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blemorientiertes Lernen in der Fortbildung

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Zeitschrift für Ailgemeinmedizin 6/95

71. Jahrgang • Heft 6 • 20. März 1995

Atemwegs- erkrankungen

Forum Qualität: Pro­

blemorientiertes Lernen in der Fortbildung

Aktueller Stand der medikamentösen Asthma-Therapie Chronische Bronchitis:

Wann sind Antibiotika sinnvoll?

Alltägliche Betreuung von Patienten unter 02-Langzeittherapie

Sind teure Asthma- Präparate eigentlich

besser?

Service Box: Atem­

wegserkrankungen

Die prognostische Aus­

sagekraft der 24-h-Blut- druckmessung

HIPPOKRATES VERIAG GMBH • STUTTGART

(2)

382

0

Im Handschuhfach .. . In der Schürzentasche

Auf dem Schreibtisch

Nitrolinguar-Spray N. Wirkstoff: Glyceroltrinitrat. Verschreibungspflichtig. Zus.:1 Gabe enthält 0,4 mg Glyceroltrinitrat. Hilfsst.: Mittelkettige Triglyceride, mittelketti- ge Partialglyceride, Ethanol abs., Pfefferminzöl. Anw.-Geb.: Angina pectoris Anfallsbehandl./Prophylaxe, akute Linksherzinsuffizienz, akuter Herzinfarkt, katheterin­

duz. Koronarspasmen. Gegenanz.: Nitratüberempfindlichkeit, akutes Kreislaufversagen, ausgeprägte Hypotonie, kardiogener Schock, hypertrophe obstruktive Kar­

diomyopathie, konstriktive Perikarditis, Perikardtamponade, primäre pulmonale Hypertonie (Alveolarhypoxie). Bes, ärztl. Uben/v, bei akutem Herzinfarkt mit niedrigen Füllungsdrücken (nur mit Vorsicht, RR syst. < 90 mm Hg vermeiden), Aorten- und/oder Mitralstenose, orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen, erhöhtem intra­

kraniellen Druck (Anstieg bisher nur bei hoher i.v. Dosis beobachtet).In der Schwangerschaft und Stillzeit nur auf Anordnung des Arztes einzunehmen (tierexp.

Unters, unauffällig). Nebenw.: Anfangs häufig Kopfschmerz und gelegentl. Hypotension mit Reflextachykardie, Benommenheit, Schwindel- und Schwächegefühl.

Selten Übelkeit, Erbrechen, Flush, Hautallergien, Kollapszustände mit Bradykardie und Synkopen. In Einzelfällen exfoliative Dermatitis. Bei starkem Blutdruckabfall selten Verstärk, der Angina pectoris. Bei kontinuierl. Anw. von Nitroverbindungen innerh. v. 24 h Toleranz und Kreuztoleranz beobachtbar. Beeinträchtig, der aktiven Verkehrsteilnahme oder Maschinenbedien. möglich, insbes. im Zusammenhang mit Alkohol. Wechselw.: Vasodilatatoren, Antihypertensiva, ß-Blocker, Ca-Antago- nisten, Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva und Alkohol können die Blutdrucksenkung verstärken. Bei Nitratvorbehandlungen ggf. höhere Dosis für gewünschte Effekte. Verstärkung der Dihydroergotaminwirkung. Wirkungsabschwächung von Heparin. Dos./Anw.: 1 bis 3 Spraygaben ggf. unter RR-Kontrolle wiederholt sublin­

gual. Vor erstem Gebrauch und nach längerer Nichtbenutzung 1 x ansprühen. Weiteres siehe Fachinfo. Hinw.: Inhalt und Verfalldatum beachten. Spray rechtzeitig ersetzen. Nach Gebrauch nicht gewaltsam öffnen oder verbrennen. Nicht gegen Flammen oder auf glühende Körper sprühen. . Handelst.: 1 Flasche DM 18,71; Klinikpackung. G. Pohl-Boskamp GmbH & Co., 25551 Hohenlockstedt. Inpress 02.95. 3671. Pom. Bosk.amf [W

(3)

Glosse

Was gefährdet eine

Positivliste?

üf.

Gefährdet wird die Positivliste momentan durch massiven Druck. Kein Ge­

rücht ist hierbei schlecht genug: da gibt es schon fertige Listen - dies ist nicht wahr, es gibt Diskussionsstufen von Listen; da hätten die Mitglieder des In­

stituts Arzneimittel in der Krankenversicherung (lAK) »ihre Kohle« gemacht wahr ist, daß diese kein Honorar erhalten; da wird über den Ausschluß von wirksamen Medikamenten berichtet-, wahr ist, daß die lAK einen dop­

pelten und dabei in sich nicht konsistenten Gesetzesauftrag hat; Medika­

mente ohne Wirksamkeit sowie solche für nur »geringfügige Gesundheits­

störungen« auszuschließen, das eine betrifft eine wissenschaftliche, das an­

dere eine sozialrechtliche Frage.

Warum diese Bemühung von Gerüchten, warum dieser Kampf gegen die Po­

sitivliste? Die Antwort läßt sich aus der Beantwortung einer anderen Frage ableiten: Was würde geschehen, wenn wir eine Positivliste hätten?

Es würde:

a) auf wirksame, aber damit auch nebenwirksame Medikamente gewech­

selt, selbst wenn letztere nicht indiziert sind: Nitrate für funktionelle Herz­

beschwerden;

b) auf wirksame, aber dabei auch nebenwirksame Medikamente gewech­

selt, selbst wenn der Patient dies primär nicht wollte: orale anstelle topi­

scher Antiphlogistika;

c) auf zahlreiche Behandlungen verzichtet - dies mit dem Ergebnis, daß sich der Patient in seinem Leid alleine gelassen sieht, er verbittert, weil er so­

ziale Ungerechtigkeit erlebt, weil sich die »Reichen das ja alles kaufen können«;

d) auf zahlreiche Behandlungen verzichtet - dies mit dem Ergebnis, daß der Patient zum Heilpraktiker geht;

e) auf zahlreiche Behandlungen verzichtet - dies mit dem Ergebnis, daß der Patient entweder zur Selbsthilfe greift oder mit seinen Gesundheitsstö­

rungen zu leben lernt;

f) auf eine psychosomatische bzw. psychotherapeutische Behandlung in all den Fällen gewechselt, in denen dies geht und bei denen momentan über Medikalisierung eine Stabilisierung des Zustandes das Ergebnis ist.

Alle diese Folgen bedrohen den Umsatz eines Teiles der Arzneimittelherstel­

ler; alle diese Folgen bedrohen den Umsatz der Ärzte (weniger Kontakte etc.) - letzteres allerdings nur in einem Einzelleistungssystem, nicht in einem Pauschalsystem.

Für den Patienten allerdings sind nur die Punkte a) bis c), vielleicht auch noch d) eine Bedrohung. Die Folgen e) und f) hingegen würden zu einem Mehr an Gesundheit beitragen.

Es gibt also Positives und auch Negatives, was wir von einer Positivliste zu erwarten haben. Vielleicht liegt in dieser Situation die beste Antwort darin, sich für eine Positivliste in Kombination mit einem individuellen Arzneimit­

telbudget für Plazebo-Medizin einzusetzen. Als Arzt hätte man damit sowohl eine (Orientierung auf eine rationale Pharmakotherapie als auch die Mög­

lichkeit in all den Fällen mit (Pseudo-) Plazebo zu behandeln, in denen dies notwendig und gut ist. Durch das Budget in diesem Bereich wäre man al­

lerdings gezwungen, immer wieder neu zu prüfen, ob die gewählte Plaze­

bo-Medizin zum Wohle des Patienten ist oder nicht.

