolgt durch die Abteilung Militärpolitik, die Projektimplementierung erfolgt durch die Heereslogistikschule (HLogS)/Referat In- ternationaler Kapazitätenaufbau, temporär und bedarfsab- hängig unterstützt durch weitere Experten aus der HLogS, den Heeresmunitionsanstalten und dem Amt für Rüstung und Wehrtechnik sowie den Streitkräften in Umsetzung des Fähigkeitspools für einsatzrelevante Spezialaufgaben gemäß der Österreichischen Sicherheitsstrategie. Das IFK unterstützt mit seiner Expertise die Informationsweitergabe an die sicherheitspolitisch interessierte Öffentlichkeit.

Der Westbalkan ist die sicherheitspolitische Schwerpunkt- region Österreichs. Das Engagement ist ein konkreter Bei- trag zur Stabilisierung der unmittelbaren Nachbarschaft, zur Risikoreduzierung sowohl für die Zivilbevölkerung als auch im Hinblick auf die illegale Verbreitung von Waffen und Mu- nition und zur Verhinderung negativer Auswirkungen für die Umwelt. Zusätzlich wird mit Berücksichtigung eines Gender Mainstreaming-Konzepts in Verbindung mit Waffen- und Munitionssicherheit ein weiteres aktuelles Querschnitts- thema aktiv unterstützt. Montenegro ist in verschiedenen militärischen Fachbereichen, etwa Gebirgskampfausbildung, ein langjähriger Kooperationspartner des BMLV/ÖBH.

VERANTWORTLICHKEITEN BMLV/ÖBH ZIELSETZUNGEN ÖSTERREICHS UND IM SPEZIELLEN DES BMLV/ÖBH

• Die Vielzahl an internationalen Akteuren, insbeson- dere VN, OSZE und NATO sowie eine Reihe bilateraler Projekte, mit teilweise divergierenden Lösungsansät- zen und die damit einhergehende Überlastung der limitierten nationalen Strukturen in MNE.

• Die Findung in der neuen Rolle als eigenständiger Kleinstaat mit entsprechend geringen Ressourcen, vor allem hinsichtlich des Personals, sowie der trotz- dem bestehenden Notwendigkeit der Schaffung nach- haltiger Strukturen und Mechanismen auf nationaler Ebene.

HERAUSFORDERUNGEN UND SENSIBILITÄTEN BISHERIGE AKTIVITÄTEN UND AUSBLICK 2020/21 Der Fokus der Post-MONDEM-Phase liegt auf der zielge- richteten Ausbildung & Training von personellen Neuzu- gängen sowie Beratung bei der Planung und Umsetzung notwendiger struktureller Maßnahmen. Im Hinblick auf den Schutz der Zivilbevölkerung und die Risikomini- mierung von Umweltschäden liegt neben der Anpassung der Lagerung von Munition nach internationalen Stan- dards, ein besonderes Augenmerk auf der Stabilitäts- prüfung von Treibladungspulver und dem Aufbau von Testkapazitäten in einem chemischen Labor. Die beiden letztgenannten Aktivitäten stellen für MNE Prioritäten dar.

2018: Projektvorbereitung, hochrangiger Expertenaus- tausch, sowohl in MNE als auch in Österreich, Analyse der bestehenden Herausforderungen, inklusive der Ent- wicklung des Zusammenarbeitsprogramms mit Fokus auf einen nachhaltigen Wissenstransfer und Beratung im Be- reich Adaptierung der vorhandenen Infrastruktur.

2019: Projektstart, Grundlagenlehrgang für die Lagerung von und dem sicheren Umgang mit Munition sowie Durch- führung von Workshops zu den Themen chemische Sta- bilitätsprüfung, logistische Informationssysteme (LOGIS) sowie Risikoanalyse zur Beurteilung der geplanten Infra- strukturmaßnahmen. Zusätzlich zu den Aktivitäten vor Ort erfolgte eine Einweisung in die munitionslogistischen Ab- läufe des ÖBH sowie die Durchführung eines regionalen Austausches mit Experten der BIH Streitkräfte. Die gesam- te Ausbildung wurde dabei speziell auf die Bedürfnisse Montenegros zugeschnitten, um eine nachhaltige Imple- mentierung sicherstellen zu können.

2020/2021: Fortsetzung der Grundlagenausbildung und Unterstützung bei der Auswahl von zukünftigen Trainern;

Auf- und Ausbau der Fähigkeiten im Bereich der chemi- schen Stabilitätsprüfung von Treibladungspulver inklusi- ve der Zurverfügungstellung eines mobilen chemischen Labors Level 1 zu Ausbildungszwecken. Im Mittelpunkt stehen dabei die Implementierung bzw. Verbesserung von notwenigen Vorschriften, um eine schrittweise Annähe- rung an internationale Standards zu gewährleisten.

Zur Stärkung des regionalen Ansatzes wurden von Beginn an Experten aus den BIH Streitkräften in das AUT Trainer- team einbezogen und damit der Aufbau eines kontinuier- lichen regionalen Austausches im Fachbereich initiiert.

Zusätzlich ist es geplant, montenegrinische AusbildnerIn- nen im Rahmen weiterer österreichischer Aktivitäten im OSZE-Raum in das Trainerteam des BMLV/ÖBH zu integrie- ren und damit eine nachhaltige Kooperation aufzubauen.

In Zukunft soll auch Nordmazedonien an diesen Experten- kreis herangeführt werden

Soldatin bei der Grundlagenausbildung

METHODISCHE HERANGEHENSWEISE

• Mobile Berater- und Trainerteams (MATT), temporäre Anwesenheit im Einsatzraum.

• Anwendung des Train-the-Trainer-Ansatzes – Abfolge von jeweils einer Moderating-, einer Mentoring- und ei- ner Monitoring-Phase – mit der Zielsetzung der Über- führung von Ausbildung und Training in die nationale Verantwortung mit permanenten nationalen Ausbil- dungsstrukturen.

• Spezielle Train-the-Trainer-Ausbildung sowohl im Ein- satzraum als auch in nach internationalen Standards verwalteten Munitionlagern in Österreich.

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