Ihr

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Dr. med. Heinz-Harald Abholz Arzt für Allgemeinmedizin Lehrbeauftragter FU Berlin Apostel-Paulus-Straße 39 10823 Berlin

(4)

B ei A sthma ; ATEJVIUR

A* V-»V

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E ndlich ;

wenig Corticoid

ganz gezielt für die Lunge

DAS INHALATIVE TOPICOID

r\ r\

Wirkstoff: Fluticason-17-propionat. Verschreibungspflichtig. Wirkweise: Entzün­

dungshemmendes Atemwegstherapeutikum. Zusammensetzung: Dosier-Aerosol:

1 Sprühstoß atemur junior 25 bzw. 125 bzw. forte 250 enthält in 85 mg Suspension und Treibmittel 0,025 mg bzw. 0,125 mg bzw. 0,250 mg Fluticason-17-propionat.

Weitere Bestandteile; Trichlorfluormethan, Dichlordifluormethan, Lecithin. Rotadisk: 1 Einzeldosis atemur junior 50 bzw. 250 enthält in 25 mg Pulver 0,050 mg bzw. 0,250 mg Fluticason-17-propionat. Weitere Bestandteile: Lactose 1 HoO. Anwendungs­

gebiete: Bronchialasthma aller Schweregrade, nicht zur Akutbehandlung eines Asthmaanfalles. Gegenanzeigen: Uberempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen anderen Bestandteil. Keine ausreichenden Erfahrungen bei Kindern un­

ter 6 Jahren. Bei Schwangeren und Stillenden Indikation besonders streng stellen, da bisher keine Erfahrungen vorliegen. Patienten mit aktiver oder inaktiver Lungentuberkulose gleichzeitig mit gegen die Tuberkulose wirksamen Arzneimitteln I CSSCOiU I behandeln. Nebenwirkungen: Bei manchen Patienten Heiserkeit oder Soorbefall (Candida) der Mund- und Rachenschleimhaut.

cacsan GmbH & Co. kg 65009 Wiesbaden

Sehr selten paradoxer Bronchospasmus mit rasch einsetzender Atemnot. Dann so fort bronchialerweitemdes Medikament mit schnellem Wirkungseintritt inhalieren. Dir Nebennierenrinden (NNR)-Funktion bleibt im allgemeinen im Normbereich. Bei ein zelnen Patienten kann es vor allem bei Behandlung über längere Zeit mit hohen Doset zu einer Einschränkung der NNR-Funktion kommen. Nach Umstellung von änderet inhalativen oder oralen Kortikoiden kann die NNR-Funktion noch für längere Zeit ein geschränkt sein. Selten Uberempfindlichkeitsreaktionen mit Hautbeteiligung. Unte Behandlung mit Fluticason sind erhähte Blutzuckerspiegel und in Einzelfällen einr Zuckerausschadung in den Urin beobachtet worden. Darreichungsformen: Dosia Aerosol (mit mindestens 120 Sprühstößen) atemur junior 25 DM 30,72; atemu

125 DM 95,16; atemur forte 250 DM 154,85; Klinikpackungen. Rotadisk (6(

Einzeldosen zum Inhalieren mit dem Diskhaler) atemur junior 50 DM 28,83; atemu

250 DM 89,33; Klinikpackungen. Kombinationspackungen (60

Einzeldosen + 1 Diskhaler) atemur junior 50 DM A2,67', atemur

250 DM 100,04; AVP incl. 15% MwSt. (Stand: März 1995) cascapham

Im Mitvertrieb: COSCOphoriTI GmbH & Co. 65009 Wiesbada

(5)

Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 71. Jahrgang, Heft 6

Schwerpunkt

Die medikamentöse Therapie des Asthma bronchiale

K.-M. Deppermann und G. Höffken

395 Chronische Bronchitis

G. Höffken und K.-M. Deppermann

406 Die Betreuung Ateminsuffizienter in

der Praxis F. Steurich

421 Kosten der Asthma-Therapie

M. Reinert und F. Steurich

433

Service Box 440

24-Stunden-BIutdruckmessung bei Diabetikern

J. Ramez und F. Keller

442

Interview

Theophyllin bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen

Ein Interview mit M. Möller

448

Therapiestudie Hypertonie und KHK

W. Schuchardt, A. Löw, G. Mahla und C. Wojtalla

458

Online 388

Termine 389

Magazin 452

Pharma News 457

Kongreßberichte 470

Forum Qualität 479

Buchbesprechung 402

Medizinische Raritäten 485

Impressum 404

385

HYPERFORAT

Depressionen, psychische und nervöse Störungen, Wetterfühligkeit, Migräne.

Vegetativ stabilisierend, gut verträglich.

Zusammensetzung: Hyperforat-Tropfen: 100 g enthalten:

Extr. fl. Herb. Hyperici perf. 100 g, stand, auf 0,2 mg Hypericin* pro ml. Enth. 50 Vol.-% Alkohol. Hyperforat- Dragees; 1 Dragee ä 0,5 g enthält: Extr. sicc. Herb.

Hyperici perf. 40 mg, stand, auf 0,05 mg Hypericin*

(•und venwandte Verbindungen, berechnet auf Hypericin).

Anwendungsgebiete: Depressionen, auch im Klimak­

terium, nervöse Unruhe und Erschöpfung, Wetterfühlig­

keit, Migräne, vegetative Dystonie.

Tropfen in der Kinderpraxis: Enuresis, Stottern, psychi­

sche Hemmungen, Reizüberflutungssyndrom.

Gegenanzeigen: Keine.

Nebenwirkungen: Photosensibilisierung ist möglich, insbesondere bei hellhäutigen Personen.

Dosierung: Hyperforat-Tropfen: 2-3x täglich 20-30 Trop­

fen vor dem Essen in etwas Flüssigkeit einnehmen.

Hyperforat-Dragees: 2-3 x täglich 1-2 Dragees vor dem Essen einnehmen. Zur Beachtung: Bei Kindern entspre­

chend geringer dosieren. Häufig ist eine einschleichende Dosierung besonders wirksam.

Handelsformen und Preise incl. MwSt.:

Hyperforat-Tropfen: 30 ml DM 9,74 50 ml DM 15,43 100 ml DM 25,94 Hyperforat-Dragees: 30 St DM 7,92 100 St-DM 19,93 Dr. Gustav Klein,

Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach Schwarzwald

(6)

386

Inhalt

Die medikamentöse Therapie des Asthma bronchiale hat sich in den letzten Jahren gewandelt, nachdem der Entzündungspro­

zeß als wesentlicher pathogenetischer Fak­

tor erkannt wurde. Kennen Sie die aktuel- lenTherapie-Richtlinien?

Die medikamentöse Therapie des Asthma bronchiale

Seite 395

Kennen Sie das? Ein ateminsuffizienter Patient wird aus der Klinik entlassen, erhält eine 02-Lang- zeit-Therapie, evtl, auch zusätzlich zu einem IPPB- Gerät. Optimale Versorgung? Machen Sie mal einen Hausbesuch, wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Patient mit dem Gerät tatsächlich zurechtkommt!

Die Betreuung Ateminsuffizienter in der Praxis

Seite 421

1st es eigentlich vertretbar, Asthma-Medikamente auch nach dem Preis auszuwählen? Sind teurere Be­

tamimetika oder inhalative Steroide automatisch auch besser? Lesen Sie selbst, wie die Autoren herausfan­

den, daß auch preiswerte Präparate unbedenklich eingesetzt werden können!

Kosten der Asthma-Therapie Seite 433

Abbildungsnachweise:

Titel: Xeniel-Dia

S.386 oben: © Weinmann, Hamburg, Mitte: W. Gorski, unten: H.-J. Klemann

(7)

Damit Herzschutz nicht auf den Magen schlägt.

asp HS

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2

hernnner

Ül

Das erste ASPIRIN für die Re-Infarkt- prophylaxe mit magensaftresistentem Coating.

ASPIRIN Protect ist besonders geeignet für die TAH-Langzeittherapie durch

gute kardioprotektive Wirkung verbesserte Magenverträglichkeit niedrige Jahrestherapiekosten (65 DM bei 1 x 100 mg/Tag/Patient).

ASPIRIN . Mehr als ein bewährter Wirkstoff.

Aspirin® protect 100: Zusammensetzung = 1 magensaftresistente Tablette enthält = 100 mg Acetylsalicylsäure Anwendungsgebiete: Zur Thrombozytenaggregationshemmung bei instabiler Angina pectoris, bei akutem Myokardinfarkt, bei Reinfarktprophylaxe, nach arteriellen gefäßchirurgischen oder interventioneilen Eingriffen (z. B. nach ACVB, bei PTCA), zur Vorbeugung von transitorischen ischämischen Attacken und Hirninfarkten, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind Gegenanzeigen: Absolut; Magen- und Zwölf­

fingerdarmgeschwüre, krankhaft erhöhte Blutungsneigung, bekannte Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure oder andere Salicylate. Relativ: Asthma bronchiale, gleichzei­

tige Therapie mit gerinnungshemmenden Arzneimitteln (z.B. Cumarin-Derivate, Heparin), Überempfindlichkeit gegen andere NSAR oder andere Allergien auslösende Stoffe. Chroni­

sche oder rezidivierende Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, vorgeschädigte Niere, schwere Leberfunktionsstörungen, Glukose-6-Phosphatdehydrogenasemangel, Schwanger­

schaft, Stillzeit. Kinder und Jugendliche mit fieberhaften Infekten wegen der Möglichkeit des Auftretens eines Reye-Syndroms. Patienten mit Asthma, Heuschnupfen, chronischen Atemwegsinfektionen oder bei Überempfindlichkeit gegen Schmerz- oder Rheumamittel oder andere Stoffe sollen vor Einnahme den Arzt befragen. Allgemein: Langfristige Schmerzmitteleinnahme kann zu dauerhafter Nierenschädidung mit Risiko eines Nieren­

versagens führen. Nebenwirkungen: Häufig: Magen-Darm-Beschwerden und geringfügige Magen-Darm-Blutverluste. Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle. Selten: Magen­

blutungen und Magengeschwüre, Überempfindlichkeitsreaktionen, Blutarmut durch ver­

borgene Magen-Darm-Blutverluste. In Einzelfällen: Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Erniedrigung des Blutzuckerspiegels sowie besonders schwere Hautreaktionen (bis hin zum Erythema exsudativum multiforme). Sorgfältige Überwachung der Behandlung bei Patienten mit akuten Magen- Darmgeschwüren oder in der Vergangenheit, bei ein­

geschränkter Leber- oder Nierenfunktion oder Herzinsuffizienz. Bei Auftreten von schwarzem Stuhl (Tee'’Stuhl) sofort den Arzt benachrichtigen. Einsatz bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Salicylate und verwandte Stoffe, sowie Allergiker nur unter Vorsichtsmaßnahmen (Notfallbereitschaft). Niedrig dosierte Acetylsalicylsäure kann bei prädisponierten Patienten einen Gichtanfall auslösen. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Cumarinderivate, Heparin, Kortikoide, Analgetika, Antirheumatika, Digoxin, Barbiturate, Lithium, Sulfonylharnstoffe, Methotrexat, Sulfonamide einschließ­

lich Clotrimoxazol, Trijodthyronin, Spironolacton, Canrenoat, Schleifendiuretika, z.B.

Furosemid, Antihypertonika, Urikosurika wie z. B. Probenecid, Sulfinpyrazon. Dosierung:

Bei instabiler Angina pectoris, bei akutem Myokardinfarkt, nach arteriellen gefäßchirur­

gischen oder interventioneilen Eingriffen, zur Vorbeu­

gung von TIA und Hirninfarkten: täglich 1 magensaft­

resistente Tablette Aspirin® protect 100. Reinfarktpro­

phylaxe bis zu 3 X 1 Tablette pro Tag. Handelsformen:

Schachteln mit 20, 50 und 100 Tabletten. Packung für Krankenhausbedarf. Stand: 5/94. Bayer AG, Leverkusen

Bayer

(8)

388 online online online online online online

Lebermetastasen von Dick­

darmkarzinomen: Floxuridin

Etwa 40% der Patienten mit Dickdarm­

karzinomen entwickeln Lebermetasta­

sen. Die Resektion dieser Metastasen ist nur bei 3% dieser Patienten erfolgreich, bei den restlichen Patienten führt das Karzinomwachstum in der Leber zu ab­

dominellen Schmerzen, aufgetriebenem Leib, Auszehrung, Ödemen und Ikterus.

Mit einer Therapie, die das Wachstum des Tumors verlangsamt, kann zwar keine Heilung, jedoch eine deutliche pal­

liative Wirkung erzielt werden. Durch In­

fusion von Floxuridin, einem Analogon von Fluorouracil, über die Arteria hepa- tica (HAI = hepatic artery infusion) läßt sich bei fortgeschrittenem kolorektalem

lieh verschlechterten Lebensqualität ein­

her. febs)

Allen-Mersh, TG., et ai: Quality of life and survival with continuous hepatic-ar­

tery floxuridine infusion for colorectal liver metastases. Lancet 1994; 344:

1255-1260.

Erhöhtes Risiko für ältere Patienten durch Salmeterol?

In verschiedenen Ländern, z.B. in Groß­

britannien, wird Salmeterol als Dosierae­

rosol bei Asthma bronchiale häufig ver­

ordnet. In jüngster Zeit wurde von eini­

gen Zwischenfällen insbesondere bei äl­

teren Patienten berichtet, bei denen es möglicherweise durch Salmeterol zu

PerenteroF forte

THIEMANN

Karzinom eine Ansprechrate von 50%

erzielen, bei systemischer Gabe von Flo­

xuridin beträgt die Ansprechrate nur 23%. Die Infusion von Floxuridin über die Leberarterie wurde bisher nur selten eingesetzt, da mögliche Nebenwirkun­

gen in Hepatotoxizität und der Entwick­

lung von peptischen Ulzera bestehen.

Um den Stellenwert einer palliativen Therapie mit Floxuridin zu bestimmen, wurde eine Untersuchung mit 100 Pa­

tienten durchgeführt, die Lebermetasta­

sen bei kolorektalem Karzinom aufwie­

sen. Die HAI-Gruppe erhielt einen 14tä- gigen Zyklus mit Floxuridin, gefolgt von einer ebenfalls 14tägigen Pause. An­

schließend setzte erneut ein Floxuridin- Zyklus ein. Im Vergleich zur Kontroll- gruppe, für die eine Therapie mit Anal­

getika, Kortikosteroiden oder systemi­

schen Chemotherapeutika zugelassen war, ließ sich bei den HAI-Patienten ins­

gesamt eine signifikante Verlängerung der Überlebenszeit von durchschnittlich 226 Tagen in der Kontrollgruppe auf durchschnittlich 405 Tage in der HAI- Gruppe beobachten. Die verlängerte Überlebenszeit ging nicht mit einer cleut-

einem tödlich verlaufenden Atemstill­

stand gekommen ist: Zwei ältere Patien­

ten mit mittelschwerem Asthma wurden im Hause tot aufgefunden, das Inhalati­

onsgerät in der Hand haltend. Offensicht­

lich hatten sie die Anweisungen, im Not­

fall auf ein anderes, kurz wirksames Beta-Sympathomimetikum auszuwei­

chen, nicht befolgt. Außerdem hatte der behandelnde Arzt betont, daß bis zum Wirkungseintritt von Salmeterol eine halbe bis eine Stunde vergehen kann, ln diesem Zusammenhang ist es notwen­

dig, die Wichtigkeit einer Schulung von Asthma-Patienten zu betonen. Beson­

ders bei älteren Menschen besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und für Todesfälle infolge von Asthma. So wurde z.B. im Jahr 1991 beobachtet, daß die Zahl der Asthma-bedingten Todes­

fälle bei Patienten zwischen 65 und 74 Jahren um 80% höher war als bei Per­

sonen zwischen 55 und 64 Jahren. Sal­

meterol, das zur Langzeittherapie von Asthma und zur Prävention von Bron­

chospasmen eingesetzt wird, eignet sich nicht zur Behandlung von akuten Asthmasymptomen. 1st die richtige An­

wendung gewährleistet, kann diese Sub­

stanz laut Aussage der Firma Glaxo auch älteren Patienten ohne erhöhtes Risiko

verordnet werden. (ebs)

Finkeistein, F.N.. Palmer. J.B.D.. et ai:

Risks of salmeterol? N. Engl. J. Med.

1994; 1314.

Haft wegen verschwiegener Hepatitis-B-Infektion

In Großbritannien wurde ein Chirurg, der seine Hepatitis-B-Infektion ver­

schwiegen hatte, zu einem Jahr Haft ver­

urteilt, da er ein öffentliches Ärgernis er­

regt habe. 1990 hatte der Arzt während seiner Tätigkeit an einem Krankenhaus in Leeds erfahren, daß er Hepatits-B-Vi- rusträger war. Er verlor seine Stelle, konnte aber mit einem gefälschten Le­

benslauf einen neuen Arbeitsplatz in London finden. Mehr als drei Jahre lang war er als Herz- und Thoraxchirurg tätig.

Er behauptete, gegen Hepatitis geimpft zu sein, und gab bei Untersuchungen Blutproben von Patienten als eigene ab.

Die Täuschung kam 1993 ans Licht, als nach einem Hepatits-Ausbruch in dem Krankenhaus, an dem er arbeitete, von ihm eine Blutprobe unter Aufsicht abge­

nommen wurde. 24 Patienten erkrank­

ten an Hepatits B, eine Infektion durch den Arzt konnte aber nicht bewiesen werden. Fr wurde entlassen, bekam je­

doch über eine Agentur eine neue Stelle vermittelt. Im folgenden Jahr wurde er festgenommen und jetzt verurteilt.

Inzwischen hat das Gesundheitsministe­

rium angeordnet, daß alle Chirurgen gegen Hepatitis B geimpft sein müssen.

Diesem Fall am ehesten vergleichbar ist die Strafverfolgung einer Frau, die 1815 ihr an Pocken erkranktes Baby durch die

Straßen schob. (ChR)

Dyer. C.: Surgeon jailed for infecting pa­

tients. BMJ 1994:309: 896.

Kein erhöhtes Risiko durch Gebärhocker!

Geburten in Rückenlage erleichtern zwar geburtshilfliche Manipulationen, hem­

men aber die Gebärende eher in ihrer ak­

tiven Mitarbeit. Geburten in anderen 1 lal- tungen sind bei uns relativ selten. An einem Wiener Krankenhaus wurden Ge­

burtsverlauf, mütterliche und fetale Mor­

bidität aller 140 Frauen, die 1992 dort auf einem Gebärhocker geboren hatten, mit einer Zufallsstichprobe von Frauen gleicher Parität, die im Liegen geboren hatten, verglichen. Der Gebärhocker wurde gegen Ende der Austreibungszeit

(9)

Termine

08. April 1995 in Göttingen

Seminar Ärztliches Handeln im Wo­

chenenddienst

Thema: Die Themenkreise orientieren sich an der Erkrankungshäufigkeite und den besonderen Bedingungen des Wochenenddienstes, an der Notwen­

digkeit, mit wenigen Medikamenten zu therapieren, an den gesetzlichen und vertraglichen Bestimmungen.

Auskunft: Dr. U. Rendenbach, Tel.

(0 55 27) 26 38.

25. Mai 1995 Mistelforum 1995

Thema: Die Mistel in der Onkologie:

Eine aktuelle Standortbestimmung.

Auskunft: P 8t R Kongresse GmbH, Stichwort: Mistelforum, Neue Pro­

menade 6, 10178 Berlin.

25. Mai bis 10. Juni 1995 in Montecatini

29. Montecatini Kongreß mit Psycho­

therapiewochen

Thema: z. B. Neuraltherapie, Lang- zeit-EKG-Kurs, Sonografie-Kurs, Schmerzmedizin, Umweltmedizin, Onkologiesymposium.

Auskunft: Landesärztekammer Bran­

denburg, Referat Fortbildung, Post­

fach 10 14 45, 03014 Cottbus.

19. bis 22. Juni 1995 in Hannover Public Health 95

Thema: Kongreß, Fachausstellung, Workshops und Forum z. B.: Die Haus­

arztpraxis als Durchgangsstation oder innovatives Versorgungscenter?, Strukturchance der Zukunft: Ambu­

lantes Operieren.

Auskunft: Institute for International Research (I.I.R.), Management-Kon­

ferenzen, Lyoner Str. 15,60528 Frank­

furt. Fax.: (069) 66 44 32 22.

13. bis 15. September 1995 in München

3rd Munich Postgraduate Course on Gastroenterolgy and Endoscopy Thema: z. B.: Indications for ERCP and papillotomy. Biliary and esophageal stents. Reflux disease. Dilatation, Co­

lonoscopic follow-up. Dysphagia, Pan­

creatitis, Inflammatory bowel disease.

Auskunft: T. Rösch MD/Bridget Fi­

scher, 11. Medizinische Klinik und Po­

liklinik rechts der Isar, Ismaninger Str.

22, 81675 München. Tel.: (0 89) 41 40 22 63, Fax.:(0 89)41 40 48 72.

389

z. B. bei chronischer Bronchitis, Sinusitis, Pneumonie ein

Antibiotikum der Wahl

ELOBACT®

Praxis-

Antibiotikum

*) D. Adam et al.; Empfehlungen einer Expertenkommission der

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e. V., MMW

135 (1993)44, 591-598

Wirkstoff: Cefuroximaxetil. Verschreibungspflichtig. Zusammen­

setzung: Ar2neilich wirksamer Bestandteil: 1 Filmtablette ELOBACT 125 bzw, 250 bzw. 500 enthält: 150,36 mg bzw. 300,72 mg bzw.

601,44 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg bzw. 250 mg bzw. 500 mg Cefuroxim. ELOBACT-Trxkensaft: 5 ml (= 1 Meßlöffel) der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim sowie 3,06 g Saccharose (= 0,26 BE). 58,48 g bzw. 116,96 g Granulat ergeben 70 ml bzw. 140 ml gebrauchsfertige Suspension. ELOBACT 125Dosier-Brief: 1 Dosier- Brief mit 4,18 g Granulat enthält 150,36 mg Cefuroximaxetil, ent­

sprechend 125 mg Cefuroxim sowie 3,06 g Saccharose (= 0,26 BE).

ELOBACT 250 Dosier-Brief: 1 Dosier-Brief mit 8,35 g Granulat ent­

hält 300,72 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 250 mg Cefuroxim sowie 6,12 g Saccharose (= 0,51 BE). Andere Bestandteile: Elobact 125/250/500: Konservierungsmittel: Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat; Cellulose Derivat, hydriertes Pflanzenöl, Natriumdodecylsutfat, hochdisperses Siliciumdioxid, Titan(l\/)-oxid, Propylenglykol, Natriumbenzoat. Elobact-Trockensaft/-125 Dosier­

brief/- 250 Dosierbrief: Saccharose, Stearinsäure, Aromastoff, Polyvidon. /\nwendungsgebiete: Infektionen durch Cefuroxim-emp­

findliche Erreger, wie z.B. Infektionen der Atemwege einschließlich Hals- und Ohreninfektionen, Nieren und/oder der ableitenden Hamwege, Haut und des Weichteilgewebes, akute, unkomplizierte Gonorrhoe. Gegenanzeigen: Liberempfindlichkeit gegen Cephalosporine. Bei Penicillinüberempfindlichkeit mögliche Kreuzallergie beachten. Vorsicht bei Patienten, die zuvor eine ana­

phylaktische Reaktion auf Penicillin entwickelt haben. ELOBACT Filmtabletten sind für Kinder unter 5 Jahren nicht geeignet. Deshalb sollte für diese Altersgruppe ELOBACT-Trockensaft oder ELOBACT Dosier-Briefe verwendet werden. Keine ausreichenden Erfahrungen bei Kindern unter 3 Monaten. Strenge Indikationsstellung in Schwangerschaft und Stillzeit. Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Bauchbeschwerden und Durchfall (etwas häufiger nach Einnahme höherer Tagesdosen); wie auch bei anderen Antibiotika Berichte über

(04

PRAXIS-ANTIBIOTIKUr

pseudomembranöse Colitis. Allergische Hautreaktionen, Juckreiz, Arzneimittetfieber, Serumkrankheit, Über-empfindlichkeitsreaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock. Anaphylaxie kann lebensbe­

drohlich sein. Wie auch bei anderen Cephalosporinen, vereinzelt Fälle von Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse. Aufgrund des Gehaltes an Methyl-4-hy- droxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat (Parabenen) in ELOB­

ACT 125/250/500 Filmtabletten bei entsprechend veranlagten Patienten ebenfalls Überempfindlichkeitsreaktionen möglich.

Veränderungen der Leukozytenzahl (z.B. Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie). Kopfschmerzen, Schwindel. Vorübergehender Anstieg von Transaminasen (SGOT, SGPT) und LDH, in Einzelfällen Ikterus.

Entzündung der Mund- und Scheidenschleim-haut (teilweise ver­

ursacht durch Candida-Superinfektionen). Darreichungsformen:

ELOBACT 125:12 Filmtabletten (N1) DM 47,45; 24 Filmtabletten (N 2) DM 79,50; Klinikpackungen. ELOBACT 250:12 Filmtabletten (N1) DM 72,-; 24 Filmtabletten (N 2) DM 129,85; Klinikpackungen.

ELOBACT 500:12 Filmtabletten (N1) DM 126,51; 24 Filmtabletten (N 2) DM 219,90; Klinikpackungen. ELOBACT-Trockensaft: 70 ml Flasche (N 1) DM 58,85; 140 ml Flasche (N 2) DM 97,80;

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(10)

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eingesetzt; bei längerer Benutzung inter­

mittierend im Wechsel mit Stehen, Bek- kenkreisen oder Sitzen auf einem Gym­

nastikball.

Die durchschnittliche Geburtsdauer war in der Hockergruppe mit 472 (40-1151) min. um 127 min. kürzer als in der Kon- trollgruppe mit 599 (36-1605) min. Im einzelnen war die Preßphase in der Hok- kergruppe unwesentlich verlängert, die Austreibungsphase leicht verkürzt, so daß die Verkürzung der Gesamtgeburts­

dauer auf die ErölTnungsphase zurück­

zuführen ist - eine Phase, auf die der Go- bärhocker noch keinen Einfluß hat. Mög­

licherweise waren die Erauen, die den 1 locker gewählt hatten, besser vorberei­

tet, allgemein aktiver und mobiler. Epi­

siotomien gab es in der Hockergruppe

@

Akute Zystitis: drei Tage Antibiotika reichen meist!

Harnwegsinfekte bei Frauen sind häu­

fig, zur Therapie wird eine Vielzahl von Antibiotika in unterschiedlicher Dauer eingesetzt, ln den vergangenen Jahren setzte sich langsam die Überzeugung durch, daß bei unkomplizierter Zystitis eine Antibiotikatherapie über drei Tage genauso wirksam ist wie die konventio­

nelle Behandlung über sieben oder zehn Tage. Dieses neue Therapieregime ist au­

ßerdem mit geringeren Nebenwirkun­

gen, einer besseren Compliance und we­

niger Kosten verbunden.

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deutlich seltener als in der Kontrollgrup- pe (29 bzw. 50%) -, aufgrund des höhe­

ren Engagements der Hebammen, die den Geburtshocker anbieten? Dammris­

se traten dagegen häufiger auf (9 bzw.

5 %), was sich aus den erschwerten Be­

dingungen für den Dammschutz in der flockposition erklären läßt. Der Zustand der Mütter post partem wie auch der Neugeborenen beider Gruppen zeigte keine signifikanten Unterschiede.

Die Benutzung des Gebärhockers birgt bei Beachtung eines sorgfältigen Damm­

schutzes keine erhöhten Risiken für Mut­

ter oder Kind und stellt somit eine siche­

re Alternative zur Geburt im Liegen dar.

(ChR) Kaß:a. M., et ai: Gebärhocker - ein ge­

burtshilfliches Risiko? Geburtsh. Frau- enheilk. 1994; 54: 529-31.

ln einer Studie mit insgesamt 158 Frau­

en, die Symptome einer akuten Zystitis aufwiesen, wurde die Wirksamkeit der Drei-Tages-Therapie mit vier verschie­

denen Antibiotika untersucht: Trimetho­

prim-Sulfamethoxazol, Nitrofurantoin, Cefadroxil und Amoxicillin. Trimetho­

prim-Sulfamethoxazol und Cefadroxil er­

wiesen sich als hochwirksam; bei keiner der Patientinnen in der Cefadroxil-Grup- pe und nur einer in der Trimethoprim- Gruppe konnte nach Therapieende eine signifikante Bakteriurie nachgewiesen werden. Dagegen war die Behandlung bei sechs von 38 Frauen (16%), die Ni­

trofurantoin erhielten, und bei sechs von 43 Erauen (14%), die mit Amoxicillin be­

handelt wurden, erfolglos. Die häufig­

sten Nebenwirkungen der antibiotischen Therapie bestanden in Übelkeit und Kopfschmerzen. Sie traten in 35% bei

Behandlung mit Trimethoprim-Sulfa­

methoxazol, in 43% bei Nitrofurantoin, in 30% bei Cefadroxil und in 25% der Fälle unter Amoxicillin-Therapie auf.

Insgesamt ist bei akuter Zystitis eine Therapie über drei Tage mit Trimetho­

prim-Sulfamethoxazol den drei anderen Antibiotika überlegen. Die Wirksamkeit beruht wahrscheinlich auf dem antimi­

krobiellen Effekt gegen E. coli in Rektum, Urethra und Vagina. (cbs) Ilooton, TM., et ai: Randomized com­

parative trial and cost analysis of 3-day antimicrobial regimens for treatment of acute cystitis in women. JAMA 1995;

273:41-45.

Akupunktur bei Asthma - Studienergebnisse un­

befriedigend!

Da trotz jahrzehntelanger Forschung das Asthma bronchiale nur symptomatisch therapiert werden kann und die Morta­

lität nicht sinkt, sind hier für viele die Grenzen der Schulmedizin offensichtlich.

Beispielsweise halten 22% der hollän­

dischen Ärzte die Akupunktur für nütz­

lich zur Therapie des Asthmas. Diese An­

sicht basiert meist auf anekdotischen E>- fahrungen, nicht auf Ergebnissen kon­

trollierter Studien.

Eine kritische Bilanz der von 1963 bis 1989 zu Akupunktur und Asthma ver­

öffentlichten europäischen und US-ame­

rikanischen Studien zeigt: Je besser die Qualität der Studie, desto ungewisser die therapeutische Wirkung der Akupunktur.

Nur 13 Studien weisen die Minimalkri­

terien auf, daß die Akupunktur mit Na­

deln oder als Elektroakupunktur erfolg­

te und daß eine Kontrollgruppe existier­

te. Doch auch diese Studien lassen sehr zu wünschen übrig. Beispielsweise um­

faßte keine mehr als 50 Patienten, in kei­

ner wurde ein Follow-up durchgeführt, und es wurden sehr oft Symptome, gleichzeitiger Antiasthmatika-Verbrauch und Nebenwirkungen nicht registriert, Asthmatyp, Schweregrad und Verlauf nicht angegeben. Bei der Bewertung der Methodik erreichte selbst die beste Stu­

die nur 72 von 100 Punkten. Ein thera­

peutischer Effekt war lediglich in der Ilälfte der acht Studien mit mehr als 50 Punkten nachweisbar.

Akute Effekte der Akupunktur sind bes­

ser belegt als Langzeiteffekte. Jeweils zwei Studien mit gegenteiligem Ergebnis liegen zu den Fragen vor, ob Akupunk­

tur vor einem anstrengungsinduzierten und vor einem medikamentös induzier­

ten Bronchospasmus schützen kann. Be­

züglich der Wirkung auf den akuten Asthmaanfall und auf die Bronchial-

(11)

online online

Obstruktion beim stabilen Asthma über­

wiegen die Studien mit positivem Resul­

tat. .•\kupunktur kann eine Bronchodila- tation bewirken, die statistisch signifi­

kantbesser als bei Plazebo, aber schlech­

ter als bei Bronchodilatatoren ist.

Zur Langzeitwirkung der Akupunktur auf die Bronchialobstruktion liegen vier me­

thodisch gute Studien vor; zwei von ihnen zeigen einen positiven Effekt, zwei nicht - eine sichere Aussage ist nicht möglich.

Der Autor plädiert für weitere Akupunk­

turforschung auf wissenschaftlich ein­

wandfreier Basis. (ChR)

Medici. T C.: Akupunktur und Bronchi­

alasthma. Schweiz, rned. Wschr. 1994;

124 (Suppl. 62): 39-48.

Ulkusblutung: Aktueller Stand der Therapie in Deutschland

Bei Chirurgen und Internisten herrscht allgemein der Konsens, die Diagnostik der oberen gastrointestinalen Blutung und die Therapie der akuten Ulkusblu­

tung primär endoskopisch durchzufüh­

ren. Die Empfehlungen für das weitere Vorgehen variieren dagegen erheblich:

Einzelne Chirurgen-Gruppen favorisie­

ren, insbesondere bei Risikogruppen, eine früh-elektive chirurgische Therapie, die meisten Internisten bevorzugen eine konservative Weiterbehandlung.

Eine prospektive Multizenterstudie mit insgesamt 1139 Patienten, die wegen einer gastrointestinalen Blutung auf­

genommen wurden, hatte das Ziel, den aktuellen Stand der Diagnostik und The­

rapie der Ulkusblutung zu ermitteln.

Beiden 1139 Patienten (731 Männer, 408 Brauen) erfolgte innerhalb von acht Stun­

den nach Klinikaufnahme eine diagno­

stische Endoskopie, bei 94 % der Patien­

ten konnte die Blutungsquelle identifi­

ziert werden. 546 Patienten bluteten aus einem Ulcus ventriculi oder Ulcus duo- deni. Bei 233 der 546 Patienten (43%) wurde der Versuch einer endoskopi­

schen Blutstillung unternommen. Gewe­

beschonende Verfahren (Epinephrin -t- NaCl 36%, Fibrinkleber + Epinephrin 24 %) standen hier im Vordergrund, ge- webedestruierende Verfahren (Epineph­

rin + Polidocanol + NaCl 26%, Epineph­

rin + Thermokoagulation 7%) wurden zurückhaltender eingesetzt. Die primäre endoskopische Hämostase war bei 219 der 233 Patienten (94%) erfolgreich, ln insgesamt 12 % der Fälle traten Rezidiv­

blutungen auf, in der Gruppe der Blutun­

gen, die endoskopisch gestillt wurden, ließ sich eine Rezidivblutungsrate von 18% ermitteln. Die Operationsrate be­

trug einschließlich der Notfalloperatio­

nen 12%.

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dungsgebiete: Die Anwendungsgebiete leiten sich aus den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören akute und chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Hinweis; Bei akuter Nasennebenhöhlen­

entzündung mit eitrigem Schnupfen oder Fieber und bei Beschwerden, die länger als eine Woche bestehen, ist die Rücksprache mit einem Arzt erforderlich. Gegenanzeigen: Schwere Nierenerkrankungen mit gestörter Elek­

trolyt-Elimination (Kumulationsgefahr), Schwangerschaft. Stillzeit. Nicht anzuwenden bei Säuglingen und Klein­

kindern. Nebenwirkungen: Tritt zwischen den einzelnen Gaben von SINFRONTAL*400 übermäßiger Speichel­

fluß auf, ist das Präparat abzusetzen. Hinweis: Bei der Einnahme eines homöopathischen Arzneimittels können sich die vorhandenen Beschwerden vorübergehend verschlimmern (Erstverschlimmerung). In diesem Fall sollte das Arzneimittel abgesetzt und der Arzt befragt werden. Allgemeiner Hinweis: In der Homöopathie ist bekannt, daß die Wirkung eines homöopathischen Arzneimittels durch allgemein schädigende Faktoren in der Lebens­

weise und durch Reiz- und GenuBmittel ungünstig beeinflußt werden kann. Bei Einnahme sonstiger Medikamen­

te ist der Arzt zu befragen. Dosierung: 3mal täglich 2 Tabletten im Mund zergehen lassen. Auch nach dem Abklingen der akuten Beschwerden kann die Einnahme von SINFRONTAL*400 bis zu einer Woche fortgesetzt werden. Darreichungsform und PackungsgröBen: OP mit 150 Tabletten N1. Stand: Oktober 1994 Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Göppingen, Carl Müller, Apotheker, GmbH u. Co. KG 73008 Göppingen.

(12)

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Als Gesamt-Letalität wurde ein Wert von 11 % errechnet; bei Auftreten einer Re­

zidivblutung betrug die Letalität 34 % bei konservativer Therapie, 33% bei opera­

tiver Therapie.

Die endoskopische Blutstillung ist als pri­

märe und meist auch definitive Therapie der Ulkusblutung anzusehen. Operative Maßnahmen beschränken sich auf die Patienten, bei denen die Blutungsquelle nicht lokalisierbar ist oder die keinen an­

haltenden Erfolg nach endoskopischer Blutstillung zeigen. (cbs) EU, C., et ai: Multizentrische prospekti­

ve Untersuchung zum aktuellen Stand der Therapie der Ulcusblutung in Deutschland. Dtsch. med. Wschr. 1995:

120:3-9.

Postmortale Diagnose einer Malaria tropica

Die Malaria ist eine der häufigsten Infek­

tions- bzw. Tropenkrankheiten; weltweit sind etwa 270 Millionen Menschen mit Malaria infiziert. Jährlich erkranken etwa 100 Millionen Personen, 1 bis 2,5 Millionen versterben an der Erkrankung.

Im gesamten tropischen Afrika herrscht ein extremes Malariarisiko, die größte Zahl der Deutschen, die an Malaria er­

kranken, haben sich in Afrika infiziert.

Die Initialsymptome einer Infektion mit Plasmodium falciparum wie Abgeschla- genheit, »Erkältungsgefühl« und Übel­

keit können zur Fehldiagnose einer Grip­

pe führen, wenn nicht an eine Malaria tropica gedacht wird. Auch bei regel­

mäßig durchgeführter Chemoprophyla- xe ist eine Malaria nicht völlig aus­

zuschließen.

Anhand des Falles eines 35jährigen Pa­

tienten, der nach der Rückkehr von einem vierwöchigen Keniaaufenthalt an Malaria erkrankte und sieben Tage nach dem Arztbesuch in Deutschland tot auf­

gefunden wurde, läßt sich eindrucksvoll der Verlauf einer unbehandelten, fou- droyant verlaufenden »komplizierten«

Malaria tropica beobachten: Wahr­

scheinlich kam es innerhalb von 2 bis 4 Tagen zu einem zerebralen Koma, der alleinstehende Patient starb. Er war bei Verschlechterung seines Zustandes nicht mehr in der Lage, Hilfe anzufordern. In diesem Fall wurde die Diagnose post mortem gestellt; Nach Entnahme einer Herzblutprobe ließen sich in Giemsa-ge- larbten Präparaten (Blutausstrich und

»dicker Tropfen« massenhaft 1,2 bis 1,5 Mikrometer große Gebilde mit ver­

waschener Rot-Blau-Färbung nachwei- sen, die zum Teil rosettenartig im Sinne von Teilungsformen (Schizonten) zusam­

mengelagert waren. Der aus dem Serum durchgeführte Malaria-Immunfluores­

zenztest war mit einem Titer von 1:40 positiv. Die Diagnose wurde anhand der histologischen Präparate von verschie­

denen Organen, einschließlich des Nach­

weises von Kapillarblockaden im Gehirn, erhärtet.

Insgesamt ist die Malaria als Reisekrank­

heit nach wie vor aktuell. Vor Reise­

beginn muß eine Beratung hinsichtlich der Prophylaxe unter Berücksichtigung des Reisezieles erfolgen. (cbs) Albert. S. et ai: Postmortale Diagnose einer Malaria tropica. Dtsch. med.

Wschr. 1995: 120: 18-22.

Besonderheiten von

Sinusitiden bei HlV-infizierten Patienten

HlV-infizierte Patienten leiden häufig an Infektionen des Respirationstraktes. Im Gegensatz zu den Infektionen der unte­

ren Luftwege (z.B. Pneumocystis-carinii- Pneumonie) sind die der oberen Luft­

wege, insbesondere der Nasenneben­

höhlen, bei HlV-Patienten relativ wenig untersucht. Welche klinische Bedeutung hat die Diagnose einer Sinusitis für einen HlV-infizierten Patienten?

Am Universitätsspital Zürich wurden die Krankenakten von 722 zwischen 1986 und 1993 gestorbenen HlV-infizierten Erwachsenen analysiert. Bei 73 Patien­

ten (10%) war mindestens einmal eine Sinusitis, meist der Kieferhöhlen, dia­

gnostiziert worden. Mehr als die Hälfte der Patienten erfüllte die AIDS-Kriterien, die große Mehrheit (n = 62) hatte CD4- Lymphozyten-Werte < 100/1. Bei 46 % der Patienten verursachte die Sinusitis die vorherrschende Symptomatik, bestimmt vor allem durch Fieber, Kopfschmerzen, Husten und Rhinitis. Häufig bestanden gleichzeitig Infektionen des Respirations­

traktes und der Ohren, ln 10 von 49 Fäl­

len, bei denen die Symptomatik nur teil­

weise durch eine Sinusitis verursacht wurde, war die Begleiterkrankung (z.B.

zerebrale Toxoplasmose, Non-Hodgkin- Lymphom) vom behandelnden Arzt zu­

nächst nicht erkannt worden.

Fehlen fokale neurologische Symptome, so kann die Differenzierung zwischen Si­

nusitis und ZNS-Erkrankung schwierig sein. Die Sinusitiden hatten in der Regel langwierige Verläufe, häufig über mehr als einen Monat. Rezidive traten bei einem Viertel der Patienten auf. Bei The­

rapieresistenz ist eine Sinuspunktion zum Erregernachweis notwendig. Per- sistieren die Beschwerden, so muß tomo­

graphisch eine intrazerebrale Erkran­

kung ausgeschlossen werden. Ein Zu­

sammenhang zwischen Krankheitsver­

lauf und CDC-Stadium der HlV-Krankheit

oder CD4-Lymphozytenzahl wurde nicht

gefunden. (ChR)

Stuck. M.. et ai: Sinusitis bei HIV-Infek­

tion. Dtsch. Med. Wschr. 1994: 119:

1759-65.

Antidepressiva und Schwarz­

tee vertragen sich nicht!

Gerbstoffe im Schwarztee können mit or­

ganischen Verbindungen, die ein oder mehrere Stickstoffatome enthalten, schwerlösliche Komplexe bilden. Die Komplexbildung von stickstoffhaltigen Neuroleptika mit Gerbstoffen im Ga­

strointestinaltrakt kann die Bioverfüg­

barkeit des Wirkstoffs therapierelevant vermindern; darauf wird im Beipackzet­

tel hingewiesen.

Eine jetzt durchgeführte In-vitro-Ver- suchsreihe mit zwölf geläufigen Antide­

pressiva ergab ebenfalls einen teilweise erheblichen Wirkstoffverlust durch Kom­

plexbildung. In einem anschließenden Selbstversuch maß der Autor, Leiter des Instituts für Pharmazie an der Univer­

sität Jena, den Wirkstoffserumspiegel nach Einnahme von 75 mg Maprotilin in Leitungswasser und in Schwarztee. In beiden Fällen wurde über acht Stunden stündlich der Serumspiegel bestimmt. Es zeigten sich deutlich niedrigere Spiegel nach der Einnahme mit Schwarztee.

Auch bei Antidepresssiva kann also die Gefahr der Unterdosierung bestehen. Pa­

tienten sollten veranlaßt werden, Medi­

kamente nicht gleichzeitig mit Tee, Kaf­

fee, Kakao oder anderen gerbstoffhalti­

gen Nahrungsmitteln einzunehmen. Es geht nicht um einen Verzicht, sondern um eine zeitlich versetzte Einnahme, um das therapeutische Ziel nicht zu gefähr­

den. (ChR)

Linde, 0.: Antidepressiva und Schwarz­

tee. Dtsch. Apotheker Z. 1994: 134:

3306-08.

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munisierung gegen Masern, Mumps und Röteln, bei Kleinkindern und Kindern ab vollendetem 14. Lebensmonat, Jugendlichen und Erwachsenen. Gegen­

anzeigen: Die Impfung ist zurückzustellen bei akut Kranken, Rekonvaleszenz, Inkubationszeit; nicht anzuwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Impfstoffes, angeborener, erworbener oder therapiebedingter Immundefizienz. Eine Schwangerschaft muß zum Zeitpunkt der Impfung aus­

geschlossen und für 3 Monate danach verhindert werden. Bei Kindern mit zelebralen Störungen oder Neigung zu Fieberkrämpfen, bzw. solchen Fällen in der Familiengeschichte, sollte einer Temperaturerhöhung vorgebeugt werden. Nebenwirkungen: Gelegentlich; vorübergehende Lokalreaktionen (Rötung, Schwellung), kurzdauerndes Fieber, Abgeschlagenheit, Kreislaufreaktionen, Kopfschmerzen, Katarrh, Störungen des Magen-Darm-Traktes, schwacher ma­

sernähnlicher Hautausschlag, Reizungen des Mittelohrs. In seltenen Fällen mumpsähnliche Erkrankungen. In Ausnahmefällen (1:500.000) wurde das Auftre­

ten eines insulinpflichtigen Diabetes mellitus im zeitlichen Zusammenhang zur Mumpsimpfung beobachtet. Gelegentlich rötelähnliche Symptome wie Arthral­

gien oder Arthritiden, Muskelschmerzen, Hautausschläge, Lymphknotenschwellung. In Einzelfällen: Thrombozytopenien, Purpura, Erythema exsudativum, allerg. Reaktionen. Äußerst selten anaphylaktoide Reaktionen. In Einzelfällen: entzündliche Er­

krankungen des Gehirns und der Hirnhäute (1:1 Mio. Impfungen), Nerven- und aufsteigende Lähmungen bis hin zur Atemlähmung (Guillain-Barre'-Syndrom). Handelsformen: Pack, mit Fl.

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Karl-Matthias Deppermann und Gert Höffken

Die medikamentöse Therapie des Asthma bronchiale

Universitäts­

klinikum Benja­

min Franklin, FU Berlin

Die medikamentöse Therapie des Asthma hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Diese Wandlung resultiert aus der Erkenntnis, daß der Entzündungsprozeß ein wesentlicher Be­

standteil der Pathogenese des Asthma bron­

chiale darstellt. Dementsprechend ist die Defi­

nition modifiziert worden: Asthma ist eine chro­

nisch-entzündliche Erkrankung der Atemwe­

ge, in der zahlreiche Zellen (einschließlich Mastzellen und eosinophilen Granulozyten) eine Rolle spielen. Bei prädisponierten Per­

sonen führt diese Entzündung zu Symptomen, die in der Regel mit einer verbreiteten, aber va­

riablen Verengung der Atemwege einhergehen.

Die Atemwegsobstruküon ist häufig reversibel, entweder spontan oder nach Behandlung, und verursacht die damit verknüpfte Zunahme der Empfindlichkeit der Atemwege gegenüber einer Vielzahl von Stimuli (10).

Es allgemein bekannt, daß das Asthma eine Er­

krankung ist, bei der eine Vielzahl von Aspek­

ten eine Rolle spielen. Dies findet natürlich auch in der Therapie ihren Ausdruck, ln diesem Ar­

tikel werden die medikamentösen Aspekte dar­

gestellt und diskutiert. Die kurzfristigen Wir­

kungen und die langfristigen Effekte werden den dadurch hervorgerufenen Nebenwirkun­

gen gegenübergestellt.

Das Asthma ist gekennzeichnet durch einen chronischen Verlauf mit unterschiedlich häufi­

gen Exazerbationen. Eine Reduktion der Häu­

figkeit an Exazerbationen erscheint vor allem deswegen notwendig zu sein, da die Exazerba­

tionen den Patienten gefährden können und die Mortalität gerade bei Patienten mit schlecht kontrolliertem Asthma erhöht ist (12). Neben dieser akuten Gefährdung führt ein schlecht eingestelltes Asthma zu der Entwicklung einer nicht mehr ausreichend reversiblen Atemwegs- obstruktion und damit zu einer progredienten Verschlechterung der Lungenfunktion (15).

Dies könnte langfristig auch die Entwicklung eines Cor pulmonale bedeuten. Eür beide

Aspekte der medikamentösen Beeinflussung der Mortalität gibt es jedoch nur ganz wenige Studien.

Entzündungshemmende Substanzen Die Grundlage zum Wandel in der pathophy- siologischen Auffassung des Asthma bronchia­

le als chronische Entzündung wurde durch aut- optische Untersuchungen Ende der achtziger Jahre gelegt. Es fiel auf, daß das Gewebe die­

ser Patienten die typischen Zeichen der Ent­

zündung mit Flüssigkeitsexsudationen und Ödem sowie Infiltration des respiratorischen Epithels mit Entzündungszellen aufwies (1).

Mehrere Untersuchungen bestätigten diese Be­

funde in der Bronchialschleimhaut und der bronchoalveolären Lavage von Asthmatikern (7). Die Erkenntnis, daß der Entzündungspro­

zeß ein wesentliches pathogenetisches Merk­

mal des Asthmas darstellt, führte zum Einsatz der inhalativen Steroide als »first line« Sub­

stanzen (6). Eine Reihe von klinischen Studien konnte belegen, daß durch die Gabe von inha­

lativen Steroiden die unspezifische Hyperrea­

gibilität günstig beeinflusst werden kann und daß es zu einer langanhaltenden Symptomre­

duktion mit Verbesserung der Lungenfunk­

tionsparameter kommt (7). Bronchiale Schleimhautbiopsien dieser Patienten wiesen einen deutlichen Rückgang der spezifischen Entzündungszellen auf Die klinische Bes­

serung dieser Patienten wurde von den Auto-

Neue Erkenntnisse über die Pathophysiologie des Asthma bronchiale belegen als wesentli­

ches Merkmal einen chronischen Entzündungs­

prozeß. Entsprechend wurden die Definition des Asthmas und die medikamentöse Behandlung umgestellt.. Es folgt eine kritische Bewertung der einzelnen Medikamente auf diesem Hinter­

grund.

Es gibt eine neue Asthma-Defi­

nition

Zum Inhalt

Z. Allg. Med. 1995; 71:395-402. © lUppokrates Verlag GrribH, Stuttgart 1995

Referenzen

